"Märchenhafte Bistroküche mit Pfiff"
Geschrieben am 18.08.2017 2017-08-18 | Aktualisiert am 14.01.2021
Restaurant Albert & Emile
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Restaurant, Brasserie
03814934373
Altschmiedestraße 28, 18055 Rostock
"Wo das Bremer Burgertum hipstert"
Geschrieben am 18.08.2017 2017-08-18 | Aktualisiert am 21.08.2017
Union-Braugasthaus
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Restaurant, Brauhaus
042149400000
Theodorstraße 12/13, 28219 Bremen
"Gasthof mit Flair und ausgezeichneter regionaler Küchenausrichtung"
Geschrieben am 17.08.2017 2017-08-17 | Aktualisiert am 18.08.2017
Gasthof Amtmann
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Gasthaus, Gasthof
094452872
Herzog-Ludwig-Straße 9, 93333 Neustadt an der Donau
"Lohnendes Ausflugsziel am Ostende der Insel"
Geschrieben am 17.08.2017 2017-08-17
Meierei
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Restaurant, Pension
04972248
Ostende Meierei, 26465 Langeoog
"Lecker! Schönes Lokal!"
Geschrieben am 17.08.2017 2017-08-17
Lutter & Wegner am Gendarmenmarkt
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Restaurant, Weinstube
0302029540
Charlottenstraße 56, 10117 Berlin
"Der Mittelpunkt in Alzenau – sehen und gesehen werden!"
Geschrieben am 17.08.2017 2017-08-17
Alte Post
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Restaurant
060235070855
Burgstraße 9, 63755 Alzenau in Unterfranken
"Beleidigung und Androhung von Gewalt"
Geschrieben am 17.08.2017 2017-08-17
Le Petit
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Bistro, Sky Sportsbar
070524313
Wilhelmstr. 6, 75378 Bad Liebenzell
"Gut aber preisintensiv."
Geschrieben am 17.08.2017 2017-08-17
Eiscafé Buonissimo
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Cafe, Eiscafe
095719738615
Mainau 4, 96215 Lichtenfels
"Künftig Fleming's Express"
Geschrieben am 17.08.2017 2017-08-17
Intercity Hotel · Café Metropolitan
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Cafe, Loungebar
069273910
Poststr. 8, 60329 Frankfurt am Main
"Tradition in modernem Ambiete"
Geschrieben am 17.08.2017 2017-08-17
Tesoro
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Restaurant, Weinstube, Erlebnisgastronomie
051185640759
Marienstr. 113, 30171 Hannover
"Neue Führung"
Geschrieben am 17.08.2017 2017-08-17
Alte Rader Schule
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Restaurant, Biergarten
0406071168
Rader Weg 209, 22889 Tangstedt
"Künftig Fleming's Express"
Geschrieben am 17.08.2017 2017-08-17
Intercity Hotel · Manhattan Bar
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Bar
069273910
Poststr. 8, 60329 Frankfurt am Main
"Künftig Fleming's Express"
Geschrieben am 17.08.2017 2017-08-17
Cucina da Nina im Fleming’s Express Hotel
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Restaurant, Cafebar, Hotel
069273910
Poststr. 8, 60329 Frankfurt am Main
"Weltklasse Burger!"
Geschrieben am 16.08.2017 2017-08-16
Beißer Burger
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Imbiss
082124412582
Dominikanergasse 13, 86150 Augsburg
"Schöne Atmosphäre, guter Service und einmalige Lage!"
Geschrieben am 16.08.2017 2017-08-16
Restaurant Quarré · Hotel Adlon
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Restaurant, Biergarten
03022610
Unter den Linden 77, 10117 Berlin
"Pizza im Laden oder als Lieferung frei Haus"
Geschrieben am 16.08.2017 2017-08-16
Pizzeria Charlot
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Schnellrestaurant, Lieferdienst, Imbiss, Pizzeria
02196709208
Neuenhöhe 13, 42929 Wermelskirchen
"Vorsicht! Wohl die schlechtesten Pommes Frites an der Ostsee"
Geschrieben am 16.08.2017 2017-08-16
Waterkant Bistro & Meer
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Bistro
Strandpromenade, 23570 Lübeck
"Schönes Lokal mit erheblichen Anlaufschwierigkeiten"
Geschrieben am 16.08.2017 2017-08-16
Zorbas
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Restaurant
080229262580
Südliche Hauptstraße 14, 83700 Rottach-Egern
"Nett bei Tuffi und Co."
