Geschrieben am 09.06.2017 2017-06-09| Aktualisiert am
09.06.2017
Besucht am 07.06.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 47 EUR
Eine Woche zuvor wanderten wir bewusst durch das historische Museumsdorf in Bad Sobernheim.
Bad Münster liegt nur 20 km weiter und hier waren wir mal wieder unterwegs. Das „Weinotel Schneider“ hatte ich, ohne Vorbereitung, im Sinn. Leider war es über Mittag geschlossen.
Wir waren zu Fuß unterwegs. Am Ebernburger Hof waren wir kurz zuvor vorbei spaziert. „Frischer Ingelheimer Spargel“ stand außen auf der Tafel. Das Haus sieht ländlich gepflegt aus, Biergarten gegenüber des Hauses.
Ich bin schon oft vorbei gefahren. Also ist dies unsere 2. Wahl. Man kann nicht immer Glück haben…
Es empfing uns der konzentrierte Muff der vergangenen 40 Jahre und seit dem ist hier auch wohl nichts Nennenswertes passiert. Eigentlich sollte man jetzt auf dem Absatz kehrt machen, aber:
1. Ich will nicht voreingenommen sein
2. War es irgendwie spannend.
Die Mitarbeiterin versorgte gerade Zimmerpflanzen und Tischblümchen. Ja, wir dürfen Platz nehmen.
Die Blümchen wurden weiter versorgt und dann, es dauerte auch nicht lange, bekamen wir die Karten gereicht. Nun war das Blumenmädchen bei uns und wir mussten sie leider vertrösten. Wir kannten die Speisekarte ja noch nicht. Sie dampfte ab und versorgte: Die Blümchen.
Zwei Tische waren noch besetzt. Wanderer im sehr fortgeschrittenen Alter. Wohl die Zielgruppe des Hauses, bis diese Generation es auch nicht mehr mit Rollator ins Haus schafft.
Wir signalisierten unsere Entscheidungsfreude.
1 Flasche Gerolsteiner Mineralwasser, 0,75 l, € 4,90 0,2 l Riesling trocken vom Weingut Schneider, € 4,20 für mich 0,2 l Rotling feinherb, Weingut Jung, € 3,70
Beide Weingüter sagten uns nichts und merken mussten wir sie uns auch nicht. Die Weine besser als bei manchem Standarditaliener, aber auch nicht viel mehr. Wasser war klasse.
Mein Mann bestellte das Tagesgericht: Tagliatelle mit Kirschtomaten und Bärlauchpesto. Antwort: „Oh, dies ist leider aus“! Übersetzt: 3 gut zu bevorratende Zutaten eines Tagesgerichtes waren aus, Massentourismus hier mehr als ausgeschlossen. Als wir gingen, stand das Gericht außen immer noch auf der Karte.
Käsespätzle waren die Alternative. Auf Nachfrage – nein, nicht frisch. Aus der Tüte.
Also für uns beide: Portion Ingelheimer Spargel mit Salzkartoffeln und Sauce Hollandaise für stolze € 16,80!
Uns wurde versichert, die Hollandaise sei hausgemacht.
Ich hegte die Hoffnung, in einem solch gediegenen Haus hätte die Küche den Klassiker drauf.
Nach kurzer Wartezeit wurden unsere Gerichte auf überraschend modernen Tellern serviert.
Ein Seniorenteller hatten wir nicht bestellt, wurde aber geliefert. Spargel, Salzkartoffeln, Hollandaise
Eine Portion Spargel beinhaltet in der Regel 500 g Spargel.
Hier wurden 5 dünne Spargelstangen, am unteren Ende schlecht geschält und holzig, serviert. Diese Enden muß man nicht servieren
Bei Weitem keine 500 g (auf der Karte stand allerdings auch nur "Portion")! Dazu 3 kleine Salzkartoffeln, diese schmeckten wässrig (vorgegart ?) aber mit dürftiger TK-Petersilienbestreuung. Entgegen meiner Befürchtung waren weder Spargel noch Kartoffeln verkocht. Der Spargel schön mit Biss, aber auch recht fade im Geschmack. Salz- und Pfeffermühle (immerhin keine Streuer) suchte ich mir an den Nebentischen zusammen. Die Blumenpflegerin war beschäftigt. Die geringe Menge Hollandaise sehr gut.
Puuhh.
