Als begeisterter Hobbykoch habe ich einen gewissen Anspruch ans Kochen und geniessen.
Daher erwarte ich auch, dass ein "Profi" entsprechend seiner Restaurant-Klasse einen Anspruch an sich und sein Team in Küche und Service stellt. Das gilt von der Imbissbude bis zum Sterne-Restaurant - natürlich mit deutlichem Anstieg. Haute cuisine kann auch zu fairem Preis angeboten werden, Hochpreis allein gibt noch keine Haute Cuisine, Schnickschnack im Service auch noch kein Sternelokal. Ih halte nichts davon Steckrübensuppe mit Hochpreis zu zelebrieren, auch wenn ein handwerklich gut gemachtes und entsprechend preislich angebotenes Produkt durchaus seine Qualität haben kann.
Der Service - egal ob geschult oder in der Praxis erlernt muss ein zur Küche passendes Niveau haben und immer die Rolle des zu umsorgenden Gasts respektieren, so wie ich den Service auch nicht als Dienstboten, sondern als professionellen Dienstleister respektiere
- eine Begegnung auf Augenhöhe im Restaurantbetrieb.
Als begeisterter Hobbykoch habe ich einen gewissen Anspruch ans Kochen und geniessen.
Daher erwarte ich auch, dass ein "Profi" entsprechend seiner Restaurant-Klasse einen Anspruch an sich und sein Team in Küche und Service stellt. Das gilt von der Imbissbude bis zum Sterne-Restaurant - natürlich mit deutlichem Anstieg. Haute cuisine kann... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 89 Bewertungen 149788x gelesen 2121x "Hilfreich" 2065x "Gut geschrieben"
Besucht am 11.11.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 36 EUR
11.11. – für die einen Faschingsbeginn, für Andere Geburtstag und für wieder andere Namenstag – also in jedem Fall ein Tag zu feiern. Wir sind morgens früh aufgestanden, um jemand früh fast noch vor dem Aufstehen gratulieren zu können – und wenn mir jemand zu der Zeit gesagt hätte – Martinstag – da gibt es doch Martinsgans – hätte ich noch gesagt, ja, früher vielleicht.
Aber nun, wir haben gratuliert und so im Reden sagt mein Sohn, wie ist das eigentlich, macht ihr heute Martinsgans – (welch déjà vu der morgendlichen Idee) – meine Frau springt darauf an – man könnte ja Essen gehen, eventuell gibt es ja – nicht im xx in yy (falls sich jemand an meine Rezension über den dunklen Gänsebraten vom Nebentisch vor ein paar Jahren erinnert) – und eh wir uns versehen ist in der Internetsuche nach Lokalen zwar zum einen durchaus auch von Gänsegerichten die Rede, aber zumeist erst am Abend geöffnet – nicht jetzt gegen Mittag.
Bis meinem Sohn das Essighaus einfällt, eines, nach eigenen Aussagen der Betreiber Karsten Springer u. Stefan Eberle (siehe Internetseite) der ältesten Gastwirtschaften Heidelbergs – ab 1844 steht dort zu lesen. Und schon ruft mein Sohn dort an, erkundigt sich, ob es Gänsebraten gäbe. Ja, es gäbe heute als Tagesgericht Gänsekeule mit Klößen und Rotkraut und einer Tagessuppe als Vorspeise zu 15,50€ - wir nicken und er reserviert, obwohl noch alles frei sei, zwei Plätze für uns (quasi unser Frühstück) bereits kurz nach 12:00 Uhr.
Man kann in der Nähe der Essighauses sehr gut parken – entweder im Parkhaus am Theater oder aber unter der Unibibliothek – gut 100m in die „Plöck“ und schon steht man rechter Hand vor dem Essighaus. (Wen’s interessiert: schräg gegenüber ist der international bekannte Heidelberger Zuckerladen.) Bereits auf den Fensterläden steht was zu Angebot und nach einer Stufe des Kalkstein Eingangsbereichs wird man auf das Tagesangebot, das immer aus Suppe und Hauptspeise besteht, aufmerksam gemacht. Ebenso steht eine Tafel da, dass Kartenzahlung nicht möglich ist. Rechterhand geht es in die Wirtsstube, linker Hand mit Kennzeichen Krug käme man in den Saal im Erdgeschoss.
Es ist eine Wirtschaft, so wie man sie aus den Fünfziger Jahren kennt – hohe helle Kastendecke mit Kasetten aus dunkel abgestuftem Holz, schlichte weiße schmucklose Wände, dunkle Tische mit Stühlen, die wie die Banknischen vor den Fenstern mit einem grünen Kunstlederpolster auf der Sitzfläche angenehmes Sitzen erlauben. Wir sind die ersten Gäste und werden gleich gefragt, ob wir eben telefonisch reserviert hätten. Ja – und wir können uns einen der Vierertische auf der Fensterseite aussuchen – klar, dass min Frau gleich den Sitz auf der Bank über der Heizung aussucht. Der Tresen ist drei Schritt entfernt, der freundliche Kellner gibt uns die Speisekarten – innen eine Seite als Begrüßung durch die Inhaber wie im Internet- dann ein bodenständiges Angebot – davor eine Seite mit vier Tagesgerichten – heute alle je 15,50€, von der Gänsekeule bis zur Roulade gutbürgerliche Küche. Unsere Entscheidung für die Gänsekeule war bereits gefallen, so bestellen wir uns auf die rag nach den Getränken und dem Vorschlag des Kellners an meine Frau, ob eventuell Tee – auf seinen Vorschlag zum Trinken eine heiße Zitrone 3,20€ und ein Wasser 0,3l zu 2,50€. Im Wasser findet sich eine frische Zitronenscheibe, ein gastronomischer Brauch, den ich sonst nicht mehr oft finde. Die Bestellung kommt natürlich blitzartig, da der Servicemann hinter der Theke uns als einzige Gäste natürlich auch Blick hat. Man ist allerdings mit einer Thekenkraft und zwei Bedienungen auch für größeren Mittagsansturm in der Wirtschaft gerüstet.
Es dauert nicht allzu lange, dann wird uns unsere Tagessuppe mit der Annonce „Heute gibt es eine Rosenkohlsuppe“ an den Tisch gebracht. Es ist eine einfache, schmackhaft hausgemachte leicht cremige Suppe, genau rechte Temperatur zum Essen und zubereitet wie solche Suppen früher auch von meiner Mutter daheim appetitanregend gekocht wurden.
Kaum zehn Minuten nach der Suppe kommen aus der Küche zwei Teller auf den Tresen mit je einer nicht gerade kleinen Gänsekeule auf einem braunen Soßenspiegel, zwei appetitlichen Kartoffelklößen und einer kleinen Salatblattdeko. Der Rotkohl wird mit jeder Portion extra in einer kleinen Schüssel serviert.
Die fleischigen Gänsekeulen sind gut zubereitet – so gut, wie es mit separat zubereiteten Gänsekeulen überhaut geht. Die Haut ist gut gebräunt, sehr mild gesalzen und gewürzt und das Fleisch ist durch, trotz der relativen Größe ist nichts zäh, und auch nichts verkocht. Die Klöße sind mit Brotwürfeln gefüllt, sehr schmackhaft. Die braune Soße wirkt hausgemacht – aber, was eine der Folgen gesondert zubereiteter Keulen ist gegenüber Keulen, die mit der ganzen Gans zubereitet wurden: es gibt keine eigene Soße. Auch fehlt das Gänsefett der Gans, die Solo-Keulen haben immer sehr mageres Fleisch, dem der typische Gänsegeschmack etwas abgeht. Der Rotkohl ist hausgemacht, das merkt man am Schnitt wie auch an der Zubereitung mit Lorbeerblatt. Da ist ein ungewöhnlicher, angenehmer, leicht rauchiger, leicht angenehm speckiger Geschmack am Kohl – und meine Erkundigung, wie der Rotkohl gewürzt ist, kommt auf Nachfrage der Bedienung in der Küche die Erklärung – dass der Rotkohl mit Speck gekocht wurde. Es ist eine gute Portion und bei dem Preis-Leistungs-Verhältnis wird für mich das Essighaus zu einer weiteren Empfehlung in Heidelberg.
Wir haben fertig, die zweite Servicekraft, die aus dem Saal zurück zum Tresen geht, räumt das Geschirr ab, und wird mein Lob, dass sie gut gekocht habe an die Küche weitergeben. (aus der hört man die Ansagen des Küchenchefs mit den Bestellungen der Gesellschaft im Saal). Wir wollen zahlen, unser Kellner druckt einen kleinen Bon aus – 36,70€.
11.11. – für die einen Faschingsbeginn, für Andere Geburtstag und für wieder andere Namenstag – also in jedem Fall ein Tag zu feiern. Wir sind morgens früh aufgestanden, um jemand früh fast noch vor dem Aufstehen gratulieren zu können – und wenn mir jemand zu der Zeit gesagt hätte – Martinstag – da gibt es doch Martinsgans – hätte ich noch gesagt, ja, früher vielleicht.
Aber nun, wir haben gratuliert und so im Reden sagt mein Sohn, wie ist das... mehr lesen
3.5 stars -
"Gutbürgerliche Martinsgans-Schenkel mitten in Heidelberg" Gast im Haus11.11. – für die einen Faschingsbeginn, für Andere Geburtstag und für wieder andere Namenstag – also in jedem Fall ein Tag zu feiern. Wir sind morgens früh aufgestanden, um jemand früh fast noch vor dem Aufstehen gratulieren zu können – und wenn mir jemand zu der Zeit gesagt hätte – Martinstag – da gibt es doch Martinsgans – hätte ich noch gesagt, ja, früher vielleicht.
Aber nun, wir haben gratuliert und so im Reden sagt mein Sohn, wie ist das
Geschrieben am 10.11.2017 2017-11-10| Aktualisiert am
04.12.2017
Besucht am 09.11.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 28 EUR
Wir haben einen langen Vortrag über gesunde Ernährung nach Krebs gehört und dabei ging es nicht um Hummer oder Languste, es war recht kalt im Raum, und das, was da geschildert wurde, war nicht zur Erbauung eines Gourmets gedacht – einfach viel zu gesund, um schmecken zu können. Eigentlich sind wir auch satt, doch bereits während des Vortrags über all das Essen, das man lieber nicht essen sollte, kommt in uns ein leises Hungergefühl, das sich so gar nicht schämt, immer lauter zu werden. Aus dem mir zugeflüsterten Satz meiner Frau „Ich hab jetzt richtig Hunger, mir ist kalt und freu mich schon auf den Salatrest von heute Mittag, den werde ich zuhause essen“ (ich hatte das halbe Grillhähnchen vom Vortag von Haut und Knochen befreit und kleingeschnitten zusammen mit einer großen Portion gemischtem Salat aus Lollo, Rucola, Radicchio, einigen Croutons und Sommersaaten mit Sylter Soße angerichtet – eine gute Portion verblieb in der Schlüssel) formte sich innerhalb einer viertel Stunde mit Vermeidung von Kohlehydraten wie z.B. Pizza ein zunächst noch fast ebenso leises– „Oh, eine Pizza wäre jetzt aber toll“ aus dem Munde meiner Frau. Vortrag zu Ende, langer Heimweg – Pizza wäre jetzt toll wurde schon vor dem Einsteigen ins Auto lauter formuliert und „eine halbe Shrimps ess ich auf jeden Fall“, höre ich– schnell zum Bankomat, Bares nachtanken und dann steht fest – wenn Pizza, dann in der Post bei uns im Ort – alles an Edel- oder unedel-Italienern in abendlichen Bruchsal sind da abgeschrieben – auf und schnell „Zur Post“ – Trattoria Romana in Bad Schönborn - OT Mingolsheim –sind ja noch eine knappe halbe Stunde Heimfahrt.
