Geschrieben am 27.01.2015 2015-01-27| Aktualisiert am
27.01.2015
Besucht am 26.07.2014
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, daß ich so fröhlich bin; Ein Wirtshaus aus alten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn. (Frei nach Heinrich Heine)
Hätte Heinrich Heine sein Loreley-Gedicht so anfangen lassen, wenn er in der „Loreley“ gegessen hätte? Ich glaub’ schon. Und fröhlich ob der Speisen wär’ er sicherlich auch gewesen. Dazu im folgenden mehr!
Zu Beginn unseres Coburg-Aufenthaltes hatte uns die Rezeptionistin im Hotel nicht nur das „Maccaroni“ (s. meine Kritik hierzu), sondern zuvorderst die „Loreley“ empfohlen. Ein exzellenter Tip, wie sich herausstellen sollte.
Das Ambiente ***
Die „Loreley“ steht in der Coburger Herrngasse, Ecke Rückertstraße. Das Haus macht mit seinen zwei Stockwerken über dem Erdgeschoß einen mächtigen Eindruck, wozu auch die langen Fensterreihen im ersten und zweiten Stock beitragen. Die Lüftlmalerei auf der Eingangsfront mit dem mehr als zwei Fenster breiten handgemalten Namenszug „Loreley“ zwischen dem ersten und zweiten Stock erinnert an längst vergangene Zeiten.
Vor dem Eingang zum Gasthaus ist ein großer Teil des Bürgersteigs und der kopfsteingepflasterten Straße als „Biergarten“ abgetrennt. Efeuberankte Gitter in Kübeln grenzen zur Straße ab und bringen „Grünes“ in die Außengastronomie. Tische und Stühle sind im Biergarten-Stil, der Gesamteindruck ist gepflegt.
Der Eindruck, den die Gasträume machen, fußt auf einem Urteil aus dem Gang zur Toilette. Eine dunkelbraune Vertäfelung der Wände, rotgepolsterte Stuhl- und Banksitze, beigefarbene, rustikal wirkende Tischplatten und die ansonsten in dunkelbraun gehaltene Bestuhlung und Möblierung fallen dabei ins Auge – ein auf den ersten Blick gepflegter und edler Gesamteindruck.
Es ist ein sehr warmer Sommerabend, weshalb wir uns draußen niederlassen. Kaum haben wir Platz genommen, da bringt uns …
der Service ****
Sitzkissen für die Biergartenstühle. Zwei versierte Damen kümmern sich den Abend über um uns, nicht aufdringlich, aber immer aufmerksam, freundlich und schnell. Und die später bei passender Gelegenheit gestellte Frage der Damen, ob alles recht sei, insbesondere bei den Speisen, werden wir auch überzeugt und zufrieden bejahen.
Die Speisekarten,
die eine der Damen meiner Frau und mir reicht, bieten für jeden Geschmack etwas. In der Hauptkarte haben Fleisch- und Fischliebhaber eine angemessene Auswahl, Vegetarier kommen bei nur einem Hauptgericht möglicherweise zu kurz. Sechs Fischgerichte von 12,50 € bis 19,50 € mit einem Angebot von Lachs, Seelachs und Zander in verschiedenen Variationen und sechs Fleischgerichte aus der Pfanne oder vom Grill mit einem Angebot von Schnitzel, Putensteak, Rumpsteak und verschiedenen Grilladen wirken anzahlmäßig üppig gegenüber den vegetarischen Pappardelle in Tomatensauce und mit Parmesan und Salat (9,50 €). Vier Coburger Spezialitäten (9,50 € bis 14,50 €, darunter Coburger Würste und Coburger Klöße als Beilage) erweitern das Angebot für den Fleischliebhaber. Wer auf Salat steht, kann aus vieren von 5,50 € bis 15,90 € auswählen. Die „kalte Küche“ ist mit vier Gerichten von 6,50 € bis 9,50 € vertreten. Drei Vorspeisen (4,50 € bis 9,50 €) und vier Desserts (jeweils 5,50 €) runden das Angebot ab.
