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"Mannhafte Muntermacher-Mahlzeit"
Geschrieben am 17.08.2021 2021-08-17 | Aktualisiert am 19.08.2021

"Lange vermisst in der Gegend: Gute türkische Gaumenfreuden vom Holzkohlegrill"
Geschrieben am 31.12.2019 2019-12-31 | Aktualisiert am 31.12.2019

(Apropos Ankunft: Neun (9!!!) Stunden Fahrt, DIESEN Sonntag hatte ich wahrlich bravourös gewählt, Ferienende in halb Europa wie es schien und das ein oder andere holländische Wohnmobil vor mir auf der linken Spur kann sich sehr glücklich darüber schätzen, dass Panzerfäuste an hiesigen Autobahnraststätten nicht frei verkäuflich sind….)
Und zu diesem Zweck gibt es eine sehr gute Adresse, das türkische Grill-Restaurant Birlik liegt zwar wenige Meter hinter der Solinger Stadtgrenze, gehört aber bekanntlich zum bekannten Ohligser Supermarkt Birlik mit eigener Metzgerei auf der Hildener Straße.
Vor kurzem hat man angebaut und frisch renoviert, geblieben ist eine Qualität und Auswahl, für die man ansonsten nach Köln oder ins Ruhrgebiet fahren muss.
Besonders der Holzkohlegrill hat es mir angetan, wenn ich im Sommer am Restaurant vorbeikomme und durch eine Wolke osmanischer Magen-Verheißung fahre bekomme ich stets eine kleine Heißhungerattacke.
Hier kommt nichts aus dem großen Eimer, das Brot backt man selbst, die Kebaps sind aus eigener Produktion und der Kalbs-Döner ist selbstverständlich ein Yaprak-Döner aus schierem Scheibenfleisch.
Das gepflegte Publikum ist bunt gemischt, sehr viele Landsleute der Betreiber aber auch viele hiesige Freunde der anatolischen Küche sind hier regelmäßig gerne zu Gast.
Wobei anatolisch fast etwas zu eng gefasst ist, bei den Vorspeisen findet man auch arabische, assyrische und aramäische Einflüssen sowie „einen Hauch von der Ägais“ wie einen die Karte wissen lässt.
Wie auch immer, mein Iskender Kebap – ein Löffel vom türkischen Joghurt hatte gefühlt 3000 Kalorien - hat seine Wirkung als Katerfrühstück nicht verfehlt und auch der abschließende Cay, von einem der überaus freundlichen, durchweg in schwarz gekleideten, adretten Kellner serviert, stieß auf wenig Gegenwehr.
Neben der guten Fleischqualität gefällt mir besonders, dass dieses nicht hysterisch überwürzt wird und somit selbiges, die milde Tomatensoße (gefällt mir in dieser eher dünnflüssigen Version besser, früher war sie mir hier oft zu dominant), der Joghurt und die gegrillten Gemüse nicht unter einem glutamatgeschwängerten Sturmangriff auf die Geschmacksnerven leiden müssen.
Einen Hauch schade fand ich nur, dass die zerlassene Butter nicht wie früher am Tisch aus einer kleinen Kupferpfanne obenauf gegeben wurde sondern bereits in der Küche, aber das ist sicherlich eher ein Detail für die hinteren B-Noten.
Auch meine ständige Begleitung war zufrieden, auch eine schnöde Dönertasche kann durch die Qualität ihrer Zutaten durchaus mehr sein als die Summe ihrer Einzelteile.
Nach wie vor eine absolute Empfehlung, nicht nur für malade Momente! :-)