Direkt vor der Trattoria Romana „Zur Post“ finde ich genügend Parkplatz, schnell die vielen Stufen hoch – Tür auf – und es herrscht munterer Betrieb in der relativ kleinen Wirtsstube. Auf der einen Seite eine größere laut diskutierende Gesellschaft – wohl ein Jahrgangstreffen inzwischen verrenteter Damen – dem Eingang gegenüber ein paar junge Leute und zwei ältere Paare in den abgeteilten Sitzecken – linkerhand im Thekenbereich eine emsig rechnende junge Dame, die uns mit einem kleinen Kopfnicken, das zugleich den verbalen Hinweis auf den noch vollgestellten Ecktisch und ein „ich komme gleich abräumen“ begrüßt. Wir nehmen Platz auf der durch die Heizung wohlig warme Sitzbank – alle Tische sind mit grünweiß karierten Tischdecken, weißen aufgestellten Papierservietten, Besteck und Gläsern eingedeckt – sofern sie nicht, wie eben unserer gerade in Benutzung waren / sind. Es dauert ein ganz schön lange Zeit, was die junge Dame da wohl rechnet – wie sich herausstellt, muss sie wohl die für den gesamten Tisch aufgenommene Bestellung von einem guten Dutzend Damen für jede Einzelne zerfieseln. Tatschlich kommt sie dann mit einer ganzen Handvoll gedruckter Bons und verteilt die auch ohne Ansage der Gäste an die richtige Empfängerin – finde ich gut. Sie wendet sich uns kurz zu – aber wieder nur mit dem Hinweis, ich komme gleich. Sie geht hinter die Theke richtet ein paar Getränke für die andere Gästegruppe und bringt uns dann zwei Speisekartenbücher – aus grünlichem Plastik mit Hüllen innen – die Karte ist gegenüber früher leicht geändert – wir wissen zwar, was wir wollen, doch meine Ansage „wir möchten“ wird kurzerhand unterbrochen mit der Ansage, dass sie noch gerne am großen Tisch abkassieren möchte und dann zum Abräumen und Bestellung käme. Der Kassiervorgang geht erfreulich schnell von Statten, dann kommt sie vorbei, beginnt mit dem Abräumen und wir ordern Pizza Shrimps (7,50)und eine Spinaci (6,20) jeweils in klein – die passt bei der Post immer ziemlich genau auf den großen Pizzateller – und weiter ein Viertel Lambrusco (4,20) und ein Viertel Barbera (4,20).
Guido daLonzo, der Padrone der Trattooria, nimmt seine Suppe zum Abendbrot – der Jahrgangstreff löst sich geschwätzig auf, dann herrscht wieder Ruhe im Restaurant. Die junge Dame bringt uns die Gläser mit zwei Karaffen mit den Weinen, in der Küche werkeln still zwei Kräfte, und die Bedienung setzt sich dann nach dem Servieren zur Gruppe der offensichtlich gleichalten Freundinnen, die sich wie auch die Paare am Tisch vor uns, leise unterhalten und ihr Essen und/oder Getränke genießen. Der Lambrusco ist angenehm kühl – und da ich wenig bis nie Alk‘ trinke – schmeckt er mir trotz lieblich genauso, wie ich mir den Lambru im Geiste gewünscht habe – außerdem habe ich nach dem langen Vortrag jetzt richtig Durst – gut dass es nur ein Lambrusco ist – da kann man auch mal ein Viertele in zwei Schluck abpumpen. Den Barbera meiner Frau muss man da schon ernster nehmen, er ist vollmundig und gefällt in seiner trockenen Art. Es dauert etwas, schneller als früher kommen dann zwei wunderschön anzusehende Pizzen, dünner Teig, der am Rand leicht aufgegangen ist, schöner tomatisierter Grund, bei mir liegen Blattspinat und Schinken in ca. 2€ großen Quadraten darauf, bei meiner Frau eine gute Menge Shrimps, Kapern, Käse und Knobi. Wir hatten beim Bestellen gebeten, die Pizza bitte aufzuschneiden – das ist diesmal erfolgt – die Servicekraft „schmeißt den Laden“ wirklich sehr gut.
Die Pizza Spinaci glänzt mit einem würzigen, leicht knusprigen Teig, ohne hart du spröde zu sein – so wie Pizza sein muss – von der einen bis zur anderen Seite. Die Würzung ist ebenfalls perfekt, genau abgestimmtes Salz, um den Spinat schmackhaft zu machen ohne dass der Schinken (obwohl nur der einfache Pizza-Hinterschinken wie er im regionalen Fleischgroßhandel angeboten wird) übersalzen wird, eine ganz leichte pfeffrige Schärfe macht die Pizza vollmundig. Die Shrimps Pizza hat den gleichen guten Teigboden, ist deutlich schärfer gewürzt und verfügt dazu über ein gehörige Portion Knobi – so dass es für mich notwendig wird, auch zwei Stücke (1/4) der Shrimps zu essen, wenn ich die Nacht überleben möchte. Beide Pizzen sind so gut, dass meine Frau, die sonst tatsächlich max. eine halbe Pizza schafft, die ¾ Pizza komplett aufisst. Bei dem Erfolg muss ich mir natürlich noch einen Lambrusco gönnen, dazu ein stilles Black Forest Mineralwasserfläschchen 0,25l zu 1,90€ - dies Glas Wein genieße ich nun, als wäre es einer der großen Gewächse Italiens – träume von der Sonne, dem Meer – vergesse, dass es draußen a..kalt ist – doch nichts da – wir müssen Heim – unser Hund wartet auf uns – zahlen bitte -28,20 für 80 Minuten Kurzurlaub Italien garantiert natürlich guten Tip – unser Fazit gerne wieder!
Wir haben einen langen Vortrag über gesunde Ernährung nach Krebs gehört und dabei ging es nicht um Hummer oder Languste, es war recht kalt im Raum, und das, was da geschildert wurde, war nicht zur Erbauung eines Gourmets gedacht – einfach viel zu gesund, um schmecken zu können. Eigentlich sind wir auch satt, doch bereits während des Vortrags über all das Essen, das man lieber nicht essen sollte, kommt in uns ein leises Hungergefühl, das sich so gar nicht schämt,... mehr lesen
Trattoria Romana
Trattoria Romana€-€€€Restaurant, Take Away, Pizzeria072536951Bruchsaler Str. 17, 76669 Bad Schönborn
4.0 stars -
"Beste Pizza nicht nur dieses Ortes" Gast im HausWir haben einen langen Vortrag über gesunde Ernährung nach Krebs gehört und dabei ging es nicht um Hummer oder Languste, es war recht kalt im Raum, und das, was da geschildert wurde, war nicht zur Erbauung eines Gourmets gedacht – einfach viel zu gesund, um schmecken zu können. Eigentlich sind wir auch satt, doch bereits während des Vortrags über all das Essen, das man lieber nicht essen sollte, kommt in uns ein leises Hungergefühl, das sich so gar nicht schämt,
Besucht am 22.10.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Das Weiße Rössel gibt es nicht nur am Wolfgangsee, sondern als Mühlengasthof Zum Weißen Rössel auch am Ortsrand von Dielheim, einer der ältesten Gemeinden im Kraichgau – vermutlich bereits im sechsten Jahrhundert gegründet, wird Dielheim 767 im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt – damit ist 2017 das Jubiläumsjahr für 1250 Jahre Dielheim. Doch das ist nicht der Grund für unseren Besuch dort.
Ausgangspunkt war ein nachmittäglicher Anruf Ende August unseres Nachbarn, man habe um 18:30 einen Vierertisch in Dielheim reserviert, doch hätten die Freunde kurzzeitig abgesagt, ob wir einspringen würden. Fortsetzung und weitere Abstimmung aller Beteiligten erfolgt dann über den Gartenzaun – so saßen wir dann kurz darauf im Auto für den kurzen Trip mitten in den Kraichgau. Der Ort Dielheim lässt sich (für Ferntouristen) über die BAB 6, Ausfahrt Wiesloch/Rauenberg mit einer handvoll Kilometern erreichen. So kamen wir erstmals zum Weißen Rössel. Damals wurden wir von den Nachbarn als Überraschung auch noch eingeladen, und es war ein Sondertag für Rumpsteak, das wir damals nicht orderten, da sowohl meine Frau als auch ich auf Salat (ich mit Pfifferlingen und meine Frau mit Rumpsteakstreifen) Appetit hatten. Es war wirklich gut damals, aber einem geschenkten Gaul schau ich nicht ins Maul und schreib dann mangels Preisen nur im Ausnahmefall drüber.
Diesen Sonntag aber sagt meine Frau, sie habe richtig Hunger auf Fleisch - auf Rumpsteak. Naheliegend wäre nun der Ausflug nach Malsch in die Tierparkklause gewesen. Doch ich erinnerte mich an das Rumpsteak, dass unsere Nachbarin damals geordert hatte – es schien etwas größer auszufallen als die Malscher Version. Und an Normaltagen liegt das Malscher Steak bei 18Euroirgendwas, also ungefähr wie das in Dielheim.
Daher rufe ich kurz vor 13:00 Uhr an, ob noch zwei Plätze für uns frei wären – was bejaht wird und sofort zur Reservierung für ca. 25 min später führt. Auf nach Dielheim!
Tatsächlich ist der Mühlengasthof gerammelt voll, einzig ein Vierertisch (genau der, den wir schon im August hatten) ist frei. Bereits beim Eintreten werden wir freundlich gefragt, ob wir gerade miteinander telefoniert und reserviert hätten. Die junge freundliche Bedienung weist uns auf den Platz am Vierertisch, und kaum dass wir sitzen, wird uns die Speisekarte gebracht. Die ist ein grünes, stabiles Klemmbuch mit Beschriftung Mühlengasthof zum Weissen Rössel, innen schöne saubere Papierseiten (schätze 120g/m²) mit der Speisekarte und eine lose eingelegte Karte mit Tagesangeboten. Klar, die Kürbissuppe mit Kernöl lockt, aber sowohl meine Frau wie auch ich wären dann von der Suppe bereits so voll, dass das Steak darunter leiden würde. Wir entscheiden uns beide für das Rumpsteak mit Pfefferrahmsoße 18,70€ und Spätzle an Stelle der in der Karte stehenden Pommes.
Unsere Bedienung kommt an den Tisch und fragt, ob wir uns bereits für Getränke entschieden haben. Haben wir, meine Frau einen offenen trockenen Riesling Kabinett 0,2l zu 5,-€ (sehr gut eingeschenkt) und ich für Mineralwasser medium 0,75l Flasche zu 4,70€ und geben für die Bedienung fast überraschend zugleich die je Rumpsteak-Bestellung „medium“ mit Änderungswunsch Spätzle an Stelle Pommes mit auf. Änderung ist kein Problem und ohne Aufpreis. Die Getränke werden umgehend serviert. Dann beginnt für uns die Wartezeit. Nebenan werden an einem Tisch gerade die Hauptgerichte serviert, auf der anderen Seite warten Gäste mit halbvollen Gläsern noch auf das Essen. Die erhalten knapp zehn Minuten später ihren Beilagensalat. Die beiden jungen Damen im Service laufen emsig und ohne Pause mit vollen und leeren Tellern durchs Lokal. Ein Blick zur Seite mit dem Hauptgang sagt mir, wir sind auf dem Lande, eventuell ist hier Medium dann doch noch mehr Medium Welldone als Medium rare – also gehe ich kurz zum Tresen und bemerke als Korrektur zu unserer Bestellung, dass wir doch eher Richtung medium-rare denn zu dem sichtbaren Gargrad am Nebentisch tendieren. Ja, das könne sein, der Nebentisch habe ihrer Erinnerung nach welldone bestellt – sie machen aber medium, aber sie werde Medium eher medium rare der Küche nochmals mitteilen. Danke. Zurück am Tisch – heißt es weiter warten – die vielen Gäste machen ganz schön Krach, dennoch wirkt die Atmosphäre/ das Ambiente etwas „gasthöflicher“ als das Vereinsheim in Malsch. Doch warten wir fast 30 Minuten bis der Beilage-Salat auf den Tisch kommt. Es ist ein mit sehr erfrischender Vinaigrette angemachter Lollo, Möhren-Julienne, Gurken ungeschält gestiftet, Rettich, kleine Saaten – lecker angerichtet und mal keine ganzen Blätter, sondern fast alle Salatblätter sind in essbare Größe gerupft, was man leider selten noch findet. Sehr gut. Die Teller sind gegessen – stehen leer, werden nach kurzer Zeit abgeräumt, es wird freundlich nachgefragt, ob es noch etwas zu trinken sei – da das Weinglas leer ist. Ja, gerne. Auch das zweite Glas wird umgehend gebracht – wobei übrigens beide Bedienungen sich abwechseln – immer Acht auf alle Tische haben und wirklich ohne Hektik dennoch sehr schnell sind, auch mal ganz kurz mit den Gästen reden und lachen.