In einer saisonalen Karte werden „Aktuelle Spezialitäten“ angeboten, darunter als Angebotserweiterung für Vegetarier zwei fleisch- und fischlose Pfifferlingsgerichte für 13,50 € und 14,50 € und Pfifferlingssüppchen und -salate. Der Pilzliebhaber kann auch noch aus zwei Fleischgerichten und einem Fischgericht mit Pfifferlingsbeilagen (15,50 € bis 20,50 €) auswählen.
Während wir die Karten studiert haben, hat uns ein halber Liter bayrisches Helles (3,30 €), ein Wasser (2,50 €) und ein Silvaner Hausschoppen, kein namenloser, sondern ein „Obereisenheimer Höll“ (3,90 €), auf den Sommerabend eingestimmt.
Wir wählen
das Essen *****:
– Sauerbraten nach Art des Hauses mit Coburger Klößen und Salat der Saison (13,50 €),
– Rodeo-Rumpsteak vom Grill mit Butterbohnen und Kräuterbutter, dazu Bratkartoffeln (19,50 €).
Der Sauerbraten (siehe Foto) besteht aus drei optisch sehr ansprechenden runden Scheiben zarten Rindfleischs, durch und durch zart ohne jede Spur von Fett oder Sehnen. Die hellbraune Sauce, viel heller als die dunkelbraune Sauce beim rheinischen Sauerbraten, schmeckt vorzüglich und hat eine feine säuerliche Note. Die Coburger Klöße sind – wie es eine Stadtführerin uns beim Stadtrundgang bereits prognostiziert hat – ein Gedicht. Sie zerfließen förmlich auf der Zunge. Noch nie so leckere Klöße gegessen!
Der dazugereichte Salat ist frisch, knackig und besteht aus verschiedenen grünen Salaten, Tomaten, Gurken und Radieschen. Das Dressing schmeckt ausgezeichnet, leicht säuerlich, wie hausgemacht und geschmacklich an Sauerrahm erinnernd.
Das Rumpsteak, wie gewünscht medium gegrillt, ist saftig und zart. Die Butterbohnen sind mit viel frischem Bohnenkraut und Speckwürfeln zubereitet. Lange nicht solch’ leckere Bohnen gegessen, urteilt meine bessere Hälfte, und das will angesichts ihrer Kochkünste schon was heißen. Die Bratkartoffeln sind knusprig, gut gewürzt, schmackhaft, braun, aber keineswegs verbrannt.
Während meine Frau nach diesem Genußessen einem süßen Abschluß – Schokoeis mit Eierlikör und Sahne garniert (5,50 €), siehe Foto – nicht widerstehen kann, begnüge ich mich mit einem Himbeergeist (3,10 €). Das Eis schmeckt sehr lecker. Zwei Löffel Schokoladeneis liegen auf einem Eierlikörspiegel und sind mit flüssiger Schokolade, Sahne und Kakao-Pulver ansprechend garniert.
Die Sauberkeit ****
Hier gibt es nichts zu mäkeln. Und nach dem Gang zur Toilette berichtet meine Frau auch von tadelloser Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Gut und Überzeugend! Gute Ware, gute Leistung, alles den Preis wert!
Das Fazit ****
Wir beurteilen beide das Essen mit fünf Sternen. Der Service ist gut und hat seine vier Sterne verdient, genau so wie die Sauberkeit und das Preis-/Leistungsverhältnis. Die Außengastronomie ist ein Biergarten in Anführungszeichen. Hierfür geben wir drei Sterne, allerdings in Anbetracht des von uns nur genutzten Außenbereichs. Das Ambiente innen können wir aufgrund des flüchtigen Eindrucks nicht guten Gewissens beurteilen.
Gesamturteil: Vier Sterne, ein Besuch der „Loreley“ lohnt sich!
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
daß ich so fröhlich bin;
Ein Wirtshaus aus alten Zeiten,
das kommt mir nicht aus dem Sinn. (Frei nach Heinrich Heine)
Hätte Heinrich Heine sein Loreley-Gedicht so anfangen lassen, wenn er in der „Loreley“ gegessen hätte? Ich glaub’ schon. Und fröhlich ob der Speisen wär’ er sicherlich auch gewesen. Dazu im folgenden mehr!
Zu Beginn unseres Coburg-Aufenthaltes hatte uns die Rezeptionistin im Hotel nicht nur das „Maccaroni“ (s. meine Kritik hierzu), sondern zuvorderst die „Loreley“ empfohlen. Ein exzellenter Tip,... mehr lesen
4.0 stars -
"Ein Besuch der Loreley lohnt sich – aber in Coburg!" HuckIch weiß nicht, was soll es bedeuten,
daß ich so fröhlich bin;
Ein Wirtshaus aus alten Zeiten,
das kommt mir nicht aus dem Sinn. (Frei nach Heinrich Heine)
Hätte Heinrich Heine sein Loreley-Gedicht so anfangen lassen, wenn er in der „Loreley“ gegessen hätte? Ich glaub’ schon. Und fröhlich ob der Speisen wär’ er sicherlich auch gewesen. Dazu im folgenden mehr!
Zu Beginn unseres Coburg-Aufenthaltes hatte uns die Rezeptionistin im Hotel nicht nur das „Maccaroni“ (s. meine Kritik hierzu), sondern zuvorderst die „Loreley“ empfohlen. Ein exzellenter Tip,
Am Samstagnachmittag beschlossen meine Kumpels und ich, abends mit unseren Freundinnen essen zu gehen. Zuerst versuchten wir in einem anderen Lokal für zwölf Personen zu reservieren. Da dies aber nicht klappte, entschieden wir uns fürs Kam Yin Jade, reservierten dort und erlebten dadurch einen etwas anderen, außergewöhnlichen Abend. Dazu aber später mehr. Das Restaurant liegt direkt neben dem Parkhaus Mauer, also nicht weit von der Fußgängerzone entfernt. Das Lokal selbst hat keinen eigenen Parkplatz, sodass man quasi gezwungen wird, im Parkhaus zu parken, denn die Parkplätze an der Straße sind rar gesäht. Das Restaurant besteht aus einem Raum, in dem schätzungsweise 35 Personen Platz finden. Während wir dort von 19 Uhr bis circa 21 Uhr verweilten, war das Restaurant meistens nicht einmal halb voll. Jedoch kamen einige Kunden vorbei, die Essen zum Abholen bestellt hatten.
Bedienung
Ich bin zwar nicht der Meinung, dass die Servicekräfte in chinesischen Restaurants akzent- und fehlerfrei Deutsch sprechen müssen, aber die beiden Bedienungen, ich vermute mal es handelte sich hierbei um den Chef und die Chefin, sprechen wirklich sehr schlecht deutsch, sodass man sich teilweise mit Händen und Füßen verständigen musste. Das Aufnehmen der Speisen und Getränke war somit ein kleines Abenteuer. Auch wirkten die Bedienungen stellenweise etwas unfreundlich und schroff, was aber, wie ich glaube, nicht einmal böse gemeint war, sondern einfach ihre Art ist. Die Getränke haben etwas länger auf sich warten lassen. Ich bestellte ein Kristallweizen von Paulaner für 2,60 Euro.
In diesem Lokal habe ich auch etwas erlebt, was ich bisher noch nie erlebt habe. Die Bedienung nahm beim Abkassieren von uns partout kein Trinkgeld an. Auf Nachfrage erzählte sie, dass sie selbst drei Kinder in ungefähr unserem Alter hat, die allesamt studieren, und sie daher weiß, dass junge Leute kein Geld übrig haben. Das hat sie sehr sympathisch gemacht.
Das Essen
Die Speisekarte ist die unübersichtlichste, die ich je gesehen habe. Die Karte, die sich aus einer Hauptkarte und drei oder vier doppelseitig bedruckten Einlegeblättern zusammensetzt, besteht aus bestimmt über hundert Gerichten. Allen Gerichten werden Nummern oder Buchstaben zugeordnet, was das Ganze aber nicht übersichtlicher macht. So gibt es z.B. die B9 oder die 9B oder auch die KY ... . Außerdem strotzt die Speisekarte nur so vor Rechtschreibfehlern.
Ich entschied mich für die gebackenen Wan-Tan (3,80 Euro) als Vorspeise und knusprig gebratenes Hühnchenfleisch mit süß-sauer Soße (9,50 Euro und wird mit Reis und Gemüse serviert). Eine gebratene Ente mit Sauce, Reis und Gemüse kostet 12 Euro. Zu erwähnen ist noch die, wenn man den Preis von 1,50 Euro betrachtet, unglaublich rießige und günstige Frühlingsrolle.
Die Wan-Tan kamen nach circa zehn Minuten und waren richtig heiß. Das war jedoch das einzig Positive an der Vorspeise. Die Wan-Tan bestanden einfach nur aus panierten und frittierten Scheiben gekochten Schinkens. Diese waren nicht wirklich knusprig, sondern größtenteils lapprig, und trieften zudem vor Fett. Alles andere als lecker.
Das knusprig gebratene Hühnchenfleisch setzte den Eindruck der Vorspeise fort. Das Fleisch war paniert, frittiert und ebenso außerordentlich fettig. Außerdem sah das Fleisch aus wie Geschnetzeltes, also wie in Fetzen gerissenes Hühnchenfilet. Das Hühnchenfleisch kam Chicken-Nuggets am ähnlichsten. Die Sauce, bzw. war es eher ein Dip in einem Extraschälchen, so wie der Reis waren in Ordnung.
Die Portionen waren reilich, nach etwa der Hälfte des Hauptgangs war ich satt. Angerichtet waren die Speisen im typisch chinesischen Imbissbuden-Style. Nicht besonders appetitanregend oder extravagant.
Ich hätte dem Essen eigentlich zwei Sterne gegeben, da jedoch die meisten (bis auf ein oder zwei) meiner Mitesser mit dem Essen zufrieden waren oder dieses sogar gelobt hatten, gebe ich drei. Ich persönliches würde das Restaurant nicht weiterempfehlen, aber falls man sich mal schnell eine Portion gebratene Nudeln holen will, ist es wohl noch okay.
Das Ambiente
Das Kam Yin Jade erfüllt alle kitschigen Klischees eines China-Restaurants. Chinesische Musik, Lampions, ein Aquarium mit Kois. Ganz besonders war allerdings unsere Tischdeko. Da im Lokal kein Tisch für zwölf Personen vorhanden ist, wurden einfach Tische zusammengeschoben und als Tischdecke Papierservietten verwendet. Und dann der Hammer: Auf unseren Tischen lagen insgesamt bestimmt über dreißig, wahllos hingeworfene, Bierfilze, die kein Mensch benötigt hat. Das sah einfach nur bescheuert aus. Ich würde gerne mal wissen, was sich das Personal dabei gedacht hatte.
Sauberkeit
Das Lokal an sich war sauber. Den Raum, in dem sich die Toiletten befanden, hätte man mal wieder putzen können. Dort war es sehr staubig.
Am Samstagnachmittag beschlossen meine Kumpels und ich, abends mit unseren Freundinnen essen zu gehen. Zuerst versuchten wir in einem anderen Lokal für zwölf Personen zu reservieren. Da dies aber nicht klappte, entschieden wir uns fürs Kam Yin Jade, reservierten dort und erlebten dadurch einen etwas anderen, außergewöhnlichen Abend. Dazu aber später mehr. Das Restaurant liegt direkt neben dem Parkhaus Mauer, also nicht weit von der Fußgängerzone entfernt. Das Lokal selbst hat keinen eigenen Parkplatz, sodass man quasi gezwungen wird, im... mehr lesen
Kam Yin Jade
Kam Yin Jade€-€€€Restaurant09561237062Judengasse 18, 96450 Coburg
2.0 stars -
"Schnell mal was für zwischendrin" KausAm Samstagnachmittag beschlossen meine Kumpels und ich, abends mit unseren Freundinnen essen zu gehen. Zuerst versuchten wir in einem anderen Lokal für zwölf Personen zu reservieren. Da dies aber nicht klappte, entschieden wir uns fürs Kam Yin Jade, reservierten dort und erlebten dadurch einen etwas anderen, außergewöhnlichen Abend. Dazu aber später mehr. Das Restaurant liegt direkt neben dem Parkhaus Mauer, also nicht weit von der Fußgängerzone entfernt. Das Lokal selbst hat keinen eigenen Parkplatz, sodass man quasi gezwungen wird, im
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daß ich so fröhlich bin;
Ein Wirtshaus aus alten Zeiten,
das kommt mir nicht aus dem Sinn. (Frei nach Heinrich Heine)
Hätte Heinrich Heine sein Loreley-Gedicht so anfangen lassen, wenn er in der „Loreley“ gegessen hätte? Ich glaub’ schon. Und fröhlich ob der Speisen wär’ er sicherlich auch gewesen. Dazu im folgenden mehr!
