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So auch im Restaurant Dünendeck, welches aus einem Imbiss am Campingplatz Miramar entstand.
Restaurant Dünendeck
Vorerst wurde im Frühjahr die Strandbar eröffnet, derweil gingen die umfangreichen Umbauarbeiten als auch der teilweise Neubau des Restaurants voran. Am 4. Juli öffneten sich dann auch die Türen des neuen Restaurants, und man versprach einen neuen kulinarischen Hotspot auf Fehmarn. Es sollte Traditionelle Küche mit modernem Twist gepaart werden. Also gab es ja für uns und Opi Hartwig nichts anderes als diese neue Location einmal auf Herz und Nieren zu testen. Und da hatten wir uns was vorgenommen, denn als wir Wastel´s Lucie im Laden besuchen waren, schnackten wir so mit ihrer Kollegin, und diese meinte das es da sehr unterschiedliche Aussagen gibt. Von ganz schlecht bis gut. Na da sind wir ja gespannt. Die Reservierung über Open Table erfolgte natürlich problemlos.
Restaurant Dünendeck
Die wenigen Kilometer bis an den Fehmarnsund haben wir schnell bewältigt, den fahrbaren Untersatz konnten wir auf dem Restaurant eigenen Parkplatz, abseits des Campingplatzes abstellen. Uns begrüßte ein großer, heller Glaskasten, welcher über einen leichten Schotterweg und wenige Stufen erreichbar war. Drinnen angekommen wurden wir von einer älteren Dame begrüßt, und sogleich forsch in die rechte Seite des Restaurants gebeten, da auf der linken Seite noch der Fußboden versiegelt werden müsse.
Gastraum
Komisch das da trotzdem die Tische eingedeckt waren, aber da scheint man ja die Bauarbeiter hier freundlich zu begrüßen und zu bewirten. Oder hatte man keine Lust das ganze Restaurant zu bewirtschaften?
der "gesperrte" Bereich
Wir gingen also auf die rechte Seite, dort waren 2 Tische besetzt, ein weiteres Pärchen kam dann noch einige Zeit nach uns. Mehr war nicht für den Abend. Ok, der Campingplatz ist geschlossen, der normale Bürger verirrt sich nicht unbedingt hier raus.
Wir nahmen also Platz an dem uns zugewiesenen Tisch. Dabei fiel mir auf das der rechte Teil mit Hochstühlen oder aber mit großen Sesseln ausgestattet war, während der linke Teil fast ausnahmslos mit Stühlen bestückt war. Die Sessel waren zwar groß und weich, zum Essen saß man aber sehr ungemütlich, da man immer auf der vorderen Kante gesessen hat, um überhaupt an den Tisch zu kommen. Gerade für ältere Leute wie Opi Hartwig ist das nicht angenehm.
unser Sitzbereich mit großen Sesseln
Des Weiteren fiel uns auf, dass es im Glaskasten recht frisch ist, so hatten die Damen an den beiden Nachbartischen ihre Jäckchen an, meine Frau folgte ihrem Beispiel fröstelnd alsbald.
da hinter geht es zu den Toiletten da vor gehts wieder zum Restaurant
Auch unschön, wenn man auf Toilette muss, verlässt man das Restaurant, geht an das Ende des Hauses, welches den Sozialtrakt des Campingplatzes beherbergt, und kann im Sommer zwischen den Campern sein Geschäft verrichten. Ich musste im Regen raus, was nicht unbedingt besser war. Auch nicht schön, Handtücher oder ähnliches waren Fehlanzeige.
Toilettentrackt-gemeinsam genutzt von Campingplatz und Restaurant Ordentlich siehts aus....
In der Zwischenzeit kam dann auch die „nette“ Dame vom Anfang wieder an unseren Tisch, und überbrachte die Speisekarten, welche wie in letzter zeit hier auf Fehmarn in Mode gekommen, als großes Platzdeckchen ausgehändigt werden.
