Geschrieben am 09.06.2022 2022-06-09| Aktualisiert am
09.06.2022
Besucht am 04.06.2022Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 386 EUR
Spontaner Trip nach Heidelberg, um das bestandene Examen unseres Sohn gebührend zu feiern. Die Überraschung war gelungen, aber am ersten Abend zogen wir uns doch zu angemessen später/früher Stunde zurück, bevor es bei ihm und seinen kleinen Freunden noch so richtig auf der Unteren abging. Die letzten Überlebenden wankten uns tatsächlich aus der Bahn entgegen, als wir mittags in die City aufbrachen. Respekt.
Nach ausreichender Rekonvaleszenz ließen wir am frühen Abend von der Dachterrasse den Blick über die weiter und weiter wachsende Bahnstadt schweifen. Da es immer windiger wurde, musste dann aber doch eine neue Location her. Warum eigentlich nicht mal wieder ins NEO, der hippen Adresse in der ehemaligen Zollpackhalle, einem der wenigen Überbleibsel aus der Güterbahnhofszeit? Am Sonnabend vor Pfingsten hatten wir zwar wenig Hoffnung, aber das Reservierungssystem spuckte ohne Probleme einen Vierertisch aus. Gar nicht so verwunderlich, viele sind ja über die Feiertage verreist und das 9-€-Ticket soll ein Übriges getan haben. Reales Phänomen oder nur hochgejazzt in Social Media, wer weiß? Sicher ist jedenfalls, dass die NEO-Betreiber die erzwungenen Schließzeiten zur Überbauung der Terrasse mit einem großen und hohen, aktuell noch offenen Wintergarten genutzt haben, in dem viele zusätzliche Tische in angenehmen Abstand platziert waren. Der sich anschließende Garten mit hohem Bambus und vielen anderen Pflanzen wird als Outdoor-Cocktaillounge und demnächst für den Seafood-Club genutzt. Sehr genial! So saß kaum jemand im sogar bei den eher überschaubaren Temperaturen schon unangenehm warmen Inneren und ein DJ konnte entspannte Beats fabrizieren, ohne dass jegliches Gespräch in der akustisch katastrophalen Halle unterging, wie bei unserem ersten Besuch.
Wir wurden an den Tisch geführt und wirklich jede der vielen jungen Servicekräfte in der Nähe grüßte uns freundlich. Das nenn ich mal gut geschult. Merkte man auch am reibungslosen organisatorischen Ablauf, völlig unproblematischer Erfüllung von Änderungswünschen bei einzelnen Gerichten (Nicht von mir!) und der in Betreiber- wie Gast-Interesse stets präsenten, aber nie unangenehmen Frage nach weiteren Wünschen. An das bestellte Wasser mussten wir zwar zweimal erinnern, aber das ist eine Marginalie. Im Gegenteil, die Höchstnote ist auch deshalb verdient, weil der offene weiße Schampus (16€) auf meine Bitte sofort (und ohne Aufpreis) in den frisch „geploppten“ Rosé (28€) getauscht wurde, der dann auch so prickelte, wie es sich gehört. (Auf diesen running „gag“ könnte ich verzichten.)
Der Liter-Preis für das im Haus aufgesprudelte Leitungswasser ist in den letzten vier Jahren auf 5,8€ geklettert. Empörend? Ich weiß nicht mehr so recht. WENN man akzeptiert, dass Getränke im Allgemeinen und Wasser im Speziellen erheblich zum Gewinn beitragen (müssen), stellt sich doch die Frage nach dem Mehrwert von Mineralwasser, das noch deutlich teurer ist, mit dem aber auch nicht mehr „passiert“, sieht man von der Abfüllung ab. Entweder finanziere ich (auch) den Brunnenbetreiber oder nur den Gastronom. Im Verhältnis zur unendlichen Arbeit der Winzer (und sicher auch der Hopfenbauern, Mälzer und Brauer) ist der Preis aber natürlich schwer zu akzeptieren. Apropos: Der Sauvignon Blanc aus der Pfalz kostete 8,8€, im Glas mögen knapp 0,2l gewesen sein. Geschmeckt hat er.
