2 Bewertungen
"Grandiose Kunstwerke auf den Tellern mitten in Neupotz oder: Ein unvergesslicher Besuch mit viel auf und wenig ab"
Geschrieben am 03.10.2021 2021-10-03 | Aktualisiert am 05.10.2021
"Kulinarische Topadressen der Südpfalz – Teil 2: Der Stern, der über Neupotz leuchtet"
Geschrieben am 19.05.2020 2020-05-19 | Aktualisiert am 26.02.2021
"Ein Überraschungsmenü, das subtil „marokkte“!!!"
Geschrieben am 09.11.2018 2018-11-09 | Aktualisiert am 09.11.2018
"Delikates Neupotz Teil 1: ein kulinarischer Dreier ohne Steuerfrau geht auf Geschmacksreise"
Geschrieben am 20.06.2018 2018-06-20 | Aktualisiert am 20.06.2018
"Kreative Küche mit Feinschmeckeranspruch und sensationellem Preis-Genuss-Verhältnis"
Geschrieben am 26.04.2017 2017-04-26 | Aktualisiert am 26.04.2017
"Faycal Bettioui verlässt die Krone: Start mit neuem Namen und verändertem Konzept"
Geschrieben am 22.01.2023 2023-01-22
Gestern Abend waren wir im mit einem Michelin Stern ausgezeichnetem Restaurant „Zur Krone“.
Insgesamt gibt es in Neupotz mehrere sehr gute Lokale (insgesamt 4 Restaurants stehen im Guide Michelin) nebst traumhaften Baggerseen und das Ganze bei knapp 2000 Einwohnern. Ich will das gar nicht auf Wörth mit seinen 18.000 Einwohnern (und ein paar Zerquetschte) hoch rechnen.
Wir hatten für den gestrigen Abend im Vorfeld reserviert. Am Donnerstag kam eine Email vom Lokal, Freitag nochmal ein Anruf von der Chefin persönlich. Am gestrigen Abend kam dann die Chefin mehrmals an unseren Tisch …
… der Tisch von uns, als auch der gesamte Abend in der Krone, vielleicht etwas unglücklich. Kulinarisch dagegen auf einem hohen Niveau.
Der Tisch selbst direkt neben der Küche. Alle 30-40 Sekunden ging die automatische Schiebetür auf, neben dran die Tür zum Keller, in der die Getränke lagern. In unserer Reihe standen drei Tische, die waren voll besetzt. Am Ende ein Raucherpärchen, die alle zehn Minuten zum „Rauchen“ raus an uns vorbei gingen. Natürlich brachten sie auch immer wieder „Glimmstengelduft“ mit rein. Unschön.
Auf der gegenüberliegenden Seite eine Gesellschaft mit 10-12 Personen. Die Akustik erinnerte leider den ganzen Abend mehr an eine Bahnhofs-Kneipe als an einen Platz zum Entspannen.
Wir hatten unseren Jahrestag und wollten uns den ganzen Abend verwöhnen lassen, dass ging gestern nicht so gut, wie wir uns das insgeheim gewünscht hatten . Zum einen der Gesellschaft gegenüber geschuldet, zum anderen der „minimal Musik“ aus den Lautsprechern. Das Paar neben uns meinte zwischendurch „furchtbar, die Bässe der Techno Musik und gegenüber die laute Gesellschaft“ - für ein Sternebesuch war das zu laut von der Akustik, insgesamt wirkte der Abend sehr hektisch. Nach zwei, drei Stunden hatten wir, als auch das Paar am Nebentisch nur noch den Wunsch, so schnell wie möglich zum kulinarischen Finale zu stoßen, es war sehr anstrengend und Kräfte zehrend.
Generell wurde über das Ambiente hier bei Gastroguide schon viel geschrieben. Auch hat Marc074 sehr schöne Bilder rein gesetzt. Daher fasse ich mich zum Ambiente kurz. Graue Wände, graue Schränke, graue Decke, passende farbige Accessoires geben einen wunderbaren Kontrast. Auch der Sicherungskasten (man versuchte einige Gästewünsche direkt mit ein und ausschalten der Lampen zu erfüllen) hinter einem Bild sicher versteckt.
