Manchmal liegt das Paradies direkt vor unserer Haustür. Und manchmal auch direkt am Rhein. Genauer gesagt in Rheinnähe. Auf einer Art Mini-Landzunge zwischen zwei Speyerer Baggerseen gelegen, befindet sich das schmucke, im urigen Blockhausstil errichtete Restaurant. Parkmöglichkeiten gibt es zur Genüge und schon beim Verlassen des Fahrzeugs steht man mitten im Grünen. Eine kleine Oase, die es zu entdecken gilt und deren Besuch sich nach einem sommerlichen Badetag am Steinhäuserwühlsee förmlich anbietet.
Das idyllische Fleckchen wird schon seit 13 Jahren gastronomisch genutzt. Das „Paradies“ hat sich schon damals in der Domstadt einen Namen mit grundsolider griechischer Grillküche gemacht. Seit etwa drei Jahren haben sich Konzept und Kochstil etwas verändert. Mit dem Junior am Herd hat man das kulinarische Spektrum erweitert und bietet seither eine frische, von viel Fisch und traditionellen Gerichten dominierte Küche mediterraner Prägung.
Beim Eintritt in das gemütliche Holzhaus wähnt man sich gerade wegen des rustikalen Interieurs eher in einer etwas geräumigeren Hütte des Pfälzerwaldvereins. Aber weit gefehlt. Die schlicht, aber geschmackvoll eingedeckten dunklen Holztische, die wirkungsvoll eingerahmten Spiegel an den Wänden sowie die zurückhaltend eingesetzten Accessoires auf und neben den Tischen wirken alles andere als „hinterwäldlerisch“.
Die beiden Damen vom Service, darunter die Mutter des Küchenchefs, begrüßten uns sehr freundlich und wiesen uns den reservierten Tisch zu. Schön, dass man hier ohne aufgesetzte Nettigkeit in Empfang genommen, aber mit umso mehr südländischer Herzlichkeit bedient wird. Das erleichtert das Ankommen und beschleunigt das Wohlfühlen gleichermaßen. Gerade für „Neuankömmlinge im Paradies“ ein wichtiger Aspekt.
Auch die Speisenkarte zeigt sich im Vergleich zu den Einheitsbibeln südosteuropäisch geprägter Grill-Anstalten auffällig entschlackt. Eine Handvoll Empfehlungen des Hauses, bei denen Seezunge, Lammspieß und Oktopus um die Gunst der Gäste buhlen, werden von diversen kalten und warmen Köstlichkeiten aus dem Vorspeisensortiment ergänzt. Dazu ein paar erlesene Fischteller, pfiffig angemachte Salate und dann der eigentliche Schwerpunkt des Speisenangebots: eine variationsreiche Auswahl an Fleischgerichten. Ob nun Lamm im Duett (Hüfte und Kotelett) oder Schweinefilet in Limetten-Retsina-Sud sei jedem „Beefeater“ selbst überlassen. Und das zu Preisen, die selbst beim argentinischen 250g-Rumpsteak nicht die 20-Euro-Grenze überschreiten.
Um nicht schon bei der Vorspeisenwahl in Entscheidungsnot zu geraten, bestellten wir neben einer etwas geschmacksneutralen Giouvarlakia-Zitronensuppe (4,80 Euro) die „Pikilia“, eine gemischte Vorabplatte für zwei Personen (18,50 Euro), die auch bei drei Leuten den ersten Hunger ausreichend gestillt hätte. Die auf einer Schiefertafel gereichten kalten und warmen Leckereien, darunter knusprig frittierte Zucchini-Chips und recht opulente, mit Schafskäse gefüllte Teigtaschen, entpuppten sich schnell als richtige Sattmacher, die leider etwas zu fettig ausfielen. Auf den üppigen Vorspeisenreigen folgte ein für unseren Geschmack zu herzhaft angemachter Beilagensalat, der unseren Hunger auf den Hauptgang schließlich auf ein Minimum reduzierte.
Schade, denn gerade bei den Hauptspeisen konnte die Küche eher überzeugen. Das auf den Punkt in der Pfanne gebratene Lachsfilet (16,50 Euro) hatte eine frische Citrusnote und duftete herrlich nach Mittelmeerkräutern. Auch der Rinderspieß (17,80 Euro) schmeckte ausgezeichnet. Innen noch leicht rosa, kam er direkt vom Holzkohlegrill und seine feinen Röstaromen ergaben zusammen mit der dunklen Barolo-Sauce ein stimmiges Geschmacksbild, das vom knackigen Ratatouille-Gemüse passend umrahmt wurde.
