Geschrieben am 04.09.2019 2019-09-04| Aktualisiert am
08.09.2019
Besucht am 30.01.2019Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 36 EUR
Das Tampopo schwimmt nicht nur auf der aktuellen Japannudel-Welle mit, sondern ist ganz klar ein Flaggschiff. Das Ambiente hat null Kitschfaktor, versucht aber auch nicht, mit Beton und Neonlicht streetfood-Authenzität vorzugaukeln. Einfach ein gehobeneres Rāmen-ya ohne Chi-Chi.
Einziger Minuspunkt: Nudeln schlürfen spritzt. Immer. Deshalb muss regelmäßig gewischt werden. Und zwar nicht nur die Tischplatte, sondern auch die Aufsteller, hier für einen japanischen Gin (als Longdrink 8€), der sich in ein klebriges Spritzergemälde verwandelt hatte. Immerhin war der Chef hinreichend bestürzt und sorgte sofort selbst für Sauberkeit. Einer der beiden Inhaber entstammt übrigens einem Handelshaus, das sich auf exotische Lebensmittel spezialisiert hat; wenn der nicht die Verbindungen zu Fachleuten (japanischer Küchenchef) und besten Produkten hat...
Und die Hauptsache?
Die Brühe (dann erst mit weitem Abstand die Nudeln) ist die Seele der Nudelsuppe. Hier gibt es verschiedene Fonds von vegan bis tonkotsu aus mind. 8 Stunden geköchelten Schweine- und Hühnerknochen. (Letztere sind eine Besonderheit des Tampopo.) Das Ergebnis ist ein unvergleichlich intensiv „fleischiger“ Geschmack, dessen cremige Fettigkeit nicht in unangenehm großen Placken auf der Suppe schwimmt, sondern sich in Mikrokügelchen so hauchzart verteilt, dass man sich ständig weiter über die Lippen lecken möchte. Großartig, himmlisch, wunderbar. Die Nudeln sehr ordentlich, mit etwas Geschmack im Teig und nicht zu weicher Konsistenz. Wachsweich gekochtes und mariniertes Bio-Ei, gekochter Schweinebauch, gerösteter Seetang (nussig!), Pilze, eingelegter Ingwer, Frühlingszwiebeln. Alles was Herz und Gaumen des fernöstlichen Suppenkaspers begehrt. Ich buchte ein halbiertes Ei für einen weiteren Euro dazu und dachte mir: Wen will der alte Winter schrecken, wenn solche Aufwärmer auf uns warten! Glück für 12€.
Ich hätte immer weiter schlürfen können, wollte aber für einen breiteren Eindruck noch aus der angenehm zurückgenommenen Vorspeisenauswahl probieren.
Der Schweinebauch wird in Soja, Reisessig, Sake und Zucker mariniert und war erst recht mit etwas Sojaöl ein saftiges, süß-fettes Wintergedicht. Sprossen und Frühlingszwiebeln sorgten immerhin für etwas Frische. (5€) Dazu ein Kirin für 3,5€.
Das zweifach ausgebackene Hähnchenkeulenfleisch (Kara-age) (7€) war in diesem Trio noch der „schwächste“, da das Keulenfleisch zwar vom regionalem Kikok-Erzeuger stammte, aber noch besser pariert und auch entfettet hätte sein dürfen. Dazu ein Dip auf Basis von Sojasauce und Reisessig - wie fast alles - vor Ort hergestellt und eine etwas zurückhaltende Wasabi-Mayonnaise. Aber trotzdem auf hohem Niveau und daher überhaupt nicht geeignet, meine Begeisterung für das Tampopo zu dämpfen. Mit der ich nicht alleine stehe: Im gut situierten Schwachhausen gelegen, sichert nur das rechtzeitige Erscheinen oder das Warten vor der Tür Plätze, wie mir eine ehemalige Kollegin, die in fußläufiger Nähe wohnt, glaubhaft berichtete (die Glückliche...).