Meine 150g Wagyu-Tatar (30€) war eindeutig handgeschnitten, kühl doch nicht Kühlschrank-kalt und mit ordentlich Rindfleischgeschmack gesegnet. Ein pochiertes Wachtel-Ei war perfekt gelungen; das flüssige Eigelb gab die Bindung beim Untermischen der anspruchsvollen Accompagnements: Gepickelte Sardinenstücke, Gurke-Jalapeño-Gelee, Pommery-Senf, Sauerrahm. Blitzte alles auf, hatte alles seine Berechtigung.
Getrüffelte Kartoffelchips von der Violetten befriedigten meine Knuspersucht.
Kreativ, durchdacht, gute Produkte, handwerklich alles prima: Alles andere als 08/15.
Nach einem morgendlichen Besuch beim Riesen-Luxus-Edeka (bekannt aus der Heidelberger Kitchen Impossible Folge, in der TM dort einen Hecht kauft) musste es für mich Sushi in der Einmal-mit-alles-Version sein. (Asiatisch ist neben den großen und größten Steaks der andere Schwerpunkt der Karte.) Die Luxus-Variante von unserem Erstbesuch steht nicht mehr auf der Karte, aber die Selection Family-Style für 55€ pro Nase versprach auch einen ordentlichen Kessel Buntes. Als da auf einer Etagere mit vier Ebenen waren:
Sashimi von Lachs und Thun-Rücken
Gebeizter Lachs (nicht angekündigt!)
Geflämmte Nigiri (aburi) von Lachs und Gelbschwanzmakrele
Inside-out (uramaki) California Style
Zwei große Rollen (futomaki) mit verschiedenen Füllungen in Tempurateig gebacken und natürlich ordentlich Mayo-basierte Saucen drüber. Unvermeidbar in dieser Art von Gastros.
Gurken-Hosomaki
Frittiertes: Tuna-Krokette und Garnele (nicht angekündigt!)
Diverse Salate und Gemüsezubereitungen: Kimchi, verschiedene Algen, umami Gurken, Glasnudelsalat, Rotkrautsalat, geriebener Rettich, große Kroepoek, natürlich Wasabi, Ingwer, milde japanische Sojasauce („witzig“ in einem Flachmann) und Ponzu.
Puh! Nach dem Tatar hatte ich doch etwas zu kämpfen. Kurz und gut: Sohn hatte für den nächsten Tag noch ein schönes Sushi-to-go, als wir zufrieden die hippe Stätte der entspannten Beats verließen.
Alles war von ordentlicher Qualität und Verarbeitung. Handwerklich fast alles tadellos; die Herausforderung bei so großen Samplern ist es ja, die vielen verschiedenen Komponenten gemeinsam à la minute herzustellen: Heißes heiß, Gekühltes nicht zu kalt, Knuspriges nicht feucht usw.
Die geflämmten aburi waren abgekühlt, hatten aber schöne Röstaromen. Der Crunch der Tempura-Rollen ließ nach, doch das mag auch daran gelegen haben, dass ich mich erst den komplett warmen Teilen gewidmet hatte. Ein Garnelen-Cracker war teilweise lätschig.
Positiv stachen alle Lachs-Zubereitungen heraus, auch der Hamachi sowie die kräftig abgeschmeckten, aber nicht überwürzten Salate.
Nicht so gelungen die trockene Füllung der Thunfisch-Krokette. Die Panko-Panade der Garnele angenehm knusprig, der Schwanz selber ungewöhnlich dünn und keine Geschmacksoffenbarung. Kimchi nur mit vorsichtiger Schärfe.
Eben von allem was, manches mehr nach meiner Mütze als anderes, aber über die Menge der Komponenten insgesamt zufriedenstellend, so dass es mit der Vorspeise knapp für 4 Sterne reicht.
Fazit: Uns hat es wieder gefallen; das Gesamtpaket war so stimmig, dass wir die Preise halt von Zeit zu Zeit akzeptieren. Vielleicht nächstes Jahr wieder.
Spontaner Trip nach Heidelberg, um das bestandene Examen unseres Sohn gebührend zu feiern. Die Überraschung war gelungen, aber am ersten Abend zogen wir uns doch zu angemessen später/früher Stunde zurück, bevor es bei ihm und seinen kleinen Freunden noch so richtig auf der Unteren abging. Die letzten Überlebenden wankten uns tatsächlich aus der Bahn entgegen, als wir mittags in die City aufbrachen. Respekt.
