
Abends ausgehen und was trinken Ausgiebig frühstücken und brunchen Barrierefrei essen Drinnen rauchen dürfen Eine Feier veranstalten Eine Rast machen Einen Ausflug machen Eis essen Essen bestellen Gemeinsam Fußball schauen Gemütlich Kaffee trinken Gesund und vegetarisch essen Günstig satt werden Haute cuisine erleben Lecker essen gehen Mit Freunden essen gehen Mit Kindern ausgehen Nett draußen sitzen Party machen und tanzen Romantisches Candle Light Dinner Schnell mal was essen Sehen und gesehen werden Was neues ausprobieren Zum Geschäftsessen einladen
Auf die Erzählung über den Rosengarten in Ziegenhain und meine Rückfrage bezüglich des schräg gegenüber liegenden Hotel- Restaurants Landgraf, hatte meine Schwägerin gemeint, das wäre ganz nett, komplett ebenerdig der Eingang und es wäre sogar preisgünstiger - also warum nicht dorthin.
So kamen wir ca. um 18:00 an – fanden am Haupteingang mit zwei Stufen den Hinweis, dass der Eingang über das dahinterliegende mit großem Luftschild gekennzeichnete Gebäude, die Scheune erfolgt. Vor der Tür die Aufsteller mit Hinweis auf Regionale Gourmets und „Frische Husteln“ – diverse Fische – das lockte. Klar, die „Husteln“ waren von Kindern umgewischte Austern. Wir waren die ersten Gäste, eine Dame vom großen Serviceteam (von später 4 oder 5 Service-Kräften) bedeutete uns freie Platzwahl . wo keine Gläser aufgedeckt sind, ist frei – das bedeutete andersrum auf den ersten Blick eine ermutigende Reservierungsquote zwischen 70 oder 80 % - gut am Samstagabend und ließ Positives erwarten.
Es gibt eine freundliche Begrüßung, meine Frage ob es Muscheln gäbe wurde verneint- vor einigen Jahren, ja, da hätte es Muscheln Säckeweise gegeben, nur wäre in den letzten Jahren die Qualität und Nachfrage nicht mehr so gelaufen, daher gäbe es keine Muscheln, aber man habe gute Austern.
Sie reicht uns die nett adretten Speisekarten. „Fine de Clairs, Sylter Royal oder irische Felsenauster?“ frage ich – die Bedienung sagt meist Sylter Royal oder Fine de Clair hätten sie. Und ich überschlage, Lieferung vermutlich Do oder Fr – 3-4 Tage haltbar dann müssten die ganz gut sein, weil sich kein Küchenchef ohne Nachfrage nur auf Verdacht Austern hinlegen wird. Wenn, dann wurde für eine Gesellschaft bestellt.
In meine Gedanken kommt Sie zurück auf die Realität – ob wir schon Getränke wüssten oder noch schauen wollen – meine Frau hätte gern ein Glas trockenen Weißen und die Bedienung nennt drei offene und macht das ungewöhnliche Angebot, man könne jeden erst probieren und sie fragt beim Wasser, ob ich eine Scheibe Zitrone drin haben möchte – meine Frau entscheidet sich sofort für den Auggener Schäf und ich für eine Flasche Wasser (4.80) Welches Wasser bieten Sie denn an, frage ich die Dame im Weggehen vorsichtshalber – Appolinaris – nein danke das will ich auf keinen Fall – ob sie mir nicht ein anderes Medium Wasser bringen könne. Dann sie geht in die Küche, erkundigt sich, bringt einen Verpackungsdeckel von Duchaix mit, diese französischen Austern habe man. Dann kommen die Getränke, vom Auggener Schäf (3,90) wird ein Schluck meiner Frau zum Kosten angeboten und der Wein schmeckt. Mir wird eine Flasche mit leckerem Mineralwasser im Kühler gebracht dazu das Glas – das wars.
Der Blick in die Speisekarte zeigt aus meiner Sicht ein „internationales“ Angebot mit regionaler Anpassung – und so wie die Location doch etwas überladen wirkt – so klar ist die Speisenkarte gegliedert – schönes Speisen-Programm aber es wirkt insgesamt sofort recht hochpreisig, aber nicht durchgängig – Manches scheint im Vergleich dann preiswert – die Auster naturell zu 3,50/Auster– und dass Zanderfilet unter Meeresfische steht – na gut, man ist in der Schwalm - kann man nichts sagen – Wildpreise gehen im oberen Rahmen und mittendrin leuchtet eine Wildsülze mit Bratkartoffeln zu 12,50 raus, wirkt angesichts der sonst aufgerufenen Preise nicht so überzeugend reizt mich als Sülzenfan aber, (denn magerer gibt es kaum ein Fleisch). Meine Frau möchte gerne Spätzle und da gibt es im Angebot das sonst Pommes oder Kroketten aufzählt eigentlich nur ein Gericht: Schweinelende mit Steinpilzen und Spätzle – auch preislich liegt das mit 19,80 am unteren Preisrand der Speisekarte.
