Geschrieben am 29.01.2017 2017-01-29| Aktualisiert am
29.01.2017
Besucht am 28.12.2016Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Etwas verspätet setze ich mich nun doch noch mit jenem denkwürdigen Abend in der Bremer Kunsthalle auseinander, den ich längst als kulinarisches Highlight auf meinem gustatorischen Cortex-Konto verbucht und mit mehreren Sicherheitskopien an Gaumen, Zunge, Kehldeckel und Speiseröhre abgespeichert habe. Der Faktor Zeit und der reichlich geflossene PX haben meine Entscheidung zur Verschriftlichung der Erlebnisse im Canova nicht gerade erleichtert. Ich war mir unsicher, ob den Worten des Bremer Lokalmatadors noch welche hinzugefügt werden sollten, hat er doch alles – wie gewohnt – äußerst eloquent und detailgetreu zum Besten gegeben. Ich habe es trotzdem versucht. Hier also meine „Version“ eines äußerst unterhaltsamen Abends, der neben einer tadellosen Küchenleistung und einem uns herzlich umsorgenden Service auch ein paar edle Tropfen für uns bereit hielt.
Über die Örtlichkeit, die Gastgeberfamilie Keller und das ganze Drumherum hat der Genussspecht von der Weser in seinen beiden Bewertungen schon alles Wissenswerte niedergeschrieben. Um diesen Bericht nicht komplett ausufern zu lassen, setze ich ganz deskriptiv mit dem Eintritt in das Restaurant ein. Nicht verschweigen möchte ich allerdings den kleinen Spaziergang dorthin. Er führte uns durch die grünen Wallanlagen und wurde in reichlich vorgeglühtem Zustand vorgenommen.
Schon beim Betreten des Anwesens war ich mittelschwer betrun….äh beeindruckt. Das klassizistische Gebäude, in dem das Restaurant untergebracht war, wirkte nicht nur von außen sehr feudal. Da wollte Borgi dem Pfälzer Landei mal so richtig zeigen, wo die vornehme Bremer Gesellschaft zu tafeln pflegt. Im Inneren des „hohen Hauses“ fühlten wir uns zwischen den weißen Säulen, der kunstvoll illuminierten Wandverkleidung, dem dunklen Parkettboden und den wie umgedrehte Regenschirme anmutenden Lampen eher wie in einer Museumshalle (für so modernes, zeitgenössisches Zeugs), als an einem Ort des Genießens. Doch dieser ganz besondere, individuell-artifizielle Touch verlieh den Räumlichkeiten ihren besonderen Charakter und machte neugierig auf den ambitionierten Küchenmix, den Chefkoch Marius Keller hier seit 2011 seiner aufgeschlossenen Klientel bietet.
Es war an diesem Abend nicht viel los im Canova und nach freundlicher Begrüßung seitens der jungen Servicedame befanden wir uns flugs an einem kultiviert eingedeckten Tisch direkt an der Fensterfront, durch deren Scheiben man die nächtlichen „Wall“ungen gut beobachten konnte. Wir hatten reichlich Gesprächsstoff im Gepäck (und nicht nur diesen, wie sich später noch herausstellen sollte…), immerhin war unsere letzte kulinarische Zusammenkunft in der Hansestadt (damals an Ostern beim leckeren Italiener „Due Fratelli“) schon ein gutes halbes Jahr her, und so vergaßen wir vor lauter Geplapper fast die Durchsicht der Speisen- und Getränkekarten.
Gran Borgo beauftragte mich nonchalant mit der Auswahl des passenden Weines. „Du suchst aus, ich lade ein!“ – Worte, denen ich beflissentlich Folge leistete. Ich blätterte in der gut bestückten Weinkarte im Ringbuchformat. Keine echte „Bibel“ wie in besternten Häusern, aber doch aller Ehren wert. Flaschenweise weiße Kreszenzen aus Deutschlands wichtigsten Anbaugebieten, ergänzt von einer Reihe ausgesuchter Spezialitäten aus Österreich, der Grande Nation und Italien. Bei den Rotweinen dominierten erwartungsgemäß die französischen, italienischen und spanischen Gewächse. Ich überschlug das Angebot und kam auf gute 120 Positionen. Die Qual der Wahl ergriff mich.
Soso, der Meister wollte also seinen Pfälzer Riesling-Padawan auf die Probe stellen. Würde er bei einem Fehlgriff seinen jungen Weinnovizen in die Tiefen seines Gewölbekellers in die Pfalz zurückschicken? Panik machte sich breit. Doch da, die Rettung. Unter den vier angebotenen Rieslingen aus den VDP-Lagen der Mittelhaardt (meine zweite Weinheimat!) stach mir sofort das Große Gewächs von A. Christmann aus Neustadt-Gimmeldingen („Mandelgarten“) ins Auge. Für 56 Euro gar nicht mal unfair kalkuliert. Die erste Flaschenweinhürde war genommen. Gut so.
Durch das intensive Studieren der breitgefächerten Palette an Rebensäften geriet ich in Sachen Speiseauswahl gegenüber meiner Tischnachbarn etwas ins Hintertreffen. Der Herr Borgfelder unn sin Fruu hatten anscheinend mächtig Hunger. Auch meine Herzensdame drängte auf eine baldige Entscheidung meinerseits.
Für einen Pfälzer Weinstubenhocker wie mich war das Entschlüsseln der hier gebotenen Speiseartikel gar nicht so trivial. Gut, dass es in der Karte ein kleines Glossar zur Begriffsklärung gab. „Knuf“, „Kikok“, „Kerbelknolle“ und „Knollenziest“ klang schon verdammt nach kulinarischer Alliteration. War aber keine. Dahinter verborg sich veganes Spitzen-Brot (Knuf), ein nur mit Getreide gefüttertes Hähnchen von Borgmeier (kein Scherz!!!) aus Delbrück (Kikok), eine wurmähnliche Wurzel, die angeblich nach Kohlrabi schmeckt (Knollenziest) und die süße, mehlige Wurzel des Kerbelgrüns (Kerbelknolle).
All das kommt bei Chefkoch Marius Keller auf den Tisch bzw. in den Kochtopf. Doch der war an jenem Abend gar nicht zugegen, wie uns seine Mutter Sylvia mitteilte. Er würde krank daheim im Bett liegen und sich für die kommenden Events zum Jahreswechsel noch etwas schonen. Aber seine rechte Hand, der talentierte Sous-Chef, würde unsere Erwartungen sicherlich genauso erfüllen, versprach uns die Chefin des Hauses und verschwand dann auch sehr zeitig.
Während sich der Wesergourmet aus der Karte ein 5-gängiges Mahl zusammenbastelte, musste ich bei der Bestellung dem mittäglichen Besuch in der Hamburger „Fischbeisl“ etwas Tribut zollen und konnte kulinarisch nicht ganz so in die „Vollen gehen“ wie mein scheinbar ausgehungerter Tischnachbar. Die mit Bedacht zusammengestellte Speisenkarte kündete von einer zeitgemäßen Interpretation der klassischen Küche, bei der auch gern die Produkte aus der näheren Umgebung mit einbezogen werden.
Da fiel mir die Entscheidung für den Norddeutschen Fischeintopf (in der kleineren Vorspeisenversion für 16 Euro) nicht allzu schwer. Dass hier die komplette Fischeinlage vom Bremer Spezialist für Meeresdelikatessen - F.L. Bodes - stammte, wusste ich beim Bestellen noch nicht. Die Dame an meiner Seite wählte vorweg den Winterlichen Blattsalat mit knackigem Wintergemüse und delikater Kräuter-Vinaigrette (8,90 Euro). Beim Hauptgang trotzte ich der raffinierten Regionalküche ein bodenständiges Schmorgericht ab. Den zarten Kalbsbäckchen (22,90 Euro), die von bunter Möhre und einem Gratin von der „mittelfrühen“ Lilly Kartoffel begleitet wurden, konnte ich nicht widerstehen. Sehr positiv fiel auf, dass man etliche Gerichte auch als kleinere Vorspeise bzw. als Zwischengang ordern konnte. Bei der Pasta mit Hirschragout, Preiselbeeren, Quitte, Waldpilzen und Parmesan (16,90 Euro) durfte es für meine Begleitung aber schon eine „ausgewachsene“ Hauptspeisenportion sein.
Das Große Gewächs aus der Pfalz wurde entkorkt. Schon beim Anblick dieses Pfälzer Highend-Gesöffs wurde mir ganz warm um die Leber. Ich stammelte etwas von Mineralität, intensiver Frucht und Finesse und wollte damit eigentlich nur sagen: was für ein genialer Tropfen funkelt uns denn da grüngelb aus dem auf Hochglanz polierten Glas entgegen. Die kaum spürbare, der Fachmann würde sagen: gut integrierte Säure, ist ja nicht gerade typisch für den Riesling aus meiner Heimat. Da hilft ja in vielen Fällen nur der Griff zum Mineralwasser, um die Säure im Schorle zu ertränken. Aber in so einem GG steckt eben die ganz hohe Kunst des Weißweinmachens und das schmeckt man dann eben auch. Geiler Stoff, der meine Freude auf den Fischeintopf noch zu steigern vermochte.
Bei dem Ess-Enthusiasten neben mir herrschte eine Stimmung wie in der Altsteinzeit kurz nachdem das Mammut zerlegt wurde. Seine Freude auf das Tatar und Knochenmark vom Auerochsen war genauso herrlich authentisch wie das Soulfood für Jäger und Leckereiensammler auf dem Teller vor ihm. Zeitgleich wurde die wohl portionierte Vorwegvariante des Fischeintopfes serviert. Die Protagonisten aus Neptuns Reich schwammen in einem herrlich aromatischen Sud. Fenchel, Queller und Estragon verliehen den perfekt gegarten Fischfiletstücken (Rotbarbe, Kabeljau) und Meeresfrüchten (Mies- und Jakobsmuscheln, Garnelen und Kalmar) einen mildwürzigen Frischerahmen, der den eigenaromatischen Meeresbewohnern noch genügend Geschmacksspielraum ließ. Insgesamt war der Teller von seinem Aromenbild viel geradliniger, als ich zunächst in Anbetracht des ungewohntem „Grünzeugs“ in meinem Teller vermutet hätte. Grundiert von einer wunderbar abgeschmeckten Suppe, die ich bis auf den letzten Tropfen lustvoll auslöffelte. Ein leichter Vorspeisengang, der mir geschmacklich sehr gut balanciert erschien und von frischen Grundzutaten geprägt war. Der korrespondierende Pfälzer Riesling passte dazu perfekt. So konnte es weitergehen.
