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Und mal wieder das Thema wo wir zu Abend essen wenn man notgedrungen kurz entschlossen ist?
Meiner Lieben war kurzfristig mal wieder nach gutbürgerlich. Mir zwar nicht aber es waren/sind andere Zeiten.
Der eine oder andere Plan A oder B oder… hatte schon ausgebucht. Da fiel meiner Lieben das Speiselokal Prantl beim Vorbeifahren auf.
Ja, das war mir bei meinen unzähligen Fahrradtouren am See auch schon oft aufgefallen. Und genauso oft wunderte ich mich über den geradezu fossilen Namen des Hauses.
Nach dem wir den Forst
(liebe Petra, wie hat Dein Mann dort einen Platz bekommen? Hieß es doch irgendwie, daß die Terrasse nur für Hausgäste wäre… womöglich meinerseits falsch interpretiert)
und das Rössle in Gattnau vergeblich um einen Platz angefragt hatten fuhren wir einfach mal in die Kressbronner Ortsmitte. Und auf dem Weg dorthin kommt man am Speiselokal Prantl vorbei. Also fast. Es steht etwas in der zweiten Reihe und man muß schon das Schild sehen oder gerade spazieren schauen.
Naja, nach zig Jahren in Kressbronn und Umgebung wird es wohl mal Zeit diese Lücke aufzufüllen.
Ich bog ab und war etwas konsterniert ob der ausgesprochen mangelhaften Parkplatzsituation. Meine Frau ließ ich am Haus mal aussteigen und die Lage abklopfen während ich versuchte irgendwie das Auto zu wenden. Grundsätzlich kein Problem. Es sollte aber ohne Aufsehen und/oder RA vonstatten gehen. Da war dann doch Präzision und Kurbeln angesagt ;-)
Bis dies erledigt war hatte meine Liebe die Lage schon abgeklopft und ein Kellner meinte, ich solle einfach hinter die anderen Autos stehen und er würde dann schon rechtzeitig Alarm schlagen, wenn ein Gast mal austreten müsste.
Pragmatisch, praktisch,
gut…. jo geht auch.Uns wurde auf der großzügigen, mit einer ausladenden Markise beschattbaren, Terrasse ein gemütlicher Zweiertisch angeboten.Speiselokal Prantl Terrasse
Die Ostseite des Hauses, bis Nachmittag sicherlich von der Sonne geküsst (oder gegrillt) lag an diesem sehr warmen Tag nunmehr dankbarer weise im Schatten.
Die Karten wurden umgehend geliefert und mir war irgendwie etwas nach Fisch. Weiß ich nimmer genau, aber irgendwie nicht so recht auf gutbürgerlich.
Und in den Karten war die Pfifferlingssaison ausgebrochen. Na klasse. Ich mag Pfifferlinge. Aber meist nicht das was es dazu gibt. Oder besser gesagt: Die Kombination passt mir meist nicht.
Aber es gab ja auch Fisch.
Bodenseefelchen oder Saibling. So nett, so Lachsfisch. Auch wenn das Bodenseefelchen wahrlich als Delikatesse gilt (der Saibling nicht minder) war mir gerade danach nicht wirklich.
Ok, dann sollte es eben der „Schwäbische Zwiebelrostbarten“(19,80) sein, mit knusprigen Röstzwiebeln und Bratkartoffeln mit „buntem Salatteller“.
Meiner Lieben gefiel das „hausgemachte Kartoffelrösti“ (15,50) mit Schweinefiletmadallions, frischen Champignons und mit Käse überbacken. Dazu ein „bunter Salatteller“.
Zuvor durfte es natürlich noch was gegen den Durst sein.
Durst ist bekanntlich schlimmer als Heimweh und damit dies nicht aufkommt, bitte ein Weizenbier (zu verhältnismäßig günstigen 3,60) und eine Holunderlimonade (0,33l zu 2,90) und ein Tafelwasser (0,2l zu 1,80) für meine GG.
Die Getränke kamen alsbald und gut gekühlt an den Tisch.