Ich kann mir gut vorstellen, sofern hier 2- maximal 3 Tische besetzt sind, dass der Gast auch die „private“ Atmosphäre vorfindet, die er sich wünscht, wenn er so viel Geld ausgibt. Heute waren einfach zu viele Gäste da, in Zukunft könnte man vielleicht durch Vorhänge um die Tische oder Styropor an den Decken, was die laute Akustik angeht, Abhilfe schaffen.
Wir lesen die Menü-Karte und merken, dass ich im Vergleich des Besuches meines Vaters vor sechs Wochen sich lediglich vereinzelt die Beilagen geändert haben.
Es gibt ein Menü, 8 Gänge für 120 Euro. Dazu gab es als kulinarischen Einstieg und Ausstieg etwas Fingerfood. Die Preise der Getränke fair. Eine Flasche Wasser 6 Euro, 0,33er Bellheimer Pils 3,50. Unerklärt steht unter dem Menü eine Beratungsgebühr des Sommelier mit extra 11 Euro.
Wir nahmen zum Aperitif einen wunderbaren alkoholfreien Secco, ein Pils, dazu eine Flasche Wasser und eine Flasche Wein ein Riesling von Dr. Bürklin und Wolf aus Wachenheim Der schlug mit 40 Euro zu Buche, das finde ich sehr fair, denn der liegt für den Otto-Normalverbraucher um die 10 Euro.
Der Start furios und an Juan Amador (ehemals 3 Sterne Restaurant in Mannheim) erinnernd. Aus einer winzigen Tablette, die in ein Stein eingedrückt wurde, kamen nach einigen Sekunden aus dem Stein
Zauberei
zwei warme Erfrischungstücher hervor. Was ein klasse Start (ich mag diese kleinen YPS Gimmicks)
Wir bekomme die Starter serviert:
Laut Servicedame sollten wir zuerst mit der „Tartellete mit Avocado und gebratenem Lachs“ beginnen:
Klasse Start
BÄM!! Was ein Start, Knusprig, fluffig, innen butterweich. Perfekt abgeschmeckt 1a. Tischnotizen war bei seiner klasse Kritik über das Restaurant etwas unglücklich über die Größe, ich fand die Größe perfekt.
Als Zweites dann die „Blini“,
welche innen geschichtet mit französischem Frischkäse und im Kern eine Fusion aus Raucharoma und geräucherten Aal hatte. Auch das kulinarisch eine absolute Bombe. Vielleicht einen Tick zu viel Frischkäse im Innern, die Blini hätten auch einen Tick kleiner sein dürfen.
Als Drittes „Foi Gras“ mit Kirsche, Zartbitter, Kaffee.
Im ersten Moment vordergründig das Kirscharoma, dann im Abgang der Schmelz der Foi Gras und der Zartbitterschokolade. Von der Größe her wiederum, genau wie die Tartellete, perfekt.
Was ich nicht ganz verstehe die Reihenfolge der ersten drei Starter. In vielen Sternehäusern bekommt man zuvor "Amouse" Gänge die den Gaumen auf den ersten Gang vorbereiten sollen. Warum die Zartbitterschokolade am Schluss? Ich hatte bis zum Start des Menüs einen sehr herben Geschmack auf der Zunge und es sollte ja dann im ersten Gang der "Haramasa Kingfisch"" (süßlich und Meeres-Geschmack) serviert werden. Das hat nicht so gut gepasst.
Wir fanden generell die Servicekräfte für ein Sterne Restaurant nicht ganz dem hohen kulinarischen Grad her passend. Die Dame vermittelte immer wieder den Eindruck „genervt zu sein“; Lächeln, Herzlichkeit und gute Laune versprühen hatten absoluten Seltenheitswert. Der männliche Kellner dagegen versuchte immer wieder der Dame ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Er war sehr um das Wohl der Gäste bemüht, wirkte aber etwas steif und angespannt.
Das Menü begann dann mit Hiramasa Kingfisch – Daikon – Zwetschge.
