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Das Restaurant wird mittlerweile von Marco Bernburg und seiner Frau Martina geleitet. Es sind keine Neulinge, der Chef ist Gastgeber aus Leidenschaft und seit über 30 Jahren Gastronom. Er war 20 Jahre als Restaurantleiter und Ausbilder im größten Hotel Europas, dem Estrel in Berlin, bevor es ihn ins Maritim Hotel in Rheinsberg verschlug. Irgendwann suchte er ein eigenes Restaurant, und wurde in Großenbrode fündig. Hier fühlte er sich mit seiner Frau sofort wohl und angekommen.
Am Abend ging es dann über den Kleiderbügel nach Großenbrode.
Das Restaurant befindet sich direkt in der Ortsmitte gegenüber der kleinen, alten romantischen Kirche. Parkplätze sind hier allerdings Mangelware, und man muss trotz vieler Verbotsschilder irgendwie versuchen seinen fahrbaren Untersatz am Straßenrand unterzubekommen. Uns gelang dies schließlich, und so mussten wir ein paar Meter bis zum Restaurant laufen.
Gastraum
Hier wurden wir freundlich von einem jungen Herrn begrüßt, und unsere Reservierung gecheckt. Nachdem alles in Ordnung war, führte er uns durch den großen Gastraum in einen kleineren Gastraum nebenan. Beide Gasträume waren gut besetzt, das Restaurant zu über dreiviertel voll.
Gastraum
Die Speisekarte war sobald zur Hand, und Gentlemen like, bekam natürlich zuerst die Dame die Karte. Dieses Gentlemen like zog sich durch den ganzen Abend. Gute, alte Schule würde ich sagen. Die Speisekarte ist ausreichend, und hier wird fast ausnahmslos bodenständige deutsche Küche geliefert.
Speisekarte
Dabei wird alles frisch gekocht. Es fehlt natürlich nicht der Berliner Touché mit einer deftigen Currywurst. Die Grillspezialitäten kommen vom Lavasteingrill, und es gibt wechselnde Tages- und Wochen-Tipps mit saisonalen und regionalen Köstlichkeiten. Fisch, Schnitzel und Burger sind ebenso zu haben, und auch für Vegetarier und Veganer ist immer etwas dabei. Die Preise sind entgegen der Preise auf der nahen Insel sehr human, und liegen zwischen 17 Euronen für das Schnitzel bis zu 27 Euro für das Rumpsteak. Einziger Ausreiser ist das Black Angus Filetsteak mit Garnelen für 39 Euro. Wir waren uns recht schnell einig, und so konnten wir nach einer kurzen Wartezeit unsere Gerichte und Getränke bestellen. Es sollte werden:
Getränke:
· 1x 0,5ér Duckstein Rotblond Original vom Fass für 5,90 €
· 1x 0,2´er Montepulciano Rotwein für 7,20 €
· 1x 0,2ér Riesling für 7,20 €
Vorspeisen:
· 1x TOMATENSUPPE EINMAL ANDERS - Cappuccino von der Grilltomate mit Rucola Schaum für 6,50 €
Hauptspeisen:
· 1x DUETT VON DORSCH UND ZANDER - Gebratenes Filet von Dorsch und Zander (220g), dazu drei gebackene Garnelen, feinkörnige Dijon-Senfsauce und Bratkartoffeln für 26,90 €
· 1x GRILLTELLER GROßENBRODE - 300g Fleisch von Rind, Schwein und Hähnchen vom Lavasteingrill, dazu kross gebratener Bacon, Bratkartoffeln und Kräuterbutter für 25,90 €
· 1x RUMPSTEAK - 250g zartes Rumpsteak vom Lavasteingrill mit Fettrand gegrillt, dazu Bratkartoffeln und Kräuterbutter für 27,50 €
Nach knapp fünf Minuten waren unsere Getränke am Tisch, und wir konnten uns in Ruhe im Restaurant umschauen.
