Besucht am 11.05.2017Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 36 EUR
Nun waren auch wir mal zu Gast in der Rülzheimer Krone, die dem Prototyp einer familiär geführten Dorfwirtschaft recht nahe kommt. Über das von der Familie Hoffmann seit Urzeiten geführte historische Gasthaus habe ich schon eine Menge gehört. Eine „Menge“ scheint man hier wörtlich zu nehmen, denn von riesigen Portionen war da die Rede und von sagenhaft leckeren Schnitzelgerichten. Angeblich werden hier seit 1711 hungrige Gäste verköstigt. Im Einband der Speisenkarte stand das jedenfalls so geschrieben.
Meine Mutter hatte einen Tisch für drei an einem Donnerstagabend reserviert, denn ohne Voranmeldung ist hier so gut wie kein Platz zu bekommen. Das Lokal befindet sich an einer Kreuzung im Ortskern von Rülzheim. Parkmöglichkeiten waren entlang der Mittleren Ortsstraße genügend vorhanden. Schon beim Eintritt in die gutbürgerliche, etwas in die Jahre gekommene Gaststube, wähnt man sich in einer echten Dorfbeiz. Was müssen die früher hier weggequalmt haben. Heute findet das Gott sei Dank im Innenhof vor der Tür statt.
Tatsächlich waren nahezu alle Plätze vergeben. Und das an einem Donnerstagabend in der Pfälzer Provinz. Man kam recht leicht mit den Leuten vom Nachbartisch ins Gespräch. Die meisten von ihnen verkehrten hier anscheinend öfter. Auch junges Publikum – wahrscheinlich Fußballer, die nach dem Training hier einkehrten – mischte sich unter die Gästeschar. Aha, unweit von uns saß die Herxheimer Bürgermeisterin. Klar, dass sie für solide Hausmannskost extra nach Rülzheim fahren musste. Im meinem früheren Heimatdorf sind solche Gastwirtschaften nämlich mittlerweile Mangelware. Ein Gastronomie-Typus, der im ländlichen Raum immer weniger wird. Vielen Familienbetrieben mangelt es heute schlichtweg an gastronomischem Nachwuchs. Die Zeiten, in denen das Küchenzepter automatisch an die jüngere Generation weitergegeben wurde, sind lange vorbei.
Auch in der Krone steht noch die Oma hinterm Herd und hält den Familienbetrieb auf Kurs. Aber wie lange noch? Diese Frage im Hinterkopf blättere ich mich durch die Speisenkarte, deren Seiten hinter Klarsichtfolie vor Abgriff geschützt sind. Herrlich, so sah die bestimmt schon in den 80ern aus. Das Bellheimer Silber Pils gibt es hier vom Fass für faire 2,90 Euro den Schoppen. Auch die anderen Getränkepreise hören sich sehr zivil an. Die Flasche Mineralwasser schlägt mit gerade mal 3 Euro zu Buche.
Die Durchsicht des Speisenangebots ist schnell abgeschlossen. Diverse Schnitzelgerichte und Kammsteaks sind als gutbürgerliche Schweinskost vertreten. Mit Pommes und einem kleinen gemischten Salat ausgestattet zahlt man zwischen 10 und 12 Euro. Die Rumpsteaks sind in fünf Varianten erhältlich. Die preisliche Obergrenze von 18,50 Euro markiert hier die Version mit Knoblauchsahnesoße, Pfifferlingen, Kroketten und Salat. Zur Größe des Rumpsteaks sei nur so viel angemerkt: am Nachbartisch teilte man sich zu zweit eine Portion mit angebratenen Zwiebeln. Und beide schienen danach gut gesättigt gewesen zu sein.
Für „Nicht-Daueresser“ und andere halbe Portionen gibt es selbstverständlich auch die Gerichte als Seniorenteller sowie ein paar kalte Schmankerl zum Vespern. Wurstsalat mit Brot, Hausmacher Wurst mit Brot oder der große Salatteller (alles für jeweils 7 Euro) sind den Freunden kalter Küche vorbehalten. Dem gemeinen Veggie hätte der Salatteller wohl kaum gemundet, befand sich doch unter den grünen Blättern versteckt auch ein Häufchen Wurstsalat. Aber alles in Ordnung, stand so auch kleingedruckt in der Karte dabei.
Meine beiden Begleiterinnen entschieden sich für eben jenen Salatteller und für das Jägerschnitzel in der Normalversion mit Pommes (11 Euro). Letzterem schloss ich mich an, wenn auch bei mir Kroketten als Beilage. Die Bedienung fragte nach, ob wir die Schnitzel natur oder paniert haben wollten. Dass sie mit „die Schnitzel“ eine Portion meinte, war mir da noch nicht klar. Erst als am Nachbartisch ein stattlicher junger Mann mit anscheinend dauerhaft gutem Appetit seine beiden Jägerschnitzel mit einem Berg von Spätzle serviert bekam, schwante mir Böses.
Doch erst einmal wurde mit dem Beilagensalat die Zeit bis zur Schnitzelschlacht überbrückt. Lediglich angemacht mit Essig und Öl repräsentierte dieser die ganz alte Schule der Salatzubereitung. Das klassische Kraut- und Rübengeschäft lauerte unter einer dicken Decke frischer grüner Blätter, auf denen ein Stück Tomate thronte. Mit angenehmer Essigsäure wusste dieser zu gefallen. Das vegetarische Gewissen in mir war beruhigt. Nun konnte die Schnitzelei beginnen.
Ein allgemeines „Wer soll das denn alles essen?“ war an unserem Tisch vernehmbar, als die Fleischteller mit Kartoffelbeigabe vor uns standen. Na das kann ja heiter werden. Die Salatfrau in unserer Runde entdeckte missmutig ihre Wurstsalatfäden unter dem Grünzeug. Ich wusste gar nicht, wo ich anschneiden sollte. Der Krokettenstapel auf meinem Teller begrenzte die panierte und mit brauner Jägersoße begossene Fleischinsel wie ein Bollwerk. Kalter Schweiß ergriff mich bei dem Gedanken, Kollege Daueresser würde mit am Tisch sitzen und mit dem nackten Finger auf diese in seinen Augen lächerliche Vorspeisenportion zeigen und dabei in carnivorisches Hohngelächter ausbrechen. Da musste ich jetzt durch – egal wie.
Doch in was ich dann zu meiner Überraschung biss, war das zarteste Stück Schweineschnitzel, das ich seit langem auf der Gabel hatte. Die Jägersoße mit den Dosenpilzen drin machte das Ganze schön süffig, ideal zum Krokettenreintunken. Dass auf meinem Teller zwei Vertreter der Gattung „porcus panadus“ lagen, war natürlich des Guten zu viel. So tauschte ich am Tisch ein halbes Exemplar gegen zwei Gabeln Wurstsalat ein und meine Chancen auf Komplettverwertung waren gestiegen.
Um es kurz zu machen: ich hätte den Teller ohne Unterstützung nicht geschafft. Natürlich habe ich mich gefragt, wo das Fleisch bei 11 Euro für den Teller wohl herkommen mag. Weder vom Biobauernhof noch vom Schwäbisch Hällischen, so viel war klar. Die Zubereitung war jedoch so lecker, dass wir die Fahrt nach Rülzheim nicht bereut haben. Mit einer kleineren Portion wäre ich allerdings noch zufriedener von dannen gezogen. Egal, beim nächsten Mal ist das Rumpsteak dran. Das teilen wir uns dann aber.
Nun waren auch wir mal zu Gast in der Rülzheimer Krone, die dem Prototyp einer familiär geführten Dorfwirtschaft recht nahe kommt. Über das von der Familie Hoffmann seit Urzeiten geführte historische Gasthaus habe ich schon eine Menge gehört. Eine „Menge“ scheint man hier wörtlich zu nehmen, denn von riesigen Portionen war da die Rede und von sagenhaft leckeren Schnitzelgerichten. Angeblich werden hier seit 1711 hungrige Gäste verköstigt. Im Einband der Speisenkarte stand das jedenfalls so geschrieben.
Meine Mutter hatte einen... mehr lesen
Zur Krone
Zur Krone€-€€€Gaststätte07272 8389Mittlere Ortsstraße 67, 76761 Rülzheim
3.5 stars -
"In dieser gutbürgerlichen Speisegaststätte schnitzelt es gewaltig" Ehemalige UserNun waren auch wir mal zu Gast in der Rülzheimer Krone, die dem Prototyp einer familiär geführten Dorfwirtschaft recht nahe kommt. Über das von der Familie Hoffmann seit Urzeiten geführte historische Gasthaus habe ich schon eine Menge gehört. Eine „Menge“ scheint man hier wörtlich zu nehmen, denn von riesigen Portionen war da die Rede und von sagenhaft leckeren Schnitzelgerichten. Angeblich werden hier seit 1711 hungrige Gäste verköstigt. Im Einband der Speisenkarte stand das jedenfalls so geschrieben.
