Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Meine Frau und ich haben (natürlich) das 49 Euro Ticket erworben. Schließlich haben wir kein eigenes Auto (mehr). Aber wir nutzen das "Deutschlandticket" dann doch fast nur für unsere Einkaufsfahrten in die Stadt. Schon das lohnt sich, wenn man etwa zweimal pro Woche Bus fährt (City Stufe 1a - 2,70 € - Köln Stufe 2b - 4,30 € pro Fahrt einfach).
Nun war das Wetter an diesem Tag nicht so ganz heiß und wir beschlossen einfach mal eine etwas längere Tour mit dem Nahverkehr zu machen: Es sollte nach Duisburg gehen. Mal sehen, was sich so in Meiderich verändert hat.
Der Bus kam pünktlich, sogar die S 11 war nicht gestört. In Köln-Mülheim sollten wir umsteigen. Wir gingen also zum passenden Bahnsteig. Doch was stand da auf der Anzeigetafel: Dieser Zug fällt aus – der nächste in über einer Stunde. Aber kommt der auch? - Also auf den nächsten Bahnsteig: Zug zum Hauptbahnhof. Der hatte nur 15 Minuten Verspätung und war brechend voll.
In Köln dann ein Blick auf den Fahrplan: Auch hier hätte der nächte Zug in die Richtung über eine Stunde gedauert (ICE wollten wir natürlich nicht, der kostet ja einiges).
Kurze Überlegung: Was soll es, dann bleiben wir halt in Köln. Die nächste S Bahn bis Hansaring und dann mit der U 12 bis Friesenplatz. Die KVB Bahn kam sogar und schon waren wir nach drei Stationen am Ziel: "Duisburg" Brauhaus Päffgen.
Ambiente
Es war gerade 2 Minuten vor 12 Uhr und der Köbes zog die Rollläden vom Eingang hoch. Wir warteten höflich noch ein paar Minuten (also schauten uns die Lokale in der Nachbarschaft an und an der Friesenstraße reihen sich die Gastronomien wie auf einer Perlenkette) und betraten dann das Haus ohne Hast.
Der freundliche Kellner stand mit einem Kollegen am Thekenschaaf und grüßte. Dann fragte er uns, ob wir ein Kölsch wollten. Wir nickten und er sagte: Dann hol ich mal ein Fass. - Er nahm eine Stapelkarre zur Hand und rollte mit ihr Richtung Biergarten.
Wir trotteten hinterher und suchten einen schattigen Platz im überdachten Bereich.
Nach kurzer Zeit kamen dann die frischen Kölsch.
Wir hatten in der Zwischenzeit in die kleine Karte geschaut und bestellten zwei Gerichte.
Service
Der Köbes war ein echter Kölner (Sprache), aber er war nicht kratzbürstig oder gezungen originell, sondern echt charmant und zugewandt.
Außer uns waren noch keine anderen Gäste im Lokal. Dann kam ein "Fremder" (er hatte einen Köln-Führer in der Hand). Er wollte eine Cola und etwas essen. Da dachte ich, jetzt kommt ein Spruch vom Kellner (wenn man etwas außer Kölsch als Getränk bestellt). Aber der Köbes antwortete ganz höflich: Cola ham mer net, ävver Wasser, Limo und Saft. Es gab dann eine gelbe Limo. Er erklärte auch was ein Röggelchen ist - ein Doppel-Brötchen, eine Semmel oder wie man sonst noch so sagt.
Die verkosteten Speisen
Thunfischsalat (13,50 €)
¾ Meter Wurst (11,50 €)
Pommes Frites (4,00 €)
Als der Salat fertig war, brachte der Köbes den Teller. Er sagte dazu: Die Wurst dauert länger, aber der Salat wird ja nicht kalt. Dann können sie gleich gemeinsam essen.
Es dauerte auch noch etwas dann kamen die warmen Gerichte.
Auf dem Salatteller waren außer den Thunfischstücken (Dosenware) noch grüne eingemachte Oliven ohne Stein und andere Füllung), frische Tomatenscheiben, Fetakäsewürfel, frische Salatblätter, aromatischer Krautsalat (selbstgemacht oder eine gute Firma), Zwiebelringe und ein riesiges Petersilienblatt.
Meine Frau war mit dem Teller recht zufrieden – auf einem kleinen Teller gab es dazu noch ein großes Stück Baguette.
Die dünne Bratwurst (hausgemacht) war gut gebraten worden und lag in einer gusseisernen Pfanne. In der Mitte stand ein Töpfchen mit Senf (ebenfalls ein Päffgen-Rezept). Ein Röggelchen war durchgeschnitten worden und etwas angebraten auf den weichen Innenseiten.
Das hat mir recht gut geschmeckt, es war deftig und passte zum Kölsch.
Die Pommes waren nicht zu dünn und knusprig frittiert worden. Dazu gab es abgepackt ein Päckchen Majonäse und Ketchup (habe ich nicht geöffnet).
Getränke
Päffgen Kölsch (0,2 l -2,10 €)
Päffgen braut seit 1883 im Friesenviertel. Die Brauerei ist damit einer der letzten, die unverändert in der Innenstadt brauen (Kölsch muss aus Köln sein, aber Köln ist groß: Gaffel in Porz, Früh in Feldkassel, Reissdorf in Rodenkirchen).
Päffgen wird auch nicht als Flaschenbier angeboten.
Im Brauhaus fließt es auch aus Fässern ins Glas und kommt nicht durch lange Leitungen mit Kohlendioxid angetrieben zum Ausschank.
Es war gut gekühlt und schmeckte erfrischend: malzig, leicht süßlich, angenehm gehopft und kernig.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Weder Essen noch Kölsch sind Schnäppchen. Aber das Lokal ist stimmig und die Angebote schmecken.
Fazit
4 – gerne wieder – das war doch ein netter Ausflug nach Meiderich bzw. Köln. Die Rückfahrt klappte sogar prima: U-Bahn, S-Bahn und Linienbus kamen pünktlich und passten sogar ohne lange Wartezeiten. Wenn es wieder einmal weniger heiß in diesem Jahr fahren wir wieder nach Duisburg (oder direkt in ein Brauhaus in der Kölner Innenstadt: Da weiß man, was man hat!).
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 06.07.2023 – mittags – 2 Personen
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm