"Preiswerter Mittagstisch in entspannter Atmosphäre"
Geschrieben am 02.07.2025 2025-07-02

"Pizza gerne wieder, Salat nein danke, Pasta müssen wir erst probieren"
Geschrieben am 02.07.2025 2025-07-02

"Aller guten Dinge sind Drei"
Geschrieben am 02.07.2025 2025-07-02 | Aktualisiert am 02.07.2025

"Streetfood - vietnamesisch - asiatisch"
Geschrieben am 02.07.2025 2025-07-02

"Schöne Altstadt mit vielen gelegenheiten zum verweilen."
Geschrieben am 01.07.2025 2025-07-01

"vietnamesische und japanische Küche"
Geschrieben am 01.07.2025 2025-07-01

Beide hatten wir Lust auf leichte Kost aus Fernost. Also warum nicht mal wieder was Neues aus dem asiatischen Kulinarkreis ausprobieren? Schließlich ist die Zahl der in Karlsruhe ansässigen Asialokale in den letzten Jahren nicht gerade kleiner geworden.
Wo früher der Buletten-König dem Whopper eine Heimat bot, werden heute in entspannt-ästhetischer Atmosphäre vornehmlich panasiatische Tapas, Bowls, Nudelsuppen und Sushi serviert.
Ein Konzept, das man mittlerweile gut kennt und das eigentlich immer funktioniert, da für jeden Geschmack und jede Ernährungsattitüde etwas dabei ist.
Das stilvoll-gediegene Ambiente punktete mit durchdachter Beleuchtung, raumteilenden Deko-Elementen und wertigem Mobiliar.
In einer der vielen gemütlichen Ecken ließen wir uns nieder. Es war nicht viel los zur Mittagszeit. Dementsprechend friedlich ging es in dem nach einer japanischen Kneipe benannten Lokal zu.
Die Service-Dame, die uns umsorgte, erledigte ihren Job mit der hinlänglich bekannten asiatischen Freundlichkeit. Sie hieß uns herzlich willkommen und versorgte uns flott mit den spiralgebundenen Speisenkarten.
Die Getränke, ein rotblondes Duckstein vom Fass (0,5l für 4,90 Euro) für den Herren und ein Kännchen Sencha-Tee (4,90 Euro) für die Dame, ließen nicht lange auf sich warten.
Genau wie die kleine Pfütze Miso-Suppe, die man uns als freundliche Geste vorweg zukommen ließ. War nicht ganz so mein Ding, aber meine Frau opferte sich gerne.
Zum Einstieg teilten wir uns den nicht näher beschriebenen Sushi-Special-Mix (15,90 Euro) von der Mittagskarte.
Wir waren gespannt, welche Auswahl der Sushi-Meister hinter der nicht weit entfernten, knallroten Theke wohl treffen würde.
Auf einer rechteckigen Glasplatte wurden uns schließlich zwei Sorten Maki (Lachs und Gurke), eine mit pikantem Thunfisch-Tartar, Avocado und Gurke gefüllte, akkurat in acht Teile geschnittene Special-Roll sowie die üblichen, sushibegleitenden Maßnahmen (Wasabi, eingelegter Ingwer) gereicht.
Besonders die mit geschärftem Tuna gefüllten Inside-Outs wussten geschmacklich und texturell zu überzeugen. Den leichten Crunch lieferte ihre aus knusprigen Reisflocken bestehende Ummantelung. Zusätzlichen Wumms erhielt die Rohfischkreation von einer zupackenden Unagi-Chili-Tunke, mit der allerdings kein Saucen-Wucher betrieben wurde. Gut so!
Um die reingurkigen Maki kümmerte sich ausschließlich die Gattin. Die Lachsvariante war mir da doch deutlich lieber. Alles in allem eine solide Sushi-Vorstellung ohne darüber gequetschten Saucenoverkill oder anderem dampfenden Schnickschnack (Stichwort Trockeneis!). Handwerklich war das tadellos auf die Platte gebracht und bescherte uns einen frischen Auftakt nach Maß.
Es folgten eine Udon-Nudel-Suppe in der vegetarischen Variante (14,90 Euro) für meine Frau und eine Grilled Chicken Bowl mit milder Curry-Sauce (12,90 Euro) für den Freund thaiaromatisierter Hühnergerichte.
In der herzhaften Brühe meiner Tischkomplizin waren neben der cremeweißen Japan-Pasta auch noch knackiger Pak Choi, gekochtes Ei, frische Kräutersaitlinge, Lauchzwiebelringe, frischer Koriander, kleingeschnittene Algen und ein paar Maiskörner vertreten.
Genug Einlage also, um die wahlweise hinzufügbaren, tierischen Eiweißkomponenten (Ente, Rindfleisch oder Garnelen) verzichtbar zu machen. Meine Herzensdame vermisste nichts. Ganz im Gegenteil, die Nudelsuppe schmeckte ihr richtig gut.
Etwas weniger euphorisch, aber nicht gänzlich unzufrieden war ich angesichts der bunten Grillhuhnschüssel, die mit einer gehörigen Portion Blattgrün und dem obligatorischen Daikon-Rettich-Knäuel obendrauf aufgefrischt wurde. Auf Knack gewoktes Gemüse, Jasminreis aus dem Dampf und eine Kokossauce, die etwas mehr Schärfe hätte vertragen können, umgaben die saftig-gegrillte, in kleine Stücke zerteilte Hühnerbrust.
Bei solchen panasiatischen Hauptgerichten stellt sich mir jedes Mal die Frage, warum sich frische Salatblätter und Sauce unbedingt die Schüssel teilen müssen. Aber nun gut, man weiß ja was einen in solchen Asialokalen erwartet und wird in der Regel nicht enttäuscht. Fast könnte man sagen: leider nicht…
Fazit:
Für einen Lunchstopp auf der Kaiserstraße ist das TA Izakaya definitiv einen Besuch wert. Auch die rund 50 Euro gingen für das Gebotene absolut in Ordnung. Da habe ich schon für mehr Geld deutlich schwächere Gerichte beim Panasiaten vorgesetzt bekommen.
Die entspannte Atmosphäre und der freundlich-flinke Service sind sicherlich die großen Pluspunkte des Hauses, das sich in Karlsruhe gegen eine in den letzten Jahren stark angewachsene asiatische Konkurrenz behaupten muss. Man darf gespannt sein…
PS. Der auf meinem Schreibtisch liegende Verifizierungsnachweis (= Rechnung) verschwand im Laufe der Entstehung dieses Berichts. Ich habe da eine Dreieinhalbjährige im Verdacht…