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Stolz haben sich die Betreiber emanzipiert und nennen das Restaurant jetzt Kovas Balkan – mit ausschliesslich kroatischer Küche. Das zusätzliche schwäbische Angebot wurde gestrichen, ebenfalls die Mittagsöffnungszeiten. Dafür hat das Lokal nun jeden Tag geöffnet, aber lediglich abends ab 17 Uhr. Das scheint dem Erfolg keinen Abbruch zu tun – ganz im Gegenteil, wie wir jetzt erfahren haben. Die Lage am äussersten Rand von Böblingen, angrenzend an ein Waldgebiet, hat seine Vorteile: hier können auch unbekümmert grosse und laute Feiern ausgerichtet werden, ohne dass man der Ruhestörung bezichtigt würde. Trotzdem ist das Areal gut erreichbar: mehrere Buslinien kommen vorbei, die Haltestelle der Schönbuchbahn ist in Fusslaufnähe und vor Ort befinden sich ausreichend kostenlose Parkplätze.
Dennoch erschrecken wir kurz, als wir am gestrigen Sonntagabend gegen 19:30 mit dem Auto eintreffen und gerade noch den letzten freien Platz ergattern. Beim Betreten des Lokals die nächste Überraschung: hier steppt nicht nur der Bär! Mindestens eine Hochzeits- und eine Familienfeier machen wir aus, dazwischen viele Individualgäste. Glücklicherweise ist noch ein einigermassen ruhiger Tisch am Fenster frei. Das Mobiliar hat sich nicht geändert, noch immer sitzt man sehr bequem auf gut gepolsterten Stühlen mit hoher Rückenlehne. Fotos von Ambiente und Gebäude folgen später.
Das Personal schwirrt nur so herum, ist jedoch bestens gelaunt und nicht auf den Mund gefallen. Es scheint sichtlich Spass zu machen, hier tätig zu sein. Noch ehe wir selbst zur Bestellung übergehen können, werden wir riesiger Fleischplatten ansichtig, die quer durchs Lokal gewuchtet werden. Zur Info: die mehrgängige „Balkanparty für 2“ (79,90 Euro) umfasst so viele Bestandteile, dass ihre Auflistung eine ganze Seite der Speisekarte in Anspruch nimmt. Doch es geht auch etwas bescheidener. Neben die üblichen Klassiker wir Cepapcici, Raznjici, Pola-Pola und Pljeskavica gesellen sich jetzt auch pflanzliche Alternativen dazu. Müsste aber nicht sein. Wir machen uns angesichts des vollen Hauses auf eine längere Wartezeit gefasst, sind dann jedoch vollkommen platt, als nach gefühlt einer Viertelstunde bereits unser bestelltes Essen auf dem Tisch landet – frisch gebrutzelt und optisch ansprechend arrangiert. In der Küche scheint also nicht nur die Oma zu werkeln.
Es schmeckt auch noch prima. Die Schweinefiletbestandteile des Pola Pola (20,90 Euro) hätten allerdings noch ein paar Minuten länger gebraucht und das vermutlich selbstgemachte Ajvar hätte ruhig etwas pikanter ausfallen dürfen. Dafür sind die Tuben der gegrillten Calamari (23,90 Euro) butterzart, die kleinen Tentakel herrlich kross, die dazu servierten Rosmarinkartoffeln schön würzig. Beim Grillgemüse sind wir allerdings nicht so sehr Fan von Zucchini, dafür überrascht eine rote Dekosauce, die man erst für Ketchup halten könnte, laut Karte jedoch Rote-Bete-Creme ist. Dazu munden das Benediktiner Hefe alkfrei (4,90 Euro) und das Weissweinschorle (4,50 Euro). Als Fehlgriff entpuppt sich allerdings die Blutorangen-Limo (5,90 Euro) – so pappsüss, dass vermutlich nur Kinder eine Freude daran haben können.
Beim Bezahlen ist die Freude gross. Hier werden tatsächlich problemlos GG-Gutscheine akzeptiert. Und wir erfahren, dass sie wohl auch bei den Partnerunternehmen Kovas Burger in Schönaich und Taparia 97 in Sindelfingen (ein weiteres Desiderat auf unserer Bucket List) angenommen werden. Wunderbar!