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Ein sehr guter Platz für alle, die mal Neues probieren wollen. Sehr gute, authentisch eritreische Frische-Küche. Für Karnisten wie Vegetarier gleichermaßen geeignet.
Lage
Äquator, ein afrikanisches Restaurant mit authentisch eritreischer Küche entdeckte ich durch Zufall. Es liegt in der Nähe des Bahnhofs von Bad Cannstatt (ca. fünf Gehminuten entfernt) in der Nachbarschaft des Carré Bad Cannstatt. Mit etwas Glück findet man einen Straßenparkplatz in der Nähe, ansonsten gibt es mehrere Parkhäuser im Umkreis.
Ambiente (3*)
Aus der früheren Kneipe im Stuttgarter Hof wurde ein afrikanisch buntes Restaurant. Die kahle Decke des langgestreckten Hauptgastraums wurde abgehängt mit einer dachförmigen Konstruktion aus Baumatten und Leinentüchern.
Die Wände zieren z.T. großflächige bunte Bilder und Plakate aus der Heimat der Betreiber, sowie afrikanische Skulpturen und Gerätschaften.
Erhalten blieben die alten Holzbänke und vermutlich auch die Tische. Die neuen, bequemen, hellen Armstühle erinnern eher an IKEA als an Afrika.
Der alte Holzdielenboden, sauber geschrubbt, schafft eine angenehme Dämpfung der Geräuschkulisse, die an einen afrikanischen Basar erinnert, obwohl das kleine Lokal nur maximal 40 Plätze hat.
Abgetrennt wurden noch zwei kleinere Nebenzimmer mit gleicher Ausstattung.
Service (4*)
Den Service macht der Wirt selbst, wie auch den Ausschank. Sehr freundlich, entgegenkommend und hilfsbereit. Ein angenehmer Zeitgenosse, der auch gut über sein Angebot Bescheid weiß und deshalb gut beraten kann. In der Küche herrscht dessen Frau. Sie verkörpert die alte Weisheit, dass ein magerer Koch nicht kochen kann.
Die Getränke werden sehr zügig serviert, das Essen braucht etwas länger. Nimmt man aber gerne in Kauf, wenn man sieht was nachher ankommt.
Das Essen (4*)
Die Speisekarte ist überschaubar und enthält ausschließlich afrikanisches. Keine Multi Cusine. Spezialität des Hauses sind köstliche Injera, lockere Fladen aus Mehlmischungen, die Teff-Mehl enthalten. Teff oder Zwerghirse, ein Süßgras, wird hauptsächlich in Äthiopien und Eritrea angebaut. Die winzigen Samen haben einen nussigen Geschmack, sind glutenfrei und haben einen hohen Anteil an essentiellen Fettsäuren. Wegen der geringen Erträge allerdings sehr teuer, weshalb häufig mit Maismehl gestreckt wird. Der Wirt versicherte mir, dass in seiner Küche nur Mehlmischungen mit afrikanischen Getreidesorten zum Einsatz kommen.
Der Teig der Injera muss 2-3 Tage gären, damit sich beim Backen die kleinen Vertiefungen bilden, die für die Soßenaufnahme wichtig sind.
Gegessen wird nach der Fingerfoodmethode (Messer und Gabel werden für FF-Verweigerer jedoch mitgedeckt) d.h. man reißt von der Injera einen Streifen ab und nimmt damit die Speisen auf, alles mit der rechten Hand natürlich. Vorteil dieser Methode ist, dass man sehr langsam und bedacht isst. Dass man zwischendurch mal die Finger ablecken muss gehört einfach dazu.
Ich entschied mich für das Auswahlmenu (13,50 €), eine Zusammenstellung mehrerer Spezialitäten der Karte.
Als Aperitif nahm ich dazu Mangonektar (0,3 l à 2,60 €)
Unerwartet, da nicht in Karte erwähnt, servierte man mir eine Vorspeise aus Gemüse-Couscous und Kinche (Graupen), sehr lecker.
Das Hauptgericht setzte sich wie folgt zusammen:
Auf einer Injera waren angerichtet:
· Yebeg Tibs - gebratenes Lamm mit Rosmarin
· Gomen Besega - gebratener Spinat
· Yelik Kesir Wet - gekochte Karotten und Kartoffeln (es fehlten die Streifen von Roten Beete)
· Okra (Bamya) - grüne Bohnen mit Tomaten Curry und Okraschoten.
· Blattsalat mit Gurkenscheiben, Tomatenachtel und Paprikastreifen
Eine weitere Injera vervollständigte das Gericht.
Dazu getrunken habe ich - regiongetreu ein Sanwald Weizen (2,85 €)
Für das alles habe ich 18,95 € entrichtet, ein sehr gutes PLV (5*).
Sauberkeit (4*)
Das Lokal und die Toiletten sind sehr sauber