Geschrieben am 16.08.2017 2017-08-16 | Aktualisiert am 16.08.2017
Okavango Zoo Restaurant
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Restaurant
02028705650
Hubertusallee 30, 42117 Wuppertal
"An das Essen in Ausflugstätten habe ich ja keine großen Erwartungen - doch diesmal war ich baff"
Geschrieben am 16.08.2017 2017-08-16 | Aktualisiert am 16.08.2017
Ziegelhütte
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Biergarten, Ausflugsziel, Gaststätte
084216242
Ziegelhütte 1, Seuversholz, 85131 Pollenfeld
"Neuer Name - neue Webadresse, die nicht existiert - das Essen griechisch deutsch 08/15"
Geschrieben am 15.08.2017 2017-08-15 | Aktualisiert am 16.08.2017
Griechisches Restaurant Bad Füssing
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Restaurant, Biergarten
085312062
Pockinger Str. 2, 94072 Bad Füssing
"Die Küche kann was – das Gesamtpaket etwas „unrund“!"
Geschrieben am 15.08.2017 2017-08-15 | Aktualisiert am 17.08.2017
Restaurant im Hotel Weinberg-Schlößchen
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Restaurant, Hotel
067439471840
Hauptstraße 2, 55413 Oberheimbach
"Neuer Name - aber leider nicht besser!"
Geschrieben am 15.08.2017 2017-08-15 | Aktualisiert am 15.08.2017
Restaurant Tennis-Campingpark
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Restaurant, Vereinsheim, Biergarten
0853121546
Am Tennispark 1, 94072 Bad Füssing
"Leckere Salate! Günstige Preise!"
Geschrieben am 15.08.2017 2017-08-15
Restaurant & Café Bleibtreu
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Restaurant, Cafe
0308814756
Bleibtreustr. 45, 10623 Berlin
"Das beste Eis meines Lebens!"
Geschrieben am 15.08.2017 2017-08-15
Eiscafé Cuore di Vetro
€-€€€
Cafe, Eiscafe
015731761221
Max-Beer-Straße 33, 10119 Berlin
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen 



Dickmilch noch ohne Sanddorn
Dickmilch mit Sanddorn








Kuschelzoo
Pfifferlingsuppe
Salatbuffet
Salatteller mit gebratenen Champignons
Schnitzel Wiener Art
"Kleiner Genuss"

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Gruß am ersten Abend: Quiche
Menü Juli 2017
Carpaccio vom Gelbflossen Thunfisch mit Parmesan, Avocado und Limette
Essenz von der Strauchtomate mit Ziegenfrischkäse-Ravioli
Jakobsmuschel und Riesengarnele an grünem Spargel und Ananaschutney
Medaillion von der Hirschkeule, Sommergemüse, Kräuterkrapfen
Dessertvariation
Saiblingsfilet, Rosmarinkartoffeln, Zucchinigemüse
Kicherebsensalat mit Schinken und Oliven
Sommersalat - Rieslingdressing – Beeren – Wachtelei – gehobelter Bergkäse
Jakobsmuscheln und Riesengarnele an grünem Spargel und Ananas-Chutney
Tagliatelle mit Pfifferlingen
Variation von hausgemachten Sorbets an marinierten Früchten
Crème brûléevon der Tonkabohne mit Erdbeer-Sorbet und Holunderblüten- Mousse
Der Augenblick, als ich hier fast auf den Tag ein Jahr nach seinem Tod Wolfram Siebecks Klassiker über die besten Bistros von Paris aus einem wilden Stapel antiquarischer Kochbücher zog und mich der Gedanke überfiel: Ja, hier hätte er gerne gesessen, der große Geschichtenerzähler unter den Kritikern!