Während Borgi sein verloren geglaubtes Eigelb unter 5 Gramm italienischem Wintertrüffel wiederfand, leerte sich so allmählich unser Großes Gewächs. Ich erhoffte mir insgeheim einen schweren Roten zu meiner mürben Kalbsbacke. Doch die Tischgemeinschaft sprach sich mehrheitlich für eine Flasche Rosé aus. Die Auswahl an lachsfarbenen Kreszenzen beschränkte sich auf gerade mal vier Flaschen. Der 2012er, aus der Pinot Noir-Traube gekelterte Sancerre Rosé von der Domaine Michel Thomas (34,50 Euro) war schnell beschlossene Sache. Doch der war vergriffen. Lediglich sein jüngerer „Bruder“ aus dem Jahre 2015 lag im für die Servicekraft unzugänglichen, da abgeschlossenen Weinkeller. Den Schlüssel dafür besaß sie nicht, den hatte nur der krank im Bett liegende Chef (vielleicht unterm Kissen?). Deshalb bot sie uns zwei Alternativen zum Probieren an, die uns jedoch nicht so recht überzeugten. Was tun also, wenn der gewünschte Wein nicht vom Personal geliefert werden konnte? Na klar, der kranke Chefkoch musste sich aus den Federn quälen und den Hochsicherheitsweinkeller aufsperren – nicht wegen einer Flasche Sancerre – ehe um der Zufriedenheit seiner Gäste willen. Nicht dass wir darauf beharrt hätten, all das lief ohne unser Wissen – quasi hinter den Kulissen ab und gab Aufschluss darüber, wie selbstverständlich man hier mit den Wünschen seiner Gäste umgeht. Für mich ist so eine Vorgehensweise definitiv nicht selbstverständlich – eher vorbildlich und höchst professionell.
Mit seinem dritten Gang, dem Nordsee-Kabeljau mit Bronzefenchel, Lauch und Bunter Beete zog mir mein Tischgenosse so richtig die Feinschmeckernase lang. Besonders das abwechslungsreiche Farbenspiel beim Gemüse wusste zu gefallen. Vom perfekt gebratenen Kabeljau ließ er mich zusammen mit einer leicht angerösteten, noch knackigen Scheibe Porree probieren. Da wirkte der Fisch beinahe wie ein Nebendarsteller bei dem wunderbar dichten Lauch-Aroma.
Zum durchaus trinkbaren, mit viel Aufwand herbeigeschafften Loire-Wein gesellten sich allmählich unsere Hauptgänge. Die stundenlang geschmorten und deshalb sagenhaft mürben Kalbsbäckchen thronten stolz übergossen auf einer kräftigen, handwerklich gut gelungenen Jus, die Borgi als „samtige Rotweinreduktion“ bezeichnete. Das Kartoffelgratin war noch leicht süffig, aber eher verhalten gewürzt. Seine dezente und deshalb gut korrespondierende Süße bot zusammen mit dem deftigen Fleischgericht einen äußerst ausgewogenen Gesamteindruck auf dem Teller. Kurzum: ein schnörkellos gut gekochtes Hauptgericht!
Das gleiche Urteil traf auch auf die mit Hirschragout getoppte Pasta meiner Begleitung zu. Die noch leicht bissfesten Fettuccine lagen kaum sichtbar unter einer erdig-würzigen Ragout-Haube, die mit angebratenen Waldpilzen, etwas Preiselbeersauce und frisch gehobeltem Parmesan geschmacklich unterfüttert war. Die Produktkombination passte sehr gut zusammen und stellte ein sauber ausgearbeitetes, winterliches „Waldgericht“ mit ordentlich „Schmackes“ dar. Ähnliches könnte ich an dieser Stelle über den Canova-Burger des Herrn Borgfelder berichten. Auch der sah handwerklich fundiert zubereitet und verdammt gut“burger“lich aus.
Kurz vor dem Dessert erklommen wir dann gemeinsam den siebten Sherry-Himmel. Peter Siemens, ein treuer Soldat Karls des V., soll die nach ihm benannte Rebsorte im 16. Jahrhundert vom Rhein nach Südspanien – genauer gesagt nach Jerez – gebracht haben. Die Trauben unseres 1947er (!!!) PX aus Borgis Privatbeständen (keine Ahnung wie viel Korkgeld er dafür hat hinblättern müssen…) stammten aus der Nachbarregion Montilla-Moriles, wurden in der Bodegas Toro Albalá vinifiziert und kamen laut Etikett im Jahre 2009 als großartiger Süßwein in die Flasche. Am Anfang etwas verhalten, dann aber mit üppiger Frucht nur so um sich werfend, waren wir alle sprachlos über dessen phänomenales Bouquet. Ein Erlebnis, das meine bis dahin eher kritische Einstellung gegenüber Sherrys komplett in Wohlgefallen auflöste. Und das bei jedem Schluck mit einem unendlich langen Finish. Der Sherry stahl unserem Dessert, einer soliden Crème brulée mit Tonkabohneneis (8,90 Euro), zwangsläufig die Schau, aber das nahmen wir gerne in Kauf.
„Ich stand von süßem Rausche trunken, wie in ein Meer von Seligkeit versunken…“ (Anfang von „Canovas Hebe“). Der gute Johann Gottfried Seume, der ja eigentlich ein Hardcore-Asket war, liefert mir die Worte, um den weiteren Verlauf dieses sensationellen Abends anzudeuten. Vielen Dank an unsere beiden kulinarischen Komplizen von der Bremer Genussfraktion, die uns diesen tollen Abend beschert haben. Das Rückspiel findet aber in der Pfalz statt.
Etwas verspätet setze ich mich nun doch noch mit jenem denkwürdigen Abend in der Bremer Kunsthalle auseinander, den ich längst als kulinarisches Highlight auf meinem gustatorischen Cortex-Konto verbucht und mit mehreren Sicherheitskopien an Gaumen, Zunge, Kehldeckel und Speiseröhre abgespeichert habe. Der Faktor Zeit und der reichlich geflossene PX haben meine Entscheidung zur Verschriftlichung der Erlebnisse im Canova nicht gerade erleichtert. Ich war mir unsicher, ob den Worten des Bremer Lokalmatadors noch welche hinzugefügt werden sollten, hat er doch alles –... mehr lesen
Canova in der Kunsthalle Bremen
Canova in der Kunsthalle Bremen€-€€€Biorestaurant, Cafe, Cafebar, Ausflugsziel, Gourmet04212440708Am Wall 207, 28195 Bremen
4.5 stars -
"Den kulinarischen Künsten geweiht – was für ein genussvoller Jahresausklang!" Ehemalige UserEtwas verspätet setze ich mich nun doch noch mit jenem denkwürdigen Abend in der Bremer Kunsthalle auseinander, den ich längst als kulinarisches Highlight auf meinem gustatorischen Cortex-Konto verbucht und mit mehreren Sicherheitskopien an Gaumen, Zunge, Kehldeckel und Speiseröhre abgespeichert habe. Der Faktor Zeit und der reichlich geflossene PX haben meine Entscheidung zur Verschriftlichung der Erlebnisse im Canova nicht gerade erleichtert. Ich war mir unsicher, ob den Worten des Bremer Lokalmatadors noch welche hinzugefügt werden sollten, hat er doch alles –
Kennt man ein Blockhouse, kennt man alle.
Und das meine ich im absolut positiven Sinne.
Wir wollte Sonntag ins Blockhouse in der Fuhlsbüttler Straße, alle Plätze waren besetzt. Nach kurzer Wartezeit bekamen wir einen Tisch.
Trotz des komplett besetzten Lokals waren die Leute vom Service schnell, höflich und kompetent. Gleiches gilt für die Küche, alle Gerichte, in diesem Fall selbstverständlich Fleisch, kamen nach angemessener Wartezeit zum Tisch. Das Fleisch war von hoher Qualität, der Salat war super frisch und alle Sonderwünsche wurden berücksichtigt.
Alles wurde mit einem Lächeln serviert.
Wenn man Appetit auf gutes Fleisch hat, ist in Hamburg das Blockhouse immer eine gute Wahl.
Kennt man ein Blockhouse, kennt man alle.
Und das meine ich im absolut positiven Sinne.
Wir wollte Sonntag ins Blockhouse in der Fuhlsbüttler Straße, alle Plätze waren besetzt. Nach kurzer Wartezeit bekamen wir einen Tisch.
Trotz des komplett besetzten Lokals waren die Leute vom Service schnell, höflich und kompetent. Gleiches gilt für die Küche, alle Gerichte, in diesem Fall selbstverständlich Fleisch, kamen nach angemessener Wartezeit zum Tisch. Das Fleisch war von hoher Qualität, der Salat war super frisch und alle Sonderwünsche wurden berücksichtigt.
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Block House
Block House€-€€€Restaurant0406911345Fuhlsbüttler Straße 165, 22307 Hamburg
4.0 stars -
"Super Steaks in der Fuhle" Ehemalige UserKennt man ein Blockhouse, kennt man alle.
Und das meine ich im absolut positiven Sinne.
Wir wollte Sonntag ins Blockhouse in der Fuhlsbüttler Straße, alle Plätze waren besetzt. Nach kurzer Wartezeit bekamen wir einen Tisch.
Trotz des komplett besetzten Lokals waren die Leute vom Service schnell, höflich und kompetent. Gleiches gilt für die Küche, alle Gerichte, in diesem Fall selbstverständlich Fleisch, kamen nach angemessener Wartezeit zum Tisch. Das Fleisch war von hoher Qualität, der Salat war super frisch und alle Sonderwünsche wurden berücksichtigt.
