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Allerdings muss man auch sagen, dass dieses Restaurant sehr weit am Rande der Gastromeile liegt, und dahinter dann schon fast das Gewerbegebiet beginnt. Aber auch deswegen, dass dieses Lokal bis vor wenigen Jahren noch „Luisas Fischertreff“ hieß, und die meiste Zeit im Februar geschlossen hatte. Nicht so jetzt, unter dem jetzigen Betreiber Momo. Er hat seine Öffnungszeiten angepasst, und nachdem ich soviel Schwärmerei in diversen Cuxhaven-FB-Gruppen las, war unser Ziel eigentlich klar.
Ein kurzer Anruf eine Stunde vor unserem Besuch, und unser Tisch war reserviert. Den Weg kannten wir und unser Auto zur Genüge. Letzteres kann man hier auf der Niedersachsenstraße auf den reichlichen Parkflächen vor den Restaurants abstellen. Bereits draußen am Eingang war deutlich sichtbar, dass Hunde hier nicht erwünscht sind, zum Glück machte unsere gerade ihr Mittagsschläfchen in der Ferienwohnung.
Nach dem Betreten des Restaurants fiel uns sofort das maritime Flair auf, welches Momo, mit gutbürgerlichen Namen Mohamed Rezgui, hier in seinem Lokal gezaubert hat. Von der Grundausstattung gleich wie die meisten anderen Restaurants, ist auch dieses hier eine ehemalige Fischhalle, und daher auch ringsum an den Wänden gefliest.
Und ich würde sagen, dass diese Fliesen hier eine lange Geschichte erzählen können. Damit das Lokal nicht kalt wirkt, hat Momo überall Fischernetze aufgehangen, viele Bilder an den Wänden drapiert, selbstgebaute Segelboote in Position gebracht, und was ich sehr schön fand, an einer Ecke waren die selbstgemalten Bilder von Kindern der Gäste aufgehangen. Einziges Manko im Lokal. Wie bei allen anderen Restaurants hier, befindet sich die saubere Toilette im Obergeschoss, und ist nur durch eine laaaange Treppe erreichbar.
Das Mobiliar war rustikal und einfach. Dunkle Holzstühle mit Sitz Auflage ließen uns ordentlich sitzen. Die Tische, mit echten Blumen verziert, boten ausreichend Platz für Getränke und Speisen. Auf den <tischen der obligatorische Salz-und Pfefferstreuer, den so manches GG-Mitglied verteufelt.
Momo kam sofort hinter seiner Theke hervor, zeigte uns unseren Platz, und hatte natürlich auch gleich die Speisekarte parat. In dieser wirbt Momo mit der Zubereitung von frischem Fisch. Ja wo denn sonst, wenn nicht hier, wo direkt an der Hintertür die Fischkutter entladen.
Reichlich war die Speisekarte ebenfalls, so waren unter anderem 8 Vorspeisen im Preis von 4,50 € bis 8,00 € und über 20 verschiedene Fischgerichte, welche sich im Rahmen von 17 bis 26 Euro bewegten. Zusätzlich, je nach Fangquote der Fischer, gibt es noch verschiedene Tagesgerichte. Bei vielen Gerichten konnte man auch klar die Herkunft Momos aus der Balkanregion erkennen.
Für uns war recht schnell klar was es werden sollte, und so orderten wir:
Getränke:
· 1x 0,4ér Krombacher Pils für 4,50 €
· 1x 0,25ér Weißwein Capataz für 6,00 €
· 1x 0,4ér Coca Cola für 4,00 €
· 1x 0,4ér Spezi für 4,00 €
Hauptspeisen:
· 1x gekochter Schellfisch mit hausgemachter Senfsoße und Salzkartoffeln für 21,00 €
· 1x Fischer-Treff-Platte für 2 Personen – mit 4 verschiedenen Fischfilets und Bratkartoffeln für 46,00 €
Auf unsere Getränke mussten wir nun wirklich nicht lange warten, denn trotz vollem Lokal zur Mittagszeit hatte Momo sein Restaurant im Griff. Unterstützt wurde er dabei von einer jungen Dame.
Während wir auf unser Essen warteten, kam Momo in seiner freien Zeit an jeden Tisch, und wer wollte, konnte ein Schwätzchen mit ihm führen. Dabei erklärte er gern die verschiedenen Fischarten und ihre Zubereitung, aber auch aus der Geschichte seines Lokals. So vergingen die 25 Minuten bis zur Hauptspeise wie im Fluge.
Da ich abends nicht unbedingt Salzkartoffeln mag, und mich hier zur Mittagszeit der Schellfisch anlächelte, war mir eigentlich sofort klar, es kann nur den gekochten Schellfisch mit hausgemachter Senfsoße und Salzkartoffeln für mich geben.
Und ich lag goldrichtig mit meiner Wahl. Erstaunt war ich bereits beim ersten Blick auf die große Platte. Die gesamte linke Hälfte war voll mit Schellfischfilets. Dazu eine Sauciere, in welcher die Senfsoße gereicht wird, auch der Beilagensalat war in einem extra Schälchen, ebenso die Kartoffeln.
Toll, so sollte es immer sein, damit hat man keinen Mansch auf dem Teller. Schellfisch sollte es für mich sein, da er ja von der Familie der Dorsche abstammt, und ich liebe sein weißes, festes Fleisch. Da der Schellfisch selbst schon sehr nach Meer schmeckt, braucht man ihn nicht weiter zu salzen. Und das hat Momos Küchenteam richtig gut hinbekommen. Der kräftige Geschmack war erhalten, das Fleisch schön fest, und auch Gräten gab es so gut wie keine im Filet.
Auch die hausgemachte Senfsoße hat man gut hinbekommen. Sie war angenehm mild, und übertünchte mit ihrem seichten Geschmack nicht den Fisch. Sehr gut. Der Beilagensalat war, entsprechend der „Saison“ aus Weißkrautsalat, einem Tomatenviertel und zwei Scheibchen Gurke.
Auch gut so. Die Salzkartoffeln waren ebenso wie der fisch sehr reichlich, davon hätten locker zwei Personen satt werden können. Sie waren angenehm mehlig, obenauf mit TK-Petersilie verfeinert. Ein leckeres Mittagessen wie ich es liebe.
Meine beiden Mädels hatten es heute auf die Fischer-Treff-Platte abgesehen. Auf Nachfrage bei Momo waren an diesem Tag Schollenfilet, Seelachsfilet, Rotbarschfilet und Dorschfilet im Angebot.
Das sagte meinen beiden Damen natürlich zu. Nachdem auch ihre Fischplatte auf dem Tisch stand, kamen auch meine Mädels nicht aus dem Staunen heraus was da alles auf der Platte lag. Von jedem Fisch reichlich Filets, alle kross auf der haut gebraten, obenauf auch leicht angebraten, waren sie dennoch angenehm frisch.
Alle Fische mit ihrem eigenen Geschmack präsent, besonders das Schollenfilet, welches meinen Damen „zu schlammig“ schmeckte. Scholle halt, muss man mögen oder nicht. Der Dorsch war angenehm fest im Fleisch, der Rotbarsch ebenfalls, hier auch der eigene, kräftige Geschmack. Der Seelachs so wie man ihn kennt. Die Fischplatte war mit mediterranem Gemüse versehen, welches hier aus gebratenen Paprika, Zucchini, Champignons und sehr viel Zwiebel bestand.
Das mediterrane Gemüse sehr kräftig im Geschmack, am Ende dann doch etwas zu fettig. Die Bratkartoffeln, welche in einer extra Schüssel gereicht wurden, waren goldgelb gebraten, und mit frischer Zwiebel- und Speckstippe versehen. Hier brauchte man nichts nachwürzen.
Mehr als satt, und vollkommen zufrieden, konnten wir uns nach genau einer Stunde wieder nach Hause trollen. Eine tolle Location, die wir einige Tage später noch mal besuchten.
PS: Anfangs erwähnte ich das keine Hunde mit reindürfen. Da ich ja auch einige GG-Hunde kenne, habe ich da natürlich nachgefragt, und auch Antwort bekommen. Momo hatte ein Pärchen zu Gast, welche mit zwei großen Hunden aufkreuzten. OK, kein Problem. Beide Hunde waren jedoch so „gut“ erzogen, dass sie nicht auf ihrem Platz blieben, sondern in dem doch recht engen Lokal auch mal an die Nachbartische gingen. Als Momo dann an einen Nachbartisch das Essen brachte, sprang wieder ein Hund hervor, und das Essen landete auf den Klamotten des Gastes, welcher natürlich nicht erfreut war. Eine Entschuldigung seitens der Hundebesitzer gab es natürlich nicht. Als dann auch noch ein Hund nach Momo schnappte, reichte es ihm, und nun müssen halt alle Hunde draußen warten.
Unser Fazit: wir ließen zu dritt 85,50 € in Momos Fischertreff in Cuxhaven. Ein Gastronom mit Leib und Seele, der seinen Job und seine Gäste liebt. Auch in der Küche wird mit viel Herzblut gearbeitet. Wir werden uns wohl häufiger sehen!