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Wie immer reisten wir per Taxi an.
Kurz vor 18:00 Uhr waren wir da und wurden mit bekannter Herzlichkeit von Margeritha Rottino, der Tochter des Hauses begrüßt. Reserviert hatte ich bei Gheri, dem Sohn. Ich hatte gesagt, wir würden gern draußen sitzen. Meine Frau hatte beim Zahnarztbesuch im selben Haus gesehen, dass eine neue Außeninstallation mit großflächigen Glasscheiben und 12 Sitzplätzen hinzugekommen war. Nun erfuhren wir, dass draußen alles belegt sei. Aufgrund unserer wohl sichtbaren Enttäuschung bot uns Margeritha zwei Gläser Franciacorte aufs Haus an. Als der Sekt kam, war er garniert mit der schönen Nachricht, dass ein Zweiertisch draußen storniert hatte. Wir zogen um.
Die Glasscheiben dämpfen natürlich Geräusche kaum. Als eine Harley vorbei knatterte, sagte meine Frau, man solle die Dinger verbieten. Gut, dass das leise Nageln der Mercedes-Taxen weniger aufdringlich ist. Ich muss wohl damit rechnen, dass ich mit meinem Radaubruder eines Tages der Garage verwiesen werde.
Als Amuse gueule kam ein Stück Honigmelone, das mit einem extrem zarten Parmaschinken umwickelt war. Eine nur zu Decozewecken taugliche Scheibe Zucchini lag noch auf dem Teller.
Vergessen hatten wir, Wasser und Wein zu bestellen, was wir schleunigst nachholten. Margeritha, die wohl für den Wein zuständig ist, sagte, unseren gewünschten Nero d’Avola gebe es nicht mehr. Sie habe aber eine ebenso tanninarme Alternative, den sie selbst auch gern möge. Sie kam mit einem Primitivo di Manduria San Marzano für moderate 32 Euro. Meine Frau mochte ihn. Foto Hochformat
Unser roter
Der Brotkorb enthielt die allgegenwärtigen Bruchstücke des Pergamena di Pane und ein fabelhaftes hausgebackenes Weißbrot, dessen leichte Gelbfärbung der Krume auf die Verwendung von Ei hindeutete.
Meine Vorspeise für 17,50 verblüffte mich: Hummer/Spargelsalat. Der halbe Hummer war vorbildlich ausgelöst und lag sehr dekorativ auf etwas Salat vom marinierten grünen Spargel. Wie man hier mit 17,50 Euro auf seine Kosten kommt, ist mir schleierhaft. Insgesamt ein solcher Hochgenuss, dass ich noch zwei der dicksten Beine ausriss und knackte.
Hummer/Spargel
Wie immer wählte ich das Kalbskotlett Butter/Salbei als Hauptspeise, ich glaube, es ist das achte Mal. Signora Rottino brät offenbar standardisiert. Gargrad und Röstaromen sind absolut konstant, stets gut gebräunt und blutig am Knochen – einfach perfekt. Wohl aufgrund der hohen Außentemperaturen gab es als Beilage heute eine Schüssel mit Salat aus Kartoffeln, Spargelspitzen, Bohnen, Rucola, Sellerie, Pergamena die Pane, Radieschenscheiben, Broccoli, Kirschtomaten, Zucchini, Sellerie im Salat stört mich immens, aber was hilft es? Augen zu und durch. Wie immer ließ ich nur ein Stück gut geputzten Knochens übrig. Raum für ein Dessert gab es nicht mehr. Wir wussten ja auch, dass zu Hause noch frische Erdbeeren warteten.
Salatbeilage
Kalbskotlett
Auf der Schlussrechnung tauchte dann der Franciacorte nicht auf. Bei so einem kleinen Familienbetrieb finde ich das nicht in Ordnung. Ich versuchte, mit 30 Euro Trinkgeld eine wenig auszugleichen.
Unser Taxifahrer für die Rückfahrt war ein alter Hase und sehr sicher.