Das Tampopo schwimmt nicht nur auf der aktuellen Japannudel-Welle mit, sondern ist ganz klar ein Flaggschiff. Das Ambiente hat null Kitschfaktor, versucht aber auch nicht, mit Beton und Neonlicht streetfood-Authenzität vorzugaukeln. Einfach ein gehobeneres Rāmen-ya ohne Chi-Chi.
Einziger Minuspunkt: Nudeln schlürfen spritzt. Immer. Deshalb muss regelmäßig gewischt werden. Und zwar nicht nur die Tischplatte, sondern auch die Aufsteller, hier für einen japanischen Gin (als Longdrink 8€), der sich in ein klebriges Spritzergemälde verwandelt hatte. Immerhin war der Chef hinreichend bestürzt... mehr lesen
4.0 stars -
"Vieles sehr richtig gemacht" DerBorgfelderDas Tampopo schwimmt nicht nur auf der aktuellen Japannudel-Welle mit, sondern ist ganz klar ein Flaggschiff. Das Ambiente hat null Kitschfaktor, versucht aber auch nicht, mit Beton und Neonlicht streetfood-Authenzität vorzugaukeln. Einfach ein gehobeneres Rāmen-ya ohne Chi-Chi.
Einziger Minuspunkt: Nudeln schlürfen spritzt. Immer. Deshalb muss regelmäßig gewischt werden. Und zwar nicht nur die Tischplatte, sondern auch die Aufsteller, hier für einen japanischen Gin (als Longdrink 8€), der sich in ein klebriges Spritzergemälde verwandelt hatte. Immerhin war der Chef hinreichend bestürzt
Geschrieben am 25.08.2019 2019-08-25| Aktualisiert am
25.08.2019
Besucht am 28.12.2018Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 201 EUR
kommt zu den Festtagen nicht nur der „Pelzer Bu“ MarcO74 mit seiner jetzt Ex-Verlobten in deren weihnachtlich-gülden illuminierte Heimatstadt, sondern auch den eigenen Nachwuchs treibt es zurück vom Neckar- an den Weserstrand.
Die Rückkehr des verlorenen Sohnes musste natürlich mit einem Restaurantbesuch verbunden werden, denn das Studentenbudget scheint manchem knapp und die Begeisterung für gutes Essen wurde beizeiten an die nächste Generation weiter gegeben.
Durch eine ausgedehnte, manche sagen legendäre Mittagspause hatte sich das Restaurant nach etlichen Jahren auch wieder für einen Abendbesuch qualifiziert. In Bremens ältestem und touristisch beliebtestem Stadtteil Schnoor gelegen, war Schröter senior vor über 20 Jahren einer der ersten, der die sonst fast durchgängig angebotene fett-rustikale norddeutsche Küche zwar adaptierte, aber eben auch leichter und mit einem Blick über den Tellerrand modernisierte. Früher war das oft mediterran, seitdem der Junior die Verantwortung an Tellern und Töpfen übernommen hat, durchaus auch mal asiatisch. Vielleicht auch ein Einfluss der Ehefrau und Mitinhaberin, die über die schmale Gasse hinweg eine kleine, durchaus zu empfehlende Sushi-Bar betreibt. Auch sie schon Schnoor-Gastronomin der zweiten Generation, denn die Eltern betreiben das einstmals hochgelobte Katzencafé. Werden dort inzwischen mehr Touristen eher lieblos abgefertigt (und ein paar übrig gebliebene „Adabeis“ hofiert), sind im Schröter‘s die Einheimischen deutlich in der Mehrzahl. Sehr beliebt ist die Küche bei der örtlichen Politikszene.
Der Eingang wie alles hier im Schnoor eng und mit einer Stufe. Die kleinen Toiletten am Fuße einer steilen Treppe im Keller sind wohl bei der kürzlich erfolgten Renovierung ausgespart worden.
Eine Etage höher hat der Facelift in das Bistro-Ambiente des Gastraumes deutlich mehr zeitgemäße Restaurant-Atmosphäre mit Spiegeln, Hölzern und Metall-Akzenten gebracht.
