"Fleischlastige Brauhausküche auf grundsolidem Niveau"
Geschrieben am 08.12.2019 2019-12-08

"I brauch ka große Welt, i will ham nach Neuehrenfeld!"
Geschrieben am 06.12.2019 2019-12-06

"Sonntags-Lunch in der Südstadt – locker und angenehm"
Geschrieben am 27.11.2019 2019-11-27 | Aktualisiert am 27.11.2019

"Siehe Bericht über die Neueröffnung der Villa - Kalka im Link:"
Geschrieben am 26.11.2019 2019-11-26

"Betriebsferien vom 23.12.19 bis einschließlich 01.01.20"
Geschrieben am 26.11.2019 2019-11-26

"In der Kürze lag viel Würze"
Geschrieben am 25.11.2019 2019-11-25

"Sternekoch im Imbiss"
Geschrieben am 16.11.2019 2019-11-16

"Einfaches Frühstück und desorientierter Service."
Geschrieben am 09.11.2019 2019-11-09 | Aktualisiert am 10.11.2019

"Tage wie diese… Hochzeitstag – Christopher Street Day – Kennenlernen „Tischnotizen“"
Geschrieben am 05.11.2019 2019-11-05 | Aktualisiert am 06.11.2019

"Siehe WEB Seite https://www.markthalle-belgischesviertel.de"
Geschrieben am 12.10.2019 2019-10-12

"Vielleicht die besten Törtchen der Stadt"
Geschrieben am 12.10.2019 2019-10-12

"mittags 2 Gänge a la Carte"
Geschrieben am 12.10.2019 2019-10-12

"Kostas griechisches Fischmenü"
Geschrieben am 11.10.2019 2019-10-11 | Aktualisiert am 11.10.2019

"Uns sagt die Küche zu"
Geschrieben am 05.10.2019 2019-10-05 | Aktualisiert am 05.10.2019

"Starke Weine und eine überzeugende Sommelière"
Geschrieben am 21.09.2019 2019-09-21 | Aktualisiert am 22.09.2019

"Angenehmer Lunch"
Geschrieben am 19.09.2019 2019-09-19 | Aktualisiert am 19.09.2019

"Für Kakao-Liebhaber eine gute Adresse"
Geschrieben am 16.09.2019 2019-09-16 | Aktualisiert am 17.09.2019

"Ordentlicher Lunch"
Geschrieben am 25.08.2019 2019-08-25

"Lecker Sion Kölsch, Essen ist Beilage"
Geschrieben am 16.08.2019 2019-08-16

"Viel Brot und viel Lärm"
Geschrieben am 16.08.2019 2019-08-16

Da es erst montags zurück in die Heimat ging, durften wir an diesem Sonntagabend die entspanntere Seite der Kölner Altstadt kennenlernen, was uns den kompletten hinteren Gastraum des überschaubar großen Brauhauses einbrachte. Dieser war von erstaunlich rustikaler Gemütlichkeit geprägt. In kerniger Wirtshausattitüde dominierte helles Holz, das den ins Unkultivierte tendierenden Fliesenboden fast vergessen machte.
Kollege kgsbus hat ja schon detailliert über die Historie und das obergärige Pfaffen Bier, das wegen seinem Brauort Lohmar nicht Kölsch genannt werden darf, berichtet. Mir hat das säuerliche Gesöff übrigens genauso wenig gemundet wie dem Gastroguide aus Bergisch Gladbach. Zwei Kölschstangen reichten mir an diesem Abend. Da lief es mir im Sünner zwei Tage zuvor doch wesentlich besser durch die „dorschdich Kehl“.
Der von Günter Schneider (früher „Zum Treppchen“, Stadtteil Rodenkirchen) seit Dezember 2016 betriebene Brauereiausschank in bester Altstadtlage bietet zusammen mit seinem Team eine grundsolide Brauhausversorgung, welche neben den beliebten Bierhappen („Happen zum Pfaffen“) die üblichen Bollwerke immerwährender Sättigung im Speiseprogramm listet.
Schnitzel, Schweinshaxe, Cordon Bleu vs. Rinderroulade, Kalbfrikadelle, Rheinischem Sauerbraten. Sollen die Vegetarier doch an der ausgestreckten Kölschstange verhungern! So das vermeintliche Credo der Pfaffenküche. Denn welcher Fleischverzichter gibt sich schon die Blöße mit der Bestellung eines „halven Hahns“? Dann doch lieber „Kölscher Kaviar“ oder eine 180 Gramm schwere Currywurst.
Mir war nach der hausgemachten, in der Terrine servierten Gulaschsuppe (7,90 Euro) sowie dem Schnitzel „Wiener Art“ mit Pommes Frites und Salat (13,90 Euro), das noch mit einem Kännchen Jägersoße extra (2,90 Euro) geordert wurde. Neben mir entschied man sich für das Cordon Bleu (vom Schwein) in der gleichen Ausstattung (16,90 Euro). Auch eine Portion Käsespätzle, ein Rheinischer Sauerbraten mit Kartoffelklößen und Rotkohl (16,90 Euro) sowie drei stattliche Kalbsfrikadellen mit Wirsinggemüse und Bratkartoffeln (15,90 Euro) sollten nach appetitanregendem Bierkonsum dem Drang nach Deftigkeiten stattgeben.
Der traditionellen Soßenliebe deutscher Durchschnittskulinaristen wurde gerne und bei fast allen Gerichten mit Nachdruck entsprochen. Sowohl bei meiner vor Kraft und Würze strotzenden Gulaschsuppe als auch bei dem mürbe geklopften Schweineschnitzel in seiner knusprigen „Panaderolle“ als brätergeschwenktes Folklorestück gefiel mir die überdurchschnittliche Sorgfalt, die man bei der Zubereitung der in unbekümmerter Üppigkeit dargebotenen Deftspeisen walten ließ. Selbst das Dressing des kleinen Pflücksalates, der sich vegetabil an meinen Panierfladen schmiegte, konnte sich schmecken lassen.
Das war deutlich mehr als nur lieblos aufgetischte Husch-Husch-Küche, die man den Touris auf solchen Meilen für gewöhnlich auf die Teller bugsiert. Das bestätigten mir auch die Tischkollegen, von denen manche sogar noch eine süße Kalorienattacke in Form eines saftigen Kaiserschmarrns folgen ließen.
Insofern geriet der letzte Abend in der Domstadt nicht wie befürchtet zu einem kulinarischen Fiasko, sondern bot bodenständige Hausbraukost auf grundsolidem Niveau in geselliger Atmosphäre. Manchmal reicht auch das.