Bis auf Reste vom „Spargelnachputzen“ blieb nichts übrig. Die Mitarbeitern (gelernte Restaurantfachfrau oder Floristin) fragte beim Abräumen ob es geschmeckt hatte. Auf meine Antwort „Spargelschälen müssen wir noch üben“ erntete ich einen verständnislosen Blick, verkniff mir weitere Kommentare und flüchtete in enge, dunkle, renovierungsbedüftige aber saubere WC.
Die Blumen des Hauses sind wirklich 1A!
Noch ein Wort zur Sauberkeit: Die Tische sauber eingedeckt, Besteck, Gläser einwandfrei. Aber Wände sprechen Bände,
der alte Linoleumboden in den Ecken knisselig, Stühle mit deutlichen Gebrauchsspuren. Die Farbe am Raumtrenner blättert ab. Absoluter Renovierungsnotstand an allen Ecken. Nicht Antikmarkt, sondern Trödelmarkt.
Zahlen per EC war tatsächlich möglich. Raus an die Luft und nie mehr rein. € 47,00 für das Gebotene, ich war nicht sehr hungrig als wir eintrafen. Aber hungrig als wir rausgingen.
Schade für das kleine Städtchen. Bad Münster ist wirklich nett und hat eine tolle Lage. Aber die Zeiten der zahlreichen und zahlungskräftigen Kurgäste ist leider vorbei.
Eine Woche zuvor wanderten wir bewusst durch das historische Museumsdorf in Bad Sobernheim.
Bad Münster liegt nur 20 km weiter und hier waren wir mal wieder unterwegs. Das „Weinotel Schneider“ hatte ich, ohne Vorbereitung, im Sinn. Leider war es über Mittag geschlossen.
Wir waren zu Fuß unterwegs. Am Ebernburger Hof waren wir kurz zuvor vorbei spaziert. „Frischer Ingelheimer Spargel“ stand außen auf der Tafel. Das Haus sieht ländlich gepflegt aus, Biergarten gegenüber des Hauses.
Ich bin schon oft vorbei gefahren. Also ist dies... mehr lesen
Hotel Ebernburger Hof
Hotel Ebernburger Hof€-€€€Restaurant, Hotel0670862950Triftstraße 1, 55583 Bad Kreuznach
2.0 stars -
"Sind wir schon wieder im Museum?" PetraIOEine Woche zuvor wanderten wir bewusst durch das historische Museumsdorf in Bad Sobernheim.
Bad Münster liegt nur 20 km weiter und hier waren wir mal wieder unterwegs. Das „Weinotel Schneider“ hatte ich, ohne Vorbereitung, im Sinn. Leider war es über Mittag geschlossen.
Wir waren zu Fuß unterwegs. Am Ebernburger Hof waren wir kurz zuvor vorbei spaziert. „Frischer Ingelheimer Spargel“ stand außen auf der Tafel. Das Haus sieht ländlich gepflegt aus, Biergarten gegenüber des Hauses.
Ich bin schon oft vorbei gefahren. Also ist dies
Besucht am 23.07.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 58 EUR
Unser letzter Abend im Naheland – wir entscheiden uns für ein Abschiedsmenu im Ebernburger Hof.
Das Ambiente ****
Der Ebernburger Hof ist zentral im Ort Ebernburg, einem Stadtteil von Bad Kreuznach, an der Ecke Schloßgartenstraße / Triftstraße gelegen. Ebenburger Hof
Unübersehbar machen große Lettern in Frakturschrift an der Hauswand zur vielbefahrenen Schloßgartenstraße auf das "Hotel-Restaurant Ebernburger-Hof" in dem zweieinhalbstöckigen, weißen Gebäude mit rot-braunen Fenstereinfassungen aufmerksam. Der Eingang zum Restaurant und Hotel befindet sich auf der Triftstraße, dem Eingang gegenüber auf der anderen Straßenseite lädt sommers ein kleiner Biergarten ein.
Vor den Fenstern im ersten Stock bringen blühende Geranien Farbe auf die Hausfront. Das Haus wirkt gepflegt.