Alles
Besucht am 18.01.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 27 EUR
Eigentlich kommen wir in den letzten Monaten des Öfteren in den "Würzburger Hof". Doch leider muss man dort wochenlang vorher reservieren, um einen Platz zu erhalten. Seit September 2016 versuchten wir dies mehrmals vergeblich - mit spontaner Einkehr geht da nichts!
Also mal wieder in den Ochsen zum Schnitzeltag. Wir entschieden uns für Schnitzel mit Rahmsoße und Pommes zu 6,90 Euro, Salat geht extra. Die Portionen waren recht ordentlich, aber wir schafften das.
Für jeden 2 Stück Schnitzel - butterzart und so, wie sie sein sollen. Dazu jeweils zwei Erdinger Urweiße vom Fass - was will man mehr. Service war ausgesprochen freundlich. Jedenfalls werden wir den Ochsen jetzt wieder regelmäßig einbeziehen, denn Qualität, Freundlichkeit und Preis- Leistungsverhältnis stimmen absolut.
Eigentlich kommen wir in den letzten Monaten des Öfteren in den "Würzburger Hof". Doch leider muss man dort wochenlang vorher reservieren, um einen Platz zu erhalten. Seit September 2016 versuchten wir dies mehrmals vergeblich - mit spontaner Einkehr geht da nichts!
Also mal wieder in den Ochsen zum Schnitzeltag. Wir entschieden uns für Schnitzel mit Rahmsoße und Pommes zu 6,90 Euro, Salat geht extra. Die Portionen waren recht ordentlich, aber wir schafften das.
Für jeden 2 Stück Schnitzel - butterzart und so, wie sie sein sollen. Dazu jeweils zwei Erdinger Urweiße vom Fass - was will man mehr. Service war ausgesprochen freundlich. Jedenfalls werden wir den Ochsen jetzt wieder regelmäßig einbeziehen, denn Qualität, Freundlichkeit und Preis- Leistungsverhältnis stimmen absolut.
Gasthaus Zum Ochsen
Gasthaus Zum Ochsen€-€€€Gasthaus, Metzgerei, Partyservice0620314828Hauptstr. 28, 68526 Ladenburg
4.0 stars -
"Gemütlich, freundlich, und die Qualität stimmte" Ehemalige UserEigentlich kommen wir in den letzten Monaten des Öfteren in den "Würzburger Hof". Doch leider muss man dort wochenlang vorher reservieren, um einen Platz zu erhalten. Seit September 2016 versuchten wir dies mehrmals vergeblich - mit spontaner Einkehr geht da nichts!
Also mal wieder in den Ochsen zum Schnitzeltag. Wir entschieden uns für Schnitzel mit Rahmsoße und Pommes zu 6,90 Euro, Salat geht extra. Die Portionen waren recht ordentlich, aber wir schafften das.
Für jeden 2 Stück Schnitzel - butterzart und so,
Geschrieben am 20.01.2017 2017-01-20| Aktualisiert am
20.01.2017
Das La Baguette befindet sich im Aschaffenburger Stadtteil Damm inmitten eines Wohngebietes mit Häuserblocks und einigen Gewerbebetrieben. Der Inhaber Thomas Gerlach ist meiner Frau und mir schon seit über 20 Jahren bekannt, da er Ende der neunziger Jahre Wirt der Eller-Gaststätte in Mainaschaff war und zu den wenigen Guten gehörte, die diese Lokalität jemals bewirtet haben.
Als er sich neu orientierte machte er damals schon das La Baguette am heutigen Standort auf, und wir und viele Bekannte von uns waren zu D-Mark-Zeiten oft dort zum Frühstücken eingekehrt, bevor es in die Stadt zum Einkaufen ging. Immer zufrieden und als Freunde willkommen. Nach ein paar Jahren schloss er das La Baguette, um sich anderweitig zu orientieren, bevor er dann 2013 die Lokalität wieder eröffnete und zu neuem Leben durch ein umgewandeltes Konzept erweckte. Leider haben wir das damals nicht mitbekommen, und so haben wir erst durch eine Schwester meiner Frau im letzten Jahr vernommen, dass das La Baguette wieder eröffnet hat, und sie schon ein paarmal dort einkehrten und die riesige Auswahl des Frühstückbuffets lobten.
Nun ergab es sich am Donnerstag endlich auch mal für uns zwei, dass wir vor Beginn eines Einkaufsbummels in Aschaffenburg uns erst mal richtig mit einem tollen Frühstück stärken wollten. Also hab ich einen Tag vorher angerufen und einen Tisch für uns reserviert. Thomas war selbst am Telefon und hat gleich seiner Freude Ausdruck gegeben, dass wir uns auch mal wieder sehen lassen wollten.
Und genauso herzlich war dann die Begrüßung am Donnerstagmorgen um 9.30 Uhr. Er hatte uns einen schönen Tisch direkt an der Fensterfront reserviert. Eine freundliche Servicekraft, die für das Teller Abräumen sowie das Auffüllen des Bufetts verantwortlich war, führte uns zum Tisch und machte uns mit den Modalitäten des Frühstücks (10,50 € p. P.) mit Kaffee und Säften satt vertraut. Die Auswahl war riesig. Und wer sich ein anderes Heiß- oder Kalt-Getränk oder vielleicht ein Glas Sekt wünscht, kann dies zu wirklich moderaten Preisen ordern.
Ich war angenehm überrascht von dem riesigen Angebot, das auch optisch ansprechend auf dem Buffet aufgebaut war und habe gleich mal, bevor ich mich hinsetzte, diverse Fotos gemacht, die allerdings nur etwa die Hälfte des Gebotenen zeigen. Man muss sich erstmal eine Weile umschauen, bevor man sich am Buffet bedient, denn schließlich kann man ja nicht alles probieren,
Weißwürste, Bratwürste, Hacksteaks, kleine Schnitzel, Rührei mit Schinken, Spiegelei, gekochte Eier, Aufschnitt-Wurst und -Käse, Hausmacher Wurst, Obst, Gemüse, Rollmöpse, Sardinen in Öl, Fruchtcocktails, tolle Brötchen verschiedene Brote, Croissants, Marmeladen, Kuchen sowie Naschsachen und vieles mehr. Ich kann gar nicht alles aufzählen. Es fehlte an nichts.
Da das La Baguette von 7.30 bis 13.30 Uhr geöffnet ist, ist man auch nicht unbedingt in ein Zeitfenster eingebunden. Zu den Stoßzeiten ist auf alle Fälle eine Reservierung unbedingt zu empfehlen. Während unseres ca. 2-stündigen Aufenthaltes wechselte ständig das Publikum. Das Café war ständig zu zwei Dritteln besetzt. So ca. 50 Sitzplätze hab ich mal überschlagen.
Für den Sommer gibt es auch eine kleine Terrasse. Einige Parkplätze sind davor vorhanden. Ansonsten muss man an der Straße auf dafür eingezeichneten Flächen parken. Ein paar Treppenstufen zum Eingang sollte man auch meistern können. Innen ist alles ebenerdig.
Fazit:
Wer sich schon zum Frühstück mal so richtig den Bauch vollschlagen will, ist hier genau richtig. Aber auch wer gesund und moderat frühstücken will, hat genügend Auswahl. Wir werden auf alle Fälle wiederkommen und können das La Baguette uneingeschränkt weiter empfehlen. Erst recht zu dem Preis.
Das La Baguette befindet sich im Aschaffenburger Stadtteil Damm inmitten eines Wohngebietes mit Häuserblocks und einigen Gewerbebetrieben. Der Inhaber Thomas Gerlach ist meiner Frau und mir schon seit über 20 Jahren bekannt, da er Ende der neunziger Jahre Wirt der Eller-Gaststätte in Mainaschaff war und zu den wenigen Guten gehörte, die diese Lokalität jemals bewirtet haben.
Als er sich neu orientierte machte er damals schon das La Baguette am heutigen Standort auf, und wir und viele Bekannte von uns waren... mehr lesen
Café La Baguette
Café La Baguette€-€€€Bistro, Cafe0602148801Bernhardstraße 18, 63741 Aschaffenburg
4.0 stars -
"Zum Frühstücken gerne wieder!" Ehemalige UserDas La Baguette befindet sich im Aschaffenburger Stadtteil Damm inmitten eines Wohngebietes mit Häuserblocks und einigen Gewerbebetrieben. Der Inhaber Thomas Gerlach ist meiner Frau und mir schon seit über 20 Jahren bekannt, da er Ende der neunziger Jahre Wirt der Eller-Gaststätte in Mainaschaff war und zu den wenigen Guten gehörte, die diese Lokalität jemals bewirtet haben.
Als er sich neu orientierte machte er damals schon das La Baguette am heutigen Standort auf, und wir und viele Bekannte von uns waren
Geschrieben am 19.01.2017 2017-01-19| Aktualisiert am
19.01.2017
Besucht am 18.01.2017Besuchszeit: Abendessen 13 Personen
Es ist ein Ableger des Bareiss-Restaurant in Baiersbronn, aber dies wird so nicht bestätigt, sondern darauf hingewiesen, dass es die gleiche Familie ist, jedoch unterschiedliche Konzepte verfolgt werden. OK, vom Ansatz her sicherlich, aber auch hier in Düsseldorf befindet man sich sofort nach dem Betreten des Restaurants in einer anderen Welt. Typische Schwarzwald-Stuben, nette Begrüßung, perfekter Service und alles wirkt etwas edel.
Die Tische sind sehr schön eingedeckt, die Stühle stehen einladend etwa schräg zum Tisch. Sehr viel Holz!
Die Speisekarte ist klein, aber sehr fein. Maultaschen, Flädlesuppe, Spätzle, Wurstsalat, Flammkuchen, Rouladen oder Bäckchen, eine willkommene Alternative zu Steaks & Co. Alle Speisen sind super angerichtet und von sehr hoher Qualität. Portionen sind ausreichend groß.