Nach ausreichender Rekonvaleszenz ließen wir am frühen Abend von der Dachterrasse den Blick über die weiter und weiter... mehr lesen
NEO | Bar & Restaurant
NEO | Bar & Restaurant€-€€€Restaurant, Bar062216525870Zollhofgartenstraße 2, 69115 Heidelberg
4.0 stars -
"Weiterhin teuer, aber gutes Essen und coole Location" DerBorgfelderSpontaner Trip nach Heidelberg, um das bestandene Examen unseres Sohn gebührend zu feiern. Die Überraschung war gelungen, aber am ersten Abend zogen wir uns doch zu angemessen später/früher Stunde zurück, bevor es bei ihm und seinen kleinen Freunden noch so richtig auf der Unteren abging. Die letzten Überlebenden wankten uns tatsächlich aus der Bahn entgegen, als wir mittags in die City aufbrachen. Respekt.
Nach ausreichender Rekonvaleszenz ließen wir am frühen Abend von der Dachterrasse den Blick über die weiter und weiter
Geschrieben am 01.06.2018 2018-06-01| Aktualisiert am
01.06.2018
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu
NEO | Bar & Restaurant
Besucht am 24.04.2018Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 322 EUR
Auf der Fahrt in den Urlaub stop-over in Heidelberg. In die winzige Studentenbude unseres Sohnes sollte (erneut) gefühlt das Interieur einer Drei-Zimmer-Wohnung implementiert werden...
Nach getaner Arbeit stellte sich das Problem nach dem Aufladen der Energiereserven. Nach Konsultation der Freundin (seiner, ich war ja mit einem Süßen Fan unterwegs) fiel unsere Wahl auf die hippe Location der ehemaligen Zolllagerhalle. Rundherum ist hier auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs ein neuer Stadtteil entstanden für Studierende, Lehrende und junge Familien. Zwar wie überall vom Reißbrett der Schachtelhaus-Architekten, aber die eingestreuten Grünzüge, Spielplätze und kleinen Gastronomien funktionieren überwiegend.
Wie ein großer Riegel schottet die lang gezogene Halle das Viertel von den Gleisanlagen ab. Der größere Teil wird vom Nachtclub/Veranstaltung-Location Halle 2 genutzt, mit der sich das NEO die Toiletten teilt. Bei unserem Besuch noch sauber und auch noch kein Bass-Gewummer.
Im vorderen Teil der Halle dagegen servieren schöne Menschen vermeintlich angesagte Food-Trends zu stolzen Preisen. Man merkt, ich habe Vorbehalte gegen solche Gastrokonzepte. Meist mehr blumige Worte in der Karte als Qualität auf dem Teller.
Aber zu den Fakten:
Die große Terrasse war noch geschlossen, dort wird scheinbar sowieso nur Flüssiges servier
Auch so hatten die drei oder vier ungelernten jungen Leute im Service unter der Führung einer erfahrenen Kraft und des Restaurantleiters alle Hände voll zu tun. Ebenso die vier konzentriert werkelnden, aber zeitlich doch arg in Verzug geratende Köche in der offenen Küche. Denn auch Dienstagabends brummte es in der großen Halle
Was auch wörtlich galt: Trotz der hohen offenen Decke mit Blick in die Stahlkonstruktion
war der Geräuschpegel beträchtlich, wir hielten - notgedrungen - mit. Bei Tagestemperaturen von fast 25 Grad war es zudem recht warm und auch etwas stickig geworden. Im Hochsommer stelle ich es mir unangenehm vor. Aber mit der Zeit gewöhnte man sich daran, erst recht mit einigen Flaschen aufgebrizzeltem Leitungswasser (4,9€ pro Liter) und 2015er Sauvignon Blanc Kabinett vom Weingut Hummel im badischen Malsch (49€). Der Service agierte flott und recht freundlich, natürlich wurde geduzt. Der Wein der Woche wurde angepriesen, die Tagesempfehlungen standen eh auf Tafeln hoch oben an der Hallenwand. Nichts für Kurzsichtige. Gut gefallen hat mir, dass bei Nachfragen zum Wein nicht geraten (in beiderlei Sinn), sondern die Fachkraft geschickt wurde. Ansonsten keine Besonderheiten außer den teilweise sehr hoch gehängten Lampen, die nach hereinbrechender Dunkelheit unseren am Fenster gelegenen Tisch eher unzureichend beleuchteten. Von mir gibt es daher heute kein Foto, jedenfalls nicht vom Essen. Dafür wie stets 1000 Worte...