Ja, am Tisch ließ es sich ganz gut sitzen. Die Stahlrohrstühle mit einer Art Rattangeflecht waren sehr bequem. Auch sonst war es angenehm entspannt auf dieser Terrasse. Das konnte gefallen.
Bist auf die irgendwann unvermeidliche Ansage des Kellners, daß ein Gast nun doch sein Vehikel wegfahren wolle. Aber auch das war schnell erledigt.
Verhältnismäßig zügig kamen dann die BeilagensalateBeilagensalat
.
Sehr ordentliche, frische Ware und schön bunt. Ein jeder Salat mit seinem eigenen Geschmack und Dressing. Auch der Kartoffelsalat, wenngleich für meinen Geschmack etwas dick geschnitten, aber ansonsten sehr gut. Die restlichen Salate genau wie man sie sich im schwäbischen unter einem Beilagensalatteller vorstellt: ausgezeichnet und sehr lecker. Einzig der Karottensalat fiel etwas ab.
Nach angenehmer Dauer dann die Hauptspeisen.
Von dem Kartoffelrösti schwärmt meine Frau noch heute.Rösti mit Schweinemedallions
Ein frisches, wirklich selbst gemachtes opulentes Rösti mit herrlich kartoffeligem Geschmack war bedeckt von einem Berg von butterzarten und fein gewürzten Lendchen in einer cremigen Champignonsoße. Darüber eine Käsehaube. Viele Hmms und Aaahs kamen von gegenüber. Ein perfektes Mahl! Mit einem klitzekleinen Manko. Meine Frau meinte, daß der Käse leider eine ordentliche Spur teilnahmslos gewesen wäre.
Eine Nachfrage beim Kellner ergab, daß es sich wohl um Butterkäse gehandelt habe. Irgendwie schade. Ein etwas kräftigerer Käse hätte dem Gericht sicherlich die Krone aufgesetzt. Aber auch so war meine Liebe hin und weg.
Dummerweise hatte ich nicht darauf geachtet den Rostbraten medium-rare zu bestellen.auch irgendwie ein Rösti Das mache ich eigentlich seit Jahren (dank GG) so und bin immer gut gefahren. Kurz etwas umnächtigt bestätigte ich einfach die Nachfrage: „medium?“ Hier war er bei Anlieferung gerade noch medium, garte aber leider relativ schnell weitgehend durch.
Keine Frage, das Fleisch war kein schlechtes aber irgendwann eben nicht mehr ansatzweise medium. Aber das war auch irgendwie mein Fehler und soll dem Haus nicht wirklich angekreidet werden.
Wiederum mir muß angekreidet werden, daß ich „knusprige Röstzwiebeln“ irgendwie überlesen hatte.
Ich bin in der Küche nicht ausgebildet, leider nur am Tisch, aber das war irgendwie eine trockene Geschichte. Die Bratkartoffeln waren ebenfalls sehr gut. Nur eben wiederum etwas trocken. Nein, nicht an sich aber es fehlte: Soße!
Keinerlei Soße am Rostbraten. Das hatte ich so noch nirgends gehabt. Und so kamen eben die Röstzwiebeln und auch die Bratkartoffeln dann doch über die Zunge wie ein Löffel Saharastaub.
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Meine Frau meinte bei der Nachbetrachtung: Aber der Süsser sagt immer, man solle doch einfach fragen. Da sagte ich bei der Nachbetrachtung: Wer isst denn so was so trocken ohne Soße? Das bleibt doch zwischen den Dritten stecken. Das… ach lassen wir das.
Ich frage mich durchaus warum der Teller von den Beilagen so trocken daher kam und aber auch warum ich nicht um Soße gebeten habe.
Mitschuldig im Sinne der (unterlassenen) Anfrage. ;-)
Die Terrasse ist ebenerdig zu erreichen und ich kann mir vorstellen, daß der ganze Bereich auch soweit barrierefrei sein dürfte.
Es war und ist schön dort und man kann auch gut essen. Meine Frau würde lieber heute als morgen wieder dort hin gehen. Ich hätte da durchaus noch etwas mehr Geduld.