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So ging es dann im Dunklen von unserer Wohnung in Rantum die paar hundert Meter an der Straße entlang und dann den Pfad zum Strand hinauf zur Deel. Sommerfotos in obigen Bericht, kommt man in der Winterzeit, leuchtet die Deel in den Dünnen am Strandübergang. Draußen sitzen war natürlich keine Alternative, und von den angebotenen Tischen wählten wir diesen rechts vom Eingang an der Wand zum Strandübergang.
Mir scheint, hier führen nicht nur einen Tag nach der Halloween Party Damen das Zepter. Eine der Damen nahm uns gutgelaunt in Empfang und reichte uns am Tisch angekommen die Karten und fragte nach einem Aperitif. Für meine Frau ein Gin Tonic, für mich ein trockener weißer Wermut.
Mit den beiden Drinks in den Händen studierten wir die zahleiche Gästeschar (es war ausgebucht an diesem Abend Ende Oktober), die Karten (siehe HP) sowie das neue Ambiente. Die Gästezusammensetzung hatte sich ebenso radikal geändert wie das Ambiente. Waren meine Frau und ich früher eher die ungewöhnlichen Gäste, so war es heute so, dass wir zu den ältesten im Gastraum gehörten. Ein Funky-Publikum hat das Funky Ambiente für sich entdeckt.
Aber das kann Rantum nur gut tun, wenn wieder etwas mehr junge und lebhafte Leute den Ort aufsuchen. Wie schon gesagt, die Karte lässt sich auf der HP einsehen. Und natürlich hatten wir schon vorher geschmökert im Angebot. So dauerte es nicht allzu lange, bis wir der jungen Dame unsere Speisewünsche mitteilen konnten, ebenso wie eine Flasche Wein und Wasser als Begleiter zu den ausgesuchten Speisen. Wer die Karte studiert, stößt auf ein Angebot, dass sich nicht festlegen lässt in seiner Ausrichtung, außer dem Ausschluss aller Standardgerichte a la Schnitzel-Pommes-Salat Variationen. Das gefiel uns ausnehmend gut.
Meine Frau entschied sich für ein Gericht, dass seine Wurzeln in der levantinischen Küche hatte. Karamellisierte Miso-Aubergine mit Couscous, Kräutersalat und Sesam nannte sich das in der Karte. Wird unter den Zwischengerichten auf der Karte geführt und in zwei Größen angeboten, passend als Vorspeise oder als Hauptgericht. Gute Idee, so erweitert man das Spektrum an möglichen Kombinationen. Levantinisch waren die Zutaten, Umami brachte Miso. Man darf ja auch gerne mal an Japans Küche denken, wenn es um Umami geht. Frau war sehr angetan! Für mich ging es noch etwas weiter in den Osten, kulinarisch gesehen.
Es gab Roastbeef "Thai-Style" mit Möhren, rote Zwiebel, Apfel, Sprossen, Tomate, Gurke und Koriander. Optisch kam die Vorspeise eher als Salat daher, dass Roastbeef fand sich unter den anderen Zutaten. Koriander muss man mögen bei der Order, kein Problem für mich. Fruchtig, scharf und sauer kam das Dressing daher, und ergänzte sich gut mit den weiteren Zutaten der Vorspeisen. Auch hier, sehr kreatives Gericht mit hohem Wohlfühlfaktor! Auch ich war sehr zufrieden mit meiner Vorspeise.
Wartezeit wurde abgefragt, und auch wenn der Gesamteindruck sehr légère ist, ebenso wie im Schwesterbetrieb Strandmuschel, dass heißt nicht, dass nicht alle Servicekräfte vom Fach sind. Gästebehandlung, Beratung zu Speisen und Wein, dass passt genauso wie auch weiter nördlich an der Treppe zum Hauptstrand. Dann kamen passend zu unserem Zeitwunsch unsere beiden Hauptgerichte. Der Teller meiner Frau optisch etwas schlichter.
Schlicht galt aber nicht für den olfaktorischen Eindruck, den der Teller hinterließ. Atlantik Kabeljaurücken mit Stängel-Brokkoli, Kartoffel-Erbs-Püree und Krustentiersauce brachte sich insbesondere über eine sehr gut gelungene Sauce wieder in Rampenlicht. Perfektes Handwerk in Sachen Fisch, Püree und Sauce, meine Frau schwelgte im Genuss. mal schauen, ob meine Wahl würde mithalten können.
Gegrillter Pulpo auf Süßkartoffel-Kokos-Stampf und lauwarmen Belugalinsen hatte ich mir zur Hauptspeise ausgesucht. Pulpo ist eine meiner liebsten Meeresfrüchte, mit dem muss man nicht viel anstellen, um ihn zum Genuss zu machen. Zart gekocht muss er sein, und ich liebe es, wenn er dann ordentlich mit Röstaromen versehen wird. So war es hier, sehr gut, und begleitet vom Püree und den Linsen hatte ich ein ebenso spannendes und wohlschmeckendes Hauptgericht vor mir stehen.
Zum Essen hatten wir uns einen Wein ausgesucht, dessen Erzeuger wir gut von regelmäßigen Besuchen in Deidesheim kennen. Aber von Winning hatten wir in den letzten Jahren bei den Verkostungen sträflich vernachlässigt, wir wir nun erfahren mussten, als wir diesen Wein probierten. Diese Weißburgunder Reserve ist Burgund pur! Unbedingt probieren bei Gelegenheit.
Fast satt, aber nur fast, teilten wir uns noch ein Dessert. Hausgemachte Topfenknödel mit gegrillter Rum-Annas und Pistaziensauce waren ein perfekter Abschluss eines wirklich erfreulich guten Menüs!
Tja, Service hab ich oben schon gelobt, also springen wir mal gleich zum Fazit unseres Besuches am 30. Oktober 2023 im Restaurant Taatjem Deel. Die Deel wird im Bereich der Gästeschar der Strandmuschel wildern, aber ebenso sicher Kunden anziehen, die sonst abends nicht nach Rantum kommen würden. Auch wir werden unsere Besuche auf Sylt mit der Überlegung vorbereiten, wann Strandmuschel, wann Taatjem Deel. Auf jeden Fall sind wir Ende Juli 2024 in beiden Restaurants und freuen uns auf Sommerabende in den Dünen am Hauptstrand und dem Südaufgang zum Strand.