Am auffälligsten ist der Wegfall der durchgehenden hohen Bistrobank im vorderen Bereich, die den schmalen Grundriss des Hauses im ehemaligen Arme-Leute-Viertel ungünstig hervor gehoben hatte. Stattdessen nun einige Zweiertische. Im hinteren Bereich öffnet sich der Raum durchaus behaglich mit bequemen Cocktailsesseln und einer cognacfarbenen Sitzbank. Nur zwei Nachteile bleiben: Unter die Treppe zum Gesellschaftsraum in der ersten Etage ist der Wirtschaftlichkeit zuliebe ein Vierertisch gequetscht, den schon normal gewachsene Menschen als Zumutung empfinden müssen. Zum anderen hatte schon Kollege Hanseat von der offenen Küche mit Theke berichtet, aus der nicht nur Wärme und gelegentlich Gerüche in den Gastraum wabern, sondern leider auch Lärm sowie ein recht scharfer Ton, den ich meinerseits nicht mehr als zeitgemäß empfinde. Jedenfalls brauche ich für einen entspannten Abend nicht zu hören, wie der Chef seine Mannschaft anfaucht. Viel netter dagegen, dass das „Logo“ des Schröter‘s ebenfalls modernisiert wurde. Neben dem symbolisierten Konterfei des ehemaligen Chefs - erkennbar durch den imposanten Schnurrbart - leuchtet nun die markante Brille des Nachfolgers.
Bei unserem Besuch nicht geöffnet, aber ansonsten stets erste Platzwahl ist das Prunkstück des Hauses, das große verglaste Atrium.
Statt norddeutscher Schwere herrscht hier heiteres Toscana-Feeling mit viel Terrakotta, hellem Putz und nachgemachten Rattan-Hochlehnern. Allerdings sind die großzügiger gestellten Tische fein eingedeckt, während drinnen nur Platzsets auf den dunklen Holzplatten liegen. Ein weiterer kleiner Hof schließt sich an, intimer und sogar mit kleinem Springbrunnen.
Für das unterschiedliche Ambiente in der Gesamtschau knappe 4 Sterne.
Die verdiente auch die flotte Servicecrew, die an diesem Abend nicht vom langjährigen Oberkellner, sondern einer jungen Dame vom Fach geleitet wurde, die ihre Sache gut machte. Alles lief fix, freundlich und kompetent - wir hatten keine Beschwerden, nur bei der Weinberatung ist noch Luft. Aber Rom wurde ja bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut. Inzwischen hat sie weiter an Souveränität zugelegt, wie zwei Mittagsvisiten bewiesen.
Beim Aperitif stöberten wir durch die Heimatkarte mit Pfiff. Bei den Getränken wird preismäßig ordentlich hingelangt: Der italienische Martini kostete noch vernünftige 5,5€, als Longdrink aufgefüllt mit Tonic fielen hingegen 8,9€ an, ebenso für den fruchtigen, alkoholfreien Haus-Cocktail mit Maracuja. Die Flasche Magnus Wasser wurde mit 6,9€ bepreist. Später gab es eine Flasche Prachtstück rot vom Pfälzer Weingut Metzger. Für die ordentliche, beerige Cuvée waren die aufgerufenen 30€ schon arg teuer; im Netz liegt der Preis um die 7-8€.
Die Preise für das Essen sind daran gemessen durchaus fair. Vorspeisen 13€ bis 18€ (Beilagen mit 6,9€ ambitioniert, aber Bratkartoffelsalat oder Mac’n’Cheese auch sehr lecker), die Hauptgerichte von 14€ (für den Schröter-Klassiker Blutwurst auf Kartoffelmousseline, Apfelkompott und frisch gehobeltem Meerrettich) bis 29€. Nur das irische Rinderfilet (300g) mit 37€ und das Tagesangebot Kalbscarrée mit Steinpilzsauce für 32€ lagen darüber. Dafür gibt es ordentliche Portionen, daher im Mittel 3,5 Sterne von mir für das PLV.
Für den ersten Hunger kam zweierlei Brot; das dunkle, bessere vom Haus.
Dazu eine gut gewürzte Paprikaschmand-Crème, pikante Oliven und Fleur de sel.
Die Küche überraschte uns dann mit einer Sellerie-Pannacotta mit Apfelgelee, dessen Säure die herbe Süße des Sellerie gut abpufferte.
