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Dat lütte Fischhus
Da Opi Hartwig aber auch leidenschaftlich gern Essen geht, und er mir da bei diesem Internetdingensberichten unter die Arme greifen will, wünschte er sich abends essen zu gehen. Da gab es doch im Fast-Nachbarort Landkirchen so ein neues Lokal. Und das stand ja nun schon auf unserer Wunschliste. Es sollte zum „Dat lütte Fischhus“ gehen. Dat lütte Fischhus wird vom gleichen Betreiber bewirtschaftet, der im selben Gebäude „Dat lütte Steakhus“ betreibt.
Dat lütte Steakhus und Dat lütte Fischhus
Das Restaurant war bereits 2022 fertig eingerichtet, Aufgrund von Personalmangel konnte es aber leider nicht öffnen. Im Januar 2023 war dann endlich große Eröffnung, allerdings musste man nach wenigen Wochen wieder für vier Wochen schließen. Einbrecher hatten sich das Lokal auserkoren, und die gesamte Inneneinrichtung verwüstet. Das neue Team schaffte in wenigen Wochen das gesamte Restaurant wieder auf Vordermann zu bringen, und so war im März nun endlich die Wiedereröffnung, und wir wollten dabei sein. Telefonisch reservierte ich einen Tisch, und so ging es am Abend nach Landkirchen. Einen Parkplatz fanden wir nebenan beim Steakhus, wobei dieser kleine Parkplatz in der Hauptsaison auf Fehmarn ganz sicher nicht reichen wird, da auch das parken auf der Straße hier schwierig ist, befinden sich doch schräg gegenüber mit „Petersens Landhaus“ und „Dat oole Aalhus“ zwei renommierte Restaurants, welche immer sehr gut besucht sind.
Eingang zum Restaurant. Im Sommer davor ein kleiner Biergarten?
Nachdem wir das Restaurant betreten hatten, staunten wir nicht schlecht, wir waren die einzigsten Gäste, und das sollte an diesem Abend auch so bleiben. Somit hatten wir die freie Sitzplatzwahl. Das Restaurant besteht aus drei kleinen Räumen, wir entschieden uns für den mittleren mit dem großen Aquarium in der Mitte. Von hier aus hatten wir den besten Überblick.
großes Aquarium im Gastraum Blick zum anderen Gastraum
Das Restaurant ist sehr modern eingerichtet, blaues Licht dominiert hier die Farbe. An den Wänden LCD Displays, welche ein Aquarium vorgaukeln. Im Nachbarraum eine alte Truhe, welche als Aquarium umfunktioniert wurde, im mittleren Gastraum wie bereits erwähnt ein großes Aquarium mit allerlei schillernden Fischen. Die Tische sind modern rustikal, die Stühle gleichen eher einem gemütlichen Sessel. Alle Tische sind bereits fertig eingedeckt mit Besteck, Serviette und Weingläsern. Modern, gemütlich, schick. Ja das hat was.
Gastraum Gastraum mit großem Aquarium
Begrüßt wurden wir von einer freundlichen Dame mittleren Alters, der osteuropäische Akzent war deutlich vernehmbar. Auf Fehmarn ist dies allerdings nichts außergewöhnliches, hier arbeiten sehr viele polnische und tschechische Fachkräfte in den Restaurants.
Speisekarte Auszug aus der Speisekarte
Die Speisekarte wurde uns sobald gereicht, und wir konnten erst einmal stöbern. Zur Auswahl standen zwei Suppen und drei verschieden Vorspeisen sowie neun Hauptspeisen von Scholle, über Zander und Dorsch bis hin zum Lachs. Auch Garnelen fehlen nicht.
Wir konnten uns schnell entscheiden, und so orderten wir:
Getränke:
· 2x 0,2ér Grauburgunder vom Oppenheimer Schloss für je 5,80 €
· 1x 0,4ér Warsteiner Pils für 4,60 €
Als Vorspeise:
· 1x Vorsuppe „Meeresfrüchte“ im Fischsud unter dem Nudelblatt für 8,90 €
Als Hauptspeise:
· 1x Dorschfilet, gebraten auf Bandnudeln in einer Limetten-Zucchinicreme für 24,50 €
· 1x Hamburger Pannfisch, zwei Fischfilets gebraten auf Bratkartoffeln mit Senfsoße für 26,50 €
· 1x Schollenfilet auf Blattspinat mit Hollandaise und Käse überbacken, dazu Salzkartoffeln für 23,80 €
Keine fünf Minuten später waren unsere Getränke am Tisch, aber ehe Opi Hartwig nach über drei Monaten endlich wieder einen Schluck Weißwein trinken konnte, drapierte er grinsend die Getränke standesgemäß fürs obligatorische Foto. Er hat langsam gelernt ????. Der hier gebotene Grauburgunder war gut, ein angenehm trockener und vollmundiger Weißwein. Leider war uns nicht bekannt von welchem Winzer der angebotene Wein ist. Statt typisch nordisches Bier, gibt es hier Bier aus der Wartseiner Großbrauerei. Das schmeckt zwar auch nicht so schlecht, ein nordisches Flens oder ähnliches hätten mich aber hier mehr überzeugt.
Getränkeauswahl
Bis zu meiner Vorsuppe hatten wir knapp 15 Minuten Zeit, dann kam aber eine große Terrine mit meiner
Fischsuppe "Meeresfrüchte". Ja, was soll ich sagen. Ein kräftiger, klarer und heißer Fischsud, der so schmeckte wie er hieß. In diesem Sud gab es dann ausreichend Scampi, Garnelen, viele Muscheln sowie verschiedene Fischstücken der im Lokal angebotenen Fischsorten. Kleine Tomaten und frischer Lauch war wie in einem guten Fischsud üblich, ebenfalls vorhanden. Um sich etwas von der Konkurrenz abzusetzen, hatte hier der Koch die Idee ein großes Nudelblatt, so wie man es von der Lasagne kennt, oben auf zu platzieren. Schöne Idee. Was ich bis dato nicht kannte, karamellisierter Rucola. Oha, das war nicht schlecht. Einzig eine frische Scheibe Baguette hätte ich mir zu dieser leckeren Vorsuppe gewünscht.