Nach fast einer Stunde sind wir dann dran – nebenan wurde gerade der zwischenzeitlich nachgeorderte Nachtisch an den Tisch gebracht – Espressos und Yellow Ladies (Eis mit Eierlikör) – bei uns kommen zwei ansehnliche nicht völlig gleichmäßig dick abgeschnittene große Rumpsteaks auf einem schönen Pfefferrahmsoßenspiegel, ein Tomatenachtel mit Verlegenheitsgrün als Deko und eine gemeinsame Schale mit geschmelzten Spätzle. Aussehen top – mein Steak mach beim Mittenschnitt einen recht guten medium-Eindruck – meine Frau schneidet Ihres etwas seitlich im dünneren Teil an – da ist Medium schon Vergangenheit – doch sagt sie, sie werde es nicht zurückgehen lassen, da der Mittenschnitt noch zumindest hellrosa zeigt und sonst das Steak ja weggeschmissen werden müsste – das wäre schade. Die geschmelzten Spätzle (nach dem Kochen kurz in heißer Butter in der Pfanne leicht angeröstet) sind gute Hausmacher-Spätzle. Das Steakfleisch ist sehr gut – aber auch mein Rumpsteak hat trotz des noch sehr leicht blutigen Mittenschnitt Bereiche, die auf eine zu lang bis längere Verweildauer auf der Hitze hindeuten. Noch nicht mal mit dem leicht schrägen Zuschnitt lässt sich das für mich erklären. Die Steaks sind leicht gewürzt, für uns trotz der sehr schmackigen Pfefferrahmsoße etwas zu schwach – ich frage nach Salz und Pfeffer und wir bekommen umgehend eine Salz –wie auch eine Pfeffermühle. Leichtes Nachwürzen – sehr schönes Steak, fast perfekt. Neben der kurzen Zwischenabfrage nach „alles in Ordnung bei Ihnen“, die zur Mühlengabe führte, wird beim Abräumen nach unserer Zufriedenheit gefragt. Wir geben den Hinweis, dass die Steaks wohl etwas länger als für Medium dienlich erhitzt wurden. Führt zwar zu großer Betroffenheit, gerade da sie in der Küche noch extra Bescheid gegeben habe –und Entschuldigung – ist aber für uns so okay – wir haben es ja auch so gegessen. Ich bitte um die Karte, während meine Frau direkt weiß, ein Espresso als Dessert. Da schließe ich mich dann an 2,- Euro für einen lecker Espresso, sogar mit Crema und Keks.
Das Angebot ist für ein Restaurant auf dem Dorf wirklich beachtlich – der Besucherandrang bestätigt das wohl auch. Zumindest zu den Sondertagen und am Wochenende wird sich Reservierung empfehlen. Und von mir aus nach der Küchenreise-Wertung eine klare Stufe 4 – sehr gerne wieder!
Das Weiße Rössel gibt es nicht nur am Wolfgangsee, sondern als Mühlengasthof Zum Weißen Rössel auch am Ortsrand von Dielheim, einer der ältesten Gemeinden im Kraichgau – vermutlich bereits im sechsten Jahrhundert gegründet, wird Dielheim 767 im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt – damit ist 2017 das Jubiläumsjahr für 1250 Jahre Dielheim. Doch das ist nicht der Grund für unseren Besuch dort.
Ausgangspunkt war ein nachmittäglicher Anruf Ende August unseres Nachbarn, man habe um 18:30 einen Vierertisch in Dielheim reserviert, doch... mehr lesen
Mühlengasthof Zum Weißen Rössel
Mühlengasthof Zum Weißen Rössel€-€€€Restaurant062225719766Pestalozzistraße 7, 69234 Dielheim
4.0 stars -
"Dorfschönheit" Gast im HausDas Weiße Rössel gibt es nicht nur am Wolfgangsee, sondern als Mühlengasthof Zum Weißen Rössel auch am Ortsrand von Dielheim, einer der ältesten Gemeinden im Kraichgau – vermutlich bereits im sechsten Jahrhundert gegründet, wird Dielheim 767 im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt – damit ist 2017 das Jubiläumsjahr für 1250 Jahre Dielheim. Doch das ist nicht der Grund für unseren Besuch dort.
Ausgangspunkt war ein nachmittäglicher Anruf Ende August unseres Nachbarn, man habe um 18:30 einen Vierertisch in Dielheim reserviert, doch
Autobahnraststätten sind sicher kein Ort der Hochgastronomie, gilt es doch insbesondere Bedürfnisse aller Art von vorbei-Eilenden zu erfüllen, deren Aufenthalt an diesen Orten nur Zweck- nicht Zielsetzung dient. Autohöfe haben es da nur teilweise einfacher, auch Ziel zu werden.
Auch wenn diese Raststätten inzwischen in Vielzahl vom Betreiber mit dem Abschiedsgruß „Servus“ und anteiliger Systemgastronomie der großen Fast-Food-Anbieter Ketten mit goldenen Zeichen oder Kronen bewirtschaftet werden, die zumeist ein gewisses Versorgungs- und Reinlichkeitsniveau zu halten wissen, gibt es dennoch neben unterschiedlichem Speiseangeboten auch qualitative Unterschiede dieser Raststätten, was sicher auch vom persönlichen Einsatz der jeweilig Beschäftigten abhängt.
Als Vielfahrer weiß man, dass die Betreiber das Größen du Angebotskonzept sehr genau nach den Verkehrsströmen ausrichten – fahrstreckenabhängig gibt es somit Knoten, an denen sich das Geschäft ballt – und Plätze, die deutlich seltener „angefahren“ werden.
Insofern ist es ein eindeutiges Zeichen, wenn an solchen kleinen Rasthöfen plötzlich am frühen Morgen noch die LKWs in Massen stehen.
Und das Zeichen trügt nicht: <Autobahnraststätte Alsbach West> kurz hinter dem Darmstädter Kreuz an der A5 in Fahrtrichtung Süden ist so ein kleiner Rasthof. Hinter der Tankstelle mit Laden- und Imbissangebot gibt es den kleinen Rasthof. Betreiber „Servus“, Burger King mit an Bord.
Der Rasthof ist gut besucht, aber nicht überlaufen. Innen wird zum „normalen“ Heißthekenangebot ein Salatbuffet angeboten, das sich durchaus sehen lassen kann – 100g kosten 2,20€. Das Gute daran ist, (was in Stoßzeiten aber Probleme geben wird) dass die offen angebotenen Salate in kleinen Einheiten präsentiert werden, d.h. entsprechend frisch bleiben. Das Angebot ist klein aber für eine kurze Rast fein: Gurkensalat, Kichererbsen-Feta-Salat, Kartoffelsalat, grüner Salat, Bohnensalat, Radieschen – zwei Soßen dazu.
Am Selbstzapf-Softgetränkeautomaten gibt es das 0,3l Glas zu 2,99€ mit Refill – Zusage.
Das weitere Angebot an der Heißtheke habe ich nicht probiert –sah aber gut aus. Das Personal ist freundlich.
Direkt an der Kasse (mit regem Betrieb der WC-Bon. Einlöser) ist eine Kühltheke mit Dessert-Angebot. Die sind bei Rasthöfen immer ein gutes Kriterium, deren Qualität zu testen. (Den Zusammenhang habe ich mehrfach erlebt und bestätigt gefunden).
Also nehme ich noch eine Quarkspeise im 0,2l Klarsichtbecher toGo mit, nennt sich Quark- Orangen-Creme 2,49€. Der Becher hat einen Aufkleber – demnach hergestellt am 17.8. kurz nach 14 Uhr –Ablaufdatum am 18. 8. gleiche Uhrzeit. Die Quarkspeise ist wirklich frisch, schaumig – mit Mandarin-Orangenstüchen aus der Dose – nicht zu süß, wirklich sehr gut zu nennen.
Meine Empfehlung, sich die Pausen so einzurichten, dass man hier rastet, nicht am deutlich häufiger besuchten an der schönen Schnellfahrstrecke nach dem Frankfurter Kreuz noch vor Weiterstadt.
Ein kleiner umzäunter Spielplatz mit Tartanmatten-Untergrund für kleine Kinder ist vorhanden.
Autobahnraststätten sind sicher kein Ort der Hochgastronomie, gilt es doch insbesondere Bedürfnisse aller Art von vorbei-Eilenden zu erfüllen, deren Aufenthalt an diesen Orten nur Zweck- nicht Zielsetzung dient. Autohöfe haben es da nur teilweise einfacher, auch Ziel zu werden.
Auch wenn diese Raststätten inzwischen in Vielzahl vom Betreiber mit dem Abschiedsgruß „Servus“ und anteiliger Systemgastronomie der großen Fast-Food-Anbieter Ketten mit goldenen Zeichen oder Kronen bewirtschaftet werden, die zumeist ein gewisses Versorgungs- und Reinlichkeitsniveau zu halten wissen, gibt es dennoch neben unterschiedlichem... mehr lesen
4.0 stars -
"Kleine Raststätte mit nettem Angebot" Gast im HausAutobahnraststätten sind sicher kein Ort der Hochgastronomie, gilt es doch insbesondere Bedürfnisse aller Art von vorbei-Eilenden zu erfüllen, deren Aufenthalt an diesen Orten nur Zweck- nicht Zielsetzung dient. Autohöfe haben es da nur teilweise einfacher, auch Ziel zu werden.
Auch wenn diese Raststätten inzwischen in Vielzahl vom Betreiber mit dem Abschiedsgruß „Servus“ und anteiliger Systemgastronomie der großen Fast-Food-Anbieter Ketten mit goldenen Zeichen oder Kronen bewirtschaftet werden, die zumeist ein gewisses Versorgungs- und Reinlichkeitsniveau zu halten wissen, gibt es dennoch neben unterschiedlichem
Geschrieben am 11.08.2017 2017-08-11| Aktualisiert am
11.08.2017
Besucht am 09.08.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 75 EUR
(Wer es eilig hat, sollte gleich fünf Absätze später ab „Mittwoch“ weiterlesen)
Manchmal haben Jazzkonzerte direkte Folgen – so waren wir nach dem Besuch des Heidelberger Schlosskonzerts kurz nach 23 Uhr aus der Schlossberg-Tiefgarage auf dem Heimweg, als mich, dem Fahrer, noch der Durst quälte und ich Cheffe fragte, ob wir noch wohin gehen, was trinken.
Um die Zeit gibt es leider kein so breites Angebot mehr – einige Restaurants sind bereits zu, andere auf unserem Heimweg sind eher Kneipen, was wir heute auch nicht wollen, daheim gibt es nichts und auch bei uns im Ort wird fast alles hochgeklappt sein.
Da fällt mir kurz vor dem Kreisverkehr in der Rohrbacher Straße noch das Ole Ole in der Römerstraße ein, also gleich an der übernächsten Ecke. Wir beschließen spontan, dort kurz vorbei zu schauen – mehr als zu kann nicht sein. Tatsächlich – es ist offen (bis 24:00 Uhr) – wir fragen, ob wir noch was zu trinken bekommen –claro. Ein Wein für meine Frau- und als ich die Servicekraft nach etwas Alkoholfreiem frage, antwortet diese mit deutlich spanischem Akzent: „Ganz schlecht – Sie sind in einem spanischem Lokal!“ und lacht.
