Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Für Liebhaber gutbürgerlicher, schwäbischer Hausmannskost von höchstem Niveau bedingungslos zu empfehlen. Wer einen guten Hunger (z.B. nach einem Arbeitstag im Weinberg) mitbringt kommt voll auf seine Kosten.
Chronik, Lage
Das Lamm in Korb-Steinreinach ist ein traditionelles, urschwäbisches Landgasthaus besonderer Güte. Hier wird noch gekocht nach alter Väter Sitte. Ich kenne das Lokal seit über 30 Jahren. Damals ging man "Zum Emile", der Mutter des jetzigen Inhabers, der auch damals schon kochte. Der Name “Zum Lamm" war vielen nicht bekannt. Als Stuttgarter hatte man bei "Tante Emile" keine guten Karten, es sei denn man war ein sog. Vesperdirektor der Firma mit dem Stern oder zumindest in Begleitung eines solchen. Dies ist inzwischen Geschichte. An der Besucherdichte und dem Risiko für unangemeldete Gäste keinen Platz zu bekommen hat sich allerdings nichts geändert. Also unbedingt vorab reservieren. Eine Homepage gibt es nicht. Das Lokal ist auch so ein Insidertipp.
Man erreicht Korb-Steinreinach am besten über die B14, folgt der Ortsdurchfahrt Korb bis zum Wegweiser Steinreinach (weiß). Parkplätze vor dem Haus bzw. der Straße sind vorhanden.
In der näheren Umgebung gibt noch das Gasthaus Lamm in Grossheppach und das Hotel Lamm in Hebsack. Bitte nicht verwechseln.
Bedienung
An der Theke gegenüber dem Eingang warteten 4 Damen mittleren Alters auf den Ansturm der Gäste und begrüßten uns. Für Kenner des schwäbischen und speziell remstälerischen "Charmes" (kurz, bündig, wortkarg) nichts ungewöhnliches, für andere ev. gewöhnungsbedürftig. Die Speisekarte wurde, nachdem wir Platz genommen hatten, umgehend vorgelegt. Auch kam prompt die Standardfrage nach dem Getränkewunsch. Der Beilagensalat wurde korrekt vorab serviert. Mein Salat war auf einem defekten Teller angerichtet, was m.E. in einem Haus dieser Preisklasse nicht passieren dürfte.
Das Essen
Wer's weiß, kann auf Wunsch auch ein Gericht außerhalb der umfangreichen Speisekarte bekommen. Wir entschieden uns für
Das Rehragout nach altem Hausrezept in natürlicher, brauner Wildsoße mit angenehm säuerlichem Geschmack, schmeckte ausgezeichnet. Das Rehfleisch (keine Bauchlappen, ohne Haut und Sehnen) war zart aber trotzdem bissfest, kurz Premiumqualität. Auch an den Spätzle und dem vorab servierten Salat gab’s nichts auszusetzen.
Die Gänsebrust mit kross gebratener Haut war innen noch leicht rosa und sehr saftig. Schon der Duft ein Genuss. Das Apfelrotkraut weinrot und auf den Punkt gegart. Die hausgemachten Semmelknödel und Preiselbeeren rundeten das Gericht angenehm ab.
Die geschmälzten Maultaschen üppig gefüllt mit Hackfleisch-Kräuterbrät entsprachen gehobenem schwäbischen Standard und schmeckten ausgezeichnet.
Auch der Kalbsrahmbraten war sehr lecker zubereitet mit köstlicher Sahnesoße.
Allen Gerichten gemeinsam war die für mich sehr sparsame, wenig kreative Präsentation. Ein paar frische Kräuter oder Blüten könnten hier Wunder wirken. Kann deshalb bei bestem Willen keine 5 Sterne verteilen.
Zu den Preisen kann ich diesmal leider nichts sagen, weil ich auf Grund der Einladung keine Rechnung zu Gesicht bekam. Hatte allerdings den Eindruck, dass die Mengen auf den Tellern den Preis relativieren sollen. Der Qualität nach haben wir ein gehobenes Preis-Niveau mit stimmigem PLV.
Das Ambiente
Die stabile Einrichtung entspricht der eines gehobenen Landgasthauses der 60er Jahre. Seit ich es kenne hat sich daran nicht viel geändert, zumindest nicht am Stil. Die reservierten Tische waren einfach, man könnte fast sagen sparsam, ohne Einsatz gesteigerter Kreativität eingedeckt – eben Landgasthaus.
Wir kamen gegen 18:00 Uhr an. Zu diesem Zeitpunkt waren noch wenige Gäste anwesend, was sich aber sehr schnell änderte. Das galt auch für den Geräuschpegel, der sich mit wachsender Gästezahl erheblich steigerte.
Den eingedeckten Tischen nach zu schließen, war das Lokal so gut wie ausgebucht.
Ins Lamm geht man halt nicht wegen dem Ambiente, sondern wegen dem guten Essen.
Sauberkeit
Die Sauberkeit des Lokals gab keinen Anlass zur Beanstandung. Die Toiletten habe ich diesmal nicht besucht.