Sei es der schöne Fliesenboden, das schmiedeeiserne Geländer um die Galerie, die vielen Accessoires, das fröhliche Stimmengewirr der gemischten Gästeschar, der flitzende Service, die kleine, aber passende Weinauswahl oder natürlich die vermeintlich einfachen, aber so vorzüglich ausgeführten Gerichte:
Alles, wirklich alles, was ein Bistro ausmacht, ist hier auf fast wunderbare Weise versammelt!
Und wie in jeder magischen Geschichte gibt es den einen Menschen, der alles zusammenhält, diese Welt gar erschaffen hat, sich durch ihre zahllose Fährnisse kämpft und es doch gar nicht anders haben will. Das ist Frank Reinshagen, Inhaber, Chefkoch und an diesem Abend - bei voll besetztem Laden - auch noch einzige Servicekraft des albert & emile. (Einen echten und berührenden Text darf lesen, wer auf die Homepage geht, sich kurz an den sakura erfreut und über einen Klick auf den Kochlöffel zum Unterpunkt Philosophie gelangt. Und keine Angst: Von den Marketing-Hülsen aus Berlin-Mitte etc.. ist das soweit entfernt, wie die Lebensmittelindustrie von sauberen, gesunden Produkten...)
Im Laufschritt ging es für ihn an die Tische und die Treppe hinauf und hinunter. Von der nicht nur im Netz sehr zweischneidig bewerteten Servicekraft (Arbeitstier mit dem Charme einer HO-Verkäuferin) habe man sich zumindest bis zur Weihnachtszeit getrennt. Also musste der Chef selbst und für eine Gruppe auch die zweite Köchin ran. Da bekamen die Stammgäste, die eher ungelegen herein schneiten, schon mal die Weinflaschen mit Korkenzieher auf den Tisch gestellt. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch - im Gegenteil!
Und wie trist hatte der Abend doch begonnen, als der geplante Stadtbummel bei meinem Premierenbesuch in Rostock dem grauen, regnerischen "Sommer" zum Opfer gefallen war. So wie auch das ursprünglich geplante, ausgedehnte Abend-Menü im besternten Butt in Warnemünde der nicht abzulehnenden, geschäftlichen Mittagseinladung in die Hamburger Brasserie Flum (Empfehlung!) am selben Tage.
Nachdem sich das hoteleigene Weinbistro als mäßig heraus gestellt hatte (vor allem bei den Qualitäten; bei den Preisen eigentlich weniger), machte ich mich auf gut Glück ins a&e auf, das in einem behutsam renovierten Lagerhaus aus dem 16. oder 17. Jahrhundert residiert.
Schon beim Eintritt sah ich, dass es knapp werden würde und in der Tat war kein Platz mehr frei. Außer einem kleinem Not-Tisch vor der Theke, der der Dekoration oder dem Abstellen von Speisen dient oder vielleicht noch einer kurzen Wartezeit, bis ein reservierter Tisch eingedeckt ist. Aber für einen ganzen Abend? Ich zögerte sichtlich - und hörte zum ersten Mal wie der Chef eigentümlich leise, fragend, fast zu sich selbst sprach: "Oben kommt wohl nicht in Frage... eigentlich heute nicht vorgesehen... nicht eingedeckt... Sie können ja mal schauen..."
Was hatte ich zu verlieren? Über die hölzerne Wendeltreppe gelangte ich in ein Stapelgeschoß, einer sehr breiten Galerie vergleichbar, zu dem in vergangene Jahrhunderten die Waren durch eine große Deckenaussparung in der Mitte des Hauses emporgezogen wurden.
Die höheren Geschosse sind inzwischen durch eine komplett eingezogene Decke von innen nicht mehr erreichbar, auch die Wendeltreppe endet abrupt.