Perfekt – natürlich bekomme ich etwas zu trinken – „mas grande“ möchte ich – ein Orangensaftschorle – und dann gibt mir die junge Dame ein vielleicht 0,4er Glas - „pequeño“ klein sage ich (einer meiner wenigen Brocken aus Urzeiten nach dem Abi mit fast fünf Wochen España) und es gibt sich ein lockerer Dialog (auf deutsch) mit, wie wir nachfragen „Lina“ – der Chefkellnerin auch darüber, dass wir schon im Februar, als sie Urlaub hatte mal da waren und Rocio, die Restaurant-Managerin allein Tresen und Service schmiss (und ausgerechnet in der Woche die Bude gerammelt voll war) – die macht gerade Feierabend – und Lina berichtet, dass es ein paar Wochen drauf genau umgekehrt gewesen sei. „Un otro mas“ – der Durst fordert noch ein Orangensaftschorle.
Wir unterhalten uns über typisch spanisches Essen und erfahren, dass Kaninchen ein typisch Andalusisches Gericht sei. Damit kann man mich jagen – es folgt ein lockeres Gespräch - ob sie denn nun Hühnchenleber in Jerez anbieten würden – nein, das nicht, aber sie machen ab und zu „Neues“ – und was nicht noch alles. Folge des Ganzen: wir reservieren für den 9.8. 17:30 gleich zur Restaurantöffnungszeit, Mittwoch und Paella-Tag genau diesen Tisch – mit Paella für meine Frau und ich ordere „omakase“ – Lina soll mich mit Tapas überraschen – was auf den Tisch kommt, wird gegessen.
Mittwoch der 9.8. 17:30 – perfekt! Direkt vor dem Restaurant wird ein Parkplatz frei – ausgestiegen, die zwei Stufen ins Lokal und schon begrüßt uns Lina freundlichst mit Hallo ¡Hola – und wie versprochen stehen der Tisch und ( da es am 2.8. sehr heiß war) auch wie angekündigt ein Ventilator – den wir heute gar nicht brauchen, bereitet. Unsere Vor-Bestellung von Paella und Tapas „omakase“ bleibt wie gesagt, als Wein wählen wir auf Linas Empfehlung einen 2016er Verdejo aus dem kühlenden Weinschrank – ORO de Castilla aus der Region Rueda mit Korkverschluss. Ein Wein, der für mich (als Vorkoster) halbtrocken schmeckt, etwas süßer als unsere Standardweine ist – dennoch leicht wirkt – die Flasche zu vernünftigen 23€ (nachgeschlagen -13% Alk, 2,3g Restzucker, 5,2g Säure im Internethandel VK zwischen 7,35€-8,95€ mit Schraubverschluss), eine Flasche Mineralwasser (Teinacher) 0,75l 4,75€, die Paella Mixta zu 18,00 Euro und für mich werden die Tapas nach Wahl des Hauses und nach weiterem Abruf kommen. Wir freuen uns auf einen schönen, angenehmen Abend, auch wenn heute am frühen Abend bereits deutlich mehr Betrieb als letzte Woche nachts herrscht – Lina hat also mit ihrer Truppe alle Hände voll zu tun, im Restaurant und auf den Außenplätzen vor dem Restaurant zu servieren. Trotzdem findet sie immer wieder Zeit für uns.
Nach den Getränken bringt uns Lina als Amuse Gueule einen Korb mit selbstgebackenem, würzigem Brot – eine große Menge kleiner, dick-handgeschnittener halber Scheiben -Birote mit schöner knackig frischer Kruste - zusammen mit einer Schale Aioli-Creme, die lecker knoblauchig schmeckt, ohne das etwas unangenehm scharfe Knobi und ohne ein alles übertrumpfendes Knoffel-Geschmacksgefühl im Gaumen zu hinterlassen (@Andi-ha, ich weiß, nix für Dich)
Auch wenn das Restaurant gerade erst geöffnet hat, es dauert nur eine sehr angenehme Wartezeit bis meine Frau die gut gefüllte Ein-Portionen-Pfanne mit der Paella Mixta (Reis mit Fleisch und Meeresfrüchten) mit der Frage serviert bekommt, ob vorgelegt werden soll. Das wird freudig bejaht, denn die Pfanne ist sehr heiß. Drei Gambas und ein paar offene Miesmuscheln auf dem gelben Reis mit roten Paprika/Tomaten und grünen Sprenkeln sehen sehr gut aus. Leider habe ich davon kein Foto gemacht da gleich vorgelegt wurde –(siehe aber letzte Rezi von mir hier) und ich über das Zuschauen auch alles Andere (samt Inhalt meines Kritikerkoffers) vergaß.
Kurz drauf bringt Lina für mich zwei Tapas. Croquettas mit Kabeljau sagt sie – und Chorizo in Apfelwein-Honigsoße in einem Keramiktöpfchen.
Die Drei Croquettas Bacalao würden in anderen Restaurants sicher als „Brandade“ bezeichnet werden, sind komplett hausgemacht, wie Lina auf Nachfrage versichert und sehr angenehm cremig mild, mit leichtem Fischgeschmack und Kabeljaustückchen, die man sieht, zungig fühlt und alles knusprig fritiert mit zarter, knackig leichter Panko? Hülle. Auf den Kroketten sind kleine Tupfer der Aioli-Creme, darunter angemachter kleingeschnittener Eisbergsalat. Der Einstieg in die Tapas-Überraschungen ist geschmacklich sehr gut (und auch die 3,75€ für die 3 Kroketten günstig) aber sagen wir mal „schlicht“ angerichtet. Croquettas
Die in kleine Stücke geschnitten Chorizo ist deutlich weniger scharf als von mir erwartet. Leider werden die darunter liegenden, an sich knusprig gebratenen dünnen Kartoffelscheiben in der Apfelwein-Honigsoße vom Fett der Wurst etwas ertränkt. da kann nur der Honig noch leicht aromatisierend durchscheinen – an sich eine gute Kombi – möglicher Weise leicht zu hoch erhitzt? Für dieses Tapa kommen 5€ auf die Rechnung. Chorizo m Apfelwein/Honigsosse
Als nächstes kommen kleine mehlierte, frittierte Calamares Tubenringe und -Ärmchen auf den Tisch. Bezogen auf die kleinen Teile ist die Frittierzeit einfach zu lang gewesen, schade. Die Tapasportion ist zwar groß, etwas Aioli und minimale Salatdeko auf der schmalen langen Schale, aber der Gang ging in der Zubereitung leider etwas daneben, dafür 6,25€ auf die Rechnung. (und von mir so schlecht fotografiert, dass ich es hier nicht einstelle)
Lina fragt nach, ob ich weiter machen möchte – claro – bin kein Feigling. Was ich von Lamm hielte? Sehr gut! Sie könne mir heute entweder Lammgulasch oder Lammspieß als Tapa anbieten. Ich entscheide mich für den Spieß. Der wird nach etwas Wartezeit stilvoll auf einer dünnen Schieferplatte zusammen mit dünnen Chips-ähnlichen (Brat-)Kartoffelscheiben, serviert. Vier Stücke Lamm –würde sagen vom Filet geschnitten, dazu Zwiebel, Paprika, Aubergine als Trenner, sind kräftig angebraten (und für meinen Geschmack minimal zu lange, weil innen ein zartrot bereits einem flachen altrosa weicht). Aber geschmacklich gut mariniertes Lammfleisch. Der Brocheta de cordera schlägt mit 5,50€ zu Buch, ein sehr fairer Preis, empfehlenswert. Brocheta
Genaugenommen wäre jetzt für meinen Zustand „satt“ der richtige Begriff – doch als GG geht man über seine Grenzen. Ich frage meine Frau nach ihren Wünschen zum Nachtisch (die diese sehr kurz mit einer Lucky vor dem Restaurant beantwortet) so bleibe ich mit meiner Entscheidung allein. Was kann einen nach einem guten Essen nur noch fehlen? Klar – Muerte por Chaocolate – Tod durch Schokolade – das wird der Nachtisch zu 5,75€, den ich mir aussuche.
Bevor diese Nachspeise kommt, bringt Lina eine Keramikschale als Zwischengang „aufs Haus“, von dem sie schon im Vorgepräch ausgiebig geschwärmt hatte. Eine kalte Suppe aus ihrer Heimatstadt –Cordoba ( folgere ich jetzt - hab daheim bei Tante Goo nachgelesen), die so ähnlich wie Gazpacho sei und die ich bisher nicht kannte: Salmorejo. Es ist eine cremartige kalte Spezilität. Wie uns auf Nachfrage Lina erklärt aus Tomaten, Paprika, kaum Gurke, Knoblauch, Brot, Olivenöl, Essig und Salz – ich hätte sogar noch saure Sahne vermutet. Der Geschmack ist interessant – lieber noch hätte ich die Salmorejo als Vorspeise probiert, um die feinen Tomatencremearomen der Creme noch mehr genießen zu können. Salmorejo
Es dauert etwas nach diesem Gang, dann wird mir der Tod gebracht – auf einer länglichen Platte ist ein langer breiter Streifen von dunkler, fast schwarzer Schokolade aufgestrichen, eine helle aber nicht weiße Schokolade/Kuvertüre quert diese in dünnen Linien, und mitten drin thront ein von cremig weicher halbflüssiger Schokolade umhüllter großer Schokoladenkuchenblock mit nougatfarbiger beigebrauner Cremefüllung – ein wahrhaft tödliches Süßteil – gekrönt von einer halben Walnuß und hellen Kuvertürestreifen. Muerte por chocolate
Die Kuchenplatten sind fester, dunkler Schokoladenteig, die Füllung wie eine dickcremige aufgeschlagene Mischung aus Mousse au chocolate und Nutella. Selbst meine Frau probiert nun davon –(die Paella-Portion machte ihr deutlich Mühe) – unser Fazit – sollte man unbedingt mal probiert haben, aber dann braucht man es nicht mehr – für 5,75€ Obacht! geben - ein sehr preisgünstig süßer Tod.
Status: pappvollsatt – zufrieden. Fragt uns Lina, ob wir noch etwas wünschen (na klar, denke ich mir insgeheim, jetzt wär mal was zu essen recht lol). Wir bestellen zwei Espressi à 1,80, sehr günstig und mitsehr guter Crema – die wirklich lange den aufgestreuten Zucker hält. Dazu gibt es einen kleinen verpackten Keks. Der beste Espresso seit langem.
Ich ordere die Rechnung für diesen schönen Abend – „Es bediente Chefkellner“ steht unten auf dem Bon unter dem Gesamtbetrag von 75,60€.
Fazit – ein schöner Moment Spanien in Heidelberg, nicht ganz perfekt, aber sehr gastfreundlich – das gesamte Personal alles junge Spanier – und Lina, die junge Servicechefin hat das Restaurant und die Gäste mit ihren beiden jungen hübschen Kolleginnen am Zapfhahn und zum Servieren sehr gut im Griff – unterhält sich mit den Gästen, lacht und verbreitet spanische Lebensfreude – es ist kurz vor 21:00 als wir gehen – über drei Stunden Spanienurlaub und raus aus den Alltagsorgen.
Precaución, Lina, volveremos! ¡Por supuesto! (Vorsicht Lina, wir kommen natürlich gern wieder)
(Wer es eilig hat, sollte gleich fünf Absätze später ab „Mittwoch“ weiterlesen)
Manchmal haben Jazzkonzerte direkte Folgen – so waren wir nach dem Besuch des Heidelberger Schlosskonzerts kurz nach 23 Uhr aus der Schlossberg-Tiefgarage auf dem Heimweg, als mich, dem Fahrer, noch der Durst quälte und ich Cheffe fragte, ob wir noch wohin gehen, was trinken.
Um die Zeit gibt es leider kein so breites Angebot mehr – einige Restaurants sind bereits zu, andere auf unserem Heimweg sind eher Kneipen, was... mehr lesen
La Taperia Ole Ole
La Taperia Ole Ole€-€€€Restaurant, Tapasbar062219145121Römerstr. 76, 69115 Heidelberg
4.5 stars -
"Fast perfekte Spanien-Urlaubsstunden!" Gast im Haus(Wer es eilig hat, sollte gleich fünf Absätze später ab „Mittwoch“ weiterlesen)
Manchmal haben Jazzkonzerte direkte Folgen – so waren wir nach dem Besuch des Heidelberger Schlosskonzerts kurz nach 23 Uhr aus der Schlossberg-Tiefgarage auf dem Heimweg, als mich, dem Fahrer, noch der Durst quälte und ich Cheffe fragte, ob wir noch wohin gehen, was trinken.
Um die Zeit gibt es leider kein so breites Angebot mehr – einige Restaurants sind bereits zu, andere auf unserem Heimweg sind eher Kneipen, was
Geschrieben am 10.08.2017 2017-08-10| Aktualisiert am
10.08.2017
Besucht am 07.08.20172 Personen
Rechnungsbetrag: 31 EUR
Klar bin ich von Carstens Hochpreis Dünen-Sandbunker und HBman’s Lister Lieblingsfischbude (in anglizierter Form ist ein sächsicher Genitiv ausnahmsweise berechtigt) nicht nur in räumlicher Hinsicht weit entfernt.
Aber, was der Gosch in List auf Sylt, das ist Gocht in Speyer und Umland. Mit (lt. Webseite) elf mobilen Fischständen versorgt das Team von Gocht als Einzel-und Großhandel mit eigener Produktion über 50 verschiedene Ortschaften im Raum Mannheim, Heidelberg, Sinsheim, Speyer, Karlsruhe, Ettlingen und Worms, darunter 18 verschiedene Märkte im Umkreis von Speyer bis hin nach Bruchsal und Bretten. -Gocht’s Fischhaus in der Speyerer Auestraße, einem Gewerbegebiet am Speyerer Nordrand (nicht am Sylter Nordseestrand) ist dabei Hauptgeschäft und Produktionsstätte.
Hier befindet sich im Fischgeschäft auch das Selbstbedienungsrestaurant mit vielen Plätzen und großer Außenterrasse.
Klar habe ich mich, da das Haupthaus als Fischgeschäft auch Küche anbietet, die auf der Webseite eher dem Speiseangebot von Imbissfilialen mit dem Namen eines nordatlantischen Randmeeres, d,h, Backfisch entspricht, zuvor telefonisch nach Küchenzeiten und Angebot erkundigt. Und ich erfuhr, dass zu den Ladenzeiten die Küchenzeiten parallel laufen – d.h.warme Küche von 9:30 -19:00 und dass das auf der Webseite gezeigte Speisenangebot nicht alles ist – alle Gerichte können nicht nur wie auf der Webseite beschrieben im Bierteig gebacken bestellt werden, sondern werden auf Wunsch auch mehliert gebraten, im Ofen gegrillt oder im Dämpfer zubereitet.
Nein, sicher kein Vergleich zu Sylt. Auch wenn hier in der Auslage des Fischgeschäfts heute, am Montag 7.8. Heilbutt, Wolfsbarsch in verschiedenen Größen, Lachsfilets, wunderbarer Thun, Sepien- und deren arme, Tintenfischtuben sowie –zöpfe, Shrimps, Muscheln, Austern und Doraden liegen, habe ich sicher noch was an Frischfisch vergessen. Einiges an Fischzubereitungen wie Heringsfilets in diversen Zubereitungen wie auch als -salat, Krabbencocktail, Wakame und was noch sind im Verkaufsangebot.
Doch kann man hier nicht nur Fisch kaufen, man kann ihn hier auch essen. Dazu gibt es ein ständiges Angebot wie gebackenes Fischfilet, gebackene Scholle, gebratene Knoblauchgarnelen mit einem Ciabattabrot, Fish & Chips, gebackene Tintenfischringe und immer als Beilage entweder Remoulade oder Knoblauchsoße. Zusätzlich können Kartoffelsalat, Pommes oder Salzkartoffeln bestellt werden, Weiter gibt es ein wechselndes Wochenangebot, das wäre diese Woche Lachsfilet erfahre ich am Telefon - das wär nicht meins.
Aber nicht nur das – man kann sich den Frischfisch aus der Auslage direkt zubereiten lassen – deshalb ordere ich eine kleine Dorade, die im Ofen gegrillt werden soll, als Beilage Salzkartoffeln. Die Dorade kostetet im Fischverkauf 19,90/kg – für Zubereitung und Beilage erhöht sich der um 7€/kg – macht bei 428g gerade mal 11,51€. Als Vorspeise nehme ich dazu einen Klacks Wakame – genau 86g zu 19,90/kg macht 1,71€. Meine Frau entscheidet sich für die gebratenen Knoblauchgarnelen mit Ciabattabrot und Remouladensoße zu 6,95€. Natürlich müssen wir was trinken. Hier bietet das Fischhaus Weine in 0,25l Fläschchen, unsere Wahl fällt auf einen 2016 pfälzer Riesling von Holz-Weisbrodt aus Weisenheim (gab‘s aus dem Ort nicht gerade erst eine Bewertung des Admiral vom Daueresser?) Das Viertel-Liter Fläschchen kommt 4,20€ und eine Flache Mineralwasser 1,55€. Meiner Frau fällt kurz vor dem Zahlen an der Ladenkasse noch ein, dass der Shrimpssalat zu gut aussieht, um ihn in der Theke zu belassen, so gibt es 104g für Sie zu 2,80€ - alles in Allem für uns Beide doch ein sehr nettes Mittagessen zu gerade mal 30,97€!
Wir nehmen unsere Vorspeisen und Getränke auf dem Tablett mit und setzen uns in den Außenbereich – gut, es gehört viel Phantasie dazu, die belebte Straße im Gewerbegebiet mit den vorbeifahrenden Autos nach Sylt zu versetzen und sich vorzustellen, da cruisen nun Bentleys, HBm's Porsche und was noch, selbst, wenn ein oder zwei Ferraris hier vorbeikommen. Aber die sonnenbeschirmte Terrasse ist mit kleinen Palmen abgegrenzt und der heutige Super-Sonnen- Sommer-Montag lässt Urlaubsstimmung aufkommen. Die Garnelen und die Dorade werden frisch zubereitet und uns dann gebracht werden.
Nach angenehmer Wartezeit, die tatsächlich nur der Zubereitungszeit entspricht wird zunächst der Teller mit den drei Garnelenspießen gebracht, kurz darauf meine Dorade und dann die Kartoffeln. Die Garnelen sind knusprig-saftig, machen meiner Liebten Freude.
Meine Dorade ist wunderbar auf den Punkt, saftig noch minimal, kaum wahrnehmbar, glasig gebacken, auf der Haut und im Bauchraum eine meersalzige Gewürzmischung, angenehm leichte Knoblauchnote, ein wenig Frischkräuter, dafür zwei Zitronenachtel mitgegart. Schnell entkleide ich den Fisch seiner Haut, das Fleisch lässt sich perfekt von der Gräte lösen, ein Genuss! Dazu eine Menge kleine schmackhafte Kartoffeln. Wir sind beide begeistert und wissen, hier waren wir nicht zu letzten Mal – klare Empfehlung – immer gerne wieder.
Man spürt, dass die Mitarbeiter ihr Geschäft verstehen – und die freundliche Thekenkraft berichtet auf mein Lob zum perfekten Gargrad der Dorade auch stolz, dass man den in der Küche mit einem Kern-Thermometer haargenau überwacht. Besser geht Fisch nicht.
Klar bin ich von Carstens Hochpreis Dünen-Sandbunker und HBman’s Lister Lieblingsfischbude (in anglizierter Form ist ein sächsicher Genitiv ausnahmsweise berechtigt) nicht nur in räumlicher Hinsicht weit entfernt.
Aber, was der Gosch in List auf Sylt, das ist Gocht in Speyer und Umland. Mit (lt. Webseite) elf mobilen Fischständen versorgt das Team von Gocht als Einzel-und Großhandel mit eigener Produktion über 50 verschiedene Ortschaften im Raum Mannheim, Heidelberg, Sinsheim, Speyer, Karlsruhe, Ettlingen und Worms, darunter 18 verschiedene Märkte im Umkreis von Speyer... mehr lesen
4.5 stars -
"Bester Fisch !" Gast im HausKlar bin ich von Carstens Hochpreis Dünen-Sandbunker und HBman’s Lister Lieblingsfischbude (in anglizierter Form ist ein sächsicher Genitiv ausnahmsweise berechtigt) nicht nur in räumlicher Hinsicht weit entfernt.
Aber, was der Gosch in List auf Sylt, das ist Gocht in Speyer und Umland. Mit (lt. Webseite) elf mobilen Fischständen versorgt das Team von Gocht als Einzel-und Großhandel mit eigener Produktion über 50 verschiedene Ortschaften im Raum Mannheim, Heidelberg, Sinsheim, Speyer, Karlsruhe, Ettlingen und Worms, darunter 18 verschiedene Märkte im Umkreis von Speyer
Geschrieben am 03.08.2017 2017-08-03| Aktualisiert am
03.08.2017
Besucht am 02.08.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 34 EUR
Die Heidelberger Schlossfestspiele 2017 laden zu „Klassik meets Jazz“ ein (die lange erwartete Umsetzung eines Geburtstagsgeschenk an mich) – die Heidelberger Philharmoniker unter Cosette Justo Valdes (nicht zu verwechseln mit den Heidelberger Sinfonikern von Thomas Fey, die mit historischer Aufführungspraxis so etwas wie Weltruhm erlangt haben) und rumänische Jazz-Künstler um die Sängerin Elena Mindru (die in Finnland lebt) geben die Overtüre von Bernsteins Westside-Story und Gershwins Catfish Row Suite No1 aus Pory and Bess als „Klassik“ – Teile und Jazz- Kompositionen von finnischen wie rumänischen Komponisten. Die Freilichtaufführung im Schlosshof bei fantastischem Wetter lässt uns zeitig nach Heidelberg aufbrechen – wir wollen mit der Bergbahn vom Parkhaus Kornmarkt hinauf zum Schloss.
Wie es da das Schicksal so will, verspürt mein besseres Drittel ob der noch reichlich fast zwei Stunden bis zum Beginn (20:30) Appetit, der von einigen etwas provisorischen Speisekartenauszügen direkt vor dem Liftausgang befeuert wird. Da lockt der Schlossberg-Keller mit einem Schlossberg-Salatteller zu 13,70 – ein Angebot, dem man (also meine Frau) nicht widerstehen kann.
Wir kommen in das stilvoll schlicht modern eingerichtete Restaurant – nicht ahnend, dass dieses gerade erst vor wenigen Wochen eröffnet wurde. Sanfter Piano-Jazz im perfekten Sound durchflutet das klare, schnörkellose Restaurant Ambiente, das dennoch nicht kalt wirkt. Wir werden von einem Herrn in Alltagskleidung mit offenen Armen freundlich begrüßt und dem Hinweis „ Wo sie wollen“ - platzieren wir uns an einen großzügig dimensionierten Zweiertisch direkt am Fenster.
Auf den wertigen Holzlaminattischen sind feingewebte elegant wirkende anthrazit-umbra-farbene Kunststoffsets, auf denen linker Hand, mit roter Papierserviette unterlegt, das Besteck liegt, dazu Salz- & Pfefferstreuer, eine Kerze im Glas und eine Vase mit roter wie gelber Rose – wie fühlen uns sofort wohl. Ein weiterer Herr in entspannten schwarzen T-Shirt/Jeans-Dress bringt uns die voluminösen Speisekarten.
