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Aufgefallen ist es mir auch auf einer verblichenen Seite in Netz auf der recht ambivalent über das Haus geurteilt wurde.
Daher war es schon lange auf meiner Todo-Liste und einen erfolglosen Versuch ohne vorherige Reservierung hatten wir auch schon hinter uns gebracht.
Diesen Samstag aber wurde es uns wieder gewahr und wir reservierten telefonisch für 17 Uhr.
Der Telefonkontakt war nett und irgendwie auch lustig. Wechselte der Herr am anderen Ende doch von italienisch in schwäbisch und zurück und zwischen dem Sie und Du lag auch manchmal nur ein Halbsatz.
Letztendlich bekamen wir einen Platz an einem Tisch, der für 19 Uhr schon vergeben war. Kein Problem für uns, denn ob die Zeit reicht hängt in dem Fall von der Küche und nicht von uns ab.
Es zeigt aber, dass man, zumindest am Wochenende, tunlichst reservieren sollte. Eigentlich schon mal ein gutes Zeichen.
So machten wir uns auf nach Korb und fanden auch in unmittelbarer Nähe einen Parkplatz. Eigene Parkplätze des Hauses konnte ich nicht entdecken.
Bis auf die 5 Stufen am Eingang ist alles soweit ebenerdig, auch die Toiletten.
Drinnen angekommen findet man sich im ersten Raum an einer großen Theke mit zwei Tischen wieder, welche passiert, den nächsten Raum erreichen lassen.
Dieser wird erstmal dominiert von einem beeindruckenden Pizzaofen zu Rechten. Erst danach wird man des Gastbereiches gewahr, der nett eingerichtet und mit mittlerem Freiraum bestuhlt ist. Viel Platz um auflockernde Elemente zu platzieren ist nicht, aber man sitzt dennoch nicht an Nachbars Tisch. Sichtfachwerk und allgemein viel Holz dominieren den Raum und es macht insgesamt einen gemütlichen Eindruck.
Der Wirt, offensichtlich der Telefonmann von heute Mittag, begrüßt uns und zeigt uns nach Konsultation des Reservierungsbuches unseren Tisch.
Ich habe absichtlich nicht geschrieben „freundlich“. Nein er war nicht unfreundlich, eher beschäftigt aber immer verbindlich und nett. Sein Verhalten während unserer Anwesenheit war immer echt und nie aufgesetzt. Es war aber auch kein hofieren sondern ein „um den Gast kümmern“ ohne besonders übertrieben zu wirken. So z.B. die erste Reaktion mit hochgezogenen Augenbrauen und einem "Ooh", als auf eine gefundene Gräte im Lachs aufmerksam gemacht wurde. Kurze Zeit später war er wieder am Tisch und entschuldigte sich sehr aufrichtig.
Ihm zur Seite war eine Dame die wiederum eher diesen Part mit Leben ausfüllt. Auch sie verbindlich aber irgendwie wärmer in der Erscheinung und dem Umgang.
Insgesamt fühlten wir uns gut aufgehoben und ich bitte darum diese Zeilen nicht negativ aufzufassen. Das passte schon.
Allgemein passte die Reihenfolge. Tischzuweisung, ankommen, nach kurzer Zeit die Karten (in festem Kartoneinband mit Klarsichthüllen), eine Runde später noch zum Getränkewunsch befragt und mit Reichung des selben platzierten wir unsere Essenswünsche. Auch diese kamen in zeitlicher und angenehmer Abfolge. Das war schon sauber durchgetaktet. Die Rechnung am Schluß kam in einer kleinen ansprechenden Box liegend an den Tisch in die man dann seinen Obolus entrichtete. Die darin liegende Rechnung konnte ich noch kurz vor Mitnahme der Box erhaschen.
Kommen wir zum Essen:
Vor Kurzem wo anders sehr lecker gegessen lachten mich die Bruschetta (4,50) an. Meiner GG war nach einem Insalata Mista (5,50), jeweils als Vorspeise.