Vorsuppe „Meeresfrüchte“ im Fischsud unter dem Nudelblatt
Zirka eine viertel Stunde nach meiner Vorsuppe kamen dann die Hauptspeisen. Opi Hartwig hatte sich traditionell für Dorsch entschieden, welcher hier als Hamburger Pannfisch aufgetischt wurde. Was für eine Portion. Mit dem Krankenhausessen der letzten Monate überhaupt nicht vergleichbar freute sich Hartwig bei diesem Anblick.
Hamburger Pannfisch, zwei Fischfilets gebraten auf Bratkartoffeln mit Senfsoße
Aber nicht nur der Anblick versprach ein gutes, üppiges Essen. Opi Hartwig genoss die beiden butterweichen Dorschfilets welche hier hoch droben thronten. Unter diesen schmackhaften Fisch gab es dann selbst gemachte Bratkartoffeln mit Speck und frischer Zwiebel. Die Bratkartoffeln krossgebraten und mild gewürzt. Dazu gab es eine cremige, angenehm schmeckende milde Senfsoße. Oben auf dem Pannfisch bzw. den Dorschfilets war auch hier wie bei meiner Vorsuppe der karamellisierte Rucola zu finden. Auch ungewöhnlich, die gereichte Zitrone zum würzen des Fisches wurde hier angebraten, was auch deutlich zu sehen ist. Kannten wir so auch noch nicht.
Hamburger Pannfisch, zwei Fischfilets gebraten auf Bratkartoffeln mit Senfsoße eine ordentliche Portion......
Meine Frau wünschte sich heute das gebratene Dorschfilet auf Bandnudeln in einer Limetten-Zucchinicreme. Ja, auch hier ein überaus voller Teller. Frische, bissfeste Bandnudeln, welche mit Zucchini und Tomate angerichtet wurde, füllten schon einmal fast den ganzen Teller. Obenauf dann noch zwei große Dorschfilets.
Dorschfilet, gebraten auf Bandnudeln in einer Limetten-Zucchinicreme
Auch hier wieder der Dorsch butterweich, außen kross gebraten und mild gewürzt, sodass der Dorschgeschmack und das zarte, feste weiße Fleisch des Dorsches voll zur Gelzung kam. Auch die Limetten-Zucchinicreme, mit welcher die Bandnudeln leicht bedeckt waren, schmeckte gut. Nicht zu stark, sodass der Geschmack vom Fisch und den Bandnudeln nicht übertüncht wurde. Des Koches Lieblingsbeschäftigung schein Rucola zu karamellisieren, denn auch auf diesem Gericht war er oben auf als Topping vorhanden.
Dorschfilet, gebraten auf Bandnudeln in einer Limetten-Zucchinicreme
Ich hatte mir als Hauptgericht das Schollenfilet auf Blattspinat auserkoren. Zwei große, zarte Schollenfilets lagen hier auf einem Bett von würzigem, frischen (bzw. TK) Blattspinat. Die Schollenfilets auch hier mild gewürzt und butterweich angerichtet. Das Ganze mit zwei würzigen Goudascheiben überbacken und mit Sauce Hollandaise gereicht. Ob für diesen Klecks die Hollandaise frisch angerichtet wird? Ich weiß es nicht, nach Billigtetrapacksauce schmeckte sie jedenfalls nicht.
Schollenfilet auf Blattspinat
Dazu gab ein Schüsselchen Salzkartoffeln, wobei ich mir hier gewünscht hätte, dass hier die überall in kleinen Ständen zu erwerbenden Fehmarnkartoffeln zum Einsatz kommen.
Schälchen Kartoffeln
So waren diese hier mir schon etwas fad im Geschmack. Da schmecken die Fehmarnkartoffeln, die wir auch jedes Mal mit nach Hause nehmen, doch etwas herzhafter. Auch hier lebte der Koch sein Faible aus. Karamellisierter Rucola ????
Schollenfilet auf Blattspinat mit Hollandaise und Käse überbacken, dazu Salzkartoffeln
Zwischendurch kam die nette Dame immer mal wieder vorbei, und erkundigte ob es schmeckt und alles noch so Recht sei. Ja, das war es. Nach einer geschlagenen Stunde waren wir fertig, und verließen das Lokal. Wir waren noch immer die einzigsten Gäste, nebenan im Steakhus war auch nur ein Tisch besetzt. Gegenüber die beiden bekannten Gastros hatten ihre Türen ganz geschlossen, und öffnen erst im April wieder. Schade für das junge Team, aber in der Vorsaison ist auf Fehmarn halt alles geschlossen, und erst Anfang April öffnen wieder die Campingplätze und ein Großteil der Ferienwohnungen. Aber dann wird es auch wieder voll auf der Insel.
Unser Fazit: Opi Hartwig lud uns ein, und zahlte glatt 99,90 € für uns drei. Die Preise sind ordentlich gestiegen, „Dat Lütte Fischhus“ liegt dabei im oberen Drittel. Das aber nach unserer Meinung voll zu Recht. Ein modernes, gemütliches Restaurant, nette und freundliche Bedienung und eine leckere Küche. Was will man mehr. Hoffen wir mal das sich das Restaurant gegenüber der starken Konkurrenz auf Fehmarn behaupten kann. Wir kommen gern wieder.