Auch innen sieht es gepflegt aus. Gastraum
In einem großen Gastraum, geteilt durch eine weiß gestrichene Holzwand mit großen Fensteröffnungen und einem breiten Durchgang, verteilen sich etliche Tische, einige davon – wahrscheinlich für die Hausgäste – geschmackvoll eingedeckt mit hellblauen Tischdecken und gleichfarbigen Mitteldecken, einer Topfpflanze, weißen Servietten und Bestecken. Die Zwischenräume zwischen den dunkelbraunen Balken an der Decke sind farblich auf die gelb-hellbraunen Wände abgestimmt wie auch die gelben Vorhangschals an den Fenstern. Eine Wandmalerei zeigt die Ebernburg.
Das Ambiente ist ansprechend und gepflegt. Wir geben vier Sterne.
Der Service ****
Eine Dame mittleren Alters bedient uns den Abend über. Sie wird zeitweise von einem jungen Mann unterstützt, der vermutlich noch lernt. Ausgelernt hätte er sicherlich das Besteck vor dem Gast ausgelegt, was dann die Dame letztlich gemacht hat, und nicht nur den Teller mit den Bestecken auf den Tisch gestellt. Die Dame ist kompetent und freundlich, sie fragt, ob alles recht sei und ob es geschmeckt habe. Sie vermittelt dem Gast durch ihr Auftreten, daß er willkommen ist.
Beim Bezahlvorgang zeigt sie leichte Unsicherheiten. Zahlung per Visa-Karte gehe, sagt sie uns, kommt dann zurück, um uns mitzuteilen, daß das Haus sie doch nicht akzeptiere. Also zahlen wir per EC-Karte.
Aufgerundete vier Sterne für den Service scheinen uns gerechtfertigt.
Essen und Getränke ****
Die Dame notiert für uns:
als Getränke
• 0,25 l Schwollener Mineralwasser (2,50 €) und
• 0,2 l Riesling trocken vom Weingut Jakob Schneider (4,20 €) für meine Frau
und
• 0,5 l Bitburger im Steinkrug (4,60 €) für mich.
Später kommen dann noch zwei trockene Riesling hinzu.
Als Vorspeise nehme ich eine
• Tafelspitzbrühe mit Flädle (4,80 €).
Das Hauptgericht soll für meine Angetraute das
• Schweinerückensteak mit Rahmpfifferlingen, Butterspätzle und Salatteller (19,50 €)
sein und für mich
• Rahmpfifferlinge mit Serviettenknödeln (14,80 €).
Die Getränke kommen schnell, richtig und gut temperiert. Augenblicke später serviert uns die Dame das Amuse gueule, einen Graupensalat. Amuse gueule: Graupensalat
Obwohl wir keine Freunde von Graupen sind: Doch, der Salat schmeckt lecker! Die Graupen sind mit Mais- und Paprikastückchen vermengt und geschmackvoll angemacht.
Meine Tafelspitzbrühe mit Flädle läßt nicht lange auf sich warten. Tafelspitzbrühe
Daß Rindfleisch in ihr gelegen hat, schmecke ich mit jedem Löffel: Voller, echter Rindfleischgeschmack. Reichlich Pfannkuchenfladenstreifen schwimmen in der Suppe, der Geschmack des Pfannkuchens ordnet sich dem Rindfleischsaveur unter. Frisch geschnittener Schnittlauch gibt zusätzliche Kräuterwürze. Eine feine Suppe!
Während mehr und mehr Hausgäste an den Tischen Platz nehmen, wird uns der Beilagensalat serviert. Obwohl kein Salat für die Rahmpfifferlinge mit Serviettenknödel ausgewiesen ist, bekomme ich auch einen. Beilagensalat
Der Salat ist frisch und knackig, lecker angemacht. Er besteht aus Blattsalat, Möhren, Sellerie, Gurken und Tomatenachtel und ist mit einem schmackhaften Joghurtdressing bedeckt.
Nur wenige Augenblicke später serviert die Servicedame meiner Frau das Schweinerückensteak mit Pfifferlingen und Butterspätzle und mir die Rahmpfifferlinge mit Serviettenknödeln. Schweinerückensteak mit Rahmpfifferlingen und Butterspätzle
Das Steak ist dick und saftig, schön rosa gebraten. Die Spätzle seien hausgemacht, so konstatiert es meine Liebste, und in Butter gebraten. Die Pfifferlinge liegen leicht gebräunt auf dem Steak, umhüllt von einem pfeffrigen Fond mit leichter Rahmnote. "Sehr lecker", sagt meine Frau.
Pfifferlinge in der rahmigen Sauce liegen neben drei Scheiben Serviettenknödeln auch auf meinem Teller. Rahmpfifferlinge mit Serviettenknödeln
Die drei Serviettenknödelscheiben sind gut angeröstet. Sie sind geschmacklich einwandfrei und dienen als vorzüglicher "Schwamm" für die leckere Sauce.
Wir sind vollauf zufrieden, als wir die Teller leer haben. Die Speisen sind schön präsentiert, handwerklich einwandfrei zubereitet gewesen und vor allen Dingen: Sie haben geschmeckt. Vier Sterne für die Küche im Ebernburger Hof sind allemal verdient.
Die Sauberkeit ****
Nichts zu beanstanden bei der Sauberkeit! Geschirr, Bestecke und Gläser sind einwandfrei sauber. Die Toiletten haben wir nicht benutzt. Vier Sterne für die Sauberkeit!
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Preise und Service wie auch Küchenleistung sind im Einklang mit den Preisen. Die erbrachten Leistungen sind den gezahlten Preis wert. Ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis: Vier Sterne!
Das Fazit ****
Auch in der Bilanz geben wir dem Ebenburger Hof vier Sterne. Wir sind nach dem Besuch sehr zufrieden und empfehlen das Restaurant weiter. Wer gutbürgerlich und traditionell essen will, ist hier gut aufgehoben.
Unser letzter Abend im Naheland – wir entscheiden uns für ein Abschiedsmenu im Ebernburger Hof.
Das Ambiente ****
Der Ebernburger Hof ist zentral im Ort Ebernburg, einem Stadtteil von Bad Kreuznach, an der Ecke Schloßgartenstraße / Triftstraße gelegen.
Unübersehbar machen große Lettern in Frakturschrift an der Hauswand zur vielbefahrenen Schloßgartenstraße auf das "Hotel-Restaurant Ebernburger-Hof" in dem zweieinhalbstöckigen, weißen Gebäude mit rot-braunen Fenstereinfassungen aufmerksam. Der Eingang zum Restaurant und Hotel befindet sich auf der Triftstraße, dem Eingang gegenüber auf der anderen Straßenseite lädt sommers... mehr lesen
Hotel Ebernburger Hof
Hotel Ebernburger Hof€-€€€Restaurant, Hotel0670862950Triftstraße 1, 55583 Bad Kreuznach
4.0 stars -
"Geschmackvolle Speisen aus einer ehrlichen Landhausküche" HuckUnser letzter Abend im Naheland – wir entscheiden uns für ein Abschiedsmenu im Ebernburger Hof.
Das Ambiente ****
Der Ebernburger Hof ist zentral im Ort Ebernburg, einem Stadtteil von Bad Kreuznach, an der Ecke Schloßgartenstraße / Triftstraße gelegen.
Unübersehbar machen große Lettern in Frakturschrift an der Hauswand zur vielbefahrenen Schloßgartenstraße auf das "Hotel-Restaurant Ebernburger-Hof" in dem zweieinhalbstöckigen, weißen Gebäude mit rot-braunen Fenstereinfassungen aufmerksam. Der Eingang zum Restaurant und Hotel befindet sich auf der Triftstraße, dem Eingang gegenüber auf der anderen Straßenseite lädt sommers
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Bad Münster liegt nur 20 km weiter und hier waren wir mal wieder unterwegs. Das „Weinotel Schneider“ hatte ich, ohne Vorbereitung, im Sinn. Leider war es über Mittag geschlossen.
Wir waren zu Fuß unterwegs. Am Ebernburger Hof waren wir kurz zuvor vorbei spaziert. „Frischer Ingelheimer Spargel“ stand außen auf der Tafel. Das Haus sieht ländlich gepflegt aus, Biergarten gegenüber des Hauses.
Ich bin schon oft vorbei gefahren. Also ist dies unsere 2. Wahl. Man kann nicht immer Glück haben…
Es empfing uns der konzentrierte Muff der vergangenen 40 Jahre und seit dem ist hier auch wohl nichts Nennenswertes passiert. Eigentlich sollte man jetzt auf dem Absatz kehrt machen, aber:
1. Ich will nicht voreingenommen sein
2. War es irgendwie spannend.
Die Mitarbeiterin versorgte gerade Zimmerpflanzen und Tischblümchen. Ja, wir dürfen Platz nehmen.