Rund um das schöne Galerie-Geländer stehen verschiedene einfache Tische mit unterschiedlichen Holzstühlen. Von Bistro bis Wohnküche, einfach, rustikal, passend zu den groben Holzbohlen des Bodens und den gelben Ziegeln der Wände mit vielen Fotografien. Es war offensichtlich, dass auf der Galerie keine Gäste erwartet wurden. Die Garderobe der kleinen Mannschaft hing hier, auch ihre Fahrräder standen an der Seite. Im großen Schrank wird wohl die Tischwäsche gelagert, eine Decke lag auf dem Bügelbrett, der Haufen daneben wartete noch auf das Eisen. Ich probierte mehrere Plätze und entschied mich aufgrund der Lichtverhältnisse schließlich für einen Vierertisch am Fenster, was auch der genehmen Frischluftzufuhr zugute kam. Selbst ist der Gast! Außerdem lachte mich die rot-weiß karierte Tischdecke so französisch-kokett an...
Eine Karte gibt es nicht. Später sah ich unten die Tafel mit einer Tagesempfehlung. Der Chef machte einfach Vorschläge und schätzte die Reaktion ab. Je nach Gesichtsausdruck wurden sofort Alternativen hervor gezaubert, manchmal auch nur ein leises "Ich überleg mal..." So kam ich in den Genuss eines Überraschungsmenüs, ganz nach meiner Stimmungslage. (Die dafür abgerechneten 39€ sind gar nicht mehr zu bewerten. Und doch ähnlich in Halle (Saale) zu finden oder in Aue, wenn ich die Notizen bei Tisch richtig verstanden habe.)
Wenn man sich darauf einlassen kann, ein sehr faszinierendes Wechselspiel zwischen Koch und Genießer.
Der leise Jazz passte hervorragend zu diesem libertären Ansatz. Auch die bewusst schlichten Gläser, Geschirr und Besteck.
Als Aperitif fragte ich nach einem Pastis, aber mit einem "...Was besseres...vielleicht mal probieren..." gab es einen gekühlten Pommeau de Normandie, ein mit Calvados aufgespriteten Apfelsaft. Für mich Neuland, zwischen süß und bitter changierend, leichte Säure, viel Frucht. So sehr nach meinem Geschmack, dass ich den nicht unerheblichen Rest der Flasche auch als Digestif genoss (12€ für 3-4 Gläser).
Das Menü begleiteten zunächst ein fruchtiger Crêmant de Loire (6€) aus dem schön beschlagenden Weißweinglas. Danach überzeugte mich die zunächst eingeschenkte weiße Naturwein-Cuvée von der Domaine Mosse im Anjou leider nicht. Sofort kam ein klassisch zupackender Sancerre der Domaine Tabordet als Ersatz. Keine Überweine, aber mit Verstand gewählte solide Qualitäten (je 7€, großzügig ein- und nachgeschenkt).
Als Wasser Rheinsberger Preußenquelle, mit 4,5€ für den halben Liter das einzige "teure" Produkt.
Zum Start gab es ein zu dieser Abendstunde überraschend knuspriges Baguette, dazu Fleur de sel und Olivenöl mit Lavendelblüten.
Es folgten zwei kleine frische Teller:
Einmal ein fruchtiger Salat aus Tomaten, Kumquat, Melone und Johannisbeeren mit Kräutern (Petersilie, Schnittlauch, Basilikum), Schalottenwürfeln und Senfkörnern.
Dieser säuerlich-fruchtigen Geschmacksbombe stand ein Teller mit frisch gekochten, knackigen grünen Bohnen zur Seite, denen ausgebackene Knoblauchscheiben, Bohnenkraut und frischer Zitronenabrieb eine kräftige Abrundung gaben.
So einfach - so perfekt. So muss Sommer auf den Teller!
Als Zwischengang ein genialer Streich: Auf dem hölzernen Schneidebrett wurde mir eine hausgeräucherte Mettwurst angeboten, die Schnittfläche noch mit Fett "versiegelt".