Meine Mutter hatte einen
Besucht am 19.05.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Durch Freunde wurde mir das Roseneck empfohlen, seiner guten schwäbischen Küche wegen. Nun denn, bestallt hatte ich einen Schwabenteller (Spätzle mit Soße, Kartoffelsalat nebst Frikadelle, Schweine-Filet und einer Maultasche), dazu ein Beilagensalat, ein Johannisbeerschorle und zum Nachtisch eine Kugel Eis. Alles zusammen für schlappe 30 Euro! Nun -
Einen Stern gibts für das gemütliche Ambiente, den zweiten für die rasche, freundliche Bedienung, den 3. für die Getränke.
Einen Stern Abzug gibt es für das fad gewürzte, untersalzene essen, den zweiten Abzug für die Mini-Portionen und den daran gemessenen unverschämt überteuerten Preis.
Durch Freunde wurde mir das Roseneck empfohlen, seiner guten schwäbischen Küche wegen. Nun denn, bestallt hatte ich einen Schwabenteller (Spätzle mit Soße, Kartoffelsalat nebst Frikadelle, Schweine-Filet und einer Maultasche), dazu ein Beilagensalat, ein Johannisbeerschorle und zum Nachtisch eine Kugel Eis. Alles zusammen für schlappe 30 Euro! Nun -
Einen Stern gibts für das gemütliche Ambiente, den zweiten für die rasche, freundliche Bedienung, den 3. für die Getränke.
Einen Stern Abzug gibt es für das fad gewürzte, untersalzene essen, den zweiten Abzug für die Mini-Portionen und den daran gemessenen unverschämt überteuerten Preis.
4.0 stars -
"Nicht zu empfehlen" Ehemalige UserDurch Freunde wurde mir das Roseneck empfohlen, seiner guten schwäbischen Küche wegen. Nun denn, bestallt hatte ich einen Schwabenteller (Spätzle mit Soße, Kartoffelsalat nebst Frikadelle, Schweine-Filet und einer Maultasche), dazu ein Beilagensalat, ein Johannisbeerschorle und zum Nachtisch eine Kugel Eis. Alles zusammen für schlappe 30 Euro! Nun -
Einen Stern gibts für das gemütliche Ambiente, den zweiten für die rasche, freundliche Bedienung, den 3. für die Getränke.
Einen Stern Abzug gibt es für das fad gewürzte, untersalzene essen, den zweiten Abzug
Besucht am 08.05.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 28 EUR
Burgerrepublik Deutschland, die Zweite. Nach unserem Besuch im Karlsruher „DeliBurgers“ Anfang Januar, waren wir erneut unterwegs in Sachen gehobener Bulettenkultur. Diesmal verschlug es uns in den Ortskern von Neustadt, wo seit Anfang März diesen Jahres ein Beagle namens „Bruno“ für Qualitätsburger und andere Leckereien steht. Der Hund gehört der Mitinhaberin von „Brunos Burger & Lieblingsgerichte“, Julia Lee-Straub, und sein Bild wacht eingerahmt direkt neben dem Eingang. Ob dieser nun ein ausgesprochenes Faible für leckere Burger hat, kann ich nicht beurteilen. Aber als augenzwinkernde Geschichte hinter der Namensgebung dient der putzige Vierbeiner allemal.
Wäre ich zusammen mit dem Kollegen Daueresser, dem amtierenden Burgermeister von Monnem, in den 80er Jahren auf Burger-Reise gegangen, hätten wir uns lediglich von einem McDo in den nächsten BK schleppen können. Alles andere wäre schlichtweg verantwortungslos gewesen. Die paar Imbisse, die damals schon Ham und Cheese in Beefsteakform stanzten, waren qualitativ und geschmacklich unterirdisch. Bei Bestellungen verwechselte man als Gast häufig Mut mit Leichtsinn. Nicht selten hat mein Magen nach dem Besuch solcher Etablissements verständnislos die Peristaltik geschüttelt bzw. zusammengezogen.
Heute hören die Läden auf so klangvolle Namen wie „St. James Bar & Deli“ oder „Henriette Burger Bar“ und allein die Pattys aus frisch gewolftem Hack machen richtig was her. Das Bun stammt oft von einem Bäcker aus der Region und ist natürlich nicht vergleichbar mit dem labberigen Industrieschwamm aus der Fabrik.
„Patty“ und „Bun“ – zwei Begriffe, die vor gut 20 Jahren noch „gegoogelt“ bzw. ge“langenscheidtet“ worden wären, da man unter einem Hamburger ein einheitliches, ungesundes Frikadellenbrötchen verstand, dessen Aussehen und Image von der amerikanischen Fast-Food-Industrie geprägt war und das man sich gar nicht in Einzelteile zerlegt hätte vorstellen wollen. „Ja nicht aufklappen!“, lautete früher die Devise. Damals wurde unseren Gaumen noch das Blaue vom Convenience-Himmel versprochen.
Aber Gott sei Dank expandiert die kulinarische Franchise-Offenbarung aus den Staaten nicht mehr ganz so stark wie damals. Schuld daran ist u.a. ein neues Qualitätsbewusstsein, das auch bei Fast-Food-Freunden die Bereitschaft geweckt hat, für bessere Ware etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
Im pfälzischen Neustadt ist das „Brunos“ der derzeit einzige Burgerladen mit Anspruch. Es ist das zweite gastronomische Standbein von Inhaber Marco Straub, der schon seit gut zwei Jahren den „Nudelmacher“ am Kartoffelmarkt erfolgreich betreibt. Zusammen mit seiner Frau Julia setzt er auch im „Brunos“ auf eine gehobene Form von Imbisskultur. Dazu hat er als Küchenchef Walter Tschanow engagiert. Der hat schon in Netts Landhaus (Gimmeldingen) und bei Philipp Arens (Hainfeld) gekocht und weiß genau, was gutes Essen ausmacht. Er weiß aber auch wie gutes Essen geht und das spiegelt sich in Form ideenreicher Burgerkreationen wider.
Wir kamen mittags gegen 14.30 Uhr in der Zwerchgasse 17 an. Direkt vis-à-vis befindet sich das „Neue Fontana“, das mir noch in gutem kulinarischen Gedächtnis ist. Für die späte Mittagszeit war noch ganz schön was los im „Brunos“. Direkt am Fenster war ein Zweiertisch frei, an den wir uns setzten. Mit Blick auf die von einigen Gastwirtschaften gesäumte Neustadter Hintergasse (Backblech, Gerberhaus, La Bodega) ließen wir uns im zeitgemäß und doch sehr gemütlich eingerichteten Inneren des Burgerrestaurants nieder. Von unserem Platz aus konnte man in die offene Küche blicken. Chefkoch Tschanow suchte ich jedoch vergeblich. Der wurde an diesem Mittag von einem Kollegen vertreten.
Klar wird man hier geduzt. Wir sind ja schließlich in einem hippen Burgerladen der Food-Mate-Generation. Die freundliche junge Dame, die an diesem Mittag den Service alleine schmiss und alles gut im Griff hatte, brachte uns die Speisenkarten - nicht ohne auf die beiden Monatsburger von der Schiefertafel hinzuweisen. In geschwungener Kreideschrift wurde für zwei Specials geworben. Der „German High Roller“ mit doppelter Käseration, Salat, Tomate, Gurke, Zwiebel, Senf, Mayo und Bärlauch-Pesto für 10,50 Euro und der „Tokio Calling“ mit Lachstatar, Sesam-Karotten, karamellisiertem Ingwer und Teriyaki-Dip für das gleiche Geld. Gegen einen Aufpreis von 3,50 Euro gab es noch hausgemachte Wedges oder einen kleinen Salat dazu. Na das klang doch schon mal sehr verlockend!
Auf der Speisenkarte stehen weitere neun Bulettenkreationen zur Auswahl. Zwischen 7 und 9 Euro liegt da alles preislich dicht beieinander. Nur für den Vegetarier ist das Angebot eher bescheiden. Nur der sogenannte „Veggi-Magic“ (7,80 Euro) mit Linsenbratling, Mango-Zitronengras-Chutney, Salat und Curry-Knoblauch-Dip steht für eidesstattliche Beef-Verzichter auf der Standardkarte. Aber mal ehrlich, die Kombination „Vegetarier + Burgerladen“ klingt ja fast so ambivalent wie „Nichtschwimmer + Badesee“. Das Beste bleibt den Veggies in solch einem Laden aus ethisch-moralischen oder diversen anderen Gründen schlichtweg verwehrt. Das ist nun mal Fakt.
