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Trotz des gegenüber dem Roederer nochmals erhöhten Preises (13,90) verzichteten wir natürlich nicht auf je ein Glas Ruinard blanc de blanc. Wie immer wurde es perfekt serviert. Um mit dem wie immer hervorragenden hausgebackenen Weißbrot nicht so allein zu sein, bestellte ich zusammen mit dem Champagner gleich 2 mal 0,1 Nero d’Avola. Der Brotkorb musste wegen meiner Verfressenheit bald gegen einen frisch befüllten ausgetauscht werden. Der Vater vom Chef schenkte uns je einen Schluck des Olivenöls in die kleinen bereit stehenden Schälchen ein. Beiläufig stellten wir fest, dass wir uns inzwischen gut 35 Jahre kennen.
Während uns das Amuse serviert wurde, stellte Der Cheferzeuger uns die Tageskarte vor. Für mich war darauf ein Carpaccio di Manzo mit Trüffeln und ein Kalbsfilet mit Pilzen zu finden.
Meine Frau wich nicht von ihrer Standardbestellung ab: Vitello tonnato und Pfefferrumpsteak.
Das Amuse bestand aus einer Spelte einer sehr luftigen Eierkuchenscheibe (wie eine Tortilla mit viel Backpulver und Mehl). Zuviel Ei für meine Frau, so dass ich nahezu beide Stücke für mich hatte.
Nun bestellten wir unseren Standardwein, den Riesling von Bassermann Jordan, der schnell und perfekt temperiert im Eiseimer kam.
Meine Vorspeise war ein wenig rucolalastig. Rucola ist so sehr in Mode, dass die Restaurants ihn wohl fuderweise kaufen. Nicht schön finde ich es, wenn die Rucolablätter im Ganzen auf den Speisen liegen. Mundgerechtes Schneiden erspart viele Spritzer. Ebenso unglücklich finde ich die dunkle Schieferplatte für ein Carpaccio. So ist es seiner Farbwirkung weitgehend beraubt.
Die übliche Zwischenerfrischung bestand diesmal aus einem Heidelbeersorbet, das ausgezeichnet schmeckte.
Wie immer hatte meine Frau ihr Rumpsteak mit Kartoffel und Kartoffeln bestellt. Paprika und Zucchini schätzt sie gar nicht auf ihrem Teller. Mein Kalbsfilet mit Kräuterseitlingen wog sicher gut 250 g. Blonde Aquitaine sind ja auch mal jung. Mit Seitlingen kann man ja nicht viel falsch machen. Sie waren also sehr gut. Wir hatten als Gargrade medium (Rumpsteak) und medium rare bestellt. Dies wurde nicht getroffen. Das Rumpsteak war well done, mein Filet medium well. Für mich ist es ein Jammer, wenn so schönes Fleisch übergart wird.
Als Beilage hatte ich einen Salat gewählt. Hier wieder das Problem mit den in voller Länge belassenen Rucolateilen.
Für ein Dessert war kein Platz mehr. Somit nahm meine Frau nur ein Tira-mi-su zum Mitnehmen.
Ich bekam von Signore Alan-Felipe noch einen fassgereiften Tresterbrand.
Zusammenfassend muss ich dem Service fünf Sterne plus geben, dem Essen diesmal nur vier.
Als Taxi hatten wir wieder so ein SUV. Ich denke, Daimler-Benz tut sich keinen Gefallen damit, die E-Klasse nicht mehr als Taxiausführung anzubieten.