Wir waren eine sehr große Gruppe (geschäftlich) mit 13 Personen und somit sicherlich nicht einfach zu bedienen. Zwei Servicekräfte standen uns zur Seite. Sehr gut!
Zu meiner Vorspeise: die Flädlesuppe mit Schnittlauch und Gemüsebrunoise (EUR 7,10), absolut klasse gewürzt mit dünnen Flädestreifen.
Bei den Fotos ist auch ein Mariniertes Tatar vom Weiderind mit Wachtelspiegelei und zwei kleinen Rösti zu sehen (EUR 14,50). Mein Nachbar war ebenfalls sehr begeistert und es ist ein perfektes Beispiel wie hier die Speisen optisch sehr ansprechend serviert werden.
Als Hauptgang kam nach einer gut angepassten Pause ein geschmorte Ochsenbäckle mit Rahmwirsing und Herzoginkartoffel (EUR 22,80). Sehr zartes Fleisch, lecker, schmackhaft und mit ein aufgeschäumten Soße versehen.
Es gibt eine gute Weinkarte mit einer sehr weiten Preisspanne. Einer meiner Lieblingsweine, der Black Print von Schneider zu EUR 56,— war mir etwas überzogen. Als Weisswein wählten wir einen Grauburgunder von Weingut Alle Gott, natürlich auch aus dem Schwarzwald zu EUR 31,00 die Flasche, ein trockener, aber nicht zu trockener Wein und der Rote war Cuvee D vom Weingut Schnaitmann aus Fellbach zu einem Preis von EUR 38,00. Geschmacklich durch den „Holzeinsatz“ kommt ein wenig der Gedanke nach Barrique.
Ein toller „Schwarzwälder-Abend“ der einer Wiederholung bedarf! Location gut, Essen gut, Service gut, Preisverhältnis für diese Qualität ebenfalls gut, was will man(n) mehr?
Es ist ein Ableger des Bareiss-Restaurant in Baiersbronn, aber dies wird so nicht bestätigt, sondern darauf hingewiesen, dass es die gleiche Familie ist, jedoch unterschiedliche Konzepte verfolgt werden. OK, vom Ansatz her sicherlich, aber auch hier in Düsseldorf befindet man sich sofort nach dem Betreten des Restaurants in einer anderen Welt. Typische Schwarzwald-Stuben, nette Begrüßung, perfekter Service und alles wirkt etwas edel.
Die Tische sind sehr schön eingedeckt, die Stühle stehen einladend etwa schräg zum Tisch. Sehr viel Holz!
Die Speisekarte... mehr lesen
Dorfstube
Dorfstube€-€€€Restaurant021117152540Lanker Str. 2 · Belsenplatz, 40545 Düsseldorf
5.0 stars -
"Ein Stück Schwarzwald in Düsseldorf - Spezialitätenküche!" Ehemalige UserEs ist ein Ableger des Bareiss-Restaurant in Baiersbronn, aber dies wird so nicht bestätigt, sondern darauf hingewiesen, dass es die gleiche Familie ist, jedoch unterschiedliche Konzepte verfolgt werden. OK, vom Ansatz her sicherlich, aber auch hier in Düsseldorf befindet man sich sofort nach dem Betreten des Restaurants in einer anderen Welt. Typische Schwarzwald-Stuben, nette Begrüßung, perfekter Service und alles wirkt etwas edel.
Die Tische sind sehr schön eingedeckt, die Stühle stehen einladend etwa schräg zum Tisch. Sehr viel Holz!
Die Speisekarte
Besucht am 16.01.2017Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Rechnungsbetrag: 272 EUR
Ja, ich als Rheinländer schon wieder in Mannheim ;-)
Auf Empfehlung eines Kollegen haben wir dieses Restaurant aufgesucht. Die Reservierung war perfekt gelaufen, auch wenn wir nicht den gewünschten "ruhigen Tisch in einer Ecke" bekommen haben und so war es nicht möglich, geschäftliche Themen ausführlich zu besprechen. Das Lokal war ca. zur Hälfte belegt.
Als wir unsere Garderobe abgeben wollten, war die Bedienung schon wieder verschwunden. Andere Gäste hatten Ihre (Winter)-Garderobe auf einen Stuhl oder auf der Bank abgelegt, was für einen "guten" Italiener sicherlich nicht passend ist. Die Frage, wo wir die Mäntel hinhängen können wurde mit "da hinten!" beantwortet. OK, wir haben es gefunden.
Direkt als wir Platz genommen hatten, wurden uns die Speisekarten gereicht. Ich bemerkte, dass wir erst einmal einen Aperitif bestellen möchten. Positiv war, dass genügend englisch-sprachige Speisekarten zur Verfügung standen.
Kaum hatten wir den Aperitif wurden wir gefragt, ob wir bestellen können. Viel zu früh...wir baten um Geduld. In der Zwischenzeit wurde uns ein Gruß aus der Küche, Brot mit Gemüseaufstrich, so die Erklärung, gereicht.
Vorspeise war ein gebeizter Lachs mit Honig-Senf-Creme (EUR 13,30). War OK, die Honig-Senf-Creme wäre mit etwas weniger Senf noch besser gewesen.
Als Hauptspeise ein Rumpsteak. Laut Angebot in der Karte: dünngeklopftes Rumpsteak mit Waldpilzen (EUR 17,90). Dünngeklopft? Schnitzel? Nein, nicht für mich und es war möglich ein "normal hohes" Stück Fleisch zu bekommen. Das war aber beim Servieren ein Problem, denn die zweite Servicekraft wusste nicht, wer was bestellt hat und rief den Kollegen zur Hilfe, da auch noch zwei der dünngeklopften Steak bestellt wurden.
Jeder bekam aber das Richtige!
Zum Fleisch, medium gebraten, gut gewürzt, aber ein klein wenig zäh. Die Pilze waren sehr schmackhaft. Leider wurden dann alle Beilagen mit EUR 3,50 zusätzlich berechnet, auch meine vier Hälften Rosmarinkartoffeln (siehe Foto) und das Gemüse. Somit kommt das Rumpsteak auf einen stolzen Preis von EUR 24,90.
Niemand hat uns dann nach dem Essen gefragt, ob alles gut war, oder ob es uns geschmeckt hat.
Als Wein bestellten wir einen Ripasso zu EUR 37,--. Auch hier eine Aktion, die ich als Gast nicht gutheißen kann. Die zweite Flasche wurde geöffnet gebracht und konnte nicht probiert werden. Es wurde sogar in noch teilweise gefüllte Gläser aus der neuen Flasche nachgeschenkt. Auf meine Bemerkung, dass ich den Wein, also die neue Flasche gerne probiert hätte, erhielt ich die Antwort, dass hat der Chef schon gemacht. Bitte??
Übrigens stellte sich dann heraus, das der andere Kollege, welcher sich beim Servieren der Hauptspeisen unsicher war, eben dieser besagte Chef war.
Und mein "Absacker" ein Amaro-Grappa wurde in einem Ramazotti-Glas mit Eis (!) serviert.
OK, das Essen ist abwechslungsreich und guter Durchschnitt, der Service muss aber verbessert werden! Zumindest an diesem Abend war er nicht professionell.
Ja, ich als Rheinländer schon wieder in Mannheim ;-)
Auf Empfehlung eines Kollegen haben wir dieses Restaurant aufgesucht. Die Reservierung war perfekt gelaufen, auch wenn wir nicht den gewünschten "ruhigen Tisch in einer Ecke" bekommen haben und so war es nicht möglich, geschäftliche Themen ausführlich zu besprechen. Das Lokal war ca. zur Hälfte belegt.
Als wir unsere Garderobe abgeben wollten, war die Bedienung schon wieder verschwunden. Andere Gäste hatten Ihre (Winter)-Garderobe auf einen Stuhl oder auf der Bank abgelegt, was für einen... mehr lesen
Ristorante La Fenice
Ristorante La Fenice€-€€€Restaurant06211561491N3,5, 68161 Mannheim
3.0 stars -
"Gutes Angebot mit verbesserungswürdigem Service" Ehemalige UserJa, ich als Rheinländer schon wieder in Mannheim ;-)
Auf Empfehlung eines Kollegen haben wir dieses Restaurant aufgesucht. Die Reservierung war perfekt gelaufen, auch wenn wir nicht den gewünschten "ruhigen Tisch in einer Ecke" bekommen haben und so war es nicht möglich, geschäftliche Themen ausführlich zu besprechen. Das Lokal war ca. zur Hälfte belegt.
Als wir unsere Garderobe abgeben wollten, war die Bedienung schon wieder verschwunden. Andere Gäste hatten Ihre (Winter)-Garderobe auf einen Stuhl oder auf der Bank abgelegt, was für einen
Besucht am 11.01.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 26 EUR
So langsam verliere ich den Überblick. Und dabei fing alles so harmlos an. Vor etwa zehn Jahren war die Welt eines „Fastfood-Junkies“ noch scheinbar in Ordnung. Der Schnell-Fleischesser mit Menü-Affinität hatte die Auswahl zwischen dem goldenen M und dem Buletten König. Beides stabile, wenn auch spätestens seit dem filmischen Super-Size-Me-Selbstversuch von 2004 etwas in Verruf geratene Franchise-Größen, die man kurz vorm Hungertod oder vorm alternativen Biss in den Döner hin und wieder mal aufsuchte – wenn auch nicht selten mit dem schlechten Gewissen, wieder einmal in die Gesundheitsfalle zweit- oder drittklassiger Convenience-Nahrung getappt zu sein.
Doch dann setzte der Health-Boom, von vielen heute noch als „veganer Wahnsinn“ bezeichnet, ein und brachte einen immer noch andauernden Wandel unserer komplett langweiligen, total antiquierten Fastfood-Kultur mit sich. Street Food klang ja auch viel abenteuerlicher als sein auf Schnelligkeit reduzierter „Vorfahre“ und war plötzlich in aller Munde. „Pulled Pork“, „Dumplings“ und avantgardistisch anmutende Kreationen wie der „Chimichurri-Peanutbutter-Bergkäse-Bacon-Burger“ wurden aus umgebauten Kleintransportern, den sogenannten „Food-Trucks“, für die in der Schlange wartenden, manchmal auch leer ausgehenden „Slow-Foodies“ frisch zubereitet. Da war der Unterschied zu den üblichen Verdächtigen aus dem aufklappbaren Pappquader natürlich sofort schmeck- und auch sichtbar.