Doch selbst für diese „Randgruppe“ hält man im „Brunos“ ein paar Alternativen bereit. Bei den drei zusätzlichen „Lieblingsgerichten“, darunter ein Salat mit Ziegenfrischkäse (8,50 Euro) und gebeizter Lachs mit karamellisiertem Ingwer (9,90 Euro), kommen auch die Leute auf ihre Kosten, die kein Fleisch essen. Doch deswegen sind wir nicht hier und bestellen den besagten „German High Roller“ und einen „Red Hot Chili Pepper“ mit Bacon, Käse, Tomate, Salat und scharfen Jalapeños (8,80 Euro) von der Standardkarte. Ein paar Wedges haben wir uns als Beilage geteilt, was sich bei der Größe der Portionen als durchaus ratsam erwies.
Bei den Getränken nutzt man den aktuellen Hype um Softdrinks wie Afri-Cola und Bluna. Daneben bietet man eine nette Auswahl an Limonaden und Eistees, z.B. von der Proviant Fruchtmanufaktur Berlin und Elephant Bay aus dem Schwäbischen, an. Auf Bierfreunde wartet dagegen ein „Schlappeseppel Spezial Märzen“ (2,80 Euro) oder ein „Maisels Pale Ale“ (3,70 Euro) aus der Flasche. Wein und Sekt bezieht man vom Weingut Anton aus Kirrweiler und Borell-Diehl aus Hainfeld. Dabei beschränkt man sich auf eine kleine Auswahl (Sauvignon blanc, Riesling, Spätburgunder) zu zivilen Preisen.
Die gewählte Rhabarber-Limo von Proviant (Flasche für 2,80 Euro) besticht durch ihre ausgeprägte Fruchtsäure, während der Granatapfel-Eistee von Elephant Bay (3,00 Euro) etwas zu klebrig süß ausfällt. Während wir auf unsere Burger warten, fällt uns das mit viel Bedacht eingerichtete Innere des Lokals erst so richtig auf. An der unverputzten groben Sandsteinwand prangt der Name des Lokals bzw. Betriebshundes in riesigen bunten Lettern. Ein Gang führt in einen hinteren Gastraum, von wo aus man über eine antik erscheinende Wendeltreppe in das 1.OG zu den makellos sauberen Nassräumen gelangt.
Als Mobiliar dienen in erster Linie Hocker (mit festgeschnallten Sitzkissen) und Wandbänke, die genau wie die Tische in hellem Holz gehalten sind. Alles sehr zweckmäßig und funktional ohne banal zu wirken. Hängeleuchten mit großdimensionierten Lampenschirmen wechseln sich mit in der Decke versenkten Spots und schicken Wandleuchten ab. Eine über der Sandsteinwand platzierte Lichtleiste strahlte diese diskret an. Der Stilmix aus Rustikalität (dunkler Dielenboden) und zeitgemäßer Lässigkeit (diverse Couchmöbel unterschiedlichster Machart) soll sicherlich ein breites Publikum ansprechen und tut das auch.
Dann war endlich Burger-Time. Die beiden stolzen Exemplare wurden auf dunkler Keramik serviert, was sehr ansprechend aussah. Aus dem angerösteten Sesambun ragte das Ende eines Holzspießes, der für Stabilität sorgte. Um meinen „High Roller“ bildeten selbstgemachte Mayo, Ketchup und Bärlauch-Pesto einen dreifarbigen Saucenring. Der geschmolzene Käse überdeckte das saftige Beef, das noch ein wenig mehr medium hätte sein dürfen. Die Würzung des Fleisches fiel indes sehr angenehm aus. Eine durchdachte Zusammenstellung, die durch ihre knackfrischen Zutaten zu gefallen wusste. Auf dem Chili-Burger meiner Begleitung tummelten sich jede Menge Jalapeño-Scheibchen und machten ihn zu einer scharfen Angelegenheit. Ihre Begeisterung war nachvollziehbar. Die Wedges waren selbstgemacht, delikat gewürzt, außen schön knusprig und innen leicht mehlig-weich. Auch sie wurden mit Mayo und Ketchup (hausgemacht) serviert.
Erst beim Hinausgehen wurde ich auf die etwas unscheinbare Schiefertafel mit dem Lieblingsgericht der Woche, Rinderrücken über Nacht gegart mit Wedges, Salat und Bärlauchbutter (19,80 Euro), aufmerksam. Nach der wirklich überzeugenden Leistung bei den Burgern würde ich beim nächsten Besuch vielleicht mal eine von Brunos Leibspeisen antesten. Der idyllisch gelegene Außenbereich macht zudem Lust auf einen Besuch bei sommerlichen Temperaturen. In Sachen Fine-Fast-Food ist der Laden ein echter Gewinn für Neustadt.
Burgerrepublik Deutschland, die Zweite. Nach unserem Besuch im Karlsruher „DeliBurgers“ Anfang Januar, waren wir erneut unterwegs in Sachen gehobener Bulettenkultur. Diesmal verschlug es uns in den Ortskern von Neustadt, wo seit Anfang März diesen Jahres ein Beagle namens „Bruno“ für Qualitätsburger und andere Leckereien steht. Der Hund gehört der Mitinhaberin von „Brunos Burger & Lieblingsgerichte“, Julia Lee-Straub, und sein Bild wacht eingerahmt direkt neben dem Eingang. Ob dieser nun ein ausgesprochenes Faible für leckere Burger hat, kann ich nicht beurteilen.... mehr lesen
Brunos Burger & Lieblingsgerichte
Brunos Burger & Lieblingsgerichte€-€€€Restaurant06321 3554426Zwerchgasse 17, 67433 Neustadt an der Weinstraße
4.5 stars -
"Kreativ-Buletten im Herzen von Neustadt" Ehemalige UserBurgerrepublik Deutschland, die Zweite. Nach unserem Besuch im Karlsruher „DeliBurgers“ Anfang Januar, waren wir erneut unterwegs in Sachen gehobener Bulettenkultur. Diesmal verschlug es uns in den Ortskern von Neustadt, wo seit Anfang März diesen Jahres ein Beagle namens „Bruno“ für Qualitätsburger und andere Leckereien steht. Der Hund gehört der Mitinhaberin von „Brunos Burger & Lieblingsgerichte“, Julia Lee-Straub, und sein Bild wacht eingerahmt direkt neben dem Eingang. Ob dieser nun ein ausgesprochenes Faible für leckere Burger hat, kann ich nicht beurteilen.
Besucht am 18.05.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 23 EUR
Allgemein
Heute war wieder mal Aschaffenburg unser Ziel. Zuerst beim Finanzamt die bürgerliche Pflicht der Steuererklärung getätigt, von dort aus mit dem Auto ins Parkhaus City-Galerie. Wenn man schon dort parkt, kauft man auch etwas. Neue Klamotten sind immer gefragt, heute ausnahmsweise bei mir mehr als bei meiner Frau.
Der Plan war anschließend, schon am Abend vorher von meinem Schätzchen mir gegenüber kund getan, mal wieder in Omas Kochtopf zu gehen, um dort ein Mittagessen einzunehmen. Da wir einen noch fast jungfräulichen Schlemmerblock (bisher kaum genutzt) unser eigen nennen, war dies eine gute Gelegenheit, selbigen wieder mal zum Einsatz zu bringen. Die paar hundert Meter dorthin bewältigten wir zu Fuß bei schönstem Sonnenschein.
Der Service
Ausschnitt 2 Biergarten
In Omas Stadtbiergarten, der ca. für 40 Gäste Platz bietet, aber bei unserem Eintreffen noch keine weiteren Gäste beherbergte, nahmen wir kurz nach 12 Uhr einen kleinen runden Tisch für zwei Personen in Beschlag. Ausschnitt 1 Biergarten
Eine freundliche, weibliche Servicekraft, sagen wir mal Bedienung, bemerkte uns recht schnell, kam mit zwei Tageskarten in der Hand an den Tisch und begrüßte uns freundlich. Dabei machte sie uns gleich aufmerksam, dass der Spargel, der auf der Karte angeboten wird, leider noch nicht geliefert wurde. Er kommt aus Großostheim und wird jeden Tag frisch geliefert, sie geht aber davon aus, dass dies in wenigen Minuten der Fall sein müsste. Okay, dann warten wir halt noch ein Weilchen mit der Bestellung unserer beider Essen und orderten schon mal je eine große Cola Light (0,4 l, 3,50 €).
Die Getränke wurden zügig, schön kalt, serviert. Wir vertieften uns dann in die Tageskarte. Kurz darauf kam sie dann wiederum sehr freundlich an den Tisch und offerierte mir, dass der Spargel soeben geliefert wurde. Schätzchen war gerade leider nicht zugegen. Da ich wusste, was sie essen wollte, bestellte ich für sie das Spargelgericht und fragte ihrem Wunsche entsprechend, ob der dazugehörige Schinken nicht gegen ein paniertes Schnitzel ausgetauscht werden kann. Da der Koch mittags alleine ist, kann sie sich das beim besten Willen nicht vorstellen, aber sie fragt mal. Ihre Vorstellungskraft war wirklich gut, denn kurz darauf kam sie schon mit einem „geht nicht“ auf den Lippen zu uns zurück. Da wir in solchen Dingen ja flexibel sind, hat Schätzchen halt bestellt wie es geschrieben steht.