Dazu ein scharfes Messer und dann nach Appetit ran an die recht magere Wurst. Aber nichts geschieht hier ohne Raffinesse. Als Begleiter zur würzigen Wurst eine ebenso opulente wie rustikale Mischung von Artischocke, Pfifferlingen, Malvenkapern, frischen Erbsen, schwarzen Oliven und Kräutern. Dazu eine Peperoni. Da grüßte das ländliche Frankreich! Dieser Salat stand in seiner "einfachen" Größe keinem Teller der Sterneküche nach.
Obwohl man die wohl auch könnte, wenn man (noch) wollte:
Als Fischgang Filet einer Müritz-Maräne, als Roulade gefüllt mit Lorbeer, Schalotten, vielleicht etwas Dörrobst, jedenfalls erhielt der zarte, sehr saftig gebratene Fisch eine süßliche Note, die perfekt mit der leichten Bitterkeit der ausgebackenen Kürbisblüte kontrastiere.
Allein, hier waren ungewöhnlich wenig Komponenten und Geschmacksrichtungen kombiniert. Was mir auf Rückfrage auch von Herrn Reinshagen bestätigt wurde, aber die eigentlich vorgesehene Kapern und frittierte Petersilie seien dem Stress des für zwei Personen übervollen Lokals zum Opfer gefallen. Ob bewusst oder vergessen, blieb offen; ich tippe auf Letzteres. Hier müsste es Abzug geben, denn was der Chef annimmt, muss er auch leisten können. Aber wie ungerecht wäre das denn? Waren die Ergebnisse doch auch so top, die Wartezeiten bei wohl 25 Gästen und nur zwei Personen, die Küche uns Service gewuppt haben, völlig angemessen! Und bei der eigentlich notwendigen Begrenzung der Gästezahl hätte ich ja nie dieses Kleinod erleben dürfen! Welch furchtbarer Gedanke.
Auch der Fleischgang ganz vorzüglich: Ein großes Stück Tafelspitz.
Mürbe, zerfallend und aus einer Bouillon, die so intensiv nach Rindfleisch schmeckte, dass ich mich nicht zurückhalten konnte, das kleine Kännchen auf wenig feine Art zu leeren. Zu diesem Zeitpunkt war ich aber auch schon wieder alleine im Obergeschoss. Als Beilage Wurzelgemüse und Salzkartoffeln, die auch danach schmeckten, was sie waren. Das ist ja schon eine positive Feststellung. Sehr gut wieder die selbst gemachte Remoulade und Meerrettich-Sauce.
Inzwischen war die Nacht herein gebrochen und auch das Erdgeschoss hatte sich weitgehend geleert. Eine zufriedene Mattigkeit bei Crew und Gast - warum den Chef nun noch zu Klettertouren zwingen? Ich wechselte nach unten an einen Tisch nahe der Theke und bat nur noch um etwas Käse. Auch hier wurde das Angebot regionaler Händler einfach auf einem Brett präsentiert. Wir diskutierten die Reifegrade und ich nahm mir nach Gusto Sorten und Menge (abgerechnet wurden 12€). Dazu Trauben, Feigen- und Quittenhonig sowie ein vorzügliches, zugekauftes Früchtebrot mit schön rescher Kruste.
Zwischendurch brachte die Leiterin des örtlichen Institut Français Gewürze aus der Heimat vorbei. Wie alles, auch dies stimmig.
Ein kurzer Besuch des WC ließ mich zwar sehr authentische Details entdecken
doch insgesamt war es hier doch etwas zu französisch-einfach. Zusammen mit dem gar nicht permanent staubfrei zu haltenden, überbordenden Interieur muss es bei aller Begeisterung doch Abzüge geben.
Als ich wiederkam, hatte Herr Reinshagen mir statt des Siebeck eine kleine Nachtlektüre an den Platz gelegt
Und so beschrieb ein anderer die Magie des Abends auf das Beste: