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Nach einem kleinen Stadtbummel in Saarbrücken zog es mich mit meiner Begleitung am gestrigen frühen Abend an den St. Johanner Markt. Nachdem wir im "Langenfeld" unseren akuten Durst löschen konnten, schlenderten wir durch die Gassen der Altstadt und blieben schließlich vor dem Saarbrücker Traditionsgasthaus "Gemmel" stehen. Die auf den großen Schiefertafeln angepriesenen Speisen überzeugten uns schließlich und so kehrten wir ein.
Schon am Eingang wurden wir von einer sehr aufmerksamen Dame empfangen und zu einem freien Tisch geleitet. Rasch wurden uns die Speisekarten und eine Weinkarte gebracht.
Nach einem kurzen "Aktenstudium" entschieden wir uns einmal für einen Radicciosalat mit Birnenspalten und einen Löwenzahnsalat mit Ei und Croutons.
Beide Salate - als Vorspeisenvarianten serviert - lagen preislich bei über 12 Euro. Als Hauptgang wählte meine Begleitung die Kalbsleber mit Pasta und ich das Kalbsragout ebenfalls mit Pasta.
Nach einer angenehmen Wartezeit wurden die beiden Salate serviert. Meine Version bestand aus einem in ganzer Länge dargereichten gelben Löwenzahnbündel, fast gänzlich ohne Dressing und mit getrockneten Brotwürfel (keine Croutons) bestreut. Ich muss nicht verhehlen, dass ich angesichts dieser "Darbietung" echt enttäuscht war, hatte ich doch noch die lobenden Worte des Kritikers "simba" im Gedächtnis. Die Variante meiner Begleitung schnitt in der Bewertung besser ab, von einer kulinarischen Offenbahrung kann aber auch hier keine Rede sein.
Jeder aufmerksame und genussliebende Zeitfgenosse kann sicher mitfühlen, mit welchen zwiespältigen Gefühlen ich auf den Hauptgang wartete.
Dieser wurde nach einer gleichfalls gutbemessenen Pause serviert. Um es vorweg zu sagen: Auch dieses Gericht enttäuschte. Die Pasta wurde mit einer fast schon geschmacksneutralen Sauce (bestehend aus maximal 30-50gr Kalbshack sowie Cocktailtomaten und Fenchelabschnitten) gereicht. Einzig der Gargrad der Pasta kann als perfekt bezeichnet werden, die Sauce ließ jeglichen kulinarischen Kick vermissen.
Das Gericht meiner Begleitung schien - wie schon bei der Vorspeise - die bessere Wahl gewesen zu sein. Eine ordentliche Portion gutgebratener Kalbsleber wurde mit Linguine und Parmesan gut in Szene gesetzt.
Als Getränke wurden neben einer Flasche Wasser je zwei offene rote Franzosen (Burgunder und Corbiere) - je 0,2 l für je 7 Euro !! geordert.
Fazit: Der kulinarische Ausflug ins Saarbrücker Traditionslokal kostete 71,- Euro. Die Speisen kann ich bei einer fairen Bewertung (hier erhielten die beiden Gerichte meiner Begleitung 3,5 und meine leider nur 2 Sterne) auch wohlwollend lediglich mit 3 Sternen versehen. Von einem guten Preis-Genussverhältnis kann leider keine Rede sein, hierfür waren die in Ansatz gebrachten 15,.- Euro für jeden Hauptgang vor dem Hintergrund der abgelieferten Küchenleistung keine Diskussion wert. Der geschätzte Leser sieht mich mit einem Fragezeichen im Gesicht zurück! Leider!