Getränkeauswahl
Hier war alles neu gemacht. Hell und modern, große dunkle Holztische und weiche Ledersessel laden zum Verweilen ein. Die Tische bieten ausreichend Platz für die georderten Speisen, auf dem Gestühl sitzt man sehr bequem. Hier wurde auf gute Qualität geachtet. Rings um die große Theke, welche mitten im großen Gastraum steht, und direkt an die Küche mundet, kann man auf beigen Ledergestühl Platz nehmen und den ein oder anderen Cocktail oder auch Bier zu sich nehmen.
hinterer Gastraum
Der Schock kam allerdings auf den Gang zur Toilette. Hier war man mit der Sanierung noch nicht weitergekommen, und so stand man mit einem Schritt auf einmal mitten in den achtziger Jahren. Ich hoffe das hier dann demnächst noch was gemacht wird.
Zehn Minuten nach unserer Bestellung kam dann die Tomatensuppe, die sich meine Frau gewünscht hatte. Sie sollte ja etwas anders sein, und das war sie bereits beim ersten Blick.
TOMATENSUPPE EINMAL ANDERS - Cappuccino von der Grilltomate mit Rucola Schaum
Von Tomatensuppe war erst einmal nicht viel zu sehen, denn der grüne Rucola Schaum bedeckte die ganze Tasse. Dieser Schaum schmeckte wie eine leichte, kräuterliche Schlagsahne, und war mit etwas Paprika bestreut. Unter diesem Schaum fand man dann die Tomatensuppe. Diese war hier nicht wie sonst aus einem Pülverchen zusammen gerührt, sondern aus Tomaten püriert und mit Kräutern versetzt. Dazu gab es eine kleine Käsestange als Beilage. Nicht schlecht.
frisch püriert
Nach der Vorsuppe hatten wir wiederum etwas Zeit, denn unsere Hauptspeisen kamen knapp 45 Minuten nach Bestellung. Für frische Küche und das volle Haus völlig akzeptabel.
Opi Hartwig hatte sich natürlich wieder für Fisch entschieden. Er wünschte das DUETT VON DORSCH UND ZANDER. Als sein Teller kam, bekam er erst einmal große Augen. Holla war das eine Portion.
DUETT VON DORSCH UND ZANDER - Gebratenes Filet von Dorsch und Zander (220g), dazu drei gebackene Garnelen, feinkörnige Dijon-Senfsauce und Bratkartoffeln
Auf dem großen Teller lagen links und rechts jeweils ein großes Filet vom Dorsch und Zander. Beide Filets waren gut gebraten und schön saftig. Der milde Dorsch war schön fest, wie das so sein muss. Der Zander kräftig im Geschmack. Beide Fische waren knusprig auf der Haut gebraten, außen war dann jedoch noch eine zusätzliche, helle Panade aufgebracht. So recht kann ich nicht sagen was dies war, Opi Hartwig war begeistert. Auch die drei gebackenen Garnelen waren gut, diese waren jedoch in einer völlig anderen Panade, ich denke mal so eine Art Bierpanade(?) angerichtet. Auch von den Bratkartoffeln war er begeistert.
DUETT VON DORSCH UND ZANDER
Die waren mal anders als sonst. Schön knusprig gebraten, oder eher frittiert? Außen jedenfalls schön knusprig, und innen auch durchgebraten. Das ganze mit etwas Speckstippen versehen, und statt Zwiebel gab es hier frischen Lauch. Die Dijon-Senfsauce wurde in einem extra Schälchen gereicht, somit waren weder Fisch noch Bratkartoffeln matschig, und man konnte sich die Soße einteilen wie man mag. Die Senfsoße hatte eine gute Senf Note, der milde Dijonsenf war klar erkennbar.
der Fisch einmal anders
Meine Frau bevorzugte heute Fleisch, keinen Fisch. Obwohl sie lange schwankte, griff sie letztendlich zum 250 gr. schweren Rumpsteak. Dies sollte auf Nachfrage bitte medium gebraten werden.
der Anschnitt wie gewünscht ein Traum von Steak
Das war es dann auch auf den Punkt. Das dicke Steak hatte außen reichlich Röstaromen, innen war es schön rosa, und der Fleischsaft lief beim Anschnitt heraus. Das Rumpsteak war ordentlich dick, und wirklich butterzart. Hier war ich dann schon neidisch. Auch meine Frau hatte diese wunderbaren Bratkartoffeln zu ihrem Gericht. Die Kräuterbutter wurde in einem kleinen Pfännchen extra gereicht. Eine kleine Salatbeilage und eine gebratene Tomate rundeten das ganze ab.
