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Blick in die Vinothek
Frische Brotauswahl
Brotaufstriche und Himalayasalz
Entenessenz als Küchengruß
Geräuchertes Lachstatar mit Fenchel, Orangen und Herbstsalaten
Carpaccio vom Rind mit Kräuterseitlingen, altem Balsamico und Parmesan
Geschmortes Ochsenbäckchen
Rotbarsch mit Kürbisgemüse
Schokoladentarte mit gratinierter Feige und Lavendeleis
Allgemein
Die Wettervorhersage besser als ursprünglich vor drei Tagen gemeldet. So beschlossen Schätzchen und ich sowie zwei ihrer Schwestern mit den dazugehörigen Männern, nach erfolgreichem Kegelsamstag mit Siegen für unsere drei Mannschaften, noch auf der Kegelanlage am Eller in Mainaschaff, dass wir am Sonntag von dort aus wieder mal zum Berghof zum Mittag essen zu wandern.
Am Sonntag um 11 Uhr nahmen wir vom Eller-Parkplatz aus zu viert durch den Wald der Vorspessart-Hügel den Anstieg zum Berghof in Angriff. Die anderen beiden sind gerade nicht gut zu Fuß und stießen dann am Ziel zeitgleich mit ihrem Auto zu uns.
Der Berghof ist schon seit zig Jahren ein beliebtes Ziel unsererseits und wird von uns deshalb auch mehrmals im Jahr besucht. So denke ich, dass nach zwei Jahren seit meiner Rezi die Zeit für ein Update reif ist. Die Gäste sind überwiegend Familien und ältere Herrschaften. Im Sommer kann noch auf einer Balkon-Terrasse Platz genommen werden. Auch etliche Zimmer sind für Urlauber zu vermieten. Einsehbar auf der Homepage des Berghofs unter www.berghof-heeg.de
Für Autofahrer empfiehlt sich die Fahrt über Aschaffenburg-Damm aus. Man fährt den Berg rauf, unter der A3 durch, nach Oberafferbach, gleich links geht es dann Richtung Steinbach (ca. 1,5 km bis zum Berghof). Ausreichende Parkplätze im Hof und am Haus sind vorhanden, aber sonntags zum Mittagessen kann es schon passieren, dass das Auto auf der Straße abgestellt werden muss, da alle Plätze belegt sind, so geschehen auch gestern. Kein Problem natürlich für die, die, wie wir zu Fuß den Berghof ansteuern.
Bedienung
Sicherheitshalber wurde morgens schon telefonisch ein Tisch für 6 Personen reserviert. Als wir gegen halb eins das Restaurant betraten, wurden wir freundlich vom männlichen der drei Servicekräfte begrüßt und zu dem für uns reservierten Tisch geführt. Innerhalb einer viertel Stunde trafen fast alle Gäste mit Reservierung ein. So dass der Service gleich ordentlich zu tun hatte, bis vor jeder Person ein Getränk auf dem Tisch stand und die einzelnen Essensbestellungen aufgenommen werden konnten.
Unsere drei Grazien entschieden sich für einen Rotwein (Pinotin aus der Pfalz vom Alten Weingut Steigelmann) aus Neustadt/Mußbach (0,2 l, 4,00 €). Meine zwei Schwäger bestellten ein Schlappeseppel Export (0,5 l, 2,70 €), meine Wenigkeit entschied sich für ein Schlappeseppel naturtrübes Kellerbier (0,5 l, 2,70 €), beide Sorten frisch vom Fass gezapft mit schöner Krone versehen.
Leere Gläser wurden vom sehr freundlichen Service gesehen, Nachschub erfragt und auf Bejahung auch zügig serviert. Ob alles recht sei oder ob es schmeckt, wurde mehrmals nachgefragt und von uns gerne bestätigt. So waren wir erstaunt, als die Chefin, nachdem wir mit dem Essen fertig und die leeren Teller abgeräumt waren, an den Tisch kam und jedem ein kleines Dankeschön-Dessert aufs Haus für die etwas längere Wartezeit offerierte. Wahrscheinlich hatten einige der ungeduldigen Ü70-Gäste die Wartezeit aufs Essen moniert. Wir empfanden die Wartezeit eher als angenehm.
Trotzdem, eine nette Geste, wie ich meine! So geht Kundenbindung! Wir fühlten uns wie immer wohl und gut bedient.
4 Sterne für den Service halte ich unbedingt für angemessen.
Das Essen
Sonn- und feiertags steht zum Mittagessen nicht die ganze Bandbreite der Speisekarte zur Verfügung, da gibt es immer eine Extrakarte. 1 DIN-A4-Zettel, bedruckt mit den heute zur Verfügung stehenden Speisen, lag schon lesebereit vor jedem Platz auf dem eingedeckten Tisch.
Suppe, Fleischgerichte wie Schweinesteak, Rumpsteak oder Schnitzel, der Jahreszeit entsprechend Wild sowie Gänsekeule. Desserts standen zur Auswahl. Alles frisch und selbstgemacht. Der zu manchen Speisen zugehörige Beilagensalat mit einem wohlschmeckenden Essig-Öl-Dressing angemacht, wusste zu überzeugen und wurde vor den Hauptgerichten serviert.
Meine Herzallerliebste entschied sich für die Hirschroulade mit Kartoffelklößen, Preiselbeeren und Rotkraut (11,80 €). Die Roulade war mit einer Pfifferlingsfarce gefüllt, die allerdings laut Schätzchen nur ganz wenig herausgeschmeckt wurde. 1a allerdings das Fleisch der Roulade sowie die dazugehörige Soße und die Knödel. Das Rotkraut wurde in einer separaten Schüssel serviert. Die große Portion teilte sie sich mit einer Schwester, die auch dieses Gericht geordert hatte. Beide Damen waren äußerst zufrieden. Was die Dritte im Bunde gegessen hat, hab ich preislich nicht mehr hundertprozentig auf dem Schirm, da ich den Kassenbon leider nicht eingesteckt habe. Nur so viel, es handelte sich um Schweinelendchen mit Champignonsoße und Röstitaler. Auch hier herrschte äußerste Zufriedenheit.
Für mich sollte es heute mal wieder Rumpsteak sein. 18,80 Euro wurden hierfür aufgerufen. Grüne Pfefferkörner auf dem Steak und in der super schmackhaften Soße, die ich dann zum Schluss noch mit einem Suppenlöffel auslöffelte. Obendrauf eine Scheibe Kräuterbutter sowie ein paar grüne Bohnen mit Speck ummantelt. Medium bestellt, nicht hundert Prozent medium bekommen, aber superzartes Fleisch mit leichtem Fettrand außenherum, toller Geschmack, gute Fleischqualität.
Die beiden Schwäger waren auch äußerst zufrieden mit ihren georderten Schweinesteaks mit Pommes. Die Pfeffersoße war identisch mit der vom Rumpsteak, und da bei meinem Rumpsteak auch Pommes als Sättigungsbeilage dabei waren, wurden diese in einer großen Schüssel, aus der sich jeder seinen Anteil selbst auf den Teller verfrachtete, auf den Tisch gestellt, bevor dann die Steaks in einem Rutsch serviert wurden.
Übers Essen gibt es nichts, aber auch gar nichts zu meckern. 4 verdiente GG-Sterne von mir.
Das Ambiente
Nach dem Eintreten in die Gaststube sieht man drei längliche, ineinander übergehende Räume. Helles Interieur, schon etwas älter, aber nicht abgenutzt. Durch eine große Fensterfront auch hell in der Gaststube.
Die Wände hell gestrichen. Sieht einladend, aber auch konservativ aus.
Der Tisch sind mit eingedeckt mit Stoff-Tischdecken, dazu passende feste, schön gefaltete Papierservietten, Kerzenständer mit Kerzen, die vom Service nach dem Platznehmen angezündet werden. Auch eine Vase mit Blümchen fehlte nicht. Alles in allem schön anzusehen.
Sauberkeit
Räumlichkeit, Gläser, Teller und Bestecke machen einen ordentlich sauberen Eindruck. Das gilt auch für die Toiletten, die sich im Untergeschoss befinden, schon etwas älter sind, aber gepflegt.
Fazit:
Die Qualität ist seit zig Jahren gut. Ehrliches Handwerk, vernünftige Preise. Ich empfehle den Berghof daher gerne.
Gesamteindruck: (nach „Küchenreise“)
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)