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2014 hatte ich das Haus noch mit Frau und Schwiegeropa besucht und dann auf einem verblichenen Portal einen Bericht gepostet welcher dann anschließend auch hierher transferiert wurde.
Na höchste Zeit mal wieder ein Update zu bringen.
Auch wenn ich in der Zwischenzeit tatsächlich nicht mehr da war.
Ostern stand vor der Tür und Schwiegermutter wollte einladen. Da der Rest der Sippschaft meiner Frau aber irgendwie keine Zeit und/oder Lust hatte waren wir nur zu viert. Spontan wurde dann noch meine Mutter dazu gebucht.
Blieb noch die Frage wo es hin gehen sollte. Da kam uns die „Schöne Aussicht“ wieder in den Sinn.
Und unser Anruf dort kam wohl nicht zu früh. Ostersonntag war schon ausgebucht, nur Ostermontag war noch Platz für uns um 13:30 Uhr.
Das passte uns natürlich perfekt, da uns ein recht spätes Mittagessen an solchen Tagen immer lieber ist als gar um 12:00 schon (also quasi kurz nach dem Aufstehen ;-)).
An diesem milden und sonnigen Ostermontag trafen wir uns dann auf halber Strecke nach Lutzenberg mit Schwiemu, weil sie den Weg nicht kannte und trafen dann pünktlich zur vereinbarten Zeit Vorort ein.
Die Barrierefreiheit hatten wir zuvor schon abgefragt und uns wurde dann ein rückwärtiger Nebeneingang gezeigt. Von dort ging dann alles ebenerdig und barrierefrei zu. Leider weiß ich nicht mehr ob dies bei den Toiletten ebenfalls der Fall war.
Nach einer sehr freundlichen Begrüßung bekamen wir einen hellen, gemütlichen und geräumigen Tisch am noch geschlossenen Terrassenausgang.
Die Karten kamen auch umgehend und uns wurde dann erst mal etwas Zeit gelassen um anzukommen.
Und was von den Karten alles herunter lachte machte es nicht einfacher sich zu entscheiden. Nein, es waren beileibe keine überbordenden Karten, sogar eher zurückhaltend, aber die annoncierten Speisen waren fast allesamt „hätte-ich-gerne-Teile“
Also ein „Wildschweinbraten mit Trollinger-Dörrpflaumen und Brezelserviettenknödel“ steht ja nicht alle Tage auf der Karte und verursachte schon den ersten Stolperer bei der Entscheidungsfindung.
Die Lammabteilung mit Lammbraten, -Brust oder -Steak brachte mich zwar nicht ins Grübeln, da ich vor vielen Jahren nach vielen Versuchen dann irgendwann mal eingesehen hatte, dass wir geschmacklich nicht zueinander passen, aber da war Schwiemu schon fast geschlagen.
Eine Schwarzwaldforelle Müllerin wäre auch mal wieder gerne gelitten gewesen. Die Herkunftsbezeichnung „Würzbachtal“ wäre nicht nötig gewesen. Gute Forellenzuchten gibt es auch im Welzheimer Wald, wo wir uns ja befanden.
Die ebenfalls annoncierten Lachs- und Heilbuttfilets kamen wohl eher nicht aus dem Schwarzwald.
Es lockten aber auch die Schnitzelabteilung u.a. mit einem echten Wiener aber auch derer vom Schwein und Federvieh.
Und zu guter Letzt natürlich, um diese Jahreszeit: Das königliche Gemüse.
Es war schwierig. Zumindest für mich. Letztlich konnte ich nicht anders und mir wurde dabei gut zugeredet und dann wurde es eben der
Rostbraten mit Pommes und Salaten (27,40)
Meine liebe Frau tat es mir gleich.
Selbstredend sollten es um diese Jahreszeit natürlich noch zwei Bärlauchcremesüppchen (je 5,20) für meine Holde und mich sein.
Töchterchen und Mutter wählten das „essbare Elfenbein“ als halbes Pfund mit Kräuterflädle (Pfannkuchen), Kartoffeln und Sauce Hollandaise zu 16,50.
Schwiemu gab sich dann doch vom Lammsteak geschlagen welches mit Kräuterbutter, Bohnen und Rosmarinkartoffeln zu 22,90 in der Küchenfibel stand.
Als Getränke wanderten eine 07er Teinacher (4,70), zwei Holunderschorle (0,5 zu je 3,60), ein Johannisbeerschorle (0,5 zu 4,30), ein Pils (0,3 zu 3,30) und ein Hefeweizen (0,5 zu 4.-) nach angenehmer Wartezeit an den Tisch.
In den verschiedenen, rustikal-gemütlichen Räumen war selbst um diese Zeit noch ordentlich was los. Ein kleines Schmankerl zur Osterzeit bildete ein Verschlag mit frisch geschlüpften Küken im Thekenbereich. Der ließ natürlich so manchen weiblichen Gast ein „süüüüüß“ oder „niiiiieeedlich“ in hochfrequentem Bereich absondern.
Ich, der ich ja nur ein Mann bin, fand es interessant und assoziierte es eher mit Eiersalat oder Grillhähnchen. Aber die Geschmäcker sind eben verschieden.
Die Süppchen kamen und waren ein Pfund!
Genau wie meine liebe Frau und ich sie lieben. Intensiv im Geschmack aber dabei auch sehr cremig-sahnig. Es war schlicht ein Genuss. Diese „Löffelchenstellung“ hatte schon mal die Vorfreude auf die kommenden „Küchenergüsse“ weiter gesteigert.
Im Gegensatz zu den Getränken kamen die Essen nicht wirklich zeitgleich an den Tisch. Aber doch in noch passenden Abständen. Die Küche kochte in Anbetracht der Gästeschar wohl schon auf der letzten Flamme.
Leider war es dann so, dass eine Portion Spargel für Töchterlein irgendwie fehlte.
Alsbald kam eine andere Servicedame (Chefin?) an den Tisch und fragte, was denn noch fehle. Das ging wohl irgendwie unter.
Aber auch diese kamen dann doch nach ca.10 bis 15 Minuten an den Tisch.
Zum Rostbraten stand erklärend im Küchennachlagewerk, dass er vom Jungbullen-Entrecote stamme, vergleichsweise dünn ausfallen, etwas durchwachsen sein und einen Fettkern haben könne.
Das traf soweit auch zu. Gut, durchwachsen war er jetzt nicht spürbar, aber vergleichsweise dünn war er. Damit war zwar der typische Rostbraten nicht ganz so von optisch ansprechender Natur, welche dann noch den roten Lechzbereich im Schnitt aufzeigt, aber er war superzart und geschmacklich hervorragend. Der Berg geschmälzte Zwiebeln brachte dem Namen des Gerichtes alle Ehrerbietung und war phantastisch. Die Soße dazu ebenfalls zum berühmt-berüchtigten „reinlegen“ anstiftend.
Die Pommes waren perfekt. Innen weich, außen kross, heiß und angenehm gesalzen. Aber die Salate mal wieder ein Träumchen.
Wenngleich der Kartoffelsalat hier etwas deutlich hinterher hinkte, waren alle Salate mal wieder gesondert „dressiert“ ;-) und schmeckten einfach klasse.
Meiner Lieben war auch noch nach einem Klecks Kräuterbutter, welcher prompt gebracht wurde und auch nicht auf der Rechnung auftauchte.
Aber er kam ausgesprochen ansprechend auf einer Zitronenscheibe daher. Das geht wahrlich profaner.
Schwiemu war von ihrem Lammsteak ebenfalls sehr angetan. Ich selbst habe natürlich nicht probiert, aber da es ein solch großes Stück war probierte meine Mutter später noch davon und gab ihm auch einen deutlich erhobenen Daumen.
Auch der Spargel und speziell die Sauce Hollandaise muß laut den Mädels hervorragend gewesen sein.
Meine Tochter meinte noch, dass sie erstaunt gewesen wäre ob der schieren Menge an Hollandaise, bis sie erschmeckte wie fein und luftig diese aufgeschlagen war. Es schien durchaus mal wieder eine Hollandaise gewesen zu sein, die wirklich komplett im Hause gemacht wurde und nicht „auswärts“.
Zur Begleichung der Rechnung(en), welche die beiden Matronen irgendwie aufteilten, wurde noch ein Kaffee resp. Espresso angeboten, was wir aber dankend ablehnten, da irgendwie nix mehr rein passte. Wir hatten klasse gegessen und waren gestopft wie eine
Weihnachtsgans-Osterlamm.Die ein oder zwei nicht ganz so perfekten Eindrücke will ich hiermit gerne mal unter den Tisch fallen lassen (vielleicht dürfen das dann die Küken am späten Abend auflesen ;-))
Nur eines noch, und dazu gehört auch mein und unser vollstes Verständnis:
Die ältere Servicedame, welche unseren Tisch betreute, kam augenscheinlich auf dem Zahnfleisch daher. Ihre Teilnahme war eher zurückhaltend und fast teilnahmslos.
Ein kurzer Plausch mit ihr am Ende ergab schon ein hartes Programm seit Karfreitag. Da, wohl auch im Angesicht der anstehenden Mittagspause, taute sie etwas auf und erzählte ein wenig. Sie war sicherlich auch aufgrund der Personalsituation an diesem Wochenende besonders eingespannt worden. Ich mutmaße mal, dass sie nur noch zu besonderen Anlässen in diesem Umfang mit ins Boot geholt wird.
Ja, Gastro ist manchmal auch ein ganz hartes Brot und mir liegt es fern dies auch nur ansatzweise in die Gewichtung einfließen zu lassen.
Da muß man manchmal mithelfen auch wenn es nicht aus versch. Gründen vielleicht nicht mehr sein sollte. Und insofern hat sie dazu beigetragen, dass wir einen schönen und angenehmen Aufenthalt bei sehr guten Speisen hatten. Dank auch dafür!
Und wir kommen wieder. Vielleicht schaffen wir es ja auch mal schneller als binnen 9 Jahren die es diesmal gedauert hatte. Schließlich fährt man ja mehrmals im Jahr an dem Haus vorbei. Einmal weniger vorbei fahren und dafür einkehren ist nach diesem Aufenthalt schon angesagt.
PS: Und von einer Forelle aus dem Würzbachtal, darf gerne mal ein Hundenarr aus dem Albtal erzählen. Ist ja schließlich nur einen „Buckel“ daneben. ;-)