Kommt man nicht über die Terrasse, sondern durch den Seiteneingang, führt der Weg am Trockenschrank
vorbei, aus dem beeindruckende Steaks zu ebensolchen Preisen feilgeboten werden.
Nach etwas gewürztem Popcorn als nicht alltäglichem Amuse griffen wir allerdings zu einer weiteren Spezialität des Hauses, dem Meeresfrüchte-Plateau. Zur Feier des familiären Wiedersehens durfte es die Deluxe-Variante sein. Für stolze 62€ gab es Sashimi vom Gelbflossenthun, schottischen Label-Rouge-Lachs roh und in roter Bete mariniert, Doraden-Ceviche, gegrillter Oktopus mit Kapern und Oliven, gebratene Jakobsmuschel, Miesmuscheln in leicht gebundener Sauce mit Gemüseeinlage, Wildfanggarnele in Hummerbisque und nicht näher beschriebene Austern natur und mit Yuzu-Butter gebacken. Dazu wurde zweierlei Industrie-Brot aus einer originellen Blechkiste
mit anständiger Currycrême gereicht.
Ich war positiv überrascht. Die Zutaten auf der dreistöckigen Schieferplatten-Etagere von ordentlicher Qualität. Handwerklich ohne Mängel verarbeitet und durchaus mit Blick für’s Detail hergestellt und angerichtet. Die Geschmäcker jeweils erkennbar und zurückhaltend kombiniert. Dabei alles auf den Punkt, die Garnele vielleicht etwas trocken. Mir gefiel der Schalentiersud und der Lachs sowieso, auch in Kombi mit süßer Bete. Mein Sohn mochte die Austern und seine Freundin freute sich an der Zartheit des Kraken. Kurz gesagt: Die Küche versteht ihr Handwerk und lieferte verlässlich. Das galt auch für sämtliche weitere Teller.
Aus den Tagesangeboten folgte eine ordentliche Bärlauch-Crêmesuppe zu 12€. Nicht zu sahnig, dafür guter Eigengeschmack der Frühlingsblätter, ohne penetrant zu sein. Ein paar Tropfen Kürbiskernöl brachten Kraft. Vermisst habe ich etwas Crunch, etwa Croûtons oder geröstete Nüsse oder Kerne.
Auch die folgende Perlhuhnbrust, die mit verschiedenen anständigen Bohnen und Paprikapüree serviert wurde, hatte ich von der Tafel gewählt. Positiv die recht krosse Haut, weniger, dass zumindest teilweise das Fleisch schon trocken gebraten war. Als ich das auf Nachfrage vorsichtig anmerkte, kam sofort Bedauern und nach Rücksprache mit dem Restaurantleiter die Mitteilung, dass man das Gericht von der Rechnung nehme! Großzügig und vor allem sehr professionell. So kann man einen (leichten!) Lapsus der ausgelasteten Küche in positives Marketing verwandeln.
Meinen Abschluss bildete nicht weiter erläutertes US Beef als Brisket (26€). Die Rinderbrust laut Angabe aus der Speisekarte nicht nur geräuchert, sondern auch geschmort, war leidlich zart und hatte eine süßliche Auflage, die gut zur asiatischen Richtung passte, zu der auch Kimchi, Algen und Udon-Nudeln gehörten. Letztere hatte ich aber zugunsten von wildem Brokkoli vom Grill getauscht. Auch dieser Schlusspunkt eine ordentliche Leistung.
Die Portionsgrößen waren ebenfalls in Ordnung. Nach drei Gängen plus meinem Anteil an der Meeresfrüchteplatte wäre der eigentlich angedachte geschmolzene Gorgonzola nicht mehr angenehm gewesen.
Daher gilt für das PLV: Wie erwartet zu teuer, hier wird der Lifestyle mit bezahlt. Aber weit entfernt von Abzocke, angesichts wertiger Zutaten, gutem Handwerk und funktionierender Ideen. Das NEO könnte - im Beisein jüngerer Semester - durchaus wieder unser Ziel werden, dann vielleicht mit einem ernsthaften Blick in den Reifeschrank
Auf der Fahrt in den Urlaub stop-over in Heidelberg. In die winzige Studentenbude unseres Sohnes sollte (erneut) gefühlt das Interieur einer Drei-Zimmer-Wohnung implementiert werden...
Nach getaner Arbeit stellte sich das Problem nach dem Aufladen der Energiereserven. Nach Konsultation der Freundin (seiner, ich war ja mit einem Süßen Fan unterwegs) fiel unsere Wahl auf die hippe Location der ehemaligen Zolllagerhalle. Rundherum ist hier auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs ein neuer Stadtteil entstanden für Studierende, Lehrende und junge Familien. Zwar wie überall... mehr lesen
NEO | Bar & Restaurant
NEO | Bar & Restaurant€-€€€Restaurant, Bar062216525870Zollhofgartenstraße 2, 69115 Heidelberg
3.5 stars -
"Überzeugend moderne Küche in der Bahnstadt" DerBorgfelderAuf der Fahrt in den Urlaub stop-over in Heidelberg. In die winzige Studentenbude unseres Sohnes sollte (erneut) gefühlt das Interieur einer Drei-Zimmer-Wohnung implementiert werden...
Nach getaner Arbeit stellte sich das Problem nach dem Aufladen der Energiereserven. Nach Konsultation der Freundin (seiner, ich war ja mit einem Süßen Fan unterwegs) fiel unsere Wahl auf die hippe Location der ehemaligen Zolllagerhalle. Rundherum ist hier auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs ein neuer Stadtteil entstanden für Studierende, Lehrende und junge Familien. Zwar wie überall
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Nach ausreichender Rekonvaleszenz ließen wir am frühen Abend von der Dachterrasse den Blick über die weiter und weiter wachsende Bahnstadt schweifen. Da es immer windiger wurde, musste dann aber doch eine neue Location her. Warum eigentlich nicht mal wieder ins NEO, der hippen Adresse in der ehemaligen Zollpackhalle, einem der wenigen Überbleibsel aus der Güterbahnhofszeit? Am Sonnabend vor Pfingsten hatten wir zwar wenig Hoffnung, aber das Reservierungssystem spuckte ohne Probleme einen Vierertisch aus. Gar nicht so verwunderlich, viele sind ja über die Feiertage verreist und das 9-€-Ticket soll ein Übriges getan haben. Reales Phänomen oder nur hochgejazzt in Social Media, wer weiß? Sicher ist jedenfalls, dass die NEO-Betreiber die erzwungenen Schließzeiten zur Überbauung der Terrasse mit einem großen und hohen, aktuell noch offenen Wintergarten genutzt haben, in dem viele zusätzliche Tische in angenehmen Abstand platziert waren. Der sich anschließende Garten mit hohem Bambus und vielen anderen Pflanzen wird als Outdoor-Cocktaillounge und demnächst für den Seafood-Club genutzt. Sehr genial! So saß kaum jemand im sogar bei den eher überschaubaren Temperaturen schon unangenehm warmen Inneren und ein DJ konnte entspannte Beats fabrizieren, ohne dass jegliches Gespräch in der akustisch katastrophalen Halle unterging, wie bei unserem ersten Besuch.
Wir wurden an den Tisch geführt und wirklich jede der vielen jungen Servicekräfte in der Nähe grüßte uns freundlich. Das nenn ich mal gut geschult. Merkte man auch am reibungslosen organisatorischen Ablauf, völlig unproblematischer Erfüllung von Änderungswünschen bei einzelnen Gerichten (Nicht von mir!) und der in Betreiber- wie Gast-Interesse stets präsenten, aber nie unangenehmen Frage nach weiteren Wünschen. An das bestellte Wasser mussten wir zwar zweimal erinnern, aber das ist eine Marginalie. Im Gegenteil, die Höchstnote ist auch deshalb verdient, weil der offene weiße Schampus (16€) auf meine Bitte sofort (und ohne Aufpreis) in den frisch „geploppten“ Rosé (28€) getauscht wurde, der dann auch so prickelte, wie es sich gehört. (Auf diesen running „gag“ könnte ich verzichten.)
Der Liter-Preis für das im Haus aufgesprudelte Leitungswasser ist in den letzten vier Jahren auf 5,8€ geklettert. Empörend? Ich weiß nicht mehr so recht. WENN man akzeptiert, dass Getränke im Allgemeinen und Wasser im Speziellen erheblich zum Gewinn beitragen (müssen), stellt sich doch die Frage nach dem Mehrwert von Mineralwasser, das noch deutlich teurer ist, mit dem aber auch nicht mehr „passiert“, sieht man von der Abfüllung ab. Entweder finanziere ich (auch) den Brunnenbetreiber oder nur den Gastronom. Im Verhältnis zur unendlichen Arbeit der Winzer (und sicher auch der Hopfenbauern, Mälzer und Brauer) ist der Preis aber natürlich schwer zu akzeptieren. Apropos: Der Sauvignon Blanc aus der Pfalz kostete 8,8€, im Glas mögen knapp 0,2l gewesen sein. Geschmeckt hat er.