Ob man, mittags, auch von der regulären Karte was bestellen kann, hab ich nicht erfragt. Ich glaube aber mal, eher nicht.
Während unseres Aufenthaltes wurden wir mehrmals nach unserer Zufriedenheit gefragt, ob es geschmeckt hat oder ob wir noch Wünsche hätten. Die Wartezeiten auf die Essen waren angenehm. Die beiden Hauptgericht gleichzeitig serviert. Die leer gegessenen Teller wurden schnell gesehen und ebenso zügig abgeräumt. Auch unser Bezahlwunsch ging recht schnell über die Bühne. Ein ordentlicher Bon, wie es sich gehört ist eine Selbstverständlichkeit. Das preisgünstigste Essen wurde dank des Schlemmerblocks mit 0,00 Euro auch auf dem Bon aufgeführt. Die Bedienung hinterließ den Eindruck, dass sie weiß, was sie tut, sie war freundlich, aufmerksam und völlig stressfrei. Und genauso in Ordnung war auch ihr Verhalten den anderen Gästen gegenüber, die mittlerweile dazu kamen. Da sie ja für die Unflexibilität des Koches nichts kann und ich diesen auch ein Stück weit verstehen kann, vergebe für den Service noch gute 3,5 GG-Sterne.
Das Essen
Wie schon erwähnt, entschied sich meine Frau für das Spargelgericht mit Schinken, Sauce Hollandaise und Salzkartoffeln (14,90 €).
Spargel
Auf einem großen Teller waren sechs Stangen Spargel (auf dem Foto sieht man nur fünf), vier etwas dicker geschnittene Scheiben Schinken sowie zwei halbierte Salzkartoffeln. Die Sauce Hollandaise wurde in einer Schale separat mit auf den Teller gestellt. Eine ordentliche Portion wie ich finde. Schätzchen war jedenfalls zufrieden, der Schinken schmeckte sehr gut, das Schnitzel war kein Thema mehr. Der Spargel war von sehr guter Qualität und auch exzellent geschält und zubereitet. Die Hollandaise wohl hausgemacht, wie sie mir auf meine Nachfrage bestätigte.
Ich entschied mich für das Tages-Menü (3 Gänge) für sagenhafte 8,50 €: Spargelcremesuppe, Wildbratwurst mit Kartoffelstampf und Gemüse, als Dessert kleines Mousse mit Erdbeeren.
Spargelcremesuppe
Die Spargelcremesuppe kam zügig an dem Tisch und mit einem nicht unerheblichen Klecks Sahne obendrauf. Nun ja, Sahne meide ich eigentlich seit einiger Zeit, aber was soll‘s, mit dem Löffel flugs untergerührt und die wirklich sehr schmackhafte und trotz Sahne auch noch würzige Suppe eilends verzehrt. Hilfreich dabei auch, dass die Temperatur nicht zu heiß war, sondern genau richtig für meinen Gaumen.
Wildbratwurst
Der Hauptgang, den ich wie schon geschrieben, zusammen mit Schätzchens Hauptgericht serviert bekam, war jetzt von der Portion her nicht so groß, aber völlig ausreichend, um mit Vor- und Nachspeise ein angenehmes Sättigungsgefühl bei mir zu erzielen. Wildbratwurst esse ich ja nicht alle Tage, aber dieser Geschmack war für mich mal etwas ganz Anderes. Hat geschmeckt, wird wohl aber niemals mein Lieblingsgericht. Der Kartoffelstampf war geschmacklich einwandfrei, vielleicht einen Hauch zu fest geraten, aber okay. Das Gemüse auf den Punkt bissfest und sehr gut abgeschmeckt.
Dessert
Das kleine Dessert habe ich mir dann mit meiner Frau geteilt. Sie das weiße und ich das dunkle Mousse. Und jeder eine halbe Erdbeere. Nix Besonderes, aber durchaus essbar.
Und sagen wir mal so: Für 8,50 € stimmte das PLV. Zumal ja der Schlemmerblock die Kosten dafür übernahm, also mein Menü für umme war.
Das Essen meiner Frau und meiner Wenigkeit zusammengenommen, komme ich auf 3,5 GG-Sterne.
Das Ambiente
Der Stadtbiergarten liegt schön schattig direkt neben dem Eingang ins Restaurant. Der Boden ist gefliest und Bäume und Sträucher gibt es auch. Hier sitzt man gemütlich. Über die Innenräume brauche ich heute kein Statement abgeben, da wir ja nur draußen gesessen haben
Die Sauberkeit
Tische, Besteck und Geschirr waren sauber, die Fliesen ließen auch nichts Ungewöhnliches erkennen.
Mein Fazit:
Insgesamt zufrieden. Und zum Mittagessen kann man gerne auch mal ohne Schlemmerblock kommen, denn die Preise sind äußerst zivil und außerdem sitzt man ganz schön.
Gesamteindruck:
3,5 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
Allgemein
Heute war wieder mal Aschaffenburg unser Ziel. Zuerst beim Finanzamt die bürgerliche Pflicht der Steuererklärung getätigt, von dort aus mit dem Auto ins Parkhaus City-Galerie. Wenn man schon dort parkt, kauft man auch etwas. Neue Klamotten sind immer gefragt, heute ausnahmsweise bei mir mehr als bei meiner Frau.
Der Plan war anschließend, schon am Abend vorher von meinem Schätzchen mir gegenüber kund getan, mal wieder in Omas Kochtopf zu gehen, um dort ein Mittagessen einzunehmen. Da wir einen noch fast jungfräulichen... mehr lesen
Omas Kochtopf
Omas Kochtopf€-€€€Restaurant, Biergarten0602122242Löherstr. 27, 63739 Aschaffenburg
3.5 stars -
"Seit über 25 Jahren bodenständig und auch gut frequentiert!" Ehemalige UserAllgemein
Heute war wieder mal Aschaffenburg unser Ziel. Zuerst beim Finanzamt die bürgerliche Pflicht der Steuererklärung getätigt, von dort aus mit dem Auto ins Parkhaus City-Galerie. Wenn man schon dort parkt, kauft man auch etwas. Neue Klamotten sind immer gefragt, heute ausnahmsweise bei mir mehr als bei meiner Frau.
Der Plan war anschließend, schon am Abend vorher von meinem Schätzchen mir gegenüber kund getan, mal wieder in Omas Kochtopf zu gehen, um dort ein Mittagessen einzunehmen. Da wir einen noch fast jungfräulichen
Besucht am 03.05.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 62 EUR
Die Winzergasse in der südpfälzischen Ortschaft Gleiszellen gehört zu den richtig gut besuchten Weinmeilen unserer Region. Dort betreibt der Bruder von Walter Ball, dem Seniorchef des Muskatellerhofs, den in direkter Nachbarschaftslage ansässigen Gasthof „Zum Lam“. Im Weingut Wissing schräg gegenüber gibt es ebenfalls deftige Pfalzküche und wer mit Ausblick übernachten möchte, ist ein paar Meter weiter im Hotel Südpfalz-Terrassen sicherlich gut aufgehoben.
Mittlerweile beherbergt das Örtchen Gleiszellen auch eines der besten Weingüter der Südpfalz. Frank Meyer hat sich mit seinem Stiftsweingut hier niedergelassen. Der früher in Klingenmünster tätige Ausnahmewinzer, dessen Sohn in die Fußstapfen seines Vaters tritt, ist eine önologische Bereicherung für das Muskatellerdorf.
Der gute Ruf des Gleiszeller Muskatellers hat der am Weinstraßenhang befindlichen Doppelgemeinde Gleiszellen-Gleishorbach zu überregionaler Bekanntheit verholfen. Die Hundertschaften, die jedes Jahr im September mit dem Bus zum Weinfest gekarrt werden, die vielen Ferienwohnungen und Pensionen sowie die hohe Gastronomie-Dichte künden davon.
Der Muskatellerhof befindet sich mitten im touristischen Epizentrum in eben jener viel besuchten Winzergasse, die von schmucken Fachwerkhäusern flankiert wird. Schon viele Male bin ich an dem romantisch-gemütlichen, reich dekorierten Weinlokal mit dem Rundbogen aus Sandstein, durch den man ins Innere gelangt, vorbeigeschlendert. Wohlwissend, dass die urige Stube viele Besucher anlockt, griff ich zum Hörer und reservierte an jenem Mittwochabend einen Platz für zwei hungrige Schwimmer, die nach dem Besuch des Bergzaberner Hallenbads ihre Kalorienbilanz wieder ausgleichen mussten.
Essen unter freiem Himmel war an diesem Abend infolge der eher bescheidenen Außentemperatur noch nicht möglich. Dafür gab es nun drinnen umso mehr Platz, denn der Muskatellerhof wurde in den letzten Jahren um einen modernen Anbau erweitert. Töchterchen Nathalie, die seit 2015 den väterlichen Betrieb übernommen hat, baute zusammen mit ihrem Mann das Anwesen aus, weshalb heute 60 Plätze mehr zur Verfügung stehen.
Uns zog es jedoch in das behagliche Innere der guten alten Weinstube und so saßen wir unter tragenden Holzbalken an massiven Tischen und Bänken, die mit reichlich Kissen und Tischdecken liebevoll dekoriert und ausstaffiert waren. So wie hier dürfte die typische Pfälzer Weinstubengastronomie vor 30 Jahren schon ausgesehen haben. Der Fußboden war grob gefliest, die derben Holzstühle wurden mit Kissen „sesshaft“ gemacht, ein paar antiquiert wirkende Trinksprüche prangten von den dunklen Deckenbalken und der Ausschanktresen befand sich in direkter Reichweite. Kurze Wege für einfache Schoppenweine. Früher vielleicht. Heute setzt man auf Qualitätsweine, die auch ganz gut ohne Wasserverdünnung auskommen.
Jedoch kommen diese heute nicht mehr komplett vom eigenen Weingut. Winzermeister Walter Ball kann dies altersbedingt nicht mehr alleine wuppen. Deshalb wird vom nicht weit entfernten Bergzaberner Großwinzer Knöll & Vogel massiv zugekauft und mit eigenem Etikett versehen. Ob das nun Etikettenschwindel ist, soll jeder selbst entscheiden. Der bestellte trockene Muskateller (das Achtel für 2,80 Euro) wurde stilecht im großvolumigen Schwenker ausgeschenkt. Dort konnte sich das feine Muskatbukett herrlich entfalten und sorgte für das unverwechselbare Aroma nach frischen Trauben. Die Gleiszeller Lage Kirchberg scheint für diese deutschlandweit eher selten ausgebaute Rebsorte (gerade mal 100 ha) ideale Bedingungen zu liefern, kommen doch 10% allein aus der Gemarkung Gleiszellen.
Die begleitende Flasche Mineralwasser (0,75l) schlug mit angenehmen 3,00 Euro zu Buche, während für die sommerliche Weißwein Cuvée Emilia, die sich meine Begleitung munden ließ, 2,80 Euro berechnet wurden (Achtel).
Die Speisenauswahl im Muskatellerhof ist ganz der Pfälzer Weinstubentradition verpflichtet und fällt dementsprechend deftig aus. Leberknödel- und Markklößchensuppe (3,60 bzw. 3,70 Euro) vorweg dürfen da nicht fehlen. Genauso wenig wie die mittlerweile schon obligatorische Flammkuchenauswahl (zwischen 6 und 9 Euro), die hier acht verschiedene Varianten zählt. Ein paar vegetarische Gerichte (gegrillter Schafskäse, Spinatknödel), kalte Klassiker für Vesperfreunde (Münsterkäse, Wurstsalat, Handkäse mit Musik), typische Pfälzer Regionalkost (Saumagen, Bratwurst und Co.), Salate für die Gesundfraktion und Deftiges aus der gutbürgerlichen Küche (Räuberspieß, Gulasch, Cordon Bleu) bilden ein reichhaltiges kulinarisches Angebot, bei dem eigentlich jeder fündig werden sollte. Zusätzlich sind noch ein paar saisonale Empfehlungen auf einer Extra-Karte vertreten. Darunter auch die sogenannte „Spargelrolle“ (14,90 Euro), bei der das Königsgemüse zusammen mit Schinken in Brotteig gehüllt und mit Käse und Sauce Hollandaise zu einer wahren Umami-Bombe überbacken wird. Nichts für Kalorienzähler mit Schonkost-Abonnement.
Die Preise signalisieren Bodenhaftung. Bei der Pfalzmannskost und den Vespereien bewegt man sich zwischen 5 und 10 Euro im moderaten Bereich, das Cordon Bleu mit Pommes und Beilagensalat liegt bei 16,50 Euro. Alles in allem also eine eher unauffällige Preispolitik, wie sie in vielen Weinlokalen dieser Art betrieben wird.
Der eigentliche Grund, warum viele hier einkehren, wiegt entweder 200 oder 400 Gramm und stammt vom französischen Charolais-Rind. Die Rumpsteak-Variationen lassen sich mit Fug und Recht als die Spezialität des Hauses bezeichnen. Ob in Kombination mit Zwiebeln, Knoblauch, hausgemachter Kräuterbutter oder feiner Pfefferrahm-Sauce muss jeder selbst entscheiden. Der guten Qualität des fein marmorierten Fleisches tut das nichts. Es wird nach Wunsch gebraten („englisch“, „medium“ oder „durch“) und in der „Puristenversion“ mit Bauernbrot serviert, weshalb selbst die 400g-Ausführung noch unter 20 Euro zu haben ist. Für einen kleinen Aufpreis (2 bis 3 Euro) werden diverse Beilagen wie Kroketten, Bratkartoffeln, Pommes frites oder Spätzle gereicht. In der Summe also ein ordentliches Stück Fleisch mit entsprechendem Beiwerk, das keine Wünsche offen lässt.
Ich musste mit meinem Men‘s Cut an Pfefferrahmsauce (18,90 Euro) und Kroketten (2,80 Euro) jedenfalls ganz schön kämpfen, da mich die Spargelcrèmesuppe (4,90 Euro) von der Saisonkarte vorab schon ziemlich sättigte. Diese fehlt im Moment auf keiner Speisenkarte der Pfalz. Hier kam sie etwas dickflüssiger mit jeder Menge Spargelstückchen in den tiefen Teller. Vom Geschmack her nicht ganz so intensiv, dafür aber frisch zubereitet. Einziger wirklicher Kritikpunkt: die Portionsgröße. Hier wäre etwas weniger mehr gewesen, zumal die Suppe als Vorspeise angeboten wurde. Aber in Pfälzer Weinstuben kommt eben ordentlich was auf bzw. in die Teller. Das weiß man und das ist auch im Muskatellerhof so.
Das ansehnliche Rumpsteak versetzte mich in reinste Fleischfreude. Die Pfeffersauce entstammte einer vollmundigen Jus. Auf der knusprigen Fleischoberfläche lagen aromatische Pfefferkörner, die dem Klassiker den letzten Kick in Sachen Würze verliehen. Zum perfekt medium gebratenen Stück Rind genoss ich eine rote Cuvée aus Cabernet Franc und Syrah-Trauben. Zwei „Hobby-Winzer“ aus Niederhorbach (unweit von Gleiszellen) vinifizieren unter dem Projektnamen „VierMorgen“ eine kleine Auswahl beachtlicher Kreszenzen, von denen ein Rosé, ein Sauvignon blanc und besagte Rotwein-Cuvée angeboten wurden. Das Viertel stand in der Weinkarte mit 6,20 Euro. Keine Ahnung, warum mein Achtel 4,50 gekostet hat, aber es schmeckte fantastisch und passte hervorragend zum herzhaften Rumpsteak. Dass ich ein paar Tage später bei einem der vinophilen Quereinsteiger auf der Matte stand und ein paar Flaschen erwarb, versteht sich wohl von selbst.
Auch meine Begleitung war voll des Lobes über ihren grün-weißen Spargelauflauf, der mit Parmaschinken und Sauce Hollandaise verfeinert aus dem Ofen kam (8,90 Euro) und noch leichten Biss hatte. Beim Hauptgang hatte sie sich für den Salat mit Roastbeefstreifen vom Charolais-Rind (13,90 Euro) entschieden und wurde ebenfalls nicht enttäuscht. Die delikat gewürzten Fleischstücke hatten gehörig Saft in ihren Fasern und werteten das ohnehin schon vor Frische strotzende „Grünzeug“ noch mal so richtig auf. Zusammen mit dem süßlich-säuerlichen Hausdressing war das ein köstlicher Salatteller, wie er besser nicht hätte ausfallen können.
Ein Dessert ging beim besten Willen nicht mehr. Dafür aber ein nettes Gespräch mit der Chefin Nathalie Ball, mit der man genauso ungezwungen Smalltalk betreiben konnte wie vorher mit unserer freundlich aufmerksamen Bedienung am Tisch. Auch im Servicebereich scheint man im Muskatellerhof die richtigen Leute zu haben. Wir nahmen beim Hinausgehen noch einen Umweg über den modern gestalteten Anbau, der mit viel hellem Holz (Dielenboden, massive Tischplatten), moderner Kunst an den strahlend weiß gestrichenen Wänden und einer ausgeklügelten Beleuchtung zu gefallen wusste. Vielleicht sitzen wir ja hier bei unserem nächsten Besuch.
Nur ein paar Meter trennen die neue, zeitgemäße „Weinwelt“ der Familie Ball von ihrer traditionell geprägten, urigen Weinstube aus früheren Tagen. Zwei vom Ambiente her völlig unterschiedliche Bewirtungsbereiche, die vom langjährigen Stammkunden bis hin zum neugierigen Weintouristen sämtliche Gästewünsche zufrieden stellen dürften. Verständlich also, dass solch kulinarische und räumliche Abwechslung ein hohe Frequentierung mit sich bringt. Ohnehin ließe sich die Entwicklung des Muskatellerhofs mit dem Wandel in der Pfälzer Wein- und Gastrolandschaft gut vergleichen. Junge, aufstrebende Winzer und Gastronomen betreten neues Terrain und bringen damit einiges in Bewegung. Neue Entdeckungen wechseln sich mit Altbewährtem ab. Hier in Gleiszellen hat man gleich beides. Auch spannend.
Die Winzergasse in der südpfälzischen Ortschaft Gleiszellen gehört zu den richtig gut besuchten Weinmeilen unserer Region. Dort betreibt der Bruder von Walter Ball, dem Seniorchef des Muskatellerhofs, den in direkter Nachbarschaftslage ansässigen Gasthof „Zum Lam“. Im Weingut Wissing schräg gegenüber gibt es ebenfalls deftige Pfalzküche und wer mit Ausblick übernachten möchte, ist ein paar Meter weiter im Hotel Südpfalz-Terrassen sicherlich gut aufgehoben.
Mittlerweile beherbergt das Örtchen Gleiszellen auch eines der besten Weingüter der Südpfalz. Frank Meyer hat sich mit seinem... mehr lesen
4.0 stars -
"Leckere Pfalzküche im sympathischen Familienbetrieb" Ehemalige UserDie Winzergasse in der südpfälzischen Ortschaft Gleiszellen gehört zu den richtig gut besuchten Weinmeilen unserer Region. Dort betreibt der Bruder von Walter Ball, dem Seniorchef des Muskatellerhofs, den in direkter Nachbarschaftslage ansässigen Gasthof „Zum Lam“. Im Weingut Wissing schräg gegenüber gibt es ebenfalls deftige Pfalzküche und wer mit Ausblick übernachten möchte, ist ein paar Meter weiter im Hotel Südpfalz-Terrassen sicherlich gut aufgehoben.
Mittlerweile beherbergt das Örtchen Gleiszellen auch eines der besten Weingüter der Südpfalz. Frank Meyer hat sich mit seinem
Besucht am 25.04.2017Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 107 EUR
Mein Kunde wollte unbedingt "Haxe essen" und bestand auf den Besuch beim Andechser. Ich finde das Lokal zu laut und zu hektisch. Gemütlich Essen ist anders, aber das war ja ausdrücklich gewünscht. Mitten in der Woche alle Tische belegt und eine Reservierung sollte man immer machen.
Die Bedienung ist sehr freundlich und bei den Getränken recht schnell. Andechser Hell EUR 4,90 für 0,5 l und das Franziskaner Kellerbier, naturtrüb und richtig süffig, der halbe Liter im Tonkrug nur EUR 4,40. Da schmeckt's doppelt!
Es werden bei den Speisen überwiegend bayrische Gerichte angeboten. OK, Gulaschsuppe - klein - gibt es überall (EUR 3,50), die Leberknödelsuppe (EUR 5,50) ist schon eher süddeutsch. Ich kann zu meiner Leberknödelsuppe nur sagen, war OK....
Als Hauptspeise die besagten Haxen mit Knödel und Kraut (EUR 15,90) und meine ausländischen Gäste waren begeistert. Naja, optisch betrachtet hätten die Haxen etwas krosser sein können. Ich hatte das Rahmschnitzel (EUR 13,90), eine sehr große Portion. Das Schnitzel war etwas zu dick geschnitten, geschmacklich aber auch OK. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist gut in Anbetracht der Quantität. Nochmals, damit nicht ein falscher Eindruck entsteht, wer es mag ist hier gut aufgehoben.
Achse, noch ein Tipp: steuert ein Parkhaus an oder kommt mit ÖPNV, freie Parkplätze sind schwer zu finden.
Mein Kunde wollte unbedingt "Haxe essen" und bestand auf den Besuch beim Andechser. Ich finde das Lokal zu laut und zu hektisch. Gemütlich Essen ist anders, aber das war ja ausdrücklich gewünscht. Mitten in der Woche alle Tische belegt und eine Reservierung sollte man immer machen.
Die Bedienung ist sehr freundlich und bei den Getränken recht schnell. Andechser Hell EUR 4,90 für 0,5 l und das Franziskaner Kellerbier, naturtrüb und richtig süffig, der halbe Liter im Tonkrug nur EUR 4,40. Da... mehr lesen
3.0 stars -
"Gutes Bier mit durchschnittlicher Küche..." Ehemalige UserMein Kunde wollte unbedingt "Haxe essen" und bestand auf den Besuch beim Andechser. Ich finde das Lokal zu laut und zu hektisch. Gemütlich Essen ist anders, aber das war ja ausdrücklich gewünscht. Mitten in der Woche alle Tische belegt und eine Reservierung sollte man immer machen.
Die Bedienung ist sehr freundlich und bei den Getränken recht schnell. Andechser Hell EUR 4,90 für 0,5 l und das Franziskaner Kellerbier, naturtrüb und richtig süffig, der halbe Liter im Tonkrug nur EUR 4,40. Da
Geschrieben am 09.05.2017 2017-05-09| Aktualisiert am
09.05.2017
Besucht am 29.04.2017Besuchszeit: Abendessen Rechnungsbetrag: 48 EUR
Der in den Katakomben des barocken Taschenbergpalais sich befindende Sophienkeller ist eher eine touristische Einrichtung, denn eine gastronomische. So jedenfalls mein Fazit nach einem erlebnisreichen Abend während unserer diesjährigen Kollegiumsfahrt nach Dresden.
Das Kellerrestaurant mit den zahlreichen, historisch gestalteten Themenräumen lapidar als „Nepp“ oder „Touri-Falle“ zu bezeichnen, wäre zu undifferenziert betrachtet. Auch wenn die Getränke-und Essenspreise sowie die Qualität der Speisen dieses hätten vermuten lassen. Es ging uns an jenem Abend ums Gesamtpaket, weshalb wir für unsere um die 50 Personen starke Reisegruppe im Vorfeld die „Kurfürstentafel“ für 37 Euro pro Person gebucht hatten. Und so freuten wir uns auf das gemeinsame Abendmahl im Kollegienkreis wie damals August der Starke auf sein Zeithainer Lustlager.
Ob „Alchimistenschmaus“ oder „Dresdner Trichtersaufen“, hier findet scheinbar jede Zielgruppe ihr passendes Gastro-Event. Etliche Buffetangebote und Menüvorschläge stehen insbesondere für größere Gesellschaften bereit. Authentisch kostümiertes „Künstlervolk“ sorgt für den kulturell-musikalischen Rahmen und weiß die Gäste auf professionelle Art und Weise zu unterhalten. Und das alles in einem Gebäude, das von 1945 bis 1992, also fast ein halbes Jahrhundert lang, als Ruine vor sich hin dümpelte.
Von August dem Starken, der das Taschenbergpalais zur Glanzzeit des Dresdner Barock (Anfang des 18. Jahrhundert) seinem Mätresschen Constantia von Cosel zu Ehren erbauen ließ, sollten wir an diesem Abend noch so einiges hören, da diese wohl schillerndste Figur höfischer Prachtentfaltung in Fleisch und Blute bzw. mit Perücke und Hofkostüm unsere Gesellschaft mit lustigen Anekdoten, schelmischen Erzählungen und anrüchigen Geschichten unterhielt. Der absolutistische Schwerenöter war eloquent in der Wortwahl und mit dem nötigen Hintergrundwissen über unsere Heimatregion ausgestattet. Sein professioneller Auftritt lag zwischen den warmen Hauptgerichten vom Buffet und dem süßen Abschluss wohl platziert. Der Schauspieler hatte seine Rolle verinnerlicht und sorgte für allgemeine Erheiterung.
Doch das eigentliche Highlight des kulturellen Rahmenprogramms stellten zwei Hofmusikanten dar. Frau Baldegunde, die mit ihrer Laute die Top-Hits des frühen 18. Jahrhunderts intonierte, wurde von einem Mann an der Trompete unterstützt. Beide selbstverständlich in höfischer Spielmannstracht. Als dann das Saiteninstrument an einen Vollblutmusiker aus der Pfalz weitergereicht wurde, hatte dies ungeahnte Auswirkungen. Aus dem sächsischen Barockkeller wurde umgehend ein Hort Pfälzer Mundart. Das hätte selbst dem starken August zur Ehre gereicht, was die „Tramps vun de Palz“ da schmetterten. Nur so viel sei gesagt: bei unserer Reisegruppe kam die musikalische Darbietung richtig gut an. Viel besser übrigens als die in Buffetform angebotene Kurfürstentafel.