Speisekarte-aber bitte nicht als Unterleger
Als Platzdecken durften sie allerdings nicht benutzt werden, denn nach der Bestellung wurden sie wieder eingesammelt. Warum mach ich dann solche riesigen Karten? Bei der Übergabe der Speisekarten fiel mir dann bei der Dame auch auf, dass ihr „Latz“ von oben bis unten vollgegleckert war. Ein frisches Shirt wäre hier mal angebracht gewesen.
Beim Blick auf die Speisekarte mussten wir dann doch zweimal schauen, und gegenüber den sonstigen hohen Preisen hier auf Fehmarn war das dann schon oberste Fahnenstange, zumindest für uns. Die Speisekarte geht quer durch den Gemüsegarten und bietet vom Burger über Fleisch und Fisch zu Pasta und Vegi so ziemlich alles. Ob das dann alles auch so frisch ist? Na wir werden sehen. Unsere Wahl stand recht schnell fest und so wollten wir bestellen. Meine Frau wollte ursprünglich eine Tomatensuppe, gabs nicht mehr, war aus. Ok. Ich wünschte die ganze Scholle nach Finkenwerder Art, auch die war aus. Bei drei besetzten Tischen? Na gut, dann soll es ebend das Labskaus werden. Auf die Frage ob er denn frisch zubereitet werde antwortete die gute Dame wenigstens wahrheitsgemäß. Das Labskaus kommt hier aus der Dose, wird aufgehübscht und mit Rollmops und einem frischen Spiegelei serviert. Waaaaas??? Und das für 20 Euro? Nein danke….. Letztendlich bestellten wir dann ebend zum allerersten Male alle drei dasselbe.
Getränke:
· 2x 0,3ér Grevensteiner Bier für 4,10 €
· 1x 0,2ér Riesling Mineralgestein vom Weingut Manz Rheinhessen für 7,40 €
Vorspeise:
· 1x Käse-Lauch Suppe mit Salsiccia-Brät Einlage für 7,50 €
Hauptspeise:
· 3x Pannfisch Kabeljaufilet mit Bratkartoffeln, Senfsauce und kleinem Salat für je 26,00 €
Warum die gute Dame nun trotz fast leerem Lokal geschlagen 15 Minuten für unsere Getränke benötigte erschloss uns so auch nicht ganz. Aber vielleicht ist sie nicht aus der Gastronomie, denn Weingläser fasst man ja eigentlich auch nicht am Bauch an, wenn man sie statt auf einem Tablett per Hand zu Tisch bringt. Das weiß ja selbst ich das der lange Stiel am Glas für solche Zwecke dran ist. Fingerabdrücke am Glas sind dann ein unschöner Nebeneffekt, und veranlasste uns das Glas zurück gehen zu lassen. Die Stimmung der Dame war dann natürlich entsprechend….. Über die Getränkepreise hier brauchen wir gar nicht zu reden, ich glaube Wastel hätte das verwehrt, denn 4,10 € für ein 0,3ér Glas Bier sind dann doch schon fast Oktoberfestpreise.
Getränkeauswahl
Kurz vorher gab es einen kleinen Gruß aus der Küche. Hummus mit rotem Pfeffer und Baguette. Warum man hier Hummus serviert, sonst gibt es ja hier eine arabische Küche, erschließt sich mir nicht. Kann man, im Gegensatz zum völlig vertrockneten Baguette essen, meine Frau ließ es aber ob des roten Pfeffers links liegen.
Gruß aus der Küche. Hummus mit rotem Pfeffer und Baguette Gruß aus der Küche
Unmittelbar nach unseren Getränken kam zeitgleich meine Käse-Lauch Suppe. Diese hatte mal eine völlig andere Farbe als auch Konsistenz als wie ich sonst diese Suppe aus der heimischen Küche kenne.