Ansprechender Gruß, der die „Rustikale Küche mit Pfiff“ gut ankündigte.
Ich hatte mich zum Auftakt für eine Kombi von Ente und Ziege entschieden.
Die Praline von Entenrilette (gezupft, aber auch feine Würfel) war paniert und knusprig ausgebacken. Ein wenig saftiger hätte sie mir gefallen, aber auch ohne die dunkle, intensive Entensauce geschmacklich tadellos. Was auch für den zur Crème aufgeschlagenen Ziegenfrischkäse galt. Deutlicher, aber nicht zu strenger Ziegenmilchgeschmack auf endlich mal nicht zu hartem Pumpernickel und mit einer abschließenden Schicht Ahorn(!)gelee als Törtchen serviert. Etwas mehr Säure wäre wünschenswert gewesen, aber da half das noch leicht bissfeste Apfelconfit. Ich war sehr zufrieden, 4,5 Sterne. Und doch wieder nicht, als ich das Thunfisch-Tataki mit Onsen-Ei und Urtomate auf einem flachen, gebratenen Kartoffelblini bei Frau und Kind sah!
Mein Hauptgang war eine winterliche Hommage an Dorsch mit Senfsauce und Blattgemüse.
Für den Skrei wohl noch zu früh, stand zwar durchgegarter, aber noch saftiger Küstenkabeljau auf dem Plan, der mit einer teilweise knusprigen Knipp-Haube überbacken war. Die Bremer Spielart der Grützwurst gab dem mageren Fisch nicht nur einen Kalorien-Kick, sondern eben auch viel Würze, ohne gänzlich zu dominieren. Sehr deftiges Surf’n’Turf, könnte man sagen. Dazu die Begleiter wohl überlegt, saisonal wie geschmacklich. Steckrüben-Julienne steuerten elegante, süßliche Akzente bei, während der Bratkartoffelstampf seine Röstnoten nicht versteckte. Der Fisch thronte auf einem Bett von Senf-Grünkohl. Das klassische norddeutsche Wintergemüse war hier nicht „schleimig totgekocht“ (vergleiche die Nicht-Kritik vom Bremer Ratskeller), sondern modern bissfest. Leider ging der Vitamin-C-Spender in der Senf-Schärfe völlig unter. Die Mischung aus Dijon- und Löwensenf fand ich deutlich zu scharf oder sie hätte wenigstens vorsichtiger eingesetzt werden müssen. Das war’s aber auch schon mit der Kritik bei diesem schönen Ausflug in moderne (nicht nur) Regionalküche, 4 bis 4,5 und in der Gesamtschau und vor dem, was das Schröter‘s sein will, runde ich verdient auf.
Auch gegenüber gab es für das Gelbe Thai-Curry
keine und für das Rückensteak vom Duroc-Schwein
nur leise („Durchgebraten...“) Kritik.
Die Portionen ließen nach dem Weihnachts-Schlemmen nicht einmal mehr beim Süßen Fan ein Dessert zu. Stattdessen noch ein Gläschen Riesling-Auslese von Dreissigacker (6,5€) und schon ist das kulinarische Jahr 2018 auch berichtsmäßig aufgearbeitet - und das sogar, bevor die Adventszeit beginnt!
kommt zu den Festtagen nicht nur der „Pelzer Bu“ MarcO74 mit seiner jetzt Ex-Verlobten in deren weihnachtlich-gülden illuminierte Heimatstadt, sondern auch den eigenen Nachwuchs treibt es zurück vom Neckar- an den Weserstrand.
Die Rückkehr des verlorenen Sohnes musste natürlich mit einem Restaurantbesuch verbunden werden, denn das Studentenbudget scheint manchem knapp und die Begeisterung für gutes Essen wurde beizeiten an die nächste Generation weiter gegeben.