Ich kenne den Hiramasa Kingfisch als edlen Fisch der leicht süßlich schmeckt. Ich habe den schon bei Norbert Dobler als Sashimi Fisch und bei Engelhorn`s „Gourmetfestival“ bei Nelson Müller ebenfalls als süßlichen Fisch erleben dürfen. Nelson Müller hatte damals den Geschmack noch mit einer flüssigen Butter im Löffel „verstärkt“.
Aber man lernt ja auch gerne dazu. Der Sud aus Thunfisch-Brühe und Zwetschgenwasser gestern Abend fand ich unpassend. Ich habe alles vermengt, der Fisch war glasig, aber von dem feinen süßlichen Fleisch habe ich nichts geschmeckt. Der Fischsud sehr kräftig, dazu das saure fruchtige von der Zwetschge. Daher habe ich nach ein paar Körner Salz verlangt. Mit diesen verhalf ich dann der Gelbschwanzmakrele zu etwas mehr Kraft um es mit der Brühe aufnehmen zu können. Mit diesem Kniff konnte ich den Gang zu dem machen, was der Koch von Vornerein bestimmt vor hatte. Ein wirklich gelungener Auftakt eines sehr gut zusammengestellten Menüs.
Ich selbst bin ein Foi Gras Gegner, habe aber durch Marc074 bei einem gemeinsamen Gastrobesuch erleben dürfen, dass es gut gemacht auch gut schmecken kann. Auch stand in mehreren tripadvisor Bewertungen dass eine Änderung am Abend leider nicht möglich sei. Meine Frau und ich einigten uns darauf, wir werden es probieren.
Am Platz wurde es uns als ein „Zweierlei“ Foi Gras präsentiert. Geeist und als „zimmerwarme Foi Gras“ mit Kaffee.
Optisch ein Kunstwerk.
Sah super aus. Zuerst probierte ich die kleine Eiskugel mit der Mirabelle - sehr angenehm. Die große Kugel leider eiskalt. Hier fehlt wohl etwas Küchen-Zeit bei Raumtemperatur. Vom Geschmack war mir das zu intensiv, auch meine Frau verzog das Gesicht. Also ließ ich es zurückgehen, meinte aber, dass der Fehler auf unserer Seite lag und wir im Vorfeld auch Bescheid hätten geben können, wir es aber gerne probieren wollten.
Zehn Minuten später kam dann als „Entschuldigung“ Neupotzer Tomaten Allerlei und Büffelmozarella.
Burrata
Rote Fleischtomate, grüne und gelbe. Obenauf ein sehr cremiger Weichkäse, der mich persönlich sehr an Burrata erinnerte. Auf Nachfrage wurde mir dass dann bestätigt. Hier werfe ich gerne ein, dass die Chefin dazu an den Tisch kam. Sie erklärte uns, dass heute ein Gast im Lokal sei, der kein Fisch mag. Deswegen gäbe es für den Gast anstatt des Fisches einige Fleischgänge. Kalb, Schwein und Rind. Man versuche immer auf die Gäste so gut es geht einzugehen. Änderungswünsche sind am Abend kurzfristig normalerweise auch kein Problem. Das finde ich super, dass man auf solche "google Behauptungen" persönlich reagiert.
Danach wurde uns Brot und Butter serviert. Hier erschien die Chefin nochmals an unserem Platz. Aus einem netten „Small Talk“ entstand ein 15 Minütiger Dauer-Mono-Vortrag. Wie, warum und weshalb. Ihr Mann würde weites gehend und bewusst auf Gewürze und Kräuter verzichten. Alles wird ohne Salz serviert. Ihr Mann wolle den Gästen ein kurviges Menü aufzeigen, bei dem es auch mal hoch und runter gehen kann, mal nach rechts und nach links. Die Chefin hat es bestimmt nur gut gemeint, für uns war das aber ein Tick zu viel zu dem Zeitpunkt.
In der Zwischenzeit wurde uns die geräucherte Zwiebel serviert.
