Geschrieben am 30.03.2025 2025-03-30| Aktualisiert am
30.03.2025
Besucht am 21.03.2025Besuchszeit: Abendessen 10 Personen
Rechnungsbetrag: 999 EUR
Oder vom Leiden eines Genussmenschen, wenn er in die Speisenkarte der Brasserie Marie schaut. Mit viel (Vor)Freude hatten wir es geschafft, auch in diesem März wieder ein Treffen von lieben Menschen zu organisieren, die sich hier auf Gastroguide kennen gelernt haben. Nach unserem 2024 Treffen im Ahrtal wurde es diesmal urbaner und die Truppe begab sich auf einen Wochenendbesuch in den Kölner Großstadttrubel. Organisiert wurde unser Genusswochenende perfekt von Petra aus dem heimischen Idar Oberstein und sie hatte zusammen mit den Lokalmatadoren Herr und Herr Tischnotizen ein wunderbares Programm zusammengestellt. Mit dem Rückenwind dieser perfekten Organisation machten sich Paare aus Bremen, Idar Oberstein, Bad Sobernheim und Rheine auf den Weg in die Domstadt, wo es bei einem Apero im Domizil von W+T ein fröhliches Wiedersehen zu feiern gab.
Den ersten Abend hatte Petra in einem Restaurant reserviert, auf dessen Besuch meine Frau und ich uns sehr freuten. Wie schon aus vielen Berichten bekannt, schlägt unser Herz für die Grand Nation, für das französische Savoir Vivre, die französische Küche und Gastronomie. Im Stadtteil Sülz findet sich ein solcher Ort, von dem ich in meiner münsterländischen Heimatstadt nur träumen kann. Für sowas braucht es mehr Einwohner und somit mehr potentielle Kundschaft als Rheine zu bieten hat. Aber wir sind ja mobil und fahren dann nach Münster, Osnabrück oder eben Köln. Kundig leiteten uns die beiden Tischnotizen durch den Kölner Nahverkehr zu diesem Haus.
Leider war es Mitte März noch zu kalt für den abendlichen Aufenthalt auf der Terrasse, siehe dazu den vorherigen Bericht von Tischnotizen. Wir begaben uns in den Brasserie-affinen Gastraum, unser Tisch für 10 Personen zog sich an der Wand zur Terrasse entlang. Die Atmosphäre gefiel mir jetzt schon, ungezwungen, aber perfekt agierender Service, dem über den Abend einfach keine Schwäche unterlief, obwohl wir mit unseren Bestellungen alles dafür taten, der Küche und dem Service eine Herausforderung zu bieten! Siehe dazu unsere Abrechnung am Ende des Abends.
Es wurde wild durcheinander bestellt, klassisch drei Gänge, vier Gänge, aber bitte nur aus den Vorspeisen, alles wurde möglich gemacht und ohne Fehl und Tadel an den Tisch serviert! Deswegen bei dieser Rezension schon früher als sonst ein großes Lob and Service und Küche für diese tadellose Leistung. Sie trug nicht unerheblich zu diesem wunderschönen Abend bei! Ich werde mich bei den Speisen auf die von mir gewählten Gerichte konzentrieren, für mehr war die Varianz einfach viel zu groß! Vielleicht gibt es ja noch weitere Berichte von meinen Tischgenossen. Die Küche stürzte uns mit ihrem Angebot in größte Entscheidungs-Schwierigkeiten! Vorpeisen:
Hauptspeisen:
Welcher gastronomische "Sadist" stellt solche Angebote zusammen und erwartet dann vom Kunden, daraus eine Auswahl zu treffen? Ich wollte alles, ohne Ausnahme, ich wollte nichts weglassen, aber musste einsehen, selbst nach einem 14 tägigem Fasten würde ich nicht alles verzehren können. Schweren Herzens schaffte ich es mich auf 3 Vorspeisen und ein Dessert einzuhegen! Aber mit viel kulinarischem Genießer-Schmerz! So begann ich mit Makrele-Grillgemüse-Hummusschaum-Romescosauce meinen Tanz durch die Karte der Brasserie Marie.
Ich bitte um Verzeihung für die bescheidene Fotoqualität, aber die Wohlfühlatmosphäre im Marie führt zu Lichtmangel bei Mobiles, die Fotos vom essen machen sollen. Makrele kommt einem ja nicht so oft unter in Restaurantkarten, besonders, wenn sie nicht geräuchert ist. Deswegen die Order von mir. Das Filet war gegrillt und vorher oder nachher recht sauer mariniert worden, was natürlich bei diesem fetten Fisch sehr hilfreich ist. Eingefangen wurde die Säure durch den Hummusschaum, der sich ausgleichend im Gaumen anmeldete. Etwas Schärfe durch die Romescosauce, und schon hatte man einen sehr ausgeglichenen Teller vor sich stehen. Ein ungewöhnlicher und sehr erfreulicher Einstieg in mein Abendessen. Gang zwei dann ein Klassiker der französischen Bistroküche. Tatar Royal-getrüffelter Kartoffelschaum-Wachtelei-Kaviar war so klassisch, dass man da nicht mehr viel zu sagen braucht. Das ist einfach Handwerk, das es hier braucht! Geschnittenes Filet? Check! Wohltuendes Trüffelaroma im Schaum? Check! Wachsweiches Ei? Check! Kaviar gute Qualität? Check! Zwar war die Herkunft vom Kaviar nicht erklärt, aber die Jodigkeit und Salzigkeit fand sich im Geschmacks-Potpourri wieder. Das Gemüse obendrauf hat nicht gestört, es hätte mich aber auch nicht gestört, wäre es nicht da gewesen. Dieser Teller ist französische Küche, so wie ich sie mag und liebe! Ein Blick in die Tischrunde verriet auch bei den anderen Genussgenossen große Freude über deren Gerichte. Ich schloss den herzhaften Teil mit einem weiteren Klassiker ab. Oeuf Cocotte-Flusskrebsschwänze-Morcheln-Röstbrot, Burgund(ische Küche) ich liebe dich! Auch wenn es mich persönlich in die Bretagne zieht, ich liebe auch den Rest Frankreichs. Für 2026 ist eine Wanderung über den Chemin de Grand Crus geplant. Dann werden meine Frau und ich uns von Santenay bis Dijon wandernd durch alle Genüsse des Burgund probieren. Das hier also schon mal ein kleiner, aber äußerst feiner Vorgeschmack. Mit seinen dichten Aromen, dem dicken Umami war das der angemessene Abschluss der herzhaften Gerichte. Ich traute mir noch ein Dessert zu. Crème brûlée, was sonst in einer so erfreulich gut agierenden Brasserie! Nix drauf, nur gutes drin, so wie ich die vor mir stehen haben möchte, kam sie an den Tisch! Grand Finale eines wunderbaren Menüs! Ich war sehr glücklich mit meiner Speisenwahl.
Chapeau an das Küchenteam, auch wenn man im „Le Moissonnier“ seine Meriten erworben hat, auf diesem Niveau muss man das dann auch umsetzen! Großartig und Fabelhaft! Ich komme in jedem Fall wieder, bis ich alle Gerichte auf der Karte probiert habe!
Oder vom Leiden eines Genussmenschen, wenn er in die Speisenkarte der Brasserie Marie schaut. Mit viel (Vor)Freude hatten wir es geschafft, auch in diesem März wieder ein Treffen von lieben Menschen zu organisieren, die sich hier auf Gastroguide kennen gelernt haben. Nach unserem 2024 Treffen im Ahrtal wurde es diesmal urbaner und die Truppe begab sich auf einen Wochenendbesuch in den Kölner Großstadttrubel. Organisiert wurde unser Genusswochenende perfekt von Petra aus dem heimischen Idar Oberstein und sie hatte zusammen mit... mehr lesen
Brasserie Marie
Brasserie Marie€-€€€Restaurant, Brasserie022196269194Zülpicher Straße 268, 50937 Köln
4.5 stars -
"Wenn schon französisch, dann in Köln!" Carsten1972Oder vom Leiden eines Genussmenschen, wenn er in die Speisenkarte der Brasserie Marie schaut. Mit viel (Vor)Freude hatten wir es geschafft, auch in diesem März wieder ein Treffen von lieben Menschen zu organisieren, die sich hier auf Gastroguide kennen gelernt haben. Nach unserem 2024 Treffen im Ahrtal wurde es diesmal urbaner und die Truppe begab sich auf einen Wochenendbesuch in den Kölner Großstadttrubel. Organisiert wurde unser Genusswochenende perfekt von Petra aus dem heimischen Idar Oberstein und sie hatte zusammen mit
Geschrieben am 30.03.2025 2025-03-30| Aktualisiert am
30.03.2025
Besucht am 09.03.2025Besuchszeit: Feier 6 Personen
Nach zwei genussreichen Abenden in Köln (Brasserie Marie und Gasthaus Essers) wollte unsere GG-Schlemmertruppe noch ein stärkendes Frühstück für die Rückfahrt einnehmen. Zumindest zu 60%, denn Ehepaar Carsten1972 hatte sich schon auf den Weg nach Rheine gemacht und die Tischnotizens, die uns auf das Großzügigste zweimal zum Vorglühen empfangen hatten, genossen sicherlich noch ihren wohlverdienten Schlaf, als wir restlichen drei Paare am Sonntagmorgen gegen halb zehn guter Dinge vom gemeinsamen Hotel aufbrachen. Puh, ohne Reservierung war das kein Selbstgänger. Im zunächst angesteuerten Café Goldjunge waren alle Plätze reserviert und das danach angesteuerte Sisu hatte maximal 2 Stunden Zeit. Für uns passend, denn auf dem Heimweg wollten zumindest Nolux und Partnerin einen Zwischenstopp zur Auffüllung der Weinvorräte einlegen. Und außerdem ging es im Sisu durchaus flott zu.
Beim Gang die steile Treppe hinunter zu den Toiletten konnte ich mich durch einen Blick in die Küche überzeugen, dass das Frühstückscafé ein echter Familienbetrieb ist. Mutter führt das Regiment am Herd, unterstützt von zwei vermutlich Töchtern, weitere junge Damen wuppen den Service professionell, dabei freundlich und flott. Sehr angenehm.
Die finnische Bezeichnung schlechthin und das in verwaschenen Weiß-, Grau- und Brauntönen gehaltene Ambiente ließ uns ein hippes nordisches Café vermuten.
Tatsächlich stehen - sicherlich der Ursprungsheimat der Inhaberfamilie geschuldet - viele teils modernisierte türkische Gerichte auf der Karte, die aber durch die aktuellen Trends ergänzt werden. Auf den Iced Matcha Latte hätte niemand verzichten müssen. Stattdessen wählten wir überwiegend frischen Minz-Tee (beim Türken immer eine sichere Bank), eine sehr schön gebauten Latte Macchiato (die sich beim Foto leider schon gemischt hatte): oder „stinknormalen“ Kaffee (der natürlich als „Americano“ serviert wurde). Alle sehr lecker; das geht ja manchmal unter.
Insbesondere, als die gewählten Gerichte doch allenthalben mit positiver Überraschung kommentiert wurden.
Für das Paar neben mir und PetraIO gab es pochierte Eier mit Avocado und Lachs, gegenüber hatte sich der Süße Fan für Ziegenfrischkäse mit Feigenmus und Pinienkernen entschieden, beides auf kräftigem Landbrot.
Die verbleibenden Herren in den Ecken der schnell zusammengestellten Tafel scherten etwas aus der Brot-Spur. Wobei sich das frisch geröstete dicke Fladenbrot perfekt zum Aufstippen der Eierspeisen und des verbleibenden köstlichen Suds eignete. Während Petras Mann klassische Rühreier mit würziger Suçuk-Wurst und Champignons bestellt hatte, schlemmte ich durch mein Menemen, das wunderbar saftig aus der Pfanne gekommen war und durch cremigen Schafskäse und einige Granatapfelkerne veredelt wurde.
Überhaupt konnte das Auge bei allen Gerichte viel Schönes mit „essen“!
Auch die Gerichte an den Nebentischen sahen höchst appetitlich aus; ein Riesen-Stapel Pancakes führte zu einem Raunen durch das ganze Café, in dem mir die ansonsten überraschend angenehme Geräuschkulisse gefiel. Ich hoffe, das galt auch für die Menschen an den Nachbartischen, denn die Stimmung unserer kleine Gruppe war nicht nur durch Speis und Trank ganz ausgezeichnet.
Nach reichlich 90 Minuten verließen wir höchst zufrieden das Sisu. Das war ein super netter Abschluss des Genießertreffens in der Domstadt!
Nach zwei genussreichen Abenden in Köln (Brasserie Marie und Gasthaus Essers) wollte unsere GG-Schlemmertruppe noch ein stärkendes Frühstück für die Rückfahrt einnehmen. Zumindest zu 60%, denn Ehepaar Carsten1972 hatte sich schon auf den Weg nach Rheine gemacht und die Tischnotizens, die uns auf das Großzügigste zweimal zum Vorglühen empfangen hatten, genossen sicherlich noch ihren wohlverdienten Schlaf, als wir restlichen drei Paare am Sonntagmorgen gegen halb zehn guter Dinge vom gemeinsamen Hotel aufbrachen. Puh, ohne Reservierung war das kein Selbstgänger. Im... mehr lesen
4.0 stars -
"Empfehlenswertes türkisch-deutsches-internationales Frühstück" DerBorgfelderNach zwei genussreichen Abenden in Köln (Brasserie Marie und Gasthaus Essers) wollte unsere GG-Schlemmertruppe noch ein stärkendes Frühstück für die Rückfahrt einnehmen. Zumindest zu 60%, denn Ehepaar Carsten1972 hatte sich schon auf den Weg nach Rheine gemacht und die Tischnotizens, die uns auf das Großzügigste zweimal zum Vorglühen empfangen hatten, genossen sicherlich noch ihren wohlverdienten Schlaf, als wir restlichen drei Paare am Sonntagmorgen gegen halb zehn guter Dinge vom gemeinsamen Hotel aufbrachen. Puh, ohne Reservierung war das kein Selbstgänger. Im
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Den ersten Abend hatte Petra in einem Restaurant reserviert, auf dessen Besuch meine Frau und ich uns sehr freuten. Wie schon aus vielen Berichten bekannt, schlägt unser Herz für die Grand Nation, für das französische Savoir Vivre, die französische Küche und Gastronomie. Im Stadtteil Sülz findet sich ein solcher Ort, von dem ich in meiner münsterländischen Heimatstadt nur träumen kann. Für sowas braucht es mehr Einwohner und somit mehr potentielle Kundschaft als Rheine zu bieten hat. Aber wir sind ja mobil und fahren dann nach Münster, Osnabrück oder eben Köln. Kundig leiteten uns die beiden Tischnotizen durch den Kölner Nahverkehr zu diesem Haus.
Leider war es Mitte März noch zu kalt für den abendlichen Aufenthalt auf der Terrasse, siehe dazu den vorherigen Bericht von Tischnotizen. Wir begaben uns in den Brasserie-affinen Gastraum, unser Tisch für 10 Personen zog sich an der Wand zur Terrasse entlang. Die Atmosphäre gefiel mir jetzt schon, ungezwungen, aber perfekt agierender Service, dem über den Abend einfach keine Schwäche unterlief, obwohl wir mit unseren Bestellungen alles dafür taten, der Küche und dem Service eine Herausforderung zu bieten! Siehe dazu unsere Abrechnung am Ende des Abends.
Es wurde wild durcheinander bestellt, klassisch drei Gänge, vier Gänge, aber bitte nur aus den Vorspeisen, alles wurde möglich gemacht und ohne Fehl und Tadel an den Tisch serviert! Deswegen bei dieser Rezension schon früher als sonst ein großes Lob and Service und Küche für diese tadellose Leistung. Sie trug nicht unerheblich zu diesem wunderschönen Abend bei! Ich werde mich bei den Speisen auf die von mir gewählten Gerichte konzentrieren, für mehr war die Varianz einfach viel zu groß! Vielleicht gibt es ja noch weitere Berichte von meinen Tischgenossen. Die Küche stürzte uns mit ihrem Angebot in größte Entscheidungs-Schwierigkeiten! Vorpeisen:
Hauptspeisen:
Welcher gastronomische "Sadist" stellt solche Angebote zusammen und erwartet dann vom Kunden, daraus eine Auswahl zu treffen? Ich wollte alles, ohne Ausnahme, ich wollte nichts weglassen, aber musste einsehen, selbst nach einem 14 tägigem Fasten würde ich nicht alles verzehren können. Schweren Herzens schaffte ich es mich auf 3 Vorspeisen und ein Dessert einzuhegen! Aber mit viel kulinarischem Genießer-Schmerz! So begann ich mit Makrele-Grillgemüse-Hummusschaum-Romescosauce meinen Tanz durch die Karte der Brasserie Marie.
Ich bitte um Verzeihung für die bescheidene Fotoqualität, aber die Wohlfühlatmosphäre im Marie führt zu Lichtmangel bei Mobiles, die Fotos vom essen machen sollen. Makrele kommt einem ja nicht so oft unter in Restaurantkarten, besonders, wenn sie nicht geräuchert ist. Deswegen die Order von mir. Das Filet war gegrillt und vorher oder nachher recht sauer mariniert worden, was natürlich bei diesem fetten Fisch sehr hilfreich ist. Eingefangen wurde die Säure durch den Hummusschaum, der sich ausgleichend im Gaumen anmeldete. Etwas Schärfe durch die Romescosauce, und schon hatte man einen sehr ausgeglichenen Teller vor sich stehen. Ein ungewöhnlicher und sehr erfreulicher Einstieg in mein Abendessen. Gang zwei dann ein Klassiker der französischen Bistroküche.
Tatar Royal-getrüffelter Kartoffelschaum-Wachtelei-Kaviar war so klassisch, dass man da nicht mehr viel zu sagen braucht. Das ist einfach Handwerk, das es hier braucht! Geschnittenes Filet? Check! Wohltuendes Trüffelaroma im Schaum? Check! Wachsweiches Ei? Check! Kaviar gute Qualität? Check! Zwar war die Herkunft vom Kaviar nicht erklärt, aber die Jodigkeit und Salzigkeit fand sich im Geschmacks-Potpourri wieder. Das Gemüse obendrauf hat nicht gestört, es hätte mich aber auch nicht gestört, wäre es nicht da gewesen. Dieser Teller ist französische Küche, so wie ich sie mag und liebe! Ein Blick in die Tischrunde verriet auch bei den anderen Genussgenossen große Freude über deren Gerichte. Ich schloss den herzhaften Teil mit einem weiteren Klassiker ab.
Oeuf Cocotte-Flusskrebsschwänze-Morcheln-Röstbrot, Burgund(ische Küche) ich liebe dich! Auch wenn es mich persönlich in die Bretagne zieht, ich liebe auch den Rest Frankreichs. Für 2026 ist eine Wanderung über den Chemin de Grand Crus geplant. Dann werden meine Frau und ich uns von Santenay bis Dijon wandernd durch alle Genüsse des Burgund probieren. Das hier also schon mal ein kleiner, aber äußerst feiner Vorgeschmack. Mit seinen dichten Aromen, dem dicken Umami war das der angemessene Abschluss der herzhaften Gerichte. Ich traute mir noch ein Dessert zu.
Crème brûlée, was sonst in einer so erfreulich gut agierenden Brasserie! Nix drauf, nur gutes drin, so wie ich die vor mir stehen haben möchte, kam sie an den Tisch! Grand Finale eines wunderbaren Menüs! Ich war sehr glücklich mit meiner Speisenwahl.
Chapeau an das Küchenteam, auch wenn man im „Le Moissonnier“ seine Meriten erworben hat, auf diesem Niveau muss man das dann auch umsetzen! Großartig und Fabelhaft! Ich komme in jedem Fall wieder, bis ich alle Gerichte auf der Karte probiert habe!