Der Hausklassiker nannte sich „Pikilia Kreaton“ (14,80 Euro). Dahinter verbarg sich ein vorzüglicher Grillteller, der alleine schon den Besuch wert war. Das sich darauf befindende Gyros erfüllte alle wichtigen Drehspießkriterien: es war äußerst delikat gewürzt, saftig und knusprig zugleich. Die Suzukakia (Hackfleischrolle) war schlichtweg sensationell im Geschmack, im Garungsgrad und in der Konsistenz. Auch der Souvlaki-Spieß und das Schweinesteak waren von überzeugender Fleischqualität. Mit tadellosen Steakhouse Pommes als Beilage ein wahrlich überzeugender Querschnitt durch die griechische Fleischlandschaft. Leider war das mediterrane Gemüse zu den herrlich zarten Schweinemedaillons in Honig-Thymian-Sauce (15,30 Euro) zu lange auf dem Herd gestanden und sowohl sicht- als auch schmeckbar angebrannt. Dies blieb jedoch der einzige kulinarische Fauxpas bei unseren Hauptgerichten.
Nach so viel Opulenz auf unseren Tellern blieb leider kein Platz mehr für ein Dessert, weshalb wir auf den griechischen Sahnejoghurt mit Honig und Walnüssen (5 Euro) und das Schokoladensoufflé (6,30 Euro) verzichten mussten. Wenn nun auch Bacchus in Form einer etwas facettenreicheren Weinkarte Zuflucht im „Paradies“ finden würde, wäre auch die vinophile Genussmittelfraktion restlos zufriedengestellt.
So bleibt am Ende die Erkenntnis, dass es sich beim „Paradies am See“ um ein Schlaraffenland für Fleisch- und Fischliebhaber handelt, in dessen herrlicher Umgebung man dem Alltagstrott für ein paar genussvolle Stunden entfliehen kann. Eines sollte man allerdings auf jeden Fall mitbringen: Hunger.
Manchmal liegt das Paradies direkt vor unserer Haustür. Und manchmal auch direkt am Rhein. Genauer gesagt in Rheinnähe. Auf einer Art Mini-Landzunge zwischen zwei Speyerer Baggerseen gelegen, befindet sich das schmucke, im urigen Blockhausstil errichtete Restaurant. Parkmöglichkeiten gibt es zur Genüge und schon beim Verlassen des Fahrzeugs steht man mitten im Grünen. Eine kleine Oase, die es zu entdecken gilt und deren Besuch sich nach einem sommerlichen Badetag am Steinhäuserwühlsee förmlich anbietet.
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Paradies am See
Paradies am See€-€€€Restaurant06232 291040Am Rübsamenwühl 31, 67346 Speyer
4.0 stars -
"Paradiesische Zustände für Fisch- und Fleischliebhaber in idyllischer Umgebung" Ehemalige UserManchmal liegt das Paradies direkt vor unserer Haustür. Und manchmal auch direkt am Rhein. Genauer gesagt in Rheinnähe. Auf einer Art Mini-Landzunge zwischen zwei Speyerer Baggerseen gelegen, befindet sich das schmucke, im urigen Blockhausstil errichtete Restaurant. Parkmöglichkeiten gibt es zur Genüge und schon beim Verlassen des Fahrzeugs steht man mitten im Grünen. Eine kleine Oase, die es zu entdecken gilt und deren Besuch sich nach einem sommerlichen Badetag am Steinhäuserwühlsee förmlich anbietet.
Das idyllische Fleckchen wird schon seit 13 Jahren gastronomisch
Eigentlich schreibe ich selten Erfahrungsberichte über Frühstücksbuffets, außer sie sind besonders erwähnenswert.
Die angebotenen Speisen sind dem Standard entsprechend, es gibt alles was man erwartet. Eigentlich nichts besonderes, aber der Service, ein "guten Morgen" beim Betreten des Frühstücksraums wird nicht erwidert, ein Setzen in einem eingedeckten Raum wurde mit dem Hinweis "gehen Sie erst einmal in den anderen Bereich, hier ist noch nicht offen" beendet und Kaffee wird nicht gebracht, nein, er muss am Automaten selber gezapft werden. Ich rede von einem 4-Sterne-Hotel. Das passt irgendwie nicht.
OK, der junge Mann, der mich "des Raumes verwies", so stellte es sich später heraus, ist ein Auszubildender. Trotzdem, so etwas sollte in der Form nicht passieren.
Eigentlich schreibe ich selten Erfahrungsberichte über Frühstücksbuffets, außer sie sind besonders erwähnenswert.
Die angebotenen Speisen sind dem Standard entsprechend, es gibt alles was man erwartet. Eigentlich nichts besonderes, aber der Service, ein "guten Morgen" beim Betreten des Frühstücksraums wird nicht erwidert, ein Setzen in einem eingedeckten Raum wurde mit dem Hinweis "gehen Sie erst einmal in den anderen Bereich, hier ist noch nicht offen" beendet und Kaffee wird nicht gebracht, nein, er muss am Automaten selber gezapft werden. Ich rede von einem 4-Sterne-Hotel. Das passt irgendwie nicht.
OK, der junge Mann, der mich "des Raumes verwies", so stellte es sich später heraus, ist ein Auszubildender. Trotzdem, so etwas sollte in der Form nicht passieren.
Theo's im Tulip Inn
Theo's im Tulip Inn€-€€€Restaurant, Bar, Hotel062159870Ludwigplatz 5-6, 67059 Ludwigshafen am Rhein
3.0 stars -
"Gutes Frühstücksbuffet mit mittelmäßigem Service" Ehemalige UserEigentlich schreibe ich selten Erfahrungsberichte über Frühstücksbuffets, außer sie sind besonders erwähnenswert.
Die angebotenen Speisen sind dem Standard entsprechend, es gibt alles was man erwartet. Eigentlich nichts besonderes, aber der Service, ein "guten Morgen" beim Betreten des Frühstücksraums wird nicht erwidert, ein Setzen in einem eingedeckten Raum wurde mit dem Hinweis "gehen Sie erst einmal in den anderen Bereich, hier ist noch nicht offen" beendet und Kaffee wird nicht gebracht, nein, er muss am Automaten selber gezapft werden. Ich rede von
Geschrieben am 13.04.2016 2016-04-13| Aktualisiert am
13.04.2016
Besucht am 09.04.2016
Was schenkt man eine guten türkisch-stämmigen Freundin zu 50. Geburtstag, wenn diese Person (fast) alles hat? Einen besonderen Abend in einem besonderen türkischen Restaurant. Aber wohin? In welches Lokal? Nachdem mir das Bosporus mehrfach empfohlen wurde, war die Entscheidung da. Eine sehr rechtzeitige Reservierung sorgte für einen schönen Tisch am Fenster des langgestrickten Lokals mit offener Küche. Der erste Eindruck ist schlich und modern. Die Tische (mit Stoffservietten) perfekt eingedeckt.
Das Publikum ist total gemischt. Alt und Jung, Deutsche, Amerikaner, Türken „hörten“ wir.
Nun zur Lage des Restaurants. Keine wirklich besondere. Rustikal gesagt, in einem türkischem Viertel. Türkische Hotels, Reisebüros, türkische Geschäfte und Büro und eine Vielzahl von Döner Buden (nicht negativ gemeint). Von außen total unscheinbar!
Und zum Parken…kommt lieber mit dem ÖPNV. Parkplätze sind hier Mangelware.
Nun beim Betreten des Restaurants erfolgt eine nette und freundliche Begrüßung, die Garderobe wird entgegengenommen, die Begleitung zum Tisch ist selbstverständlich und es besteht keinerlei Hektik. „Genießen Sie den Abend in Ruhe, nehmen Sie sich Ihre Zeit“. Nachdem wir dann endlich Platz genommen hatten - die Frauen wollten erst da und dann doch da sitzen ;-) - wurde nach dem Aperitif gefragt und später erst die Speisekarte gebracht. Neben der Speisekarte gibt es Tagesempfehlungen (u. a. auf einer Tafel) oder durch die freundliche Bedienung. Tagesfrische Fische werden am Tisch vorgezeigt. Sofern sich zwei Personen finden, wird auch ein gemischter Fischteller angeboten.
Nun zu unserer Speisenauswahl. Es werden natürlich türkische Spezialitäten, aber auch internationale Gerichte angeboten.
Es war gut, dass wir uns zwei Vorspeisen teilten. Einmal Humus, Kichererbsenpüree mit Sesamkruste und frischem Zitronensaft zu EUR 6,00 und einen warmes Vorspeisenteller (Sicak Meze) mit Joghurt-Creme und u. a. gebratenem Käse, Auberginen, Zucchini und Weinblättern zu EUR 10,50.
Als Hauptgerichte ein Seewolf als Tagesempfehlung der perfekt am Tisch filetiert wurde (zu EUR 20,00), ein hochgeschnittenes australisches Rumpsteak mit Kartoffeln und knackigem Gemüse zu EUR 26,00, einem Grillteller (Karisik Izgara) mit Rinderfilet, Hühnchenbrust und Lammkotelette zu EUR 22,00 und - meine Frau kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus - Hurmali Kuzu Dolma ein mit Datteln, Grantapfelkernen und gerösteten Walnüssen gefüllter Lammrücken (EUR 22,00). Alles war auf den Punkt zubereitet und auch sehr gut angerichtet. Leider habe ich nur von meinem Nachtisch ein Foto gemacht, ich wollte in dem Restaurant nicht „andauernd“ auffallen.