Geräucherte Zwiebel ohne Zwiebel
Da habe ich mich sehr gefreut, denn der Spitzenkoch Alexander Herrmann hat dieses Gericht vor ein paar Jahren ins Leben gerufen. Bei der geräucherten Zwiebel wird eine ganze Zwiebel in einem aufwendigen Verfahren über mehrere Stunden gegart und anschließend geräuchert. In diesem Fall wurde aus der fluffigen Konsistenz eine geräucherte Zwiebelcreme serviert.
Hübsch angerichtet war die Komposition. Ich hatte erwartete dass das Ei außen hart und innen weich ist, und es dann über der Zwiebelmasse beim Anschnitt verläuft. Das Ei an sich war ganz normal hart gekocht wie früher bei meiner Oma an Ostern (die hat sie dann bemalt), obenauf Kaviar. Kaviar geht natürlich immer und verhilft jedem Gang zu mehr Eleganz. Was ich vermisste: das Raucharoma, auch vermisste ich etwas Zwiebelgeschmack. Die Creme erinnerte mich mehr an ein Gemüseallerlei als eine geräucherte Zwiebel . Dennoch war das Gericht in sich stimmig und hat mir, als auch meiner Frau, sehr gut geschmeckt.
Dann kam nochmals die Chefin und fragte nach ob es geschmeckt habe. Ich erklärte, dass ich etwas die Raffinesse vermisste und in einschlägigen Restaurantführern könne man die marokkanischen Handschrift des Chefkochs bei seiner Auswahl an den orientalischen Gewürzen erkennen und nachlesen. Das verneinte die Chefin, seit ihr Mann hier koche hätte er noch nie irgendwelche orientalische Gewürze eingesetzt und würde das auch nie in Zukunft tun.
Dann fielen wir aus allen Wolken. Zuerst dachten wir irgendwo in einer hinteren Kammer sitzt das Team von "Verstehen sie Spaß", denn es kam der nächste Gang. Tristan Languste mit Butternuss Kürbis und verschiedenen orientalischen Gewürzen.
Languste
Haben wir da was falsch erklärt bekommen? Könnte sein, vielleicht haben wir auch, wegen der lauten Akustik, nicht jedes Wort richtig verstanden.
Aber kulinarisch wieder ein Gang der uns überzeugte. Die Languste von Hause ein sehr kompaktes Fleisch, war wunderbar gewürzt, innen schön saftig, aber auch halt auch sehr fest. Aber das geht glaube ich, gar nicht anders. Der Kürbis in Scheiben geschnitten (hier könnte etwas mehr Geschmack dem Kürbis gut tun) gerollt und gefüllt mit leckerem Kürbisschaum. Die sehr geschmacksintensive Bisque, ordentlich püriert und passiert, sehr scharf abgeschmeckt, der perfekte Kontrast dazu. Im Zusammenspiel war das großes kulinarisches Kino. Ein Blockbuster. Nicht Ghostbuster. Blockbuster.
Danach folgte ein etwas schwächerer Gang, der das hohe Niveau der Gänge davor leider nicht halten konnte. An diesem Abend war das geschmacklich (leider) der schwächste Gang.
Heilbutt "verkocht"
Der Heilbutt hat leider zu viel Hitze abbekommen. Ich hatte das Gefühl, dass er vorher gegart wurde und am Abend dann nochmals erwärmt. Das schmeckte nicht gut. Was ich beim Hiramasa Kingfisch noch ausbügeln konnte, ging hier mit ein paar Salzkörnern nicht. Das Fischfleisch viel zu fest, als ich den Fisch auseinander pflückte, habe ich gesehen, dass das Fischeiweiß ausgelaufen ist. Dazu gab es ein viel zu bissfesten Brokkoli, allenfalls lauwarm . Aber wir alle sind Menschen und Fehler passieren einfach. Blöd für uns.
Dazu gab es eine in (Salz)Wasser weich gekochte Kohlrabi Scheibe, gerollt und mit feinem Krebsfleisch gefüllt. Was mir gut schmeckte war dieser Weißweinschaum. Der war von der Menge mehr als ausreichend.
Die Dame erklärte mir, da werde Sahneschaum gekocht, dann separat ein bestimmter Weißwein, dann wird der Schaum mit dem gekochten Weißwein nochmals zusammen auf gekocht und am Ende wird die konzentrierte Flüssigkeit mit Vin Jaune (eine Weinspezialität aus Jura) nochmals final erhitzt. Insgesamt seien das mehrere Kochvorgänge.
