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Da liegt selbstverständlich die Idee nicht fern, dies auch gleich mit einer Gastronomie zu verbinden, die nicht nur den angereisten Touristen, sondern auch allen anderen Besuchern des "Newport" kulinarisch versorgt.
Die Erprobung des dabei gewährten Angebots war natürlich, auch mangels schwimmbarem Untersatzes und touristischer Notwendigkeit, die Haupt -Intention meines Besuches an diesem frühen Freitagabend.
Außenansicht.
Wie zu erwarten, hat sich die Marina in einer ehemaligen Lagerhalle der Hafen-Gebäudekomplexe niedergelassen, die, wie bereits in der berühmten Hamburger Speicherstadt, als große Backsteinbauten an den Kais thronen. Zur Erweiterung des räumlichen Angebotes besteht das Gebäude noch zusätzlich aus einem vollverglasten Oberbau. Das Restaurant an sich befindet sich jedoch in einem weiteren, ebenerdigen Vorbau des langen Gebäudes und ermöglicht mit ebenfalls verglaster Fassade einen ungestörten Blick über die Trave auf die Altstadtkulisse. Natürlich bietet der Kai auch ausreichend Platz für eine große Terrasse, die in der warmen Jahreszeit als Freisitz dient.
Interieur.
Die Inneneinrichtung ist modern und nicht im Sinne einer traditionellen, alten "Küsten-Gaststätte" mit allerhand Seemanns-Deko gestaltet.
Im Lokal dominieren die Farben weiß, schwarz und graue und unterstreichen somit das eleganter gehaltene Ambiente ebenso wie die Lounge-Musik im Hintergrund. Die Gäste können mit Sicht auf die Terasse an Tischen mit vornehmlich heller Platte und schwarzem Fuß sowie ebenfalls schwarzen, lederbezogenen Stühlen Platz nehmen.
Die offene Küche.
Eine offene Küche ist heutzutage ja sehr häufig zu finden: so eben auch hier. Weder Geräusch- noch Geruchskulisse wirken sich dabei aber auf den Gastbereich in irgendeiner störenden Art aus, wodurch sie also einen rein interessanten Einblick gewährt.
Der Bereich um die Bar.
Eine Bar-Atmosphäre gewährt der Bereich an eben jener mit Hochtischen und Stühlen.
Zum Zeitpunkt meines Besuches an einem späten Nachmittag kümmerten sich ein halbes Dutzend Servicekräfte um die anwesenden Gäste, die zum Teil aus einer Hochzeitsgesellschaft bestanden. Trotzdem wurde ich offenherzig empfangen und mir auch gezeigt, wo sich noch freie Platzwahl anbietet.
Ich persönlich hatte stets mit einem jungen Mann Kontakt, der nicht nur versiert und freundlich agierte, sondern auch meine kulinarische Kritik am Ende sehr gut aufnahm und mir sogar noch ein Getränk aufs Haus als Wiedergutmachung anbot.
Die Serviceleistung konnte dem vermeintlichen Anspruch des Restaurants also gerecht werden.
Ebenso modern und elegant wie die Einrichtung will sich auch die Küche präsentieren.
Zunächst gibt es hier schon beim Getränkeangebot eine Vielzahl an Apperitivs und Cocktails, die das Lokal somit auch durchaus für einen einfachen „Bar-Abend“ geeignet machen.
Bei den Speisen liegt der Fokus zwar nicht nur auf ausgefallenen Interpretationen bekannter Gerichte, aber über eine gutbürglicher Hausmannskost geht das Angebot trotzdem klar hinaus.
Dafür stehen bei den Vorspeisen z.B. neben Tatar; gratiniertem Ziegenkäse oder Cremesuppen eben auch „Blumenkohl Karaage mit Chili-Gurkensalat, schwarzem Sesam und Cashew Creme“.
