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Ehemalige User hat am 01.Jan Geburtstag
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Allgemein
Nachdem wir seit zwei Tagen aus unserem 10-tägigen Italien-Adria-Urlaub wohlbehalten zurückgekommen sind, war ich am Freitag wieder mal mit dem Schoppenclub meiner Angetrauten unterwegs. Da wir uns im Urlaub täglich die Bäuche mit Pasta, Fisch, Meeresfrüchten, Gemüse, Desserts etc. vollgeschlagen hatten, traf es sich gut, dass für den Abend mal wieder die Taunusstuben in Großkrotzenburg unser Ziel waren. Nach den mediterranen Genüssen war die Location an der Hauptstraße im Nachbarland mit vielen hessischen Schmankerln in der Speisekarte gerade die richtige Abwechslung für unseren Speisenplan. In dem Traditions-Gasthaus hatten wir schon im Laufe der Jahrzehnte etliche Familienfeste gefeiert. Während meine Frau mit ihrem Schoppenclub mehrmals im Jahr dort einkehrt, war ich selber das letzte Mal vor acht Jahren zum 80. Geburtstag meines Bruders dort zu Gast.
Vor dem Haus gibt es ein paar Parkplätze, einer davon ein Behinderten-Parkplatz. Ansonsten muss man sein Vehikel etwas weiter weg abstellen. Im Gastraum wie auch im Hof ist alles ebenerdig.
Service 4*
Ein Schwager, der abstinent ist, nahm uns mit. Von unserer Gruppe waren wir die ersten, weil wir auch die kürzeste Anfahrt hatten. Im schattigen Hof entdeckten wir den reservierten Tisch für neun Personen. Und schon kam uns die Chefin des Hauses entgegen. Eine unkonventionelle, aber durchaus freundliche Begrüßung wurde uns zuteil. Es dauerte nicht lange, da trafen auch schon die restlichen fünf Personen ein. Auch sie wurden mit launigen Sprüchen der Chefin begrüßt, schließlich kennt man sich ja. Die Speisekarte wurde flugs einem jeden in die Hand gedrückt. Unsere Herren der Schöpfung wurden aufgeklärt, dass sie zwei Tage vor Betriebsurlaub z.B. für das Schlappeseppel Kellerbier kein Fass mehr anstechen. Für uns kein Problem. Da wurde auf Schlappeseppel Pils gewechselt. Da das erste Pils in einem 0,3-l-Glas (2,- €) kredenzt wurde, fragten wir nach, ob es auch größere Gläser gibt. Gab es, von da an wurde in 0,5-l-Gläser (3,20 €) gezapft.
Unsere Damen der Gruppe fragten nach einem Rotwein. Ich staunte nicht schlecht, als die Chefin ihnen offerierte, dass sie bei ihrem letzten Besuch doch so von dem guten Dornfelder (0.2 l-Glas, 3,50 €) geschwärmt hatten und bot ihnen den an. Okay, der wurde genommen. Dass sich vier Frauen immer zwei große Flaschen Wasser teilen (0,7-l-Flasche, 4,- €) war der Chefin auch präsent. Flugs wurden entsprechend Gläser gebracht.
Die Aufnahme der Speisen konnte los gehen. Die Wartezeit aufs Essen war in einem vernünftigen Rahmen. Sehr gut, ja sogar verblüffend fand ich, dass die Chefin jeder Person das Essen, welches diese bestellt hatte, servierte, ohne nachfragen zu müssen, wer was bestellt hatte. Innerhalb von ca. zwei Minuten hatte ein jeder sein Essen vor sich stehen. Sie wünschte jedem guten Appetit und fragte mehrmals nach, ob es schmeckt und auch alles in Ordnung ist. Leere Gläser wurden gesehen, Getränkenachschub nach Rückfrage zügig geliefert. Beim Bezahlen konnte sie jedes Paar zuordnen und hatte genau im Kopf, was ein jeder gegessen und getrunken hatte. Dies wurde auf einen Block gekritzelt, der Zettel abgerissen und einem in die Hand gedrückt.
Insgesamt gesehen machte sie souverän ihren Job und brachte mit ihren Sprüchen zu allem und jedem eine Art karnevalistischer Lustigkeit in die Runde, die für uns erheiternd war, aber wohl für Nicht-Stammgäste möglicherweise unverständlich ist. Mir ist es auf alle Fälle 4* wert.
Essen 4*
Wie schon erwähnt, wollten Schätzchen und ich mal wieder Hausmannskost genießen und so bestellten wir von den hessischen Spezialitäten.
Für sie sollten es Leberknödel auf Kartoffelbrei mit Sauerkraut sein (7.- €). Drei dicke Leberknödel auf dem Kartoffelbrei, rundherum eine kräftige Soße belegten den Teller. Das Sauerkraut wurde separat in einem Porzellan-Schüsselchen serviert. Die Knödel von guter Konsistenz, nicht weich, gut im Biss, prima gewürzt. Der Kartoffelbrei war auch ordentlich zubereitet. Die Portion sehr schmackhaft, aber doch recht mächtig, so musste ein halber Leberknödel übrig bleiben. Ich konnte ihn leider auch nicht mehr verzehren, da ich von meinem Essen her auch schon voll gesättigt war.
Leberknödel mit Kartoffelbrei und Sauerkraut
Ein Rippchen mit Kartoffelbrei und Sauerkraut (9,80 €) war meine Wahl. Das Rippchen hatte eine mehr als ordentliche Größe. Lies sich gut schneiden und auch gut kauen. Das Sauerkraut lag mit auf dem Teller, ebenso der Kartoffelbrei. Der Geschmack war in Ordnung. Genauso wie ich es mir vorgestellt hatte. Nun ja, ein bisschen Soße hätte ruhig auch noch dabei sein dürfen. Aber auch so wurde mein Teller ratzeputz leer.
Rippchen mit Kartoffelbrei und Sauerkraut
Sämtliche Personen aus unserer Runde waren mit ihrem Essen sehr zufrieden. Es gab nichts zu meckern. Ich hab natürlich nicht alle Gerichte ablichten bzw. beschreiben können und so kommt hier nur das Foto vom Wurstsalat mit Bratkartoffeln meiner Tischnachbarin in meine Rezi.
Wurstsalat mit Bratkartoffeln
Ambiente 4*
Im schmalen Hof stehen die Tische nur in einer Reihe mit Abständen dazwischen. Entweder für vier oder mehr Personen zusammengeschoben. Das Sitz-Mobiliar ist bequem. Die Tische mit Tischdecken überzogen. An einem warmen Sommerabend lässt es sich hier gut aushalten.
Sauberkeit 5*
Tische sauber. Stühle haben ein Sitzkissen. Teller, Bestecke, Gläser etc. tadellos. Zur Toilette muss man drinnen einen schmalen Gang entlang gehen, nach ca. 10 m geht es rechts durch die Tür zu den Herrentoiletten. Sahen für mich wie nagelneu aus, alles picobello. Da wird es wohl auf den Damentoiletten genauso sauber sein.
Fazit:
Alt eingesessenes Gasthaus mit überwiegender Stammkundschaft, für Familienfeste genauso gut geeignet, wie für einen Schoppen mit Essen am Abend.
Gesamteindruck:
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)