Nach den einzelnen Fischgängen kam der Fleisch-Gang. Black Angus.
Wir bekamen das „Schäufele“ vom Rind. Das Schäufele (das wird aus der flachen Schulter des Tieres geschnitten) hat viel Charakter, sehr viel Fleisch Geschmack, ist aber nicht mein Favorit beim Rind. Aber ich finde es gut, dass auch das Schulterstück in der Sterneküche Verwendung findet. Filet kann jeder.
Von der Menge war das gut, auch angenehm gewürzt und top zubereitet. Dazu gab es ein Teelöffel sehr feines Sellerie Püree, fast schon ein Espuma und ein kleines Kartoffelröllchen. Dem Röllchen fehlte etwas Kartoffel-Geschmack. Aber vielleicht lag es ja auch an der Sorte, die Neupotzer Kartoffeln haben nicht ganz so viel Geschmack wie die Rülzheimer Kartoffeln. Oder die Kartoffeln aus dem benachbarten Kuhardt, die sind bis nach Bremen hin bekannt.
Dann kam ein weiterer Gang und der Beste an dem Abend:
Buttermilch Sorbet – Milk and Chocalate – Milch Schokolade – Karamell
Bester Gang bis dahin
Bombe. Das Buttermilchsorbet kulinarisch erste Klasse. Perfekt abgeschmeckt, man spürte die Buttermilch, das eisige Sorbet, der Schoko-Crunch dazu. Klasse. Auch die beiden Eissorten perfekt abgeschmeckt. Ich fragte nach, wegen des fantastischen Desserts. man habe extra einen Patissier der zusammen mit dem Chefkoch für die Desserts verantwortlich ist. Finde ich super.
Dann kam ein weiteres Dessert:
Zitrone.
Zitrone mit sehr saurer Yuzu Füllung uns weißer Schokolade
Hergestellt in einer Silikonform, gefüllt mit weißer Schokolade. Die war sehr mächtig und an vielen Tischen ging das Dessert zur Hälfte zurück. Das war einfach zu mächtig. Innen die Yuzu Füllung sehr sauer.
Ich weiß auch nicht ob so ein saurer Schluss bei einem Menü so glücklich ist. Zwischen den zahlreichen Fisch- und dem einen Fleischgang könnte man doch einen „sauren erfrischenden Zwischengang" einstreuen, quasi als Neutralisation des Gaumen (dann ohne Schokolade) der wieder ein bisschen Platz im Magen schafft. Optisch aber wieder ein absoluter Volltreffer und eines Sterne Restaurants würdig.
Wir waren pappsatt, als uns dann noch drei weitere Grüße gereicht wurden.
Abschluss-Grüße
Himbeere - Lolli (sehr sauer), Pistazien Macaron (sehr einfach) und eine Praline mit flüssigem Kern (das Beste der drei Schlussgrüße).
Der Himbeere-Lolli erinnerte mich von der Optik an einen Besuch in einem 2 Sterne Haus. Die Füllung sehr erfrischend. Könnte ich mir gut zusammen mit der Zitrone (ebenfalls schon gesehen in einem 2 Sterne Haus) als Zwischengang vor dem Fleisch sehr gut vorstellen.
Fazit:
300 Euro sind natürlich kein Pappenstil. Für so viel Geld sollte eigentlich alles perfekt sein. Kulinarisch hat uns der Abend gefallen, hervorzuheben das Fingerfood am Anfang, die Languste, das Black Angus und schließlich die Desserts. Was uns nicht so gut gefallen hat war insgesamt der Service. Ich wünsche mir beim Service ein "agieren" und kein "reagieren" und die Lautstärke im Restaurant. Aber für den Michelin zählt kein Ambiente, keine Weinberatung, keine Akustik und keine Kartoffelauswahl aus Neupotz oder Rülzheim, sondern lediglich was auf dem Teller ist. Da merkt man schon, dass der Koch seinen Stern nicht umsonst hat. Wir kommen bestimmt wieder!!