Meine 150g Wagyu-Tatar (30€) war eindeutig handgeschnitten, kühl doch nicht Kühlschrank-kalt und mit ordentlich Rindfleischgeschmack gesegnet. Ein pochiertes Wachtel-Ei war perfekt gelungen; das flüssige Eigelb gab die Bindung beim Untermischen der anspruchsvollen Accompagnements: Gepickelte Sardinenstücke, Gurke-Jalapeño-Gelee, Pommery-Senf, Sauerrahm. Blitzte alles auf, hatte alles seine Berechtigung.
Getrüffelte Kartoffelchips von der Violetten befriedigten meine Knuspersucht.
Kreativ, durchdacht, gute Produkte, handwerklich alles prima: Alles andere als 08/15.
Nach einem morgendlichen Besuch beim Riesen-Luxus-Edeka (bekannt aus der Heidelberger Kitchen Impossible Folge, in der TM dort einen Hecht kauft) musste es für mich Sushi in der Einmal-mit-alles-Version sein. (Asiatisch ist neben den großen und größten Steaks der andere Schwerpunkt der Karte.) Die Luxus-Variante von unserem Erstbesuch steht nicht mehr auf der Karte, aber die Selection Family-Style für 55€ pro Nase versprach auch einen ordentlichen Kessel Buntes. Als da auf einer Etagere mit vier Ebenen waren:
Sashimi von Lachs und Thun-Rücken
Gebeizter Lachs (nicht angekündigt!)
Geflämmte Nigiri (aburi) von Lachs und Gelbschwanzmakrele
Inside-out (uramaki) California Style
Zwei große Rollen (futomaki) mit verschiedenen Füllungen in Tempurateig gebacken und natürlich ordentlich Mayo-basierte Saucen drüber. Unvermeidbar in dieser Art von Gastros.
Gurken-Hosomaki
Frittiertes: Tuna-Krokette und Garnele (nicht angekündigt!)
Diverse Salate und Gemüsezubereitungen: Kimchi, verschiedene Algen, umami Gurken, Glasnudelsalat, Rotkrautsalat, geriebener Rettich, große Kroepoek, natürlich Wasabi, Ingwer, milde japanische Sojasauce („witzig“ in einem Flachmann) und Ponzu.
Puh! Nach dem Tatar hatte ich doch etwas zu kämpfen. Kurz und gut: Sohn hatte für den nächsten Tag noch ein schönes Sushi-to-go, als wir zufrieden die hippe Stätte der entspannten Beats verließen.
Alles war von ordentlicher Qualität und Verarbeitung. Handwerklich fast alles tadellos; die Herausforderung bei so großen Samplern ist es ja, die vielen verschiedenen Komponenten gemeinsam à la minute herzustellen: Heißes heiß, Gekühltes nicht zu kalt, Knuspriges nicht feucht usw.
Die geflämmten aburi waren abgekühlt, hatten aber schöne Röstaromen. Der Crunch der Tempura-Rollen ließ nach, doch das mag auch daran gelegen haben, dass ich mich erst den komplett warmen Teilen gewidmet hatte. Ein Garnelen-Cracker war teilweise lätschig.
Positiv stachen alle Lachs-Zubereitungen heraus, auch der Hamachi sowie die kräftig abgeschmeckten, aber nicht überwürzten Salate.
Nicht so gelungen die trockene Füllung der Thunfisch-Krokette. Die Panko-Panade der Garnele angenehm knusprig, der Schwanz selber ungewöhnlich dünn und keine Geschmacksoffenbarung. Kimchi nur mit vorsichtiger Schärfe.
Eben von allem was, manches mehr nach meiner Mütze als anderes, aber über die Menge der Komponenten insgesamt zufriedenstellend, so dass es mit der Vorspeise knapp für 4 Sterne reicht.
Fazit: Uns hat es wieder gefallen; das Gesamtpaket war so stimmig, dass wir die Preise halt von Zeit zu Zeit akzeptieren. Vielleicht nächstes Jahr wieder.