Zwei dicke Pappumschläge mit etlichen Seiten Platz für eingeschobene Speisekarten, zeigen ein breites Angebot deutscher Haus- bis Edelküche, an einer Tafel hoch an der Wandseite werden zwei Gerichte annonciert – u.a. Lammcarré mit Prinzessböhnchen zu 19,90 – doch unsere Auswahl ist schnell getroffen: Wir bestellen zur Befeuchtung zwei Gläser trockenen Winzersekt (0,1 zu 4,60), meine Frau hat sich in den Schlossberg-Salat 13,70 verguckt und mich reizen entweder ein Spinatschaumsüppchen mit geräuchertem Forellenfilet oder aber (da ich kein Schaumfreund bin) die Geflügelleberpastete zu 8,90 - die ich letztendlich wähle.
Umgehend werden uns die beiden gut eiskalt eingeschenkten Sektgläser nicht ganz stilecht am Stil in der Hand an den Tisch gebracht – ein sehr schönes prickelndes Tröpfchen, mit dem wir auf einen schönen Abend anstoßen.
Wenige Minuten danach kommen die gewählten Speisen an den Tisch, zwei große Teller, ein Körbchen mit einer frisch aufgebackenen leicht warmen, in Scheiben geschnittenen Art Roggen-Flute. Für den Schlossberg-Salat wird – so der Service – die obligate Pfeffermühle an den Tisch gebracht – ein gleiches macht dann noch der Kollege, der aber sofort lachend bemerkt, dass er zu spät kommt. Salat wie Leberpastete sind nett aber unspektakulär angerichtet.
Meine Geflügelleberpastete ist wohl ein Produkt, das in der kleinen ovalen Dose durchaus mal Qualität hatte - in Tranchen aufgefächert präsentiert, dazu ein Chutney – wohl aus Tomaten-Apfel gekocht als begrenzender Kreis verteilt, ein paar einzelne bunte Paprika-Schnipsel, tlw. angeröstete Saaten / Sonnenblumenkerne sowie eine aufgeschnittene Mini-Roma-Tomate mit einem Stängel glatter Petersilie bilden die Deko. Bereits optisch passt das Preis-Leistungs-Verhältnis des Angebots. Wie erwartet ist die Geflügelleberpastete okay – aber wirklich nicht der „Bringer“ (da hat die Marke im Laufe der Jahre sehr abgebaut) doch das Chutney – ich nenn das Tomaten-Apfel-Marmelade - ist dafür der Hammer, der die fehlende Note bei der Leberpastete wirklich rausholt. Auch gemahlener Pfeffer (der richtig frisch aromatisch duftet) perfektioniert das Gericht. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Wahl und dem Gericht – gebe aber später den Hinweis, dass unsere westlichen Nachbarn da sicher günstiger eine bessere Qualität der Pastete anbieten, als die augenblicklich Gewählte. Da ich zunächst von Gänseleberpastete spreche, werde ich gleich zu recht auf die verwendete „Geflügelleberpastete“ hingewiesen, da Gänseleberpastete ansonsten das Dreifache kosten würde. Die Jungs sind vom Fach – und machen ihren Job gut.
Der Schlossberg-Salat lässt meine Frau still jubeln und schwärmen. Zwar ist ein Großteil knackiger Eisbergsalat, dazu aber auch rötlicher Lollo, Aprikose, Pfirsich, Gurke, Tomate, Lachs-Scheiben und einige knackig gebratene Gambas – dazu noch als I-Tüpfelchen frische Johannisbeeren mit einem frischen Sahnedressing sind tatsächlich zu einer sehr interessanten „umami“ Salatkreation vereint. Dazu der frisch gemahlene Pfeffer und das gute Brot – sehr gute Leistung, die uns auf „mehr“ bei späteren Besuch(en) neugierig macht – wäre es nicht Abend und würde uns nicht das Konzert erwarten, würde mich das Lammcarré so was von reizen…...
Die Heidelberger Schlossfestspiele 2017 laden zu „Klassik meets Jazz“ ein (die lange erwartete Umsetzung eines Geburtstagsgeschenk an mich) – die Heidelberger Philharmoniker unter Cosette Justo Valdes (nicht zu verwechseln mit den Heidelberger Sinfonikern von Thomas Fey, die mit historischer Aufführungspraxis so etwas wie Weltruhm erlangt haben) und rumänische Jazz-Künstler um die Sängerin Elena Mindru (die in Finnland lebt) geben die Overtüre von Bernsteins Westside-Story und Gershwins Catfish Row Suite No1 aus Pory and Bess als „Klassik“ – Teile und Jazz-... mehr lesen
4.5 stars -
"Eine tolle neue Adresse in Heidelberg!" Gast im HausDie Heidelberger Schlossfestspiele 2017 laden zu „Klassik meets Jazz“ ein (die lange erwartete Umsetzung eines Geburtstagsgeschenk an mich) – die Heidelberger Philharmoniker unter Cosette Justo Valdes (nicht zu verwechseln mit den Heidelberger Sinfonikern von Thomas Fey, die mit historischer Aufführungspraxis so etwas wie Weltruhm erlangt haben) und rumänische Jazz-Künstler um die Sängerin Elena Mindru (die in Finnland lebt) geben die Overtüre von Bernsteins Westside-Story und Gershwins Catfish Row Suite No1 aus Pory and Bess als „Klassik“ – Teile und Jazz-
Geschrieben am 02.08.2017 2017-08-02| Aktualisiert am
02.08.2017
Besucht am 30.07.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 60 EUR
München – ein Touri-Business-Pflaster, das mich vor einigen Jahren doch recht enttäuscht hatte – seitdem für mich links liegen gelassen wurde. Doch es gibt Anlässe, da kommt man nicht dran vorbei – und ewig außerhalb im Internet was Brauchbares suchen hatte damals auch nichts deutlich Besseres gebracht. Also beiße ich den Apfel und buche ein preislich sehr vernünftiges Hotel – für München* äußerst günstig – und senke jede Erwartung – „wir werden es überstehen“. (* in München-Pasing, Bodenseestr. da es mehrere gleichnamige in M gibt)
Die Anfahrt am ersten süddeutschen Sommerferienwochenende verläuft, anders als die Tage zuvor im Radio vorhergesagt, beinahe vollkommen staufrei – perfekt für die Stimmung.
Dafür dass meine Navikarten mit Stand 15/16 dann an der Lage des Hotels zweifeln, dafür kann das Hotel nichts, es ist aber ein Grund mehr wenn schon die Anfahrt dann „frei gestaltet“ erfolgt, positive Rest-Grundstimmung zu vernichten. Doch dann –optisch von außen klar modern schlicht – die Tiefgarage hat außer steiler Rampe Platz (auch wenn ich mein Auto an einem Pfeiler leicht schrotte, der eben anders als alle anderen nicht wandbündig ist, sondern meinem Blech kratzend entgegenkommt. Sch… - eigene Unfähigkeit über das im Rückspiegel sichtbare Wandstück hinaus auch einen Pfeilervorsprung zu erwarten).
Unser Zimmer ist noch in Mache –die Reinigungskraft muss zwar umgehend „fertig“ melden – doch wir haben uns schon in Richtung Biergarten auf eine kleine Zwischenmahlzeit an Stelle Mittagessen eingeschossen.
Wir bestellen Pfifferlings-Rahmsuppe (5,40), Gulaschsuppe (6,80), zwei Weißwürste mit Breze .mit Bitte um doppelte Teller (6,80), trinken ein Spezi (0,4 4,60) ein bleifrei Weizen (0,5 4,70) und später einen Aperol Spritz 5,50 sowie Normalweizen (0,5 4,70). Die Pfifferlings-Rahmsuppe ist sämig cremig, wirkt wie grober-süßer Senf mit Sahne, kleinste Stückchen und der Geschmack zeigen aber, dass die Suppe die Pfifferlinge zumindest gesehen hat – kleine selbstgemachte Crouton-Würfel aus dem Hausbrot runden die Suppe, die in Löwenterrine serviert wird ab. Die Suppe ist gut gemacht, keine Offenbarung, aber sättigend und lässt wie gesagt das zweite Weizen abrufen. Die Gulaschsuppe für meine Frau, ebenso in Löwenterrine serviert, strotzt vor kleingewürfeltem Gulaschfleisch, Paprikastücken und sieht beim Löffeln bereits reichhaltigst und schmackhaft aus – klare Empfehlung meiner Frau und Basis dafür, dass die Weißwürste wohl mehr bei mir landen werden. Die werden in einer Kupfer-Kasserolle serviert, mit zwei Tellern und Bestecken, sehr freundlicher Service. Die Weißwürste sind wirklich ungewohnt lecker für Münchner – gar nicht so wässrig-salzig wie vor Jahren, sondern gutes Brät mit angenehmer Zitronen-Note wie aus dem Lehrbuch. Dazu eine Scheibe Hausbrot – ich bin positiv überrascht, sowohl was hier in der Karte zu finden ist wie auch das, was und wie serviert wird.
Aber, um hier in GG was berichten zu können, braucht es natürlich mehr als nur Suppen und Vorspeisen. Am Abend bestellen wir einen trockenen Sylvaner vom Würzburger Bürgerspital – 0,2 zu 5,10, der einfach nie enttäuschend sein wird- ich wieder eine bleifrei Weiße (0,5 4,70) und dann aus der Karte das Sonderangebot Schnitzel – mit Kartoffelsalat zu 9,80 sowie später den Salat mit Hühnerbruststreifen (13,80). Das nicht gerade dünn aufgeschnittene Schnitzel (schätze Oberschale, und wohl nicht geklopft) ist schön paniert, in einem buttergeschmackigem Bratfett gut zubereitet, der Kartoffelsalat im Ring daneben drapiert – schlicht und einfach, aber wohlschmeckend – gute Basis für weitere dann bleihaltige Befeuchtung – wobei ich sagen muss, dass in München das Verbleite doch eindeutig besser schmeckt als die bleifrei-Variante. Eine Portion Hausbrot, die ich als weitere intratestinale Saughilfe ordere (2 Scheiben eines schmackhaften Graubrots) werden mit 0,80€ berechnet. Der Salat mit Hühnerbruststreifen ist ein knackiger Romana würde ich sagen – leider pflegt die Küche hier wie oft, die Qualität durch Verwendung ganzer, nicht zerrupfter Blätter nachweisen zu wollen – schade, das zerstört den positiven Eindruck, den sonst ein paar wenige, ungeschälte saftige Gurkenscheiben und Tomaten-Viertel(sic!) hier hinterlassen. Die Hühnerbruststreifen sind lecker gewürzt in Butterartigem knackig gebraten – meine Frau erwischt zuerst ein kleines Stückchen – klar, das ist nun totgebraten krustig. Des einen Leid, des anderen Freud – das Hühnerbrusturteil meiner Frau steht zu meiner Freude fest – ne, sie will nichts mehr von den sonst kross aber saftigen, leckeren Hühnerbruststreifen, die ideal mit dem Salatdressing kombiniert sind - die ich nun alle vollends genießen kann – ebensoo wie die nett angebratenen Champignons, schmackig – Dank an die Küche – lol. Dass als Entschädigung nochmals ein Würzburger in ein neues Glas wandert, halte ich da nur für gerecht. Ebenso eine Weiße für mich.
Weiter bietet die Karte leider nur Allerwelts-Whiskys im Angebot zum abendlichen Vergnügen an, aber auch ein paar Bodenseebrände – u.a einen sehr schönen Williams Christ. Die Pyrus Communis kommt fast saftartig im stilvoll gut eingeschenkten Grappaglas. Meine Frau lässt sich da eher auf einen Bailey ein – beide in 2cl zu 2,90 – kann man also nichts sagen – wir waren sehr zufrieden mit unserer Wahl1
Sicher keine Offenbarung, sicher nichts, was einen vor Begeisterung vom Stuhl hupfen lässt – aber für München eine sehr gute Empfehlung, die wir gerne wieder besuchen werden, wenn München auf dem Plan steht“
München – ein Touri-Business-Pflaster, das mich vor einigen Jahren doch recht enttäuscht hatte – seitdem für mich links liegen gelassen wurde. Doch es gibt Anlässe, da kommt man nicht dran vorbei – und ewig außerhalb im Internet was Brauchbares suchen hatte damals auch nichts deutlich Besseres gebracht. Also beiße ich den Apfel und buche ein preislich sehr vernünftiges Hotel – für München* äußerst günstig – und senke jede Erwartung – „wir werden es überstehen“. (* in München-Pasing, Bodenseestr. da... mehr lesen
Hotel Gasthof zur Post
Hotel Gasthof zur Post€-€€€Kneipe089896950Bodenseestraße 4a, 81241 München
4.0 stars -
"Überraschend nettes Hotel, Restaurant und Biergarten!" Gast im HausMünchen – ein Touri-Business-Pflaster, das mich vor einigen Jahren doch recht enttäuscht hatte – seitdem für mich links liegen gelassen wurde. Doch es gibt Anlässe, da kommt man nicht dran vorbei – und ewig außerhalb im Internet was Brauchbares suchen hatte damals auch nichts deutlich Besseres gebracht. Also beiße ich den Apfel und buche ein preislich sehr vernünftiges Hotel – für München* äußerst günstig – und senke jede Erwartung – „wir werden es überstehen“. (* in München-Pasing, Bodenseestr. da
Besucht am 27.07.2017Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 55 EUR
Wenn ein Vereinsheim-Restaurant einen gewissen Qualitätsstandard geboten hat, muss man dessen Einhaltung natürlich auch überwachen – denn viele, die glänzten verloren diesen Glanz im Laufe der Zeit – Vereinsheime sind ein schwieriges Geschäft und sie haben sich fast überall in den letzten Jahren vorteilhaft weiter entwickelt. Entgegen den Problemen, die Vereine mit Nachwuchs haben und der Vielzahl der Gastrobetriebe gleicher Art – hatten doch viele Vereinsvorstände in den 80ern auf eigene Vereinsheime mit einem Pächter gesetzt.
Daher habe ich keine Opfer gescheut, wir haben die Testbasis sogar um 50% erhöht, um hier ein repräsentatives Ergebnis berichten zu können.
Als wir in den Stichweg zum Tierpark einbiegen, wundern wir uns zunächst über die Anzahl der Fahrzeuge, die sogar im Feld außerhalb der Parkplätze parken. Doch die Mehrzahl der Besucher dürfte nach Abschluss der kalten Novembertage im Juli sich auf die Sonne und den Tierparkbesuch gefreut haben.
Die Restaurantterrasse ist an diesem Donnerstag sehr gut besucht. Uns jedoch ist es draußen noch zu frisch – wir suchen innen unseren Tisch. Die Bedienungen sind zwar emsig unterwegs, haben aber wohl bereits einen sehr betriebsamen Tag hinter sich, der Service (beide fast in meinem Alter)ist nicht so locker und routiniert wie üblich. Wie wir erfahren, ist eine jüngere Kollegin krank und so haben die beiden wohl Doppelschicht.
So kommen die Karten heute etwas später als sonst an den Tisch, wir bestellen unsere Getränke: NG1 0,2l 4,20, Spezi 0,4l 3,20 und ein bleifrei Fl. Weizen, i Glas eingeschenkt 0,5l 3,30. Der Blik in die Karte bestätigt nach wie vor, dass der Donnertag „Rumpsteak“ ist – allerdings wurden die Preise etwas nach oben korrigiert – 14,90 ist jetzt der Sonderpreis am Donnertag – das sind 4 Euro unter dem Preis in der Karte. Angesichts der bisher eingesetzten Fleischqualität nur ein logischer Schritt, die bisherige Kalkulation war doch zu blauäugig –also kommt es jetzt darauf an, dass die Qualität zumindest gleich geblieben ist. Wir bestellen einmal Rumpsteak mit Pfefferrahmsoße und Knöplle, ebenso einmal mit Röstzwiebeln (die bisher immer eher gebratene Zwiebeln sind) und einmal mit Kräuterbutter – und Pommes - alle medium, wobei ich eher um Richtung medium-rare bitte.
Wie gesagt, dauert es heute etwas länger als sonst, aber zum rechten Zeitpunkt unserer Erwartung kommen zunächst die Beilagensalate. Alles knackig frisch, kein Bohnensalat – drei frisch geschnittene Scheibe Gurke (leider ungeschält) , tomatenachtel, grüner Salat, weiß Bohnen, fein geraspelte Möhren und Rettich sowie die Wastelschen Güllekügelchen (Mais) schmecken uns allen ohne Einwand. Der Salat ist gegessen, wir müssen noch etwas warten – der Appetit wächst – und dann kommen die drei Teller mit den ersichtlich gut 250+g großen Rumpsteaks – nett angerichtet, Knöpfle kommen in der Schale danach, ebenso die Pommes. Auf wusch werden dazu Ketchup/Majo im Portionsbeutel gebracht – ich mache mein Foto und jeder von uns macht einen Probeschnitt – quer durch – alle drei Medium –rosa , mein leider auch – aber perfekt mit Salz und Pfeffer gewürzt zerfließt das Fleisch auf der Zunge! Wirklich ein Genuss!
Trotz Ansturm, die Küche liefert solide Qualität – auch wenn der Chef allein die Küche schmeißt, wird man in zeitlich angemessenen Rahmen mit guter Qualität bedient – wir sind nach wie vor begeistert – in einem eigentlich einfachen Vereinslokal diese Steak- Qualität zu bekommen, von der sich manches Steakhaus ein Beispiel nehmen sollte!
Wenn ein Vereinsheim-Restaurant einen gewissen Qualitätsstandard geboten hat, muss man dessen Einhaltung natürlich auch überwachen – denn viele, die glänzten verloren diesen Glanz im Laufe der Zeit – Vereinsheime sind ein schwieriges Geschäft und sie haben sich fast überall in den letzten Jahren vorteilhaft weiter entwickelt. Entgegen den Problemen, die Vereine mit Nachwuchs haben und der Vielzahl der Gastrobetriebe gleicher Art – hatten doch viele Vereinsvorstände in den 80ern auf eigene Vereinsheime mit einem Pächter gesetzt.
Daher habe ich keine Opfer... mehr lesen
4.0 stars -
"Immer wieder gern -" Gast im HausWenn ein Vereinsheim-Restaurant einen gewissen Qualitätsstandard geboten hat, muss man dessen Einhaltung natürlich auch überwachen – denn viele, die glänzten verloren diesen Glanz im Laufe der Zeit – Vereinsheime sind ein schwieriges Geschäft und sie haben sich fast überall in den letzten Jahren vorteilhaft weiter entwickelt. Entgegen den Problemen, die Vereine mit Nachwuchs haben und der Vielzahl der Gastrobetriebe gleicher Art – hatten doch viele Vereinsvorstände in den 80ern auf eigene Vereinsheime mit einem Pächter gesetzt.
Daher habe ich keine Opfer
Geschrieben am 01.07.2017 2017-07-01| Aktualisiert am
01.07.2017
Besucht am 01.07.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 35 EUR
Das Il-Castello in der Schloßstraße in Wiesloch liegt eigentlich eher am Adenauerplatz, direkt zu Füssen der Pfarrkirche Sankt Laurentius – ein recht großes Ristorante mit 80 Innen- und im Sommer 130 Außenplätzen auf besagtem Adenauerplatz.
Doch was heißt dieses Jahr schon Sommer? Vor zwei Wochen schrappte das Thermometer an 40° samt prallem Sonnenschein – heute, 1.Juli ist es bedeckt, windig und es hat gerade mal frostige 18°. Genau das Richtige für einen Kurzurlaub in Italien – und so wirbt auch die Home-Page, was ich allerdings auch erst im Nachhinein gesehen habe: Il Castello, das Stück Italien in Wiesloch.
Wir steuern also antizyklisch zum Wetter einen der Außenplätze des Restaurants an - unter den Beton-Arkaden des inzwischen in die Jahre gekommenen aber gepflegten Neubaus finden wir unseren, mit dicken Klarsicht-Folien-Rollos (wie man sie von der Nordsee her kennt) von zwei Seiten geschützten kleinen Zweier-Tisch. Ich wollte ja gerne rein – kurzärmlig wie ich der Kälte trotze – doch meine Frau in der Vliesjacke möchte ihrem Laster frönen – also platz und ruhig – fertig.
Kurze Zeit später kommt (gem.Bildergalerie im Internet) wohl der Chef, der hier Service macht - es ist sehr ruhig an diesem Samstagmittag, kaum ein Tisch besetzt, was bei der hohen Platzanzahl natürlich noch eher auffällt. Ein kurzes Guten Tag, die Karten werden ausgehändigt und er geht wieder.
An sich hatte ich vor, mir heute irgendwas mit Pfifferlingen oder Steinpilzen zu bestellen, aber das Angebot dazu lautet auf Tagliatelle mit Rumpsteak-Streifen und Pfifferlingen zu 14,90€ - nein. Ich habe heute meinen Carniforen zu Hause gelassen – mich locken die Linguine Frutti di Mare zu 9,80€ und meine Frau hat s ich gleich für die Spagetti Scampi und Zucchini für 9,70€ entschlossen. Davor möchte ich doch noch die Bruchetta zu 3,90€ probieren, die ich mir mit meiner Frau als Bruchetta-Spezialistin teilen möchte. Für meine Frau einen Grillo –D.O.C (0,25l zu 4,90€), für mich einen Lambrusco (0,25l zu 4,70€). Unsere Auswahl steht, wir klappen die Karten zu und kurz drauf kommt der Padrone und nimmt die Bestellung auf.
Es dauert nicht lange, dann werden zwei schöne große Stielgläser mit weiß und rot an den Tisch gebracht – der Grillo im eisbeschlagenen Glas, der Lambrusco leider nicht so kalt – aber auch noch nicht so, dass man sich nach dem Angebot an anderen Heißgetränken erkundigen müsste. Obwohl der Grillo trocken sein soll, ist er meiner Frau viel zu süß – geht aber durch die Kälte. Mein Lambrusco ist mir etwas zu warm – aber ich will ja Italien-Feeling – also etwas locker bleiben.
Kurz drauf wird ein Körbchen aus Plastiklitze im Peddigrohrstil mit Besteck und Servietten sowie ein kleiner Teller mit drei Bruschette aufgedeckt. Das Baguette ist warm leicht angeröstet, darauf eine sehr frische und saftige Mischung aus Tomate und Grün, neben Kräutern etwas Stückiges wie Gurke oder Staudensellerie? Das ist ein wirklich sehr guter Start in Wieslochs eisigkaltem Nord-Italien. Wir genießen den Starter, dazu einen kleinen Schluck Wein – fühlen uns wie im Urlaub.
Angenehme Zeit nach der Vorspeise bringt der Padrone uns je einen großen Teller mit unseren jeweiligen Hauptgerichten – dazu eine große Holzpfeffermühle und einen Salzstreuer. Er reicht zunächst mir die Spaghetti, meiner Frau die Linguine – tauscht das aber geschickt nach Hinweis problemlos aus – sagt guten Appetit und verschwindet. Die Portionsgröße sieht sehr gut aus. Ich muss noch meine Bilder für GG machen – (die „wird’s bald“-Faust meines besseren Drittels bleibt natürlich solange unter dem Tisch -aber das kennt ja jeder von uns Guides hier, wenn das mit dem Knipsen nicht ganz so schnell geht).
Dann fällt mir und meiner Frau zeitgleich das Gebotene auf unseren Tellern auf: dass sich auf meinen Linguine etliche saftig gebratene Scampi und Zucchinischeiben tummeln, während sich die Spaghetti meiner Frau um einige kleine Tintenfischteile ringeln. Eigentlich sollte die Küche doch die eigenen Gerichte kennen – oder herrscht hier die Devise Pasta ist Pasta, basta? Also werden die Teller wieder getauscht. Die Pfeffermühle ist gefüllt, auch wenn der frischgemahlene Pfeffer so gar nicht nach Pfeffer riecht und die Nase jucken lässt. Die beiden Nudelgerichte sind sehr ausgewogen abgeschmeckt – wir mögen es halt manchmal etwas schärfer. Dennoch gebe ich durch die Scheibe das Zeichen, dass doch bitte der Padrone bitte vorbeischauen möge. Das klappt nach kurzer Zeit auch, er kommt, ich zeige und beschreibe das bestellte Pastagericht und den Dreher – Padrone: „Oh, da wurde die Pasta vertauscht, Entschuldigen sie.“ il gioco è fatto – das war`s. Und er zieht wieder ab.
Die Nudeln sind leicht über al dente in Richtung deutscher Küche gekocht, jedoch nicht zu weit – meine Frutti di Mare sind äußerst kleinteilig, zumeist kleinste Teilsegmente von Tintenfischtuben, einige Bruchteile von Vongole – halt die sehr einfache TK-Mischung. In der Zubereitung hat der Koch allerdings was sehr Schmackhaftes daraus gemacht, leicht tomatisiert, angenehme leichte, frische Säure – das Gericht weiß zu gefallen.
Auch meine Frau ist von den gebratenen Scampi und Zucchinischeiben mit den Linguine sehr angetan – angenehm gewürzt – und mit dem gemahlenen Pfeffer – der zwar wenig riecht, aber dennoch nach Pfeffer schmeckt, ist es ein gutes Essen – ein Teller Italien in Wiesloch.
Es dauert etwas, nachdem wir aufgegessen haben bis der Chef zum Abräumen kommt. Er ist recht wortkarg – was mich persönlich nicht stört – es war gut, sage ich und bestelle noch eine Espresso 2,30€ für mich. (Selbstverständlich hatte ich zuvor meine herzallerliebste und beste aller meiner Ehefrauen gefragt, ob sie noch etwas wünscht – Espresso zum Beispiel – denn zugegeben auch ich hätte keinen Platz mehr für einen Nachtisch, und nach Eis ist uns bei der Kälte nicht der Sinn). Der Espresso wird in einer kleinen Segafredo-Tasse mit einem kleinen Kekspack und einem schalen Stangenpäckchen Weißzucker umgehend gebracht, Crema hält zwar nicht lange, nicht überragend aber geschmacklich eben Espresso.
Wir sitzen noch etwas, winken dann durch die Scheibe dem Chef, dass wir zahlen wollen und ich zeige mit den Fingern „einen Beleg bitte“ – so kommt er umgehend mit dem Bon: 35,30€.
Fazit: wer einen guten „Gebrauchsitaliener“ sucht, der wird bei Mohamed Hamoutis „Il Castello“ sicher gut bedient – Preis Leistung scheinen zu stimmen – leichte Schlampigkeiten der Küche – na gut Linguine und Spaghetti sind ja bis auf rund und eckig, beides Pasta – gg. Im Service agiert der Chef schnell und aufmerksam – etwas still (was ich eigentlich sehr mag – selbst die sonst so oft von Euch gewünschten Zwischenfragen halte ich in Standardrestaurants für überflüssig – wenn ich was reklamieren will, dann sag ich das – ansonsten ist für mich Grundbedingung, dass es zumindest gut schmeckt – ob das dann so mehr fast nebenbei geschieht ändert zumeist auch nichts. (Als ich irgendwann und irgendwo mal auf diese Standardfrage „hat`s geschmeckt“ mit „nein“ antwortete, ging der Sermon nahtlos weiter „ ah, das hört man gern, ich werde es der Küche ausrichten) Insofern kann das in einem einfachen Haus lieber gleich wegfallen.
Ich denke, wir werden hier im Il Castello nicht das letzte Mal gewesen sein!
Das Il-Castello in der Schloßstraße in Wiesloch liegt eigentlich eher am Adenauerplatz, direkt zu Füssen der Pfarrkirche Sankt Laurentius – ein recht großes Ristorante mit 80 Innen- und im Sommer 130 Außenplätzen auf besagtem Adenauerplatz.
Doch was heißt dieses Jahr schon Sommer? Vor zwei Wochen schrappte das Thermometer an 40° samt prallem Sonnenschein – heute, 1.Juli ist es bedeckt, windig und es hat gerade mal frostige 18°. Genau das Richtige für einen Kurzurlaub in Italien – und so wirbt auch die... mehr lesen
Il Castello
Il Castello€-€€€Restaurant, Pizzeria06222789778Schlossstr. 5-7, 69168 Wiesloch
4.0 stars -
""Ein Stück Italien in Wiesloch"" Gast im HausDas Il-Castello in der Schloßstraße in Wiesloch liegt eigentlich eher am Adenauerplatz, direkt zu Füssen der Pfarrkirche Sankt Laurentius – ein recht großes Ristorante mit 80 Innen- und im Sommer 130 Außenplätzen auf besagtem Adenauerplatz.
Doch was heißt dieses Jahr schon Sommer? Vor zwei Wochen schrappte das Thermometer an 40° samt prallem Sonnenschein – heute, 1.Juli ist es bedeckt, windig und es hat gerade mal frostige 18°. Genau das Richtige für einen Kurzurlaub in Italien – und so wirbt auch die
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Aber nun, wir haben gratuliert und so im Reden sagt mein Sohn, wie ist das eigentlich, macht ihr heute Martinsgans – (welch déjà vu der morgendlichen Idee) – meine Frau springt darauf an – man könnte ja Essen gehen, eventuell gibt es ja – nicht im xx in yy (falls sich jemand an meine Rezension über den dunklen Gänsebraten vom Nebentisch vor ein paar Jahren erinnert) – und eh wir uns versehen ist in der Internetsuche nach Lokalen zwar zum einen durchaus auch von Gänsegerichten die Rede, aber zumeist erst am Abend geöffnet – nicht jetzt gegen Mittag.
Bis meinem Sohn das Essighaus einfällt, eines, nach eigenen Aussagen der Betreiber Karsten Springer u. Stefan Eberle (siehe Internetseite) der ältesten Gastwirtschaften Heidelbergs – ab 1844 steht dort zu lesen. Und schon ruft mein Sohn dort an, erkundigt sich, ob es Gänsebraten gäbe. Ja, es gäbe heute als Tagesgericht Gänsekeule mit Klößen und Rotkraut und einer Tagessuppe als Vorspeise zu 15,50€ - wir nicken und er reserviert, obwohl noch alles frei sei, zwei Plätze für uns (quasi unser Frühstück) bereits kurz nach 12:00 Uhr.
Man kann in der Nähe der Essighauses sehr gut parken – entweder im Parkhaus am Theater oder aber unter der Unibibliothek – gut 100m in die „Plöck“ und schon steht man rechter Hand vor dem Essighaus. (Wen’s interessiert: schräg gegenüber ist der international bekannte Heidelberger Zuckerladen.) Bereits auf den Fensterläden steht was zu Angebot und nach einer Stufe des Kalkstein Eingangsbereichs wird man auf das Tagesangebot, das immer aus Suppe und Hauptspeise besteht, aufmerksam gemacht. Ebenso steht eine Tafel da, dass Kartenzahlung nicht möglich ist. Rechterhand geht es in die Wirtsstube, linker Hand mit Kennzeichen Krug käme man in den Saal im Erdgeschoss.
Es ist eine Wirtschaft, so wie man sie aus den Fünfziger Jahren kennt – hohe helle Kastendecke mit Kasetten aus dunkel abgestuftem Holz, schlichte weiße schmucklose Wände, dunkle Tische mit Stühlen, die wie die Banknischen vor den Fenstern mit einem grünen Kunstlederpolster auf der Sitzfläche angenehmes Sitzen erlauben. Wir sind die ersten Gäste und werden gleich gefragt, ob wir eben telefonisch reserviert hätten. Ja – und wir können uns einen der Vierertische auf der Fensterseite aussuchen – klar, dass min Frau gleich den Sitz auf der Bank über der Heizung aussucht. Der Tresen ist drei Schritt entfernt, der freundliche Kellner gibt uns die Speisekarten – innen eine Seite als Begrüßung durch die Inhaber wie im Internet- dann ein bodenständiges Angebot – davor eine Seite mit vier Tagesgerichten – heute alle je 15,50€, von der Gänsekeule bis zur Roulade gutbürgerliche Küche. Unsere Entscheidung für die Gänsekeule war bereits gefallen, so bestellen wir uns auf die rag nach den Getränken und dem Vorschlag des Kellners an meine Frau, ob eventuell Tee – auf seinen Vorschlag zum Trinken eine heiße Zitrone 3,20€ und ein Wasser 0,3l zu 2,50€. Im Wasser findet sich eine frische Zitronenscheibe, ein gastronomischer Brauch, den ich sonst nicht mehr oft finde. Die Bestellung kommt natürlich blitzartig, da der Servicemann hinter der Theke uns als einzige Gäste natürlich auch Blick hat. Man ist allerdings mit einer Thekenkraft und zwei Bedienungen auch für größeren Mittagsansturm in der Wirtschaft gerüstet.
Es dauert nicht allzu lange, dann wird uns unsere Tagessuppe mit der Annonce „Heute gibt es eine Rosenkohlsuppe“ an den Tisch gebracht. Es ist eine einfache, schmackhaft hausgemachte leicht cremige Suppe, genau rechte Temperatur zum Essen und zubereitet wie solche Suppen früher auch von meiner Mutter daheim appetitanregend gekocht wurden.
Kaum zehn Minuten nach der Suppe kommen aus der Küche zwei Teller auf den Tresen mit je einer nicht gerade kleinen Gänsekeule auf einem braunen Soßenspiegel, zwei appetitlichen Kartoffelklößen und einer kleinen Salatblattdeko. Der Rotkohl wird mit jeder Portion extra in einer kleinen Schüssel serviert.
Die fleischigen Gänsekeulen sind gut zubereitet – so gut, wie es mit separat zubereiteten Gänsekeulen überhaut geht. Die Haut ist gut gebräunt, sehr mild gesalzen und gewürzt und das Fleisch ist durch, trotz der relativen Größe ist nichts zäh, und auch nichts verkocht. Die Klöße sind mit Brotwürfeln gefüllt, sehr schmackhaft. Die braune Soße wirkt hausgemacht – aber, was eine der Folgen gesondert zubereiteter Keulen ist gegenüber Keulen, die mit der ganzen Gans zubereitet wurden: es gibt keine eigene Soße. Auch fehlt das Gänsefett der Gans, die Solo-Keulen haben immer sehr mageres Fleisch, dem der typische Gänsegeschmack etwas abgeht. Der Rotkohl ist hausgemacht, das merkt man am Schnitt wie auch an der Zubereitung mit Lorbeerblatt. Da ist ein ungewöhnlicher, angenehmer, leicht rauchiger, leicht angenehm speckiger Geschmack am Kohl – und meine Erkundigung, wie der Rotkohl gewürzt ist, kommt auf Nachfrage der Bedienung in der Küche die Erklärung – dass der Rotkohl mit Speck gekocht wurde. Es ist eine gute Portion und bei dem Preis-Leistungs-Verhältnis wird für mich das Essighaus zu einer weiteren Empfehlung in Heidelberg.
Wir haben fertig, die zweite Servicekraft, die aus dem Saal zurück zum Tresen geht, räumt das Geschirr ab, und wird mein Lob, dass sie gut gekocht habe an die Küche weitergeben. (aus der hört man die Ansagen des Küchenchefs mit den Bestellungen der Gesellschaft im Saal). Wir wollen zahlen, unser Kellner druckt einen kleinen Bon aus – 36,70€.