Zu Beginn unseres Coburg-Aufenthaltes hatte uns die Rezeptionistin im Hotel nicht nur das „Maccaroni“ (s. meine Kritik hierzu), sondern zuvorderst die „Loreley“ empfohlen. Ein exzellenter Tip, wie sich herausstellen sollte.
Das Ambiente ***
Die „Loreley“ steht in der Coburger Herrngasse, Ecke Rückertstraße. Das Haus macht mit seinen zwei Stockwerken über dem Erdgeschoß einen mächtigen Eindruck, wozu auch die langen Fensterreihen im ersten und zweiten Stock beitragen. Die Lüftlmalerei auf der Eingangsfront mit dem mehr als zwei Fenster breiten handgemalten Namenszug „Loreley“ zwischen dem ersten und zweiten Stock erinnert an längst vergangene Zeiten.
Vor dem Eingang zum Gasthaus ist ein großer Teil des Bürgersteigs und der kopfsteingepflasterten Straße als „Biergarten“ abgetrennt. Efeuberankte Gitter in Kübeln grenzen zur Straße ab und bringen „Grünes“ in die Außengastronomie. Tische und Stühle sind im Biergarten-Stil, der Gesamteindruck ist gepflegt.
Der Eindruck, den die Gasträume machen, fußt auf einem Urteil aus dem Gang zur Toilette. Eine dunkelbraune Vertäfelung der Wände, rotgepolsterte Stuhl- und Banksitze, beigefarbene, rustikal wirkende Tischplatten und die ansonsten in dunkelbraun gehaltene Bestuhlung und Möblierung fallen dabei ins Auge – ein auf den ersten Blick gepflegter und edler Gesamteindruck.
Es ist ein sehr warmer Sommerabend, weshalb wir uns draußen niederlassen. Kaum haben wir Platz genommen, da bringt uns …
der Service ****
Sitzkissen für die Biergartenstühle. Zwei versierte Damen kümmern sich den Abend über um uns, nicht aufdringlich, aber immer aufmerksam, freundlich und schnell. Und die später bei passender Gelegenheit gestellte Frage der Damen, ob alles recht sei, insbesondere bei den Speisen, werden wir auch überzeugt und zufrieden bejahen.
Die Speisekarten,
die eine der Damen meiner Frau und mir reicht, bieten für jeden Geschmack etwas. In der Hauptkarte haben Fleisch- und Fischliebhaber eine angemessene Auswahl, Vegetarier kommen bei nur einem Hauptgericht möglicherweise zu kurz. Sechs Fischgerichte von 12,50 € bis 19,50 € mit einem Angebot von Lachs, Seelachs und Zander in verschiedenen Variationen und sechs Fleischgerichte aus der Pfanne oder vom Grill mit einem Angebot von Schnitzel, Putensteak, Rumpsteak und verschiedenen Grilladen wirken anzahlmäßig üppig gegenüber den vegetarischen Pappardelle in Tomatensauce und mit Parmesan und Salat (9,50 €). Vier Coburger Spezialitäten (9,50 € bis 14,50 €, darunter Coburger Würste und Coburger Klöße als Beilage) erweitern das Angebot für den Fleischliebhaber. Wer auf Salat steht, kann aus vieren von 5,50 € bis 15,90 € auswählen. Die „kalte Küche“ ist mit vier Gerichten von 6,50 € bis 9,50 € vertreten. Drei Vorspeisen (4,50 € bis 9,50 €) und vier Desserts (jeweils 5,50 €) runden das Angebot ab.
In einer saisonalen Karte werden „Aktuelle Spezialitäten“ angeboten, darunter als Angebotserweiterung für Vegetarier zwei fleisch- und fischlose Pfifferlingsgerichte für 13,50 € und 14,50 € und Pfifferlingssüppchen und -salate. Der Pilzliebhaber kann auch noch aus zwei Fleischgerichten und einem Fischgericht mit Pfifferlingsbeilagen (15,50 € bis 20,50 €) auswählen.
Während wir die Karten studiert haben, hat uns ein halber Liter bayrisches Helles (3,30 €), ein Wasser (2,50 €) und ein Silvaner Hausschoppen, kein namenloser, sondern ein „Obereisenheimer Höll“ (3,90 €), auf den Sommerabend eingestimmt.
Wir wählen
das Essen *****:
– Sauerbraten nach Art des Hauses mit Coburger Klößen und Salat der Saison (13,50 €),
– Rodeo-Rumpsteak vom Grill mit Butterbohnen und Kräuterbutter, dazu Bratkartoffeln (19,50 €).
Der Sauerbraten (siehe Foto) besteht aus drei optisch sehr ansprechenden runden Scheiben zarten Rindfleischs, durch und durch zart ohne jede Spur von Fett oder Sehnen. Die hellbraune Sauce, viel heller als die dunkelbraune Sauce beim rheinischen Sauerbraten, schmeckt vorzüglich und hat eine feine säuerliche Note. Die Coburger Klöße sind – wie es eine Stadtführerin uns beim Stadtrundgang bereits prognostiziert hat – ein Gedicht. Sie zerfließen förmlich auf der Zunge. Noch nie so leckere Klöße gegessen!
Der dazugereichte Salat ist frisch, knackig und besteht aus verschiedenen grünen Salaten, Tomaten, Gurken und Radieschen. Das Dressing schmeckt ausgezeichnet, leicht säuerlich, wie hausgemacht und geschmacklich an Sauerrahm erinnernd.
Das Rumpsteak, wie gewünscht medium gegrillt, ist saftig und zart. Die Butterbohnen sind mit viel frischem Bohnenkraut und Speckwürfeln zubereitet. Lange nicht solch’ leckere Bohnen gegessen, urteilt meine bessere Hälfte, und das will angesichts ihrer Kochkünste schon was heißen. Die Bratkartoffeln sind knusprig, gut gewürzt, schmackhaft, braun, aber keineswegs verbrannt.
Während meine Frau nach diesem Genußessen einem süßen Abschluß – Schokoeis mit Eierlikör und Sahne garniert (5,50 €), siehe Foto – nicht widerstehen kann, begnüge ich mich mit einem Himbeergeist (3,10 €). Das Eis schmeckt sehr lecker. Zwei Löffel Schokoladeneis liegen auf einem Eierlikörspiegel und sind mit flüssiger Schokolade, Sahne und Kakao-Pulver ansprechend garniert.
Die Sauberkeit ****
Hier gibt es nichts zu mäkeln. Und nach dem Gang zur Toilette berichtet meine Frau auch von tadelloser Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Gut und Überzeugend! Gute Ware, gute Leistung, alles den Preis wert!
Das Fazit ****
Wir beurteilen beide das Essen mit fünf Sternen. Der Service ist gut und hat seine vier Sterne verdient, genau so wie die Sauberkeit und das Preis-/Leistungsverhältnis. Die Außengastronomie ist ein Biergarten in Anführungszeichen. Hierfür geben wir drei Sterne, allerdings in Anbetracht des von uns nur genutzten Außenbereichs. Das Ambiente innen können wir aufgrund des flüchtigen Eindrucks nicht guten Gewissens beurteilen.
Gesamturteil: Vier Sterne, ein Besuch der „Loreley“ lohnt sich!