Durch eine ausgedehnte, manche sagen legendäre Mittagspause hatte sich das Restaurant nach etlichen Jahren auch wieder für einen... mehr lesen
4.0 stars -
"Alle Jahre wieder" DerBorgfelderkommt zu den Festtagen nicht nur der „Pelzer Bu“ MarcO74 mit seiner jetzt Ex-Verlobten in deren weihnachtlich-gülden illuminierte Heimatstadt, sondern auch den eigenen Nachwuchs treibt es zurück vom Neckar- an den Weserstrand.
Die Rückkehr des verlorenen Sohnes musste natürlich mit einem Restaurantbesuch verbunden werden, denn das Studentenbudget scheint manchem knapp und die Begeisterung für gutes Essen wurde beizeiten an die nächste Generation weiter gegeben.
Durch eine ausgedehnte, manche sagen legendäre Mittagspause hatte sich das Restaurant nach etlichen Jahren auch wieder für einen
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Einziger Minuspunkt: Nudeln schlürfen spritzt. Immer. Deshalb muss regelmäßig gewischt werden. Und zwar nicht nur die Tischplatte, sondern auch die Aufsteller, hier für einen japanischen Gin (als Longdrink 8€), der sich in ein klebriges Spritzergemälde verwandelt hatte. Immerhin war der Chef hinreichend bestürzt und sorgte sofort selbst für Sauberkeit. Einer der beiden Inhaber entstammt übrigens einem Handelshaus, das sich auf exotische Lebensmittel spezialisiert hat; wenn der nicht die Verbindungen zu Fachleuten (japanischer Küchenchef) und besten Produkten hat...
Und die Hauptsache?
Die Brühe (dann erst mit weitem Abstand die Nudeln) ist die Seele der Nudelsuppe. Hier gibt es verschiedene Fonds von vegan bis tonkotsu aus mind. 8 Stunden geköchelten Schweine- und Hühnerknochen. (Letztere sind eine Besonderheit des Tampopo.) Das Ergebnis ist ein unvergleichlich intensiv „fleischiger“ Geschmack, dessen cremige Fettigkeit nicht in unangenehm großen Placken auf der Suppe schwimmt, sondern sich in Mikrokügelchen so hauchzart verteilt, dass man sich ständig weiter über die Lippen lecken möchte. Großartig, himmlisch, wunderbar. Die Nudeln sehr ordentlich, mit etwas Geschmack im Teig und nicht zu weicher Konsistenz. Wachsweich gekochtes und mariniertes Bio-Ei, gekochter Schweinebauch, gerösteter Seetang (nussig!), Pilze, eingelegter Ingwer, Frühlingszwiebeln. Alles was Herz und Gaumen des fernöstlichen Suppenkaspers begehrt. Ich buchte ein halbiertes Ei für einen weiteren Euro dazu und dachte mir: Wen will der alte Winter schrecken, wenn solche Aufwärmer auf uns warten! Glück für 12€.
Ich hätte immer weiter schlürfen können, wollte aber für einen breiteren Eindruck noch aus der angenehm zurückgenommenen Vorspeisenauswahl probieren.
Der Schweinebauch wird in Soja, Reisessig, Sake und Zucker mariniert und war erst recht mit etwas Sojaöl ein saftiges, süß-fettes Wintergedicht. Sprossen und Frühlingszwiebeln sorgten immerhin für etwas Frische. (5€) Dazu ein Kirin für 3,5€.
Das zweifach ausgebackene Hähnchenkeulenfleisch (Kara-age) (7€) war in diesem Trio noch der „schwächste“, da das Keulenfleisch zwar vom regionalem Kikok-Erzeuger stammte, aber noch besser pariert und auch entfettet hätte sein dürfen. Dazu ein Dip auf Basis von Sojasauce und Reisessig - wie fast alles - vor Ort hergestellt und eine etwas zurückhaltende Wasabi-Mayonnaise. Aber trotzdem auf hohem Niveau und daher überhaupt nicht geeignet, meine Begeisterung für das Tampopo zu dämpfen. Mit der ich nicht alleine stehe: Im gut situierten Schwachhausen gelegen, sichert nur das rechtzeitige Erscheinen oder das Warten vor der Tür Plätze, wie mir eine ehemalige Kollegin, die in fußläufiger Nähe wohnt, glaubhaft berichtete (die Glückliche...).