Von links nach rechts standen in Warmhaltebehältern aufbewahrt: Käse-Weinsüppchen mit Burgundertrauben, Sauerkraut, gebratene Klöße, Hähnchenmedaillons mit Pfirsich und Käse überbacken, Zanderfilet auf Karotten-Fenchelgemüse und Salzkartoffeln. Das kulinarische Ausrufezeichen des Abends jedoch kam frisch zerlegt auf die Teller: das direkt vom Spieß geschnittene, saftig knusprige Spanferkel. Zusammen mit der dunklen Jus aus dem Kupferkessel das Beste, was an diesem Abend auf meinem Teller landete. Leider kam die braune Fleischessenz im zweiten Aufguss etwas zu sehr gestreckt in das Töpfchen und hatte nicht mehr die anfängliche Geschmackstiefe. Die Hähnchenmedaillons gerieten zu trocken (typisch für Geflügel in der Warmhaltebox!), der Zander hatte etwas zu viel Salzwürze abbekommen und das Sauerkraut schmeckte eine Spur zu süßlich. Letzteres bekommt man in jeder Pfälzerwaldhütte wesentlich leckerer serviert. Den gebratenen, etwas geschmacksarmen Kartoffelklößen tat die braune Soße richtig gut. Zusammen mit der delikat gewürzten, reschen Haut vom Spanferkel und dessen saftigem Fleisch war das eine rustikal deftige Kombination, die mir den ein oder anderen Gang zur Warmtheke bzw. zum Ferkelspieß abtrotzte.
Und genau das mag ich am Buffet-Tafeln nicht. Man geht in der Summe doch ein oder zweimal zu oft an die silbernen Futtertröge. Beim Versuch von allem etwas zu erhaschen, kombiniert man nicht selten Speisen, die eigentlich gar nicht zueinander passen oder auf dem Teller nur schwer miteinander harmonieren. Ich ließ an jenem Abend die kalten Vorspeisenplatten (Käseauswahl, Schinkenvariationen und ein paar Salate), die im Vorraum ihrem Verzehr entgegen harrten, links liegen und konzentrierte mich ganz aufs Wesentliche: die Saftsau vom Spieß. Der nette Fleischabschneider mit der scharfen Klinge grinste jedes Mal, wenn er mir einen Extrafetzen von der krossen Ferkelhaut unterjubeln durfte.
Die Nachwehen des Abends bzw. Morgens zuvor in der Dresdner Neustadt, welche die Auswirkungen von gehopften Kaltgetränken der Marken „Böhmisch Brauhaus“ und „Krusovice“ auf den menschlichen Organismus zum Thema hatten, verhinderten die normalerweise übliche Weinkorrespondenz. So riskierte ich noch nicht einmal einen Blick in die spirituelle Schatzkiste des Sophienkellers. Bei den touristisch orientierten Preisen für das Mineralwasser (die Flasche für stolze 6,10 Euro), war das vielleicht auch besser so. Im Übrigen stand am nächsten Morgen ein Abstecher ins benachbarte Elbsandsteingebirge auf dem Programm. Und ein klarer Kopf hat noch keinem Kletterer geschadet.
Vom Nachtischangebot genoss ich ganz entgegen der Saison ein paar Stücke Wassermelone sowie das „Mousse nach Laune der Hofköche“. Mann, müssen die an dem Abend schlecht drauf gewesen sein. Spaß beiseite, die überzuckerte Crème war zwar nichts Besonderes, aber durchaus noch im genießbaren Rahmen. Die 37 Euro Buffetpauschale waren für das Gebotene sicherlich etwas zu hoch angesetzt. Aber in Anbetracht der „sonstigen Leistungen“, die wir rund um die Kurfürstentafel von August dem Starken und seinen Hofmusikanten geboten bekamen, ging das sicherlich ok. Weib und Gesang haben schon immer das Gros der Kosten ausgemacht. Nicht nur im barocken Dresden des frühen 18. Jahrhunderts.
Sollte es mich noch einmal in den Sophienkeller verschlagen, wäre mir ein zünftiges Gelage im über 150 Personen fassenden Themenraum „Zeithainer Lustlager“ mit preußischem Pavillon und badischer Galerie schon lieber, da die stickig-warme Atmosphäre in unserer Abteilung des Gewölbekellers schon grenzwertig war. Dann sollte aber auch das Radeberger in Strömen fließen und das Spanferkel von der Feldküche im Drehkarussell sitzend genossen werden. Wenn schon – denn schon.
Der in den Katakomben des barocken Taschenbergpalais sich befindende Sophienkeller ist eher eine touristische Einrichtung, denn eine gastronomische. So jedenfalls mein Fazit nach einem erlebnisreichen Abend während unserer diesjährigen Kollegiumsfahrt nach Dresden.
Das Kellerrestaurant mit den zahlreichen, historisch gestalteten Themenräumen lapidar als „Nepp“ oder „Touri-Falle“ zu bezeichnen, wäre zu undifferenziert betrachtet. Auch wenn die Getränke-und Essenspreise sowie die Qualität der Speisen dieses hätten vermuten lassen. Es ging uns an jenem Abend ums Gesamtpaket, weshalb wir für unsere um die 50 Personen... mehr lesen
3.0 stars -
"Erlebnisgastronomie im Herzen der Altstadt mit fürstlichen Preisen – jedoch ideal für große Gesellschaften" Ehemalige UserDer in den Katakomben des barocken Taschenbergpalais sich befindende Sophienkeller ist eher eine touristische Einrichtung, denn eine gastronomische. So jedenfalls mein Fazit nach einem erlebnisreichen Abend während unserer diesjährigen Kollegiumsfahrt nach Dresden.
Das Kellerrestaurant mit den zahlreichen, historisch gestalteten Themenräumen lapidar als „Nepp“ oder „Touri-Falle“ zu bezeichnen, wäre zu undifferenziert betrachtet. Auch wenn die Getränke-und Essenspreise sowie die Qualität der Speisen dieses hätten vermuten lassen. Es ging uns an jenem Abend ums Gesamtpaket, weshalb wir für unsere um die 50 Personen
Liebe Gäste und Freunde,
nach gründlicher Überlegung haben wir uns dazu entschlossen, nach fast 13 Jahren unsere Caramba Tex-Mex-Bar zum 30. Juni 2017 zu schließen.
Dieser Schritt fällt uns nicht leicht, aber ab und zu muss man auch unangenehme Dinge entscheiden.
Manchmal kommt es wie es halt wie es kommt und die derzeitige Baustelle in der Bahnhofstrasse hat uns den Schritt erleichtert. Wir müssten da wohl ohnehin 2-3 Monate schließen und so haben wir uns dazu entschlossen,den Schritt zu gehen, der altersbedingt ohnehin nur eine Frage der Zeit gewesen wäre.
Sicher geht man mit etwas Wehmut, da man in all den Jahren unzählige nette Menschen kennengelernt und teilweise Freundschaften geschlossen hat, die auch danach noch Bestand haben werden. Es war viel Arbeit aber es wurde auch viel gelacht. Fast 13 Jahre ohne Krawall oder Ärger mit Nachbarn oder Polizei, darauf sind wir stolz und bedanken uns bei allen Gästen, die gezeigt haben, dass man auch schön feiern kann ohne Randale zu machen.
Viele die als Teenies gekommen sind, sind mittlerweile in Beziehungen oder haben selbst schon wieder Kinder … es ist schön, die Entwicklung von Menschen mit zu verfolgen. Leute die sich in unserer Anfangszeit noch mit Ihrem Abitur oder der Berufsausbildung herum schlagen mussten stehen mittlerweile erfolgreich in Ihrem Berufsleben. Einige sind weggezogen, andere wieder gekommen … Das richtige Leben halt.
Besten Dank für alles und besten Dank für die langjährige Treue!
Zu guter Letzt möchten wir uns noch bei unseren Mitarbeitern bedanken, die uns großteils langjährig treu waren. Ohne diese tollen Menschen wäre es uns nicht möglich gewesen unseren Gästen einen so guten Service zu bieten.
Wir hoffen, dass sich eventuell jemand findet, der unser gut eingeführtes Lokal übernimmt.
Auf jeden Fall sind wir bis zum 30.6.17 in gewohnter Weise für euch da!
Ganz liebe Grüße
Ilona und Jürgen
ÜBER FACEBOOK HEUTE INFORMIERT:
Liebe Gäste und Freunde,
nach gründlicher Überlegung haben wir uns dazu entschlossen, nach fast 13 Jahren unsere Caramba Tex-Mex-Bar zum 30. Juni 2017 zu schließen.
Dieser Schritt fällt uns nicht leicht, aber ab und zu muss man auch unangenehme Dinge entscheiden.