Die Bruschetta, unter Bergen von Rucola begraben, der geschmacklich zwar dazu passte aber irgendwie zu viel war, waren nicht ganz die Hausnummer wie vor Kurzem. Immerhin ganz ansprechend und soweit lecker haben sie ihr Soll geleistet. Mehr aber auch nicht. Der Insalata war auch ganz ok, aber wie so oft nicht durchgehend angemacht.
Die dazu gereichten Pizzabrötchen waren aber eine kleine Sensation. Geschmack und Konsistenz habe ich auf dem Niveau noch nicht erlebt. Ich hätte mich alleine davon ernähren können! Letztlich blieben die Vorspeisen zwar leicht hinter den ,zugegebenermaßen etwas hohen, Erwartungen zurück. Waren aber grundsätzlich ok.
Farfalle Salmone (12.80) mit Lachsstücken in Tomatensoße sollten es für GG sein.
Diese war zwar in Ordnung, der Lachs sehr zart und lecker und auch die Tomatensoße hatte Geschmack. Die Farfalle, vermutlich ein Kaufprodukt, hat aber den Geschmack irgendwie nicht angenommen / aufgesogen. Das ist gerne das Problem nicht hausgemachter Nudeln. Eine zu glatte Oberfläche. Sie waren letztlich ganz ordentlich und haben auch geschmeckt. Leider eben eine kleine Spur zu leise.
Kommen wir zum Höhepunkt.
Eine Pizza Diavolo (11.-) mit scharfer Salami und scharfen Peperoni.
Sie kam, hoppla, flambiert an den Tisch. Beim herbei tragen der Pizza sah man noch eine kleine Flamme inmitten des Teigfladens empor züngeln.
Ein erstaunter Kurzplausch mit der Servicedame ergab, dass sie meist mehr Angst um ihre (langen) Haare habe als um die Pizza.
Ich schreibe jetzt nicht zufällig vom Höhepunkt. Ist eine Pizza für gewöhnlich in solchen Sphären nur Begleiter und nicht Hauptakteur.
Ich müsste aber sehr lange nachdenken um behaupten zu können eine Pizza dieser Güteklasse, besonders geschmacklich, jemals gegessen zu haben. Ausnahmslos alles passte perfekt! Der Rand luftig mit leicht krossem Äußeren und phantastischer Würze. Der Boden dünn, fest und nicht hart. Das Sugo mit gewaltigem Aroma und der Belag von treffsicherer Schärfe und aber auch Geschmack. Auch quantitativ war sie gut und trotz der Vorspeise(n) wurde sie restlos vom Teller geräumt. So geht Pizza! Fraglich ob Folgeprodukte dieser Bauart je wieder unvoreingenommen von mir bewertet werden können. Ich habe wohl die Pizza meines Lebens gefunden.
So fällt es mir jetzt tierisch schwer eine Gesamtnote für das Essen zu vergeben.
Lassen wir die durchschnittlichen Vorspeisen außer Acht ergibt sich immer noch ein Dreieinhabsterner für die Farfalle und ein FünfplusXsterner für die Pizza. Ich entscheide mich, gibt es jetzt ja dankbarer weise halbe Sterne, für deren 4 ½.
Das Preis- /Leistungsverhältnis ist in Ordnung. Es ist hier spürbar teurer als in der Umgegend aber so Manches ist diesen Preis durchaus wert! 3 ½ Sterne
Sauber ist es hier ebenso. Ich konnte nichts entdecken was mir negativ aufgefallen wäre. 4 Sterne
Fazit:
Ich weiß nicht ob die Nudeln einen schlechten Tag hatten oder ob es andere Pastagerichte gibt, die zu bevorzugen wären. Die Pizza aber, die hat mich mehr als begeistert. Hier bin ich garantiert alsbald wieder einmal.
Für die Pizza gälte also frei nach Küchenreise: die 5.
Für das Gesamterlebnis die 4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)