RUMPSTEAK - 250g zartes Rumpsteak vom Lavasteingrill mit Fettrand gegrillt, dazu Bratkartoffeln und Kräuterbutter sehr leckere Bratkartoffeln
Auch bei mir sollte es heute wieder Fleisch geben, und ich entschied mich für den Grillteller Großenbrode. Auch hier wieder ein großer Teller mit reichlich Fleisch vom Schwein, Hähnchen und Rind sowie Bratkartoffeln darauf.
GRILLTELLER GROßENBRODE - 300g Fleisch von Rind, Schwein und Hähnchen vom Lavasteingrill, dazu kross gebratener Bacon, Bratkartoffeln und Kräuterbutter
Das Schweinesteak als auch das Hähnchensteak waren schön dick geschnitten und außen scharf angebraten, innen aber frisch und weich. Auch hier lief beim Anschnitt der Bratensaft heraus. Einzig das Stück Rind gefiel mir nicht so recht. Im Gegensatz zum Rumpsteak war dieses Stück Fleisch strähnig und fest. Auch war es im Gegensatz zu den beiden anderen Steaks ziemlich klein.
GRILLTELLER GROßENBRODE
Alle drei Steaks waren mit knusprig gebratenen Bacon umhüllt. Auch hier zu den Steaks reichlich Kräuterbutter in einem extra Pfännchen. Und auch mir schmeckten diese hier kredenzten Bratkartoffeln außerordentlich gut. Mit dem frischen Lauch, ja die hatten was.
Rind, Schwein und Hähnchen vom Lavasteingrill, dazu kross gebratener Bacon
Wenn dieses Lokal schon so besonders ist, sollte es natürlich auch ein kleiner Nachtisch werden. So orderten wir noch:
· 1x Affogato – Espresso mit 1 Kugel Vanilleeis für 4,50 €
· 1x 2cl Obstbrand Marille aus dem Hause Scheibel für 4,00 €
Nach wenigen Minuten waren auch diese beiden Dinge am Tisch. Meine Frau, eigentlich kein Kaffeetrinker, genoss ihren Affogato. Dieses Wort so noch nie gehört, aber ihr schmeckte der Espresso mit der Zusammensetzung des Eises richtig gut.
Affogato
Ich hatte mir den Obstbrand auserkoren. Wie dieser ankam, das hatte ich noch nie so gesehen. In einem Halter hing das Glas mit dem Obstbrand schräg über einem Teelicht. Das sollte nun entzündet werden und ca. 20 Sekunden unter dem Obstbrand brennen.
Obstbrand
Der junge Kellner erklärte uns, dass der Obstbrand durch seinen Alkoholgehalt von 43% „scharf“ ist. Durch das kurzzeitige Erwärmen entfaltet er aber mehr seine fruchtige Note und wird weicher im Geschmack. Wir haben´s getestet, und er hatte Recht. Wir waren begeistert.
eine komische Stellung
Nach fast 2 Stunden waren wir fertig, und konnten wieder auf die Insel fahren. Wir waren begeistert, und unsere Begeisterung hat auch Wastel angesteckt. So werden wir wohl demnächst mit den beiden noch einmal hier einkehren.
Unser Fazit: wir zahlten zu dritt 115,60 € im Restaurant Großenbrode im gleichnamigen Ort kurz vor der Insel Fehmarn. Exzellenter Service, gutes Essen, modernes Ambiente im Gastraum. Einzig das zähe Stückchen Rindfleisch bei mir und die (sauberen)Toiletten aus den 80ér Jahren vermasseln hier letztendlich die volle Punktzahl.