Die ersten Rauchzeichen einer kulinarischen Revolution der deutschen Imbisslandschaft entwichen aromatisch ihren Smokern und brachten etwas ins Rollen, was sich auch auf die Gastroszene erheblich auswirken sollte. So schossen in den letzten zehn Jahren eine ganze Reihe von Burgerläden bzw. -ketten aus ökologisch bewirtschaftetem Boden. „Bio“, „regional“ und „nachhaltig“ wurden zu den kulinarischen Hauptargumenten der neuen „Burger-Initiative“. Buletten aus minderwertigem Fleisch verschwanden in die tiefgekühlten Abgründe der Systemgastronomie. Ein neues Qualitätsdenken hatte eingesetzt und unserer Definition von Fastfood neuen Anspruch verliehen.
Allein in Karlsruhe kann man bei der Anzahl der neuen „Burgereien“, wie eingangs schon erwähnt, schnell den Überblick verlieren. War das „American Diner“ in Durlach im Jahre 2006 noch allein auf weiter Flur, haben sich mittlerweile kleinere und größere Ketten in der Fächerstadt angesiedelt. „Hans im Glück“, „Bratar“, „Liebesbeef“ und „Charles Oxford“ blasen zur „badischen Burgeroffensive“ und repräsentieren allesamt eine gehobene Imbisskultur, bei der das frisch gewolfte Qualitätsfleisch perfekt gebraten und sehr variantenreich „aufgemotzt“ zwischen Buns vom „Bäcker So-und-so“ platziert wird.
Vom seit Dezember 2015 in den Räumlichkeiten eines ehemaligen Pizza-Services ansässigen „DeliBurgers“ nahm ich erst vor ein paar Wochen Notiz, als ich zufällig daran vorbei fuhr. In Studentenkreisen gilt der kleine Burgerladen wohl schon länger als Geheimtipp. Nach der guten Erfahrung im „Bratar“ vor knapp zwei Jahren, war es mal wieder an der Zeit, einen neuen Buletten-Betrieb in KA kennen zu lernen.
Es war gegen 14 Uhr als wir durch die Glastür schritten und die Stufen zur etwas erhöht positionierten Bestelltheke mit dahinter liegender Burger-Brat-Küche erklommen. Eine Schiefertafel über dem Tresen verkündet das Speisen- und Getränkeangebot, die junge Dame dahinter erklärte uns „Neulingen“ kurz das System und das lautete hier „Self-Service“. Auf der Holztheke fallen mir gleich ein paar Bierflaschen ins Auge. Zweimal Unbekanntes von Alpirsbacher („KlosterStoff“ und „Kleiner Mönch“…man geht ja mit der Zeit) ein „Naturradler“ von Hochdorfer und – Jubelschrei! – ein „Surfers Ale“ von Hopfmeister (4 Euro), einer Münchner Braumanufaktur, die auch in „Craft“ macht.
Die freundliche Dame, die unsere Bestellung entgegen nahm und sich danach am Grill zu schaffen machte, um unsere „DeliBurgers“ zu braten, erklärte mir, dass ein regelmäßig wechselndes Angebot an Craft Bieren zum Konzept gehöre. Soso. Na dann kann man sich ja hier auf längere Sicht schön durchprobieren. Der freundliche Facebooker würde an dieser Stelle wohl „gefällt mir“ drücken.
Als „Burger-Special“ gab es an diesem Tag den „Krautigen“. Ein 180 g schweres Patty mit Burgersoße und Krautsalat im Brioche-Brötchen für 7,50 Euro. Die Freude einer später hier einkehrenden Mutti über dessen saisonales „Burger-Comeback“ schien echt zu sein. Um die kalten Wintertage besser zu überstehen wird zusätzlich eine heiße Knochenbrühe vom Rind (0,25l für 4 Euro) angeboten. Sonst gibt es hier im Grunde nur Burger und Fritten. Letztere sind hausgeschnitzt und kommen mit selbstgemachten Soßen (z.B. orientalische angehauchtes Ketchup oder Senfmayo) auf den Teller.
Den Jungs und Mädels von „DeliBurgers“ geht es um den reinen, unverfälschten Geschmack. Das schreiben sie sowohl auf ihrer Homepage, als auch auf der ersten Seite der Speisenkarte. Deswegen wird auch alles, was möglich ist, selbst hergestellt. Frisch gewolftes hochwertiges Rindfleisch vom Kultmetzger „Glasstetter“, selbstgestanzte Pommes, eingelegte Zwiebeln und Gurken sowie hausgemachter Eistee unterstreichen den Wunsch nach „pure fresh flavour“.
Das Angebot ist übersichtlich. Fünf verschiedene Burgervarianten stehen zur Auswahl. Die 180 g schweren Pattys kommen entweder „englisch“, „medium“ oder „durch“ vom Grill. Je nach Gusto. Auch ein „Vegetarier“ hat sich zwischen die von der Karlsruher Bäckerei „Reinmuth“ gefertigten Brioche-Brötchen geschlichen. Ich orderte den „Purist“ (Burger ohne alles für 6 Euro) und ließ ihn mit ein paar Scheiben knusprigem Bacon (1 Euro Aufpreis) und eingelegten Gurken (0,50 Euro Aufpreis) zusätzlich bestücken. Der Bacon musste sein, das war ich dem Schinkengott „Glasstetter“ aus Malsch einfach schuldig. Meine Begleitung gelüstete es nach dem „Cheeseburger“ (8 Euro), der mit Schwarzwälder Bio-Käse, Zwiebeln und Gurken veredelt war. Dazu ein paar frische Fritten (3,50 Euro), die inklusive zweier Soßen offeriert wurden. Eine Rhabarberlimo (3 Euro) von der Manufaktur „Proviant“ aus Berlin-Kreuzberg komplettierte unsere Bestellung.
Wir setzten uns an einen der länglichen Holztische, die etwas an Biergarnituren erinnerten. Viel blankes, recht unbehandeltes Holz, das einfach nur lackiert wurde, bot hier die rustikale Unterlage für Teller und Gesäß. Zwei Stehtische waren gleich neben dem Eingang postiert. Auf jedem Tisch befand sich eine kleine Holzkiste mit Servietten, Besteck, Salz & Pfeffer sowie eine fermentierte Chilli-Sauce, die den lustigen Namen „Palzpepper“ trug und vom Pfälzer Kommunalpolitiker und Musiker Andy Becht aus Pfälzer Jalapeños, Chillis, Tomaten und Paprika hergestellt wurde. Ich war erstaunt. Da musste man erst nach Karlsruhe fahren, um so eine sensationell fruchtig-scharfe Chillisauce aus der heimatlichen Pfalz zu entdecken. Sachen gibt’s…
Die Einrichtung des kleinen Burgerladens wirkte sympathisch reduziert. Von der Decke baumelten Glühbirnen mit Lampenschirmen aus einfachen Einmachgläsern. An den Wänden zollte man den Machern der hier verwendeten Produkte eingerahmten Respekt. In Raummitte befand sich ein schlicht in Betongrau gehaltenes Waschbecken mit gebogenem Wasserhahn aus Messing. Den verschmierten Pommes- oder Burgerfingern konnte man hier gleich zu Seife rücken.
Mit Kreide stand an einer Tür geschrieben, dass man hier die Pommes-Portionen eher etwas kleiner hält, um das Wegschmeißen von Lebensmitteln zu minimieren. Ein guter und richtiger Gedanke, zumal man bei Bedarf einen kostenfreien Fritten-Nachschlag bekommt. Uns hat die Portion absolut gereicht. Nach angenehmer Wartezeit konnten wir sie zusammen mit unseren saftigen frisch zubereiteten Medium-Burgern am Tresen abholen.
Schon beim ersten Biss war er da – dieser reine, unverfälschte Fleischgeschmack, den ich in einem solchen Bulettenbröchen amerikanischer Provenienz schon gar nicht mehr vermutete und der schon fast aus meinem kulinarischen Gedächtnis verschwunden war. Zusammen mit dem kross angebratenen Speck, dem Salatblatt und der Gurke war das ein beeindruckendes Geschmackserlebnis, das sich auch gut mit dem Münchner Craft Beer vertrug. Klar wunderte ich mich über die fehlende Tomate, aber die hat nun mal bei uns im Winter keine Saison. Vielleicht liegt sie ja in der wärmeren Jahreszeit zwischen dem Patty und dem herrlich fluffigen Brioche-Bun.
Der Rindfleischsaft aus dem Patty tropfte ein wenig auf unsere frittierten Kartoffelstäbchen, denen man vorher noch nicht einmal die Haut abgezogen hatte. Warum auch? Die schmeckt auch frittiert ganz prima und ich wunderte mich an diesem Nachmittag nicht zum ersten Mal. Wir dippten die „Hausmannspommes“ in die kleinen Soßenschälchen und waren uns einig, dass wir hier noch öfters einkehren werden. Die Portionsgröße des Burgers war absolut ausreichend und wir verließen mit einem sehr angenehmen Bauchgefühl das „DeliBurgers“. Kompliment, Herr Möller, für dieses in sich stimmige Konzept, das mit hochwertigen Produkten aus der Region geschmacklich überzeugen konnte. Gerne wieder.