Also, dann der Nachtisch. Ein Besuch im türkischen Restaurant ohne Baklava? Nein, geht nicht. Also ich entschied mich für Pistazien-Baklava (siehe Foto) zu EUR 6,00. Miene Mitesser für gefüllte Feigen mit Walnüssen und einer Granatapfelsoße, ebenfalls zu EUR 6,00. Portionen sind nicht zu klein, aber auch nicht zu groß, passend! Ein krönender Abschluss!
Zum Essen wurde uns ein Kaya Buzbag (Rotwein) zu einem fairen Preis von EUR 29,00 empfohlen. Trocken und sehr passend zum Essen, auch zu dem Seewolf.
Ein Raki auf’s Haus und eine persönliche Verabschiedung beendeten den Besuch in einem sehr guten Restaurant. Wir kommen wieder - versprochen!
Was schenkt man eine guten türkisch-stämmigen Freundin zu 50. Geburtstag, wenn diese Person (fast) alles hat? Einen besonderen Abend in einem besonderen türkischen Restaurant. Aber wohin? In welches Lokal? Nachdem mir das Bosporus mehrfach empfohlen wurde, war die Entscheidung da. Eine sehr rechtzeitige Reservierung sorgte für einen schönen Tisch am Fenster des langgestrickten Lokals mit offener Küche. Der erste Eindruck ist schlich und modern. Die Tische (mit Stoffservietten) perfekt eingedeckt.
Das Publikum ist total gemischt. Alt und Jung, Deutsche, Amerikaner, Türken... mehr lesen
The Bosporus Restaurant
The Bosporus Restaurant€-€€€Restaurant021141655194Karl-Rudolf-str.174, 40215 Düsseldorf
5.0 stars -
"Edel-Türke" eine kurze und prägnante Bezeichnung für einen perfekten Abend" Ehemalige UserWas schenkt man eine guten türkisch-stämmigen Freundin zu 50. Geburtstag, wenn diese Person (fast) alles hat? Einen besonderen Abend in einem besonderen türkischen Restaurant. Aber wohin? In welches Lokal? Nachdem mir das Bosporus mehrfach empfohlen wurde, war die Entscheidung da. Eine sehr rechtzeitige Reservierung sorgte für einen schönen Tisch am Fenster des langgestrickten Lokals mit offener Küche. Der erste Eindruck ist schlich und modern. Die Tische (mit Stoffservietten) perfekt eingedeckt.
Das Publikum ist total gemischt. Alt und Jung, Deutsche, Amerikaner, Türken
Geschrieben am 11.04.2016 2016-04-11| Aktualisiert am
11.04.2016
Besucht am 07.04.2016
Nun habe ich es endlich einmal geschafft. Nachdem die Betreiber des ehemaligen ´Lambert´ in Hamburg die ´Landdrostei´ vor etwa einem halben Jahr eröffnet haben, mein erster Besuch.
Zum Kennenlernen erst einmal der Versuch mit dem Mittagstisch. Direkt, nachdem wir den Eingangsbereich mit dem flackernden Kamin passiert hatten, wurden wir von der sehr charmanten Servicekraft (Dame des Hauses?) empfangen und freundlich begrüßt. Als sich herausstellte, dass das unser erster Besuch im Lokal war, wurde uns erstmal ein Rundgang offeriert. Ein kleinerer Gastraum, ein großer, ein Gesellschaftszimmer. Alle sehr schön eingerichtet, das Lokal hat wirklich Stil. Die Tische bereits eingedeckt, Servietten und Tischläufer in Stoff, Olivenöl und Salz für das vor dem Essen gereichte Brot (frisch, lecker) standen schon bereit.
Es werden mittags zwei Tagesgerichte für je 8,50 € angeboten, eins Fisch, eins Fleisch. Zusätzlich gibt es eine Mittagskarte mit diversen Gerichten zwischen 9 € und 17 €, auch ein Mittagsmenü, drei Gänge für 21 €, kann bestellt werden.
Für uns war diesmal Fisch angesagt. Die Forelle Müllerin mit Butterkartoffeln und Salatteller für 8,50 € war lecker, die Portion sattmachend, die Haut knusprig, das Fleisch noch saftig. Von der Portion des Hamburger Pannfisch für 12,50 € mit Bratkartoffeln fühlte meine Begleiterin sich fast überfordert, sehr reichhaltig und ebenfalls lecker die drