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Berlin 

































Tomatenessenz
Rinderfilet
von außen
Innenbereich
Risotto mit Waldpilzen
Suppe Stracciatella
Lachstorteloni
Rinderbraten
Tiramisu
Schokoladenkuchen
geschlagene Mascarpone
Der "Ausblick"
Latte Macchiato
Brownie
Thekenbereich

3 kleine Crepes
Fitness-Frühstück
Außenansicht






Gastraum mit Blick zur Theke
Gastraum
Albert´s Speisekarte
Die Getränke: 0,5ér Radeberger Pilsner für 3,90 € sowie Planter´s Punch-weißer und brauner Rum, mit Zitronensaft, Grenadine, Orangensaft und Ananassaft für 8,50 € und alkoholfreien Strawberry Colada-Coconut Cream mit Sahne, Erdbeersirup, Zitronensaft und
Auszug aus der Speisekarte
„Caesar Burger“- Saftige Hähnchenbrust im Focacciabrötchen mit Salat, Rucola, Parmesan, Tomaten und Kräuter-Snacksauce, serviert mit buntem Salat für 8,50 €
„Caesar Burger“- Saftige Hähnchenbrust im Focacciabrötchen mit Salat, Rucola, Parmesan, Tomaten und Kräuter-Snacksauce, serviert mit buntem Salat für 8,50 €
„Italian Burger“- Saftig gegrillter Beef Burger im Focacciabrötchen, belegt mit Tomatenwürfeln und Zwiebeln in Olivenöl, Mozzarella, frischem Basilikum, Rucolasalat und Kräuter-Snacksauce, serviert mit buntem Salat und Balsamico Dressing für 9,00 €
„Albert’s BIG Burger“- ein Saftiger Beef Burger 180 g mit glasierten Zwiebeln, Käse, knusprigem Bacon, Salat und leckerer Burger-Sauce, dazu knusprige Country Potatos und Sour Creme Dip für 10,50 €
„Albert’s BIG Burger“- ein Saftiger Beef Burger 180 g mit glasierten Zwiebeln, Käse, knusprigem Bacon, Salat und leckerer Burger-Sauce, dazu knusprige Country Potatos und Sour Creme Dip für 10,50 €
den „Homestyle Angus Burger“-den Fleischgenuss aus 200g irischem Angus Beef mit Salat, frischen Zwiebeln, Tomaten, Gewürzgurken, Cheddar-Käse und würziger Burger-Sauce, dazu Pommes frites und Salat für 13,50 €
den „Homestyle Angus Burger“-den Fleischgenuss aus 200g irischem Angus Beef mit Salat, frischen Zwiebeln, Tomaten, Gewürzgurken, Cheddar-Käse und würziger Burger-Sauce, dazu Pommes frites und Salat für 13,50 €











Auch in Berlin gab es früher deutlich mehr Adressen im Sternebereich, in denen man diesem Vergnügen frönen konnte. Heute halten hier vor allem Tim Raue und das „Facil“ diese Fahne noch hoch. Letzteres ist heute unser – erstmaliges – Ziel.
Michael Kempf ist seit 2003 Küchenchef im „Facil“ im Mandala Hotel am Potsdamer Platz und wurde 2013 mit dem zweiten Michelin-Stern ausgezeichnet.
Neben dem großen Degustationsmenü bietet das „Facil“ zum Lunch eine Auswahl an Gerichten an, aus denen man sich sein Menü von einem Gang (21€) bis zu mehreren Gängen beliebig zusammenstellen kann. Drei Gänge kosten 51€, jeder weitere 17€. Die Zutaten erscheinen dabei im direkten Vergleich einfacher. Dafür ist der Preis aber eben auch erheblich günstiger.
Als wir im Hotel ankommen, hat sich ein letzter Schneeregenschauer über Berlin ergossen und das helle, lichtdurchflutete Ambiente im Glaskubus mit ringsum angrenzendem, japanisch anmutendem Garten vermittelt ein hohes Maß Behaglichkeit an diesem ungemütlichen Tag.
Die Küche grüßt mit einer Rühreicreme mit Safran und Haselnüssen. Dazu gibt es einen Petersilienchip mit Himbeerkaviar. Letzterer bleibt sehr zurückhaltend. Dafür weist die Creme eine pointierte Schärfe auf, die meines Erachtens von Piment d'Espelette herrührt. Ein schlotziges und köstliches Vergnügen.
Ich starte mit dem Ceviche vom Wolfsbarsch. Das ist erwartungsgemäß ein leichter und frischer Gang. Der Fenchel sehr knackig, Blutorange und die ansonsten nicht so von mir geschätzte Banane liefern eine angenehm fruchtige Note und etwas Cremigkeit. Schönes Kontrastprogramm zum Wetter draußen.
Deutlich besser zur Jahreszeit passt die Vorspeise meines Mannes. Kalbszunge und Milz präsentieren sich mit einer ordentlichen Deftigkeit, wobei sich die dezent abgeschmeckte Zunge nur schwer gegen die würzige Milz in ihrer blutwurstähnlichen Konsistenz behaupten kann. Petersiliencreme und – öl und Zitrone steuern zumindest etwas gegen die Schwere des Gerichts.
Eine weitere grundsätzlich deftige Spezialität wird von Michael Kempf sehr fein interpretiert. Die Einlage für den Borschtsch, fein geschnittenes Rindertartar, Rote Bete in Konsistenzen, Dill und Lachforellenkaviar geben die eleganten Mitspieler für die am Tisch angegossene und recht dünnflüssige Suppe, die mit ihrer Würzigkeit einen schönen Kontrapunkt liefert. Lediglich Vorsicht sollte man beim Essen walten lassen, denn es herrscht erhöhte Kleckergefahr.
Beim Fischgang wähle ich wieder die etwas subtilere Variante mit dem in Nussbutter gegarten Saibling. In einem von Liebstöckel dominierten Sud mit ein paar Kartoffelwürfelchen und Saiblingskaviar kann der glasig gegarte Fisch perfekt glänzen und braucht keine lauten Mit- und Gegenspieler. Sehr schön.
Es ist zwar nicht wirklich beabsichtigt, aber irgendwie ergibt es sich halt heute so, dass mein Mann erneut wieder das entschieden würzigere Gericht wählt. Der Felsenoktopus ist zart, hat aber deutliche Röstaromen und bekommt mit Artischocken und breiten Bohnen ganz mediterrane Begleiter. Der tomatige Sugo ist unter anderem aus dem Kopf des Tintenfisches gezogen und unterstreicht den Charakter der Würzigkeit ganz vorzüglich. Während draußen das Berliner Grau dominiert, haben wir hier das Mittelmeer in seiner schönsten Form auf dem Teller.
Bei der geschmorten Kalbsschulter wird es jetzt auch bei mir mediterran. Das butterweich gegarte Fleisch wird flankiert von einer Moussakacreme und frittierten Kapern. Dazu gibt es eine Harissa-artige Paste, die eine angenehme Schärfe beisteuert. Die Schulter ist vielleicht nicht das edelste Stück vom Kalb, aber es ist perfekt zum Schmoren geeignet und macht sich in dieser Form auch in einer Zweisterneküche prächtig.
Gleiches gilt auch für den Schweinenacken auf der anderen Seite des Tisches. Auch hier ist das Fleisch sehr zart und geschmackvoll. Misobohnen kommen als Creme, der Brokkoli überwiegend in Form getrockneter bzw. frittierter Blätter. Gefällt mir gut, aber nicht so sehr wie meine Wahl.
Mit den Desserts setzt der Lunch auf Gerichte, die sich auch im großen Abendmenü bzw. der à la Carte Auswahl finden und sie geben einen eindrucksvollen Eindruck davon, was einen hier wohl im Degustationsmenü erwartet.
Für mich darf es ein mit Apfelstücken gefülltes Nougattörtchen sein, auf dem ein Sorbet vom Granny Smith platziert ist. Daneben gibt es noch säuerlich fruchtige Elemente durch ein mildes Zitroneneis und Kaviar von der Zitrone.
Mein Mann entscheidet sich für die etwas gewagter klingende Kombination aus Roter Bete, Petersilie und Schokolade. Die Rote Bete ist hierbei in verschiedenen Texturen gearbeitet, als Kaviar, als Sphäre und Gelee. Das fabelhafte Petersilieneis ist nicht aufdringlich kräutrig, sondern wirkt nahezu fruchtig mit einer ganz leichten herb-säuerlichen Note. Ein Joghurtsponge neutralisiert das Ganze und die Schokoladenmousse führt das Ganze wieder zurück in klassische Gefilde.
Beide Desserts sind von ganz außergewöhnlicher Güte und markieren in ihrer Kreativität und handwerklichen Ausführung für mich die Höhepunkte in diesem Menü.
Ein Yuzu-Törtchen, eine Buchweizen-Praline und ein Birnen-Sorbet beenden ein sehr angenehmes Mittagessen. Ob die Gerichte etwas einfacher und weniger komplex konzipiert sind wie im großen Degustationsmenü, können wir nicht beurteilen. An diesem Donnerstag ist das Haus sehr gut besucht und, soweit ich das beurteilen kann, wurde an allen Tischen aus dem Lunch-Angebot gewählt. Die Desserts lassen aber erahnen, dass hier am Abend womöglich noch etwas filigraner gearbeitet wird.
Aber auch so ist das Niveau, vor allem angesichts des aufgerufenen Preises, ganz erstaunlich und dieser Lunch sicherlich eine der angenehmsten und stilvollsten Möglichkeiten, in der Hauptstadt den Mittag zu verbringen. Daran hat auch der tadellose und ausnehmend freundliche Service seinen entscheidenden Anteil. Aber auch er kann es nicht verhindern, uns irgendwann wieder ins feucht-kalte Berlin zu schicken. Schade eigentlich.
Bericht wie immer auch auf meinem Blog:http://tischnotizen.de/facil-berlin/