So langsam verliere ich den Überblick. Und dabei fing alles so harmlos an. Vor etwa zehn Jahren war die Welt eines „Fastfood-Junkies“ noch scheinbar in Ordnung. Der Schnell-Fleischesser mit Menü-Affinität hatte die Auswahl zwischen dem goldenen M und dem Buletten König. Beides stabile, wenn auch spätestens seit dem filmischen Super-Size-Me-Selbstversuch von 2004 etwas in Verruf geratene Franchise-Größen, die man kurz vorm Hungertod oder vorm alternativen Biss in den Döner hin und wieder mal aufsuchte – wenn auch nicht selten mit... mehr lesen
4.5 stars -
"Hochwertige „Homemade-Burger“ und frische Fritten - dazu noch regional und nachhaltig produziert" Ehemalige UserSo langsam verliere ich den Überblick. Und dabei fing alles so harmlos an. Vor etwa zehn Jahren war die Welt eines „Fastfood-Junkies“ noch scheinbar in Ordnung. Der Schnell-Fleischesser mit Menü-Affinität hatte die Auswahl zwischen dem goldenen M und dem Buletten König. Beides stabile, wenn auch spätestens seit dem filmischen Super-Size-Me-Selbstversuch von 2004 etwas in Verruf geratene Franchise-Größen, die man kurz vorm Hungertod oder vorm alternativen Biss in den Döner hin und wieder mal aufsuchte – wenn auch nicht selten mit
Geschrieben am 14.01.2017 2017-01-14| Aktualisiert am
14.01.2017
Besucht am 13.01.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 98 EUR
Gegenüber Hannovers exklusivster Wohnlage (Steuerndieb) befindet sich ein großes Gelände, das ursprünglich einmal das British Military Hospital war. Nach dem Abzug der Briten haben sich nun multiple Unternehmen angesiedelt, z.B. das Cochlear Implant Centrum, ein Altenheim, ein Hospiz, produzierende Firmen, Handwerksbetriebe, Dienstleister und eben das Ristorante Da Priscilla. Hier kehren die Stadteilbewohner abends ein und die Mütter, die ihre Kinder aus dem Kindergarten abholen, mittags. Abends ist es immer voll in dem Familienbetrieb, und man sieht hier auch viele italienische Familien. Im Sommer kann man auf der großen Veranda den Abend verbringen. Das Restaurant bei Tag
Das Restaurant ist eher nüchtern eingerichtet mit schwarz lackierten Tischen und Holzstühlen. Die Stühle haben eine mittige cremefarbene Polsterung und eine verdammt harte Kante vorn, die z.T. recht angeschlagenen Tische tragen ein eierschalfarbenes über Eck ausgebreitetes Tischtuch. An den Wänden sind Leuchter mit Teelichten untergebracht. Von oben strahlen gelbliche Downlights, nur nicht über uns. Die Fotos sind also verrauscht. Blitzen im Restaurant will ich nicht. Die Seite zur Veranda hin ist großflächig verglast. und in der Dunkelheit
Zum Öffnungszeitpunkt, 18:00 Uhr, wurden wir am Eingang freundlich empfangen von einem akzentfrei deutsch sprechenden jungen Italiener, der uns dann den reservierten Zweiertisch zeigte, die Kerze darauf entzündete und uns auf das Tagesangebot an einer Wand hinwies. Er erkannte uns auch wieder, weil wir hier schon mehrfach Pizza geholt hatten. Dabei werden wir es auch in Zukunft belassen. Der Tisch war eingedeckt mit roten Vliesservietten, einem Veranstaltungshinweis und einer Menagerie mit Balsamico, Olivenöl, Pfeffer- und Salzmühlen. Dazu gesellte sich alsbald eine kleine Tafel mit der Weinempfehlung, die Karten in welliger Klarsichtfolie, die nur Pizza und Pasta enthalten, und eine Flasche San Pellegrino (5,50), das nun einmalig eingeschenkt wurde. Wir nahmen beide je ein Glas Rotwein von der Empfehlungstafel, einen Salice Salentino Riserva zu 9.00 Euro/0,2 l, der uns recht gut schmeckte. Ein Brotkorb kam mit fünf ausgezeichneten Weißbrotscheiben und einem Schälchen gemahlenen Parmesankäses darin. Nun saßen wir da und sahen uns fragend an. Kein Teller, kein Tuning für das Weißbrot? Man verdrückt also das Weißbrot trocken und mit etwas Rotwein im Mund. Geht ja irgendwie. Versuchsweise streute ich etwas Parmesan auf eine Scheibe, stellte aber fest, dass dies keinen Gewinn darstellte. Öl und Balsamico durch die Poren des Weißbrotes auf die Tischdecke zu tropfen, traute ich mich nicht, obwohl ich es gern getan hätte. So muss man die Menagerie sicher sehr selten auffüllen. Unser Tisch
Ein Amuse gueule wäre nett gewesen, war aber nicht vorgesehen. Somit bestellten wir einmal Tortellini in Schinken-Sahne-Soße und ein Carpaccio mit Rucola. Als Hauptgericht sollte es für uns beide argentinisches Rinderfilet mit Spinat sein. Eigentlich gehörte Gorgonzolasoße dazu, die meine Frau aber für sich abbestellte.
Schnell kamen die Tortellini (ganz ordentlich, aber nicht hausgemacht zu 7,50) und mein nicht bestelltes Vitello tonnato zu € 11.-. Ich bedauerte das Fehlen meines Carpaccio di manzo , wollte aber nicht so viel Aufhebens machen und aß, was auf den Tisch kam (blöde Erziehung). Zubereitet war es so, wie ich es gar nicht schätze, Fleisch grau, komplett bedeckt mit der Soße und mit fünf eingeschrumpelten Kapernäpfeln. Verwundert stelle ich fest, dass die Thunfischsoße genau schmeckte wie der Mais-Thunfisch-Salat in meiner Studentenzeit mit Mayonnaise, Ketchup und Senf. Nettes Retro-Erlebnis. Vitello tonnato
Es wurde mehrfach nach unserer Zufriedenheit gefragt und natürlich auch angeboten, mein Vitello tonnato gegen Carpaccio zu tauschen.
Schnell kamen dann unsere Filets (28.-). Da wir nicht nach dem Garungsgrad gefragt worden waren, für uns beide medium rare, was für meine Frau eher grenzwertig ist. Der Spinat schmeckt, als habe man ihn aus dem Toten Meer gezogen und war sehr bissfest. Leider war auch das Rind ein wenig überwürzt. Ich habe die Röstschicht schließlich abgeschnitten und beiseite gelegt, weil hier großzügig grobes Salz und grober Pfeffer anhafteten. Meine Gorgonzola-Soße minderte die Salzigkeit ein wenig und schmeckte recht gut. Da war meine Frau mit dem nackten Fleisch und dem versalzenen Spinat schlechter dran, so dass sie nur die Hälfte ihrer Portion aufaß. Hätten sich ein paar Kartoffeln oder anderes Gemüse auf die Teller verirrt, wäre alles nicht so schlimm gewesen. Eine Soße ganz ohne Ersatz einfach wegzulassen, ist uns auch bisher noch nicht passiert. Selbst ein Fixprodukt aus Tüte oder Tetrapack wäre besser gewesen. Da wir mit Karte nur an der Bar hätten zahlen können und viel lärmende Kinder inzwischen das Restaurant bevölkerten, zahlten wir bar unsere 98 Euro+9.- und suchten das Weite, bzw. die Ruhe. Wir fühlten uns ein wenig wie in der Mercedes-Werbung, wo jemand auf einem lärmerfüllten orientalischen Marktplatz einsteigt, die Tür schließt, der Lärm weg ist und ein leises „zu Hause“ seufzt. Wir mögen keine Kleinkinder am Abend beim Essen, deren einzige Verständigungsmöglichkeit in Schreien und Quietschen besteht. Spanische Kinder im Tiefschlaf gegen Mitternacht stören uns nicht. Rinderfilet/Spinat/Gorgonzola Rinderfilet medium rare
Wir fragten uns, was es wohl ausgemacht hat, dass die Zufriedenheit und das kleine Glücksgefühl fehlte, mit dem wir sonst immer ein Restaurant verlassen. Es waren wohl die vielen unstimmigen Kleinigkeiten und das Gefühl, zu viel bezahlt zu haben.
Später zu Hause aß meine Frau dann noch eine Scheibe Brot. Schade! Ein nettes Restaurant, nur 500m von unserem Haus entfernt, wäre himmlisch.
Nach Küchenreise die 2 (kaum wieder)
Gegenüber Hannovers exklusivster Wohnlage (Steuerndieb) befindet sich ein großes Gelände, das ursprünglich einmal das British Military Hospital war. Nach dem Abzug der Briten haben sich nun multiple Unternehmen angesiedelt, z.B. das Cochlear Implant Centrum, ein Altenheim, ein Hospiz, produzierende Firmen, Handwerksbetriebe, Dienstleister und eben das Ristorante Da Priscilla. Hier kehren die Stadteilbewohner abends ein und die Mütter, die ihre Kinder aus dem Kindergarten abholen, mittags. Abends ist es immer voll in dem Familienbetrieb, und man sieht hier auch viele italienische... mehr lesen
Bistrorante da Priscilla
Bistrorante da Priscilla€-€€€Restaurant, Bistro, Pizzeria051145913666Gehägestraße 22b, 30655 Hannover
2.5 stars -
"Stadtteilversorgungsitaliener mit Defiziten" Ehemalige UserGegenüber Hannovers exklusivster Wohnlage (Steuerndieb) befindet sich ein großes Gelände, das ursprünglich einmal das British Military Hospital war. Nach dem Abzug der Briten haben sich nun multiple Unternehmen angesiedelt, z.B. das Cochlear Implant Centrum, ein Altenheim, ein Hospiz, produzierende Firmen, Handwerksbetriebe, Dienstleister und eben das Ristorante Da Priscilla. Hier kehren die Stadteilbewohner abends ein und die Mütter, die ihre Kinder aus dem Kindergarten abholen, mittags. Abends ist es immer voll in dem Familienbetrieb, und man sieht hier auch viele italienische
Geschrieben am 13.01.2017 2017-01-13| Aktualisiert am
14.01.2017
Besucht am 12.01.2017Besuchszeit: Abendessen 5 Personen
Rechnungsbetrag: 332 EUR
Auf der Schwetziger Straße oder in unmittelbarer Umgebung gibt es für mich mittlerweile eine große Auswahl guter Restaurants. Hahnhof, Costa Smeralda, nicht zu vergessen Doller und nun für mich auch die Pinzgauer Stub'n. Ehrlich gesagt, als nicht Mannheimer erwartet man dies in diesem Stadtteil nicht. Um so wichtiger, hier darauf aufmerksam zu machen.
Achtung, es ist schwierig hier einen Parkplatz in der Nähe zu finden.
Wir hatten rechtzeitig einen Tisch für 5 Personen bestellt, was sich anscheinend als ein Muss herausstellt, denn um 19:30 h war kein Tisch mehr frei! Ein nettes Ambiente, sehr viel Holz und ansprechende Tischdekoration. Die Bedienung, anfangs etwas reserviert, taute mit der Zeit auf und wurde immer aufgelockerter. Es machte nichts, dass wir die letzten Gäste an dem Abend waren. Keine Hektik, keine Aufforderung nun zu bezahlen. Auch nach Ausgleich der Rechnung blieben wir bestimmt noch 15 bis 20 Minuten sitzen!
Ich beziehe mich bei diesen Zeilen ausschließlich im Detail auf mein Essen, wobei ich erwähnen muss, dass alle Gäste 100%ig zufrieden waren. Teilweise auch Fotos von den Speisen der "Mitesser".
Mich liebäugelte die Variation der Gänsestopfleber (EUR 21,00), eine kleine Kugel als cremige Pastete, einmal eine Scheibe aus der Terrine und eine Portion mit Pumpernickel geschichtet. Lecker, schmackhaft. Mit auf dem Teller war ein löffelgroßer Klecks Tatar und auf meine Frage, wie dies denn dazu passen würde kam die Antwort, dass der Koch mir was Gutes tun wollte, weil einer unser Leute das Rindstatar bestellt hatte. OK....naja...
Als Hauptgang wählte ich das Rinderfilet mit Rahmwirsing und Pommes Frites (EUR 35,00). Auch eine Kombination, die ich etwas gewagt finde. Wirsing mit Pommes? Das Fleisch super zart, perfekt auf den Punkt gebraten und ebenso gewürzt. Der Wirsing wirklich cremig und sehr fein geschnitten. Ein paar Pommes habe ich gegessen, aber ehrlich, aus meiner Sicht passen die nicht ganz als Sättigungsbeilage.
Der Wein...eine sehr große Karte mit vielen Weinen aus, natürlich, Österreich. Wir bestellten einen Zweigelt Reserve vom Weingut Bründelmayer aus dem Jahr 2011 und der Bedienung fiel bei der Präsentation vor dem Öffnen auf, das der Jahrgang nicht korrekt ist (2012). Sie prüfte nochmals die Bestände, entschuldigte sich sehr für die nicht korrekte Angabe in der Weinkarte. Wir bleiben bei dem Wein, der sehr trocken und passend zum Rinderfilet war. übrigens wurde mir zu der Lebervorspeise eine gut dazu passende Beerenauslese (kleines Glas zu 9,00 EUR) angeboten und serviert.
Zum Abschluss der viel gelobte Kaiserschmarrn mit Rosinen und Zwetschgenröster, (EUR 8,50) eine Wucht. Nicht zu süß!
Die Auswahl an flüssigem Nachtisch - Digestif - ist ebenfalls riesig. Obstbrände von verschiedenen Brennereien zu unterschiedliche Preisklassen.
Fazit: sehr gut!
Auf der Schwetziger Straße oder in unmittelbarer Umgebung gibt es für mich mittlerweile eine große Auswahl guter Restaurants. Hahnhof, Costa Smeralda, nicht zu vergessen Doller und nun für mich auch die Pinzgauer Stub'n. Ehrlich gesagt, als nicht Mannheimer erwartet man dies in diesem Stadtteil nicht. Um so wichtiger, hier darauf aufmerksam zu machen.
Achtung, es ist schwierig hier einen Parkplatz in der Nähe zu finden.
Wir hatten rechtzeitig einen Tisch für 5 Personen bestellt, was sich anscheinend als ein Muss herausstellt, denn... mehr lesen
Pinzgauer Stub'n
Pinzgauer Stub'n€-€€€Restaurant, Take Away, Weinkeller0621449675Schwetzinger Straße 175, 68165 Mannheim
5.0 stars -
"Perfekte Küche - guter Service - nettes Ambiente" Ehemalige UserAuf der Schwetziger Straße oder in unmittelbarer Umgebung gibt es für mich mittlerweile eine große Auswahl guter Restaurants. Hahnhof, Costa Smeralda, nicht zu vergessen Doller und nun für mich auch die Pinzgauer Stub'n. Ehrlich gesagt, als nicht Mannheimer erwartet man dies in diesem Stadtteil nicht. Um so wichtiger, hier darauf aufmerksam zu machen.
Achtung, es ist schwierig hier einen Parkplatz in der Nähe zu finden.
Wir hatten rechtzeitig einen Tisch für 5 Personen bestellt, was sich anscheinend als ein Muss herausstellt, denn
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Über die Örtlichkeit, die Gastgeberfamilie Keller und das ganze Drumherum hat der Genussspecht von der Weser in seinen beiden Bewertungen schon alles Wissenswerte niedergeschrieben. Um diesen Bericht nicht komplett ausufern zu lassen, setze ich ganz deskriptiv mit dem Eintritt in das Restaurant ein. Nicht verschweigen möchte ich allerdings den kleinen Spaziergang dorthin. Er führte uns durch die grünen Wallanlagen und wurde in reichlich vorgeglühtem Zustand vorgenommen.
Schon beim Betreten des Anwesens war ich mittelschwer betrun….äh beeindruckt. Das klassizistische Gebäude, in dem das Restaurant untergebracht war, wirkte nicht nur von außen sehr feudal. Da wollte Borgi dem Pfälzer Landei mal so richtig zeigen, wo die vornehme Bremer Gesellschaft zu tafeln pflegt. Im Inneren des „hohen Hauses“ fühlten wir uns zwischen den weißen Säulen, der kunstvoll illuminierten Wandverkleidung, dem dunklen Parkettboden und den wie umgedrehte Regenschirme anmutenden Lampen eher wie in einer Museumshalle (für so modernes, zeitgenössisches Zeugs), als an einem Ort des Genießens. Doch dieser ganz besondere, individuell-artifizielle Touch verlieh den Räumlichkeiten ihren besonderen Charakter und machte neugierig auf den ambitionierten Küchenmix, den Chefkoch Marius Keller hier seit 2011 seiner aufgeschlossenen Klientel bietet.
Es war an diesem Abend nicht viel los im Canova und nach freundlicher Begrüßung seitens der jungen Servicedame befanden wir uns flugs an einem kultiviert eingedeckten Tisch direkt an der Fensterfront, durch deren Scheiben man die nächtlichen „Wall“ungen gut beobachten konnte. Wir hatten reichlich Gesprächsstoff im Gepäck (und nicht nur diesen, wie sich später noch herausstellen sollte…), immerhin war unsere letzte kulinarische Zusammenkunft in der Hansestadt (damals an Ostern beim leckeren Italiener „Due Fratelli“) schon ein gutes halbes Jahr her, und so vergaßen wir vor lauter Geplapper fast die Durchsicht der Speisen- und Getränkekarten.
Gran Borgo beauftragte mich nonchalant mit der Auswahl des passenden Weines. „Du suchst aus, ich lade ein!“ – Worte, denen ich beflissentlich Folge leistete. Ich blätterte in der gut bestückten Weinkarte im Ringbuchformat. Keine echte „Bibel“ wie in besternten Häusern, aber doch aller Ehren wert. Flaschenweise weiße Kreszenzen aus Deutschlands wichtigsten Anbaugebieten, ergänzt von einer Reihe ausgesuchter Spezialitäten aus Österreich, der Grande Nation und Italien. Bei den Rotweinen dominierten erwartungsgemäß die französischen, italienischen und spanischen Gewächse. Ich überschlug das Angebot und kam auf gute 120 Positionen. Die Qual der Wahl ergriff mich.
Soso, der Meister wollte also seinen Pfälzer Riesling-Padawan auf die Probe stellen. Würde er bei einem Fehlgriff seinen jungen Weinnovizen in die Tiefen seines Gewölbekellers in die Pfalz zurückschicken? Panik machte sich breit. Doch da, die Rettung. Unter den vier angebotenen Rieslingen aus den VDP-Lagen der Mittelhaardt (meine zweite Weinheimat!) stach mir sofort das Große Gewächs von A. Christmann aus Neustadt-Gimmeldingen („Mandelgarten“) ins Auge. Für 56 Euro gar nicht mal unfair kalkuliert. Die erste Flaschenweinhürde war genommen. Gut so.
Durch das intensive Studieren der breitgefächerten Palette an Rebensäften geriet ich in Sachen Speiseauswahl gegenüber meiner Tischnachbarn etwas ins Hintertreffen. Der Herr Borgfelder unn sin Fruu hatten anscheinend mächtig Hunger. Auch meine Herzensdame drängte auf eine baldige Entscheidung meinerseits.
Für einen Pfälzer Weinstubenhocker wie mich war das Entschlüsseln der hier gebotenen Speiseartikel gar nicht so trivial. Gut, dass es in der Karte ein kleines Glossar zur Begriffsklärung gab. „Knuf“, „Kikok“, „Kerbelknolle“ und „Knollenziest“ klang schon verdammt nach kulinarischer Alliteration. War aber keine. Dahinter verborg sich veganes Spitzen-Brot (Knuf), ein nur mit Getreide gefüttertes Hähnchen von Borgmeier (kein Scherz!!!) aus Delbrück (Kikok), eine wurmähnliche Wurzel, die angeblich nach Kohlrabi schmeckt (Knollenziest) und die süße, mehlige Wurzel des Kerbelgrüns (Kerbelknolle).