Nach einer Zeit wird jetzt von einer anderen Kraft lächend aber still eine große Pfeffermühle für die Austern gebracht. Dass mein Stielglas mit Wasser leer ist, sieht sie nicht. Es dauert einige Zeit des Wartens - aber gerade entsprechend der Zeit, die es braucht Wasser heiß zu machen und Spätzle essbar zu machen – oder eben genüsslich langsam ein Viertele zu schlotzen – und trotz des preislich gehobenen Ambiente – kein Amuse Geule kommt an den Tisch, nichts – das passt nicht ganz. Dann kommen auf Eis angerichtet zwei Austern mit einem Zitronenviertel – geschmacklich okay, kein AhA-Erlebnis, Fine de Clairs – (Irische Felsenaustern sind meine Lieblinge – die hab ich zum Essen gern). Die Bedienung fragt, wie es geschmeckt habe und merkt an meinem „gut“, dass ich nicht überzeugt wurde – sie hätte sonst eine bessere Bewertung erwartet – gut erkannt.
So dauert es doch lange, bis eine Kraft den großen viereckigen Teller mit den Schweinelendchen sowie eine Beilagenschüssel mit Spätzle von der richtigen Seite serviert. Mein leeres Glas bleibt leer. Dann kommt ein großer Glasteller mit meiner Wild-Sülze, nett Garniert vorn vor der Sülze etwas kugliges mit einer Art optisch nach Sauce Hollandaise aussehend (was später auch so schmeckt) , weiter eine große Beilagenschüssel mit gut gerösteten Bratkartoffeln und ein kleines Glasschälchen mit Mayonnaise. Beide Gerichte sind optisch zunächst sehr nett gemacht und geschmacklich gut.
Bleib ich mal bei meiner Wildsülze: die scheint auf Grund des sonstigen Wildangebots offensichtlich selbst gemacht – sehr fleischhaltig, das Gelee ist schnittfest hart und recht essiglastig abgeschmeckt, das Fleisch hat den typischen Wildgeschmack mit leichtem Hautgout – und es ist aus einem ca. 200ml Glas gestürzt – so gläsern in denen Rotwurst oder andere rustikale Genüsse im Supermarkt angeboten werden. Aber die dürfte mit dem starken Essighintergrund hausgemacht sein – es wäre auch optisch schöner gewesen, die Sülze in Scheiben aufzuchneiden, da die Sülze sehr fest geraten ist – wer Mayo mag, ist das sicher eine mögliche Beilage. Wäre in Scheiben angerichtet worden, wären auch nicht die kugelig überbackenen Champignons mit Sauce Hollandaise nötig gewesen, die zwar gut schmecken, aber nicht so recht passen. Dazu wird ein kleines kaum mariniertes Salatbukett auf dem Teller platziert –sehr positiv: die Bratkartoffeln – die Schale selbst ist heiß, (unten), die Kartoffeln sind es nicht mehr, sondern vom ersten Bissen an warm – aber schmackhaft und knusprig aber nicht fett – sehr gut. Preislich ist dieses Gericht sehr fair kalkuliert und zu empfehlen.
Bei meiner Frau darf ich zwischenrein „stibitzen“ weil sie eigentlich keine Pilze mag und ich sie erst von Steinpilzsauce überzeugen musste. Doch sie ist vom Fleisch und der Sauce geschmacklich sehr begeistert. Mein erster Stibizer ist ein Stück Steinpilz – okay, die Sauce drumrum ist geschmacklich wirklich fein ausbalanciert. Beim zweiten Stibizer ist es kein Steinpilz – und der dritte ist wohl eindeutig aus einer Pilzmischung aus dem Glas. Sehr schade – das Gericht schmeckt sehr lecker – und wenn der Pilz in Mischung „untertaucht“ stört nicht mal die wässrige Glasware – dennoch, das ist für mich keine Empfehlung. Zwischendurch kommt eine dritte Kraft an den Tisch, vermutlich die Chefin, um zu fragen, ob es schmeckt – ich sage nicht viel außer - danke - aber mein Glas bleibt leer – (ich habe mir immer selbst eingeschenkt – sonst wäre ich hier verdurstet. Und eh meine Frau beim Essen verdurstet bestellen wir noch einen Schäf nach, der umgehend quer über den Tisch serviert und eingeschenkt wird. Und ich darf sogar noch einen winzigen Rest der durchgebraten – aber nicht trockenen Lendchen mit der tollen Sauce und den (leider) Fertigspätzlen essen. Fazit für dieses Gericht – bei dem Preis hätte die Verwendung anderer als Steinpilze oder Glasware mit annonciert gehört – auch wenn es toll geschmeckt hat, bleibt da das schale Gefühl Pilze statt Steinpilz serviert bekommen zu haben. Preislich lag das von uns ausgesuchte Essen unter dem sonstig Aufgerufenem.
Nach Küchenreise: 3 – wenn es sich ergibt.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)