Die Blümchen wurden weiter versorgt und dann, es dauerte auch nicht lange, bekamen wir die Karten gereicht. Nun war das Blumenmädchen bei uns und wir mussten sie leider vertrösten. Wir kannten die Speisekarte ja noch nicht. Sie dampfte ab und versorgte: Die Blümchen.
Zwei Tische waren noch besetzt. Wanderer im sehr fortgeschrittenen Alter. Wohl die Zielgruppe des Hauses, bis diese Generation es auch nicht mehr mit Rollator ins Haus schafft.
Wir signalisierten unsere Entscheidungsfreude.
1 Flasche Gerolsteiner Mineralwasser, 0,75 l, € 4,90
0,2 l Riesling trocken vom Weingut Schneider, € 4,20 für mich
0,2 l Rotling feinherb, Weingut Jung, € 3,70
Beide Weingüter sagten uns nichts und merken mussten wir sie uns auch nicht. Die Weine besser als bei manchem Standarditaliener, aber auch nicht viel mehr. Wasser war klasse.
Mein Mann bestellte das Tagesgericht: Tagliatelle mit Kirschtomaten und Bärlauchpesto. Antwort: „Oh, dies ist leider aus“! Übersetzt: 3 gut zu bevorratende Zutaten eines Tagesgerichtes waren aus, Massentourismus hier mehr als ausgeschlossen. Als wir gingen, stand das Gericht außen immer noch auf der Karte.
Käsespätzle waren die Alternative. Auf Nachfrage – nein, nicht frisch. Aus der Tüte.
Also für uns beide: Portion Ingelheimer Spargel mit Salzkartoffeln und Sauce Hollandaise für stolze € 16,80!
Uns wurde versichert, die Hollandaise sei hausgemacht.
Ich hegte die Hoffnung, in einem solch gediegenen Haus hätte die Küche den Klassiker drauf.
Nach kurzer Wartezeit wurden unsere Gerichte auf überraschend modernen Tellern serviert.
Ein Seniorenteller hatten wir nicht bestellt, wurde aber geliefert.
Eine Portion Spargel beinhaltet in der Regel 500 g Spargel.
Hier wurden 5 dünne Spargelstangen, am unteren Ende schlecht geschält und holzig, serviert.
Bei Weitem keine 500 g (auf der Karte stand allerdings auch nur "Portion")! Dazu 3 kleine Salzkartoffeln, diese schmeckten wässrig (vorgegart ?) aber mit dürftiger TK-Petersilienbestreuung. Entgegen meiner Befürchtung waren weder Spargel noch Kartoffeln verkocht. Der Spargel schön mit Biss, aber auch recht fade im Geschmack. Salz- und Pfeffermühle (immerhin keine Streuer) suchte ich mir an den Nebentischen zusammen. Die Blumenpflegerin war beschäftigt. Die geringe Menge Hollandaise sehr gut.
Puuhh.
Bis auf Reste vom „Spargelnachputzen“ blieb nichts übrig. Die Mitarbeitern (gelernte Restaurantfachfrau oder Floristin) fragte beim Abräumen ob es geschmeckt hatte. Auf meine Antwort „Spargelschälen müssen wir noch üben“ erntete ich einen verständnislosen Blick, verkniff mir weitere Kommentare und flüchtete in enge, dunkle, renovierungsbedüftige aber saubere WC.
Die Blumen des Hauses sind wirklich 1A!
Noch ein Wort zur Sauberkeit: Die Tische sauber eingedeckt, Besteck, Gläser einwandfrei. Aber Wände sprechen Bände,
der alte Linoleumboden in den Ecken knisselig, Stühle mit deutlichen Gebrauchsspuren. Die Farbe am Raumtrenner blättert ab. Absoluter Renovierungsnotstand an allen Ecken. Nicht Antikmarkt, sondern Trödelmarkt.
Zahlen per EC war tatsächlich möglich. Raus an die Luft und nie mehr rein. € 47,00 für das Gebotene, ich war nicht sehr hungrig als wir eintrafen. Aber hungrig als wir rausgingen.
Schade für das kleine Städtchen. Bad Münster ist wirklich nett und hat eine tolle Lage. Aber die Zeiten der zahlreichen und zahlungskräftigen Kurgäste ist leider vorbei.