Käse-Lauch Suppe mit Salsiccia-Brät Einlage
Hier war sie fast schon kräftig gelb, was sicher auch an der Farbe vom verwendeten Schmelzkäse liegen kann. Sie war sehr herzhaft, was an diesem fast schon scharfen Salsiccia-Brät liegen kann. Dazu viel frischer Lauch und knusprige Croutons. Ja, die war schon mal was.
kräftig-würzig reichlich Salsiccia-Brät Einlage
Eine viertel Stunde nach meiner Vorsuppe bekam jeder eine Schale mit Salat, welcher zum Pannfisch dazu gehörte. Während der untere Teil ausnahmslos mit trocknem Blattsalat gefüllt war, gab es oben auf ein paar Schnitzen von der Karotte und Sprossen, welche so scharf waren, dass man von dem anderen Gemüse nichts mehr schmeckte. Das Ganze war mit reichlich dünnem, nicht schmeckendem Balsamico Dressing „verziehrt“. Nach den ersten Bissen ließen wir alle drei die Schüssel links liegen, und rührten sie nicht mehr an. Wir waren uns einig, das war nix.
Beilagensalat
Aber es sollte nicht besser werden. Denn unser Pannfisch war nicht das, was versprochen wurde. Vom Kabeljau war das Wenigste drauf, dafür war zusätzlich noch Lachs und Seelachs auf dem Teller. Auf unsere Beschwerde das wir doch wie laut Karte Kabeljau bzw. Dorsch möchten, wurde uns nur pampig entgegnet das man jetzt die Karte geändert hat und es nun so austeile.
eigentlich Pannfisch aus Kabeljaufilet mit Bratkartoffeln, Senfsauce
Dann aber bitte auch neue Karten drucken, bzw. dies bei der Bestellung kundtun. Wenn wir doch jetzt wenigstens vom Fisch entschädigt gewesen wären, aber hier müssen wir leider sagen das der Fisch nicht 2-mal sondern 3-mal gestorben ist. Der Fisch war „furztrocken“, uns kam es so vor als wenn der bereits mehrmals warm gemacht worden wäre.
Kabeljau, Lachs und Seelachs als Pannfisch
Solch schlechten Lachs habe ich lange nicht gehabt, aber auch der Dorsch und der Seelach waren nichts. Wobei wir uns noch immer über das winzig kleine Stück Dorsch ärgerten. Ebenfalls ärgerlich waren die Bratkartoffeln. Diese haben zwar knusprigen Speck und Zwiebel gesehen, aber wahrscheinlich wurden diese erst nach der Zubereitung hinzugefügt.
3x tot gebraten
Die Bratkartoffeln selbst waren diesen Namen nicht ansatzweise wert. Pappig weich, fettig und null gewürzt. Dazu ertranken sie zusätzlich in der Senfsoße, sodass das eine einzige Matsche wurde. Schade, so schlecht habe ich lange nicht mehr gegessen.
das war nix
Was uns beim Essen sehr sauer aufstieß, war die Tatsache das sich die beiden Bedienungen hinter der Theke lautstark über uns lustig machten und uns nachäfften das wir ja mit dem Pannfisch nicht zufrieden wären. Kundenfreundlichkeit wird hier großgeschrieben. Zur Ehrrettung muss ich noch sagen, dass unsere Bedienung uns als „Entschädigung“ noch einen Espresso oder Schnaps aufs Haus angeboten hatte. Wir lehnten aber dankend ab. Von der Kollegin kam dann nur die Bemerkung das sie bei solchen Gästen nicht immer so betteln soll. Aha.
Das Essen sollte uns aber noch den ganzen Abend begleiten, denn bereits auf der Heimfahrt bekam meine Frau ordentliche Magenkrämpfe und verbrachte den Abend auf dem Sofa. Aber auch Opi Hartwigs Bauch als auch meiner rumorten, was ich sonst so nicht kenne. Da halfen dann auch die vielen Jubi bei Opi Hartwig nicht mehr. Da schien an dem Fisch doch etwas „faul“ gewesen zu sein.
Wir waren gewarnt, Lucie´s Kollegin sollte Recht behalten.
Unser Fazit: wir ließen zu dritt 101,10 € im Dünendeck auf Fehmarn. Für uns die schlechteste Gastronomie auf der Insel. Nicht nur beim Essen, auch beim Personal. Wir kommen nicht wieder, aber auf uns wird man auch verzichten können. Ob allerdings die Camper die hohen Preise auf Dauer so mittragen glaube ich kaum.