Auch bei den Hauptgängen, die wenigstens noch zwei vegetarische Alternativen bieten, gesellen sich zu bekannter norddeutscher Scholle, Kalbsschnitzel und sogar Currywurst auch „Ochsenbäckchen mit Süßkartoffelpüree, Shiitake und Kürbis“, oder „Heilbutt mit Topinambur, Tahoon-Kresse und Fischvelouté“.
Auch das preisliche Niveau, angefangen bei ca. 12€ für die Vorspeisen bis hin zu über 50€ für das Dry Aged Entrecôte suggerieren und schüren die Erwartung an eine qualitativ und handwerklich über dem Durchschnitt „gutbürgerlicher“ Küche gelegenen Kulinarik.
Bei diesem Erstbesuch wollte ich für meinen kleinen Hunger dabei herausfinden, wie sich „Gebeizter Hamachi mit Cantaloup Melone, Mango und Rettich“ aus der Vorspeisenkategorie präsentiert, welche für 19€ angeboten wurde.
Bereits nach 15 Minuten wurde mir dann also der abgebildete Teller serviert.
Gebeizter Hamachi mit Cantaloup Melone, Mango und Rettich.
An allererster Bewertungsstelle stand für mich natürlich die Produktqualität des Fisches, die dem sportlichen Preis gerecht werden muss. Obwohl die Würfel eine schöne Festigkeit hatten, hat sich aber die Beize für meinen persönlichen Geschmack negativ auf den Hamachi ausgewirkt. Zum einen war dies die Trockenheit des Fleisches, dass ich mir definitiv saftiger gewünscht hätte.
Verheerend war aber vor allem eine Anis-artige Geschmacksnote, die den Anschein eines tranigen, nicht mehr frischen Fisches vermittelte. Pur war der Hamachi damit wirklich keinerlei Genuss.
So kam in der Gesamtheit dann noch dazu, dass die in Kombination dazu gestellten, weiteren Komponenten diesen Fehlgeschmack auch nicht ausgleichen konnten.
Am besten war hierbei noch das Mango-Gel, dass sehr gut saure und süße Spitzen verband.
Doch waren dies nur ein paar Tupfer die im Gegensatz zur eher wässrig daherkommende Melone deutlich größer proportioniert sein sollen.
Rettich hätte mit seiner Schärfe auch noch etwas Spannung als Kontrast zum Fisch liefern können, doch die 5 hauchdünnen Scheiben blieben geschmacklich ebenso blass wie der Forellenkaviar, der ebenfalls die erhoffte Salinität vermissen ließ.
So freundlich und aufgeschlossen meine Kritik auch von Service aufgenommen wurde, so sehr muss ich doch feststellen, dass ich seit langem einmal wieder die Bestellung eines Gerichts im Nachhinein bereut habe und sich dies bei einem Preis von 19€ noch zusätzlich schmerzvoll anfühlte.
Somit bleibt mir vom "The Newport" also folgender Gesamteindruck.
Das Ambiente ist modern, in gutem Zustand und scheint sich eher elegant und „Business-mäßig“ geben zu wollen. Das Terassen-Panorama über die Altstadt ist zudem klar als Standortvorteil zu bezeichnen.
Der mich an diesem Tag im Service betreuende junge Herr ließ auch trotz der parallelen Hochzeitsgesellschaft nichts an Freundlichkeit und Souveränität missen. Das Angebot eines Gratis-Getränks auf meine kulinarische Kritik hin bewies zudem die Gastzugewandtheit.
Doch trotz dieser guten Vorzeichen hinterließ meine gewählte Vorspeise um den gebeizten Hamachi leider keinen guten Eindruck. Der penetranten Beize konnte keine Komponente etwas wirksam entgegensetzen, sodass sich letztendlich auch kein Genuss einstellen wollte.
Damit konnte die Speise dem aufgerufenen, gehobenen Preis von 19€ leider nicht einmal näherungsweise gerecht werden.
Trotz der sonst guten Rahmenbedingungen könnte ich mir persönlich aber wegen des geschmacklichen und preislichen Missverhältnis bei diesem ersten Versuch einen erneuten Besuch im "The Newport" leider eher nicht vorstellen.