Manchmal kommt es wie es halt wie es kommt und die derzeitige Baustelle in der Bahnhofstrasse hat uns den Schritt erleichtert. Wir müssten da wohl ohnehin 2-3 Monate schließen und so haben wir uns dazu entschlossen,den Schritt zu gehen,... mehr lesen
Caramba
Caramba€-€€€Tapasbar, Bar, Cocktailbar06331698454bahnhofstraße 10, 66953 Pirmasens
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"Caramba Tex-Mex-Bar schließt zum 30. Juni 2017" Ehemalige UserÜBER FACEBOOK HEUTE INFORMIERT:
Liebe Gäste und Freunde,
nach gründlicher Überlegung haben wir uns dazu entschlossen, nach fast 13 Jahren unsere Caramba Tex-Mex-Bar zum 30. Juni 2017 zu schließen.
Dieser Schritt fällt uns nicht leicht, aber ab und zu muss man auch unangenehme Dinge entscheiden.
Manchmal kommt es wie es halt wie es kommt und die derzeitige Baustelle in der Bahnhofstrasse hat uns den Schritt erleichtert. Wir müssten da wohl ohnehin 2-3 Monate schließen und so haben wir uns dazu entschlossen,den Schritt zu gehen,
Die Bar war eine Zeit lang geschlossen und ist vorgestern unter neuer Leitung mit leicht geändertem Namen wieder eröffnet worden. Mehr darüber weiß ich noch nicht, man wird sehen. Der neue Inhaber hat in butzbach auch eine Pizzeria
Die Bar war eine Zeit lang geschlossen und ist vorgestern unter neuer Leitung mit leicht geändertem Namen wieder eröffnet worden. Mehr darüber weiß ich noch nicht, man wird sehen. Der neue Inhaber hat in butzbach auch eine Pizzeria
Havanna Bar Restaurant
Havanna Bar Restaurant€-€€€Restaurant06033923251Marktplatz 23, 35510 Butzbach
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"Neu" Ehemalige UserDie Bar war eine Zeit lang geschlossen und ist vorgestern unter neuer Leitung mit leicht geändertem Namen wieder eröffnet worden. Mehr darüber weiß ich noch nicht, man wird sehen. Der neue Inhaber hat in butzbach auch eine Pizzeria
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Meine Mutter hatte einen Tisch für drei an einem Donnerstagabend reserviert, denn ohne Voranmeldung ist hier so gut wie kein Platz zu bekommen. Das Lokal befindet sich an einer Kreuzung im Ortskern von Rülzheim. Parkmöglichkeiten waren entlang der Mittleren Ortsstraße genügend vorhanden. Schon beim Eintritt in die gutbürgerliche, etwas in die Jahre gekommene Gaststube, wähnt man sich in einer echten Dorfbeiz. Was müssen die früher hier weggequalmt haben. Heute findet das Gott sei Dank im Innenhof vor der Tür statt.
Tatsächlich waren nahezu alle Plätze vergeben. Und das an einem Donnerstagabend in der Pfälzer Provinz. Man kam recht leicht mit den Leuten vom Nachbartisch ins Gespräch. Die meisten von ihnen verkehrten hier anscheinend öfter. Auch junges Publikum – wahrscheinlich Fußballer, die nach dem Training hier einkehrten – mischte sich unter die Gästeschar. Aha, unweit von uns saß die Herxheimer Bürgermeisterin. Klar, dass sie für solide Hausmannskost extra nach Rülzheim fahren musste. Im meinem früheren Heimatdorf sind solche Gastwirtschaften nämlich mittlerweile Mangelware. Ein Gastronomie-Typus, der im ländlichen Raum immer weniger wird. Vielen Familienbetrieben mangelt es heute schlichtweg an gastronomischem Nachwuchs. Die Zeiten, in denen das Küchenzepter automatisch an die jüngere Generation weitergegeben wurde, sind lange vorbei.
Auch in der Krone steht noch die Oma hinterm Herd und hält den Familienbetrieb auf Kurs. Aber wie lange noch? Diese Frage im Hinterkopf blättere ich mich durch die Speisenkarte, deren Seiten hinter Klarsichtfolie vor Abgriff geschützt sind. Herrlich, so sah die bestimmt schon in den 80ern aus. Das Bellheimer Silber Pils gibt es hier vom Fass für faire 2,90 Euro den Schoppen. Auch die anderen Getränkepreise hören sich sehr zivil an. Die Flasche Mineralwasser schlägt mit gerade mal 3 Euro zu Buche.
Die Durchsicht des Speisenangebots ist schnell abgeschlossen. Diverse Schnitzelgerichte und Kammsteaks sind als gutbürgerliche Schweinskost vertreten. Mit Pommes und einem kleinen gemischten Salat ausgestattet zahlt man zwischen 10 und 12 Euro. Die Rumpsteaks sind in fünf Varianten erhältlich. Die preisliche Obergrenze von 18,50 Euro markiert hier die Version mit Knoblauchsahnesoße, Pfifferlingen, Kroketten und Salat. Zur Größe des Rumpsteaks sei nur so viel angemerkt: am Nachbartisch teilte man sich zu zweit eine Portion mit angebratenen Zwiebeln. Und beide schienen danach gut gesättigt gewesen zu sein.
Für „Nicht-Daueresser“ und andere halbe Portionen gibt es selbstverständlich auch die Gerichte als Seniorenteller sowie ein paar kalte Schmankerl zum Vespern. Wurstsalat mit Brot, Hausmacher Wurst mit Brot oder der große Salatteller (alles für jeweils 7 Euro) sind den Freunden kalter Küche vorbehalten. Dem gemeinen Veggie hätte der Salatteller wohl kaum gemundet, befand sich doch unter den grünen Blättern versteckt auch ein Häufchen Wurstsalat. Aber alles in Ordnung, stand so auch kleingedruckt in der Karte dabei.
Meine beiden Begleiterinnen entschieden sich für eben jenen Salatteller und für das Jägerschnitzel in der Normalversion mit Pommes (11 Euro). Letzterem schloss ich mich an, wenn auch bei mir Kroketten als Beilage. Die Bedienung fragte nach, ob wir die Schnitzel natur oder paniert haben wollten. Dass sie mit „die Schnitzel“ eine Portion meinte, war mir da noch nicht klar. Erst als am Nachbartisch ein stattlicher junger Mann mit anscheinend dauerhaft gutem Appetit seine beiden Jägerschnitzel mit einem Berg von Spätzle serviert bekam, schwante mir Böses.
Doch erst einmal wurde mit dem Beilagensalat die Zeit bis zur Schnitzelschlacht überbrückt. Lediglich angemacht mit Essig und Öl repräsentierte dieser die ganz alte Schule der Salatzubereitung. Das klassische Kraut- und Rübengeschäft lauerte unter einer dicken Decke frischer grüner Blätter, auf denen ein Stück Tomate thronte. Mit angenehmer Essigsäure wusste dieser zu gefallen. Das vegetarische Gewissen in mir war beruhigt. Nun konnte die Schnitzelei beginnen.
Ein allgemeines „Wer soll das denn alles essen?“ war an unserem Tisch vernehmbar, als die Fleischteller mit Kartoffelbeigabe vor uns standen. Na das kann ja heiter werden. Die Salatfrau in unserer Runde entdeckte missmutig ihre Wurstsalatfäden unter dem Grünzeug. Ich wusste gar nicht, wo ich anschneiden sollte. Der Krokettenstapel auf meinem Teller begrenzte die panierte und mit brauner Jägersoße begossene Fleischinsel wie ein Bollwerk. Kalter Schweiß ergriff mich bei dem Gedanken, Kollege Daueresser würde mit am Tisch sitzen und mit dem nackten Finger auf diese in seinen Augen lächerliche Vorspeisenportion zeigen und dabei in carnivorisches Hohngelächter ausbrechen. Da musste ich jetzt durch – egal wie.
Doch in was ich dann zu meiner Überraschung biss, war das zarteste Stück Schweineschnitzel, das ich seit langem auf der Gabel hatte. Die Jägersoße mit den Dosenpilzen drin machte das Ganze schön süffig, ideal zum Krokettenreintunken. Dass auf meinem Teller zwei Vertreter der Gattung „porcus panadus“ lagen, war natürlich des Guten zu viel. So tauschte ich am Tisch ein halbes Exemplar gegen zwei Gabeln Wurstsalat ein und meine Chancen auf Komplettverwertung waren gestiegen.
Um es kurz zu machen: ich hätte den Teller ohne Unterstützung nicht geschafft. Natürlich habe ich mich gefragt, wo das Fleisch bei 11 Euro für den Teller wohl herkommen mag. Weder vom Biobauernhof noch vom Schwäbisch Hällischen, so viel war klar. Die Zubereitung war jedoch so lecker, dass wir die Fahrt nach Rülzheim nicht bereut haben. Mit einer kleineren Portion wäre ich allerdings noch zufriedener von dannen gezogen. Egal, beim nächsten Mal ist das Rumpsteak dran. Das teilen wir uns dann aber.