All das kommt bei Chefkoch Marius Keller auf den Tisch bzw. in den Kochtopf. Doch der war an jenem Abend gar nicht zugegen, wie uns seine Mutter Sylvia mitteilte. Er würde krank daheim im Bett liegen und sich für die kommenden Events zum Jahreswechsel noch etwas schonen. Aber seine rechte Hand, der talentierte Sous-Chef, würde unsere Erwartungen sicherlich genauso erfüllen, versprach uns die Chefin des Hauses und verschwand dann auch sehr zeitig.
Während sich der Wesergourmet aus der Karte ein 5-gängiges Mahl zusammenbastelte, musste ich bei der Bestellung dem mittäglichen Besuch in der Hamburger „Fischbeisl“ etwas Tribut zollen und konnte kulinarisch nicht ganz so in die „Vollen gehen“ wie mein scheinbar ausgehungerter Tischnachbar. Die mit Bedacht zusammengestellte Speisenkarte kündete von einer zeitgemäßen Interpretation der klassischen Küche, bei der auch gern die Produkte aus der näheren Umgebung mit einbezogen werden.
Da fiel mir die Entscheidung für den Norddeutschen Fischeintopf (in der kleineren Vorspeisenversion für 16 Euro) nicht allzu schwer. Dass hier die komplette Fischeinlage vom Bremer Spezialist für Meeresdelikatessen - F.L. Bodes - stammte, wusste ich beim Bestellen noch nicht. Die Dame an meiner Seite wählte vorweg den Winterlichen Blattsalat mit knackigem Wintergemüse und delikater Kräuter-Vinaigrette (8,90 Euro). Beim Hauptgang trotzte ich der raffinierten Regionalküche ein bodenständiges Schmorgericht ab. Den zarten Kalbsbäckchen (22,90 Euro), die von bunter Möhre und einem Gratin von der „mittelfrühen“ Lilly Kartoffel begleitet wurden, konnte ich nicht widerstehen. Sehr positiv fiel auf, dass man etliche Gerichte auch als kleinere Vorspeise bzw. als Zwischengang ordern konnte. Bei der Pasta mit Hirschragout, Preiselbeeren, Quitte, Waldpilzen und Parmesan (16,90 Euro) durfte es für meine Begleitung aber schon eine „ausgewachsene“ Hauptspeisenportion sein.
Das Große Gewächs aus der Pfalz wurde entkorkt. Schon beim Anblick dieses Pfälzer Highend-Gesöffs wurde mir ganz warm um die Leber. Ich stammelte etwas von Mineralität, intensiver Frucht und Finesse und wollte damit eigentlich nur sagen: was für ein genialer Tropfen funkelt uns denn da grüngelb aus dem auf Hochglanz polierten Glas entgegen. Die kaum spürbare, der Fachmann würde sagen: gut integrierte Säure, ist ja nicht gerade typisch für den Riesling aus meiner Heimat. Da hilft ja in vielen Fällen nur der Griff zum Mineralwasser, um die Säure im Schorle zu ertränken. Aber in so einem GG steckt eben die ganz hohe Kunst des Weißweinmachens und das schmeckt man dann eben auch. Geiler Stoff, der meine Freude auf den Fischeintopf noch zu steigern vermochte.
Bei dem Ess-Enthusiasten neben mir herrschte eine Stimmung wie in der Altsteinzeit kurz nachdem das Mammut zerlegt wurde. Seine Freude auf das Tatar und Knochenmark vom Auerochsen war genauso herrlich authentisch wie das Soulfood für Jäger und Leckereiensammler auf dem Teller vor ihm. Zeitgleich wurde die wohl portionierte Vorwegvariante des Fischeintopfes serviert. Die Protagonisten aus Neptuns Reich schwammen in einem herrlich aromatischen Sud. Fenchel, Queller und Estragon verliehen den perfekt gegarten Fischfiletstücken (Rotbarbe, Kabeljau) und Meeresfrüchten (Mies- und Jakobsmuscheln, Garnelen und Kalmar) einen mildwürzigen Frischerahmen, der den eigenaromatischen Meeresbewohnern noch genügend Geschmacksspielraum ließ. Insgesamt war der Teller von seinem Aromenbild viel geradliniger, als ich zunächst in Anbetracht des ungewohntem „Grünzeugs“ in meinem Teller vermutet hätte. Grundiert von einer wunderbar abgeschmeckten Suppe, die ich bis auf den letzten Tropfen lustvoll auslöffelte. Ein leichter Vorspeisengang, der mir geschmacklich sehr gut balanciert erschien und von frischen Grundzutaten geprägt war. Der korrespondierende Pfälzer Riesling passte dazu perfekt. So konnte es weitergehen.
Während Borgi sein verloren geglaubtes Eigelb unter 5 Gramm italienischem Wintertrüffel wiederfand, leerte sich so allmählich unser Großes Gewächs. Ich erhoffte mir insgeheim einen schweren Roten zu meiner mürben Kalbsbacke. Doch die Tischgemeinschaft sprach sich mehrheitlich für eine Flasche Rosé aus. Die Auswahl an lachsfarbenen Kreszenzen beschränkte sich auf gerade mal vier Flaschen. Der 2012er, aus der Pinot Noir-Traube gekelterte Sancerre Rosé von der Domaine Michel Thomas (34,50 Euro) war schnell beschlossene Sache. Doch der war vergriffen. Lediglich sein jüngerer „Bruder“ aus dem Jahre 2015 lag im für die Servicekraft unzugänglichen, da abgeschlossenen Weinkeller. Den Schlüssel dafür besaß sie nicht, den hatte nur der krank im Bett liegende Chef (vielleicht unterm Kissen?). Deshalb bot sie uns zwei Alternativen zum Probieren an, die uns jedoch nicht so recht überzeugten. Was tun also, wenn der gewünschte Wein nicht vom Personal geliefert werden konnte? Na klar, der kranke Chefkoch musste sich aus den Federn quälen und den Hochsicherheitsweinkeller aufsperren – nicht wegen einer Flasche Sancerre – ehe um der Zufriedenheit seiner Gäste willen. Nicht dass wir darauf beharrt hätten, all das lief ohne unser Wissen – quasi hinter den Kulissen ab und gab Aufschluss darüber, wie selbstverständlich man hier mit den Wünschen seiner Gäste umgeht. Für mich ist so eine Vorgehensweise definitiv nicht selbstverständlich – eher vorbildlich und höchst professionell.
Mit seinem dritten Gang, dem Nordsee-Kabeljau mit Bronzefenchel, Lauch und Bunter Beete zog mir mein Tischgenosse so richtig die Feinschmeckernase lang. Besonders das abwechslungsreiche Farbenspiel beim Gemüse wusste zu gefallen. Vom perfekt gebratenen Kabeljau ließ er mich zusammen mit einer leicht angerösteten, noch knackigen Scheibe Porree probieren. Da wirkte der Fisch beinahe wie ein Nebendarsteller bei dem wunderbar dichten Lauch-Aroma.
Zum durchaus trinkbaren, mit viel Aufwand herbeigeschafften Loire-Wein gesellten sich allmählich unsere Hauptgänge. Die stundenlang geschmorten und deshalb sagenhaft mürben Kalbsbäckchen thronten stolz übergossen auf einer kräftigen, handwerklich gut gelungenen Jus, die Borgi als „samtige Rotweinreduktion“ bezeichnete. Das Kartoffelgratin war noch leicht süffig, aber eher verhalten gewürzt. Seine dezente und deshalb gut korrespondierende Süße bot zusammen mit dem deftigen Fleischgericht einen äußerst ausgewogenen Gesamteindruck auf dem Teller. Kurzum: ein schnörkellos gut gekochtes Hauptgericht!
Das gleiche Urteil traf auch auf die mit Hirschragout getoppte Pasta meiner Begleitung zu. Die noch leicht bissfesten Fettuccine lagen kaum sichtbar unter einer erdig-würzigen Ragout-Haube, die mit angebratenen Waldpilzen, etwas Preiselbeersauce und frisch gehobeltem Parmesan geschmacklich unterfüttert war. Die Produktkombination passte sehr gut zusammen und stellte ein sauber ausgearbeitetes, winterliches „Waldgericht“ mit ordentlich „Schmackes“ dar. Ähnliches könnte ich an dieser Stelle über den Canova-Burger des Herrn Borgfelder berichten. Auch der sah handwerklich fundiert zubereitet und verdammt gut“burger“lich aus.
Kurz vor dem Dessert erklommen wir dann gemeinsam den siebten Sherry-Himmel. Peter Siemens, ein treuer Soldat Karls des V., soll die nach ihm benannte Rebsorte im 16. Jahrhundert vom Rhein nach Südspanien – genauer gesagt nach Jerez – gebracht haben. Die Trauben unseres 1947er (!!!) PX aus Borgis Privatbeständen (keine Ahnung wie viel Korkgeld er dafür hat hinblättern müssen…) stammten aus der Nachbarregion Montilla-Moriles, wurden in der Bodegas Toro Albalá vinifiziert und kamen laut Etikett im Jahre 2009 als großartiger Süßwein in die Flasche. Am Anfang etwas verhalten, dann aber mit üppiger Frucht nur so um sich werfend, waren wir alle sprachlos über dessen phänomenales Bouquet. Ein Erlebnis, das meine bis dahin eher kritische Einstellung gegenüber Sherrys komplett in Wohlgefallen auflöste. Und das bei jedem Schluck mit einem unendlich langen Finish. Der Sherry stahl unserem Dessert, einer soliden Crème brulée mit Tonkabohneneis (8,90 Euro), zwangsläufig die Schau, aber das nahmen wir gerne in Kauf.
„Ich stand von süßem Rausche trunken, wie in ein Meer von Seligkeit versunken…“ (Anfang von „Canovas Hebe“). Der gute Johann Gottfried Seume, der ja eigentlich ein Hardcore-Asket war, liefert mir die Worte, um den weiteren Verlauf dieses sensationellen Abends anzudeuten. Vielen Dank an unsere beiden kulinarischen Komplizen von der Bremer Genussfraktion, die uns diesen tollen Abend beschert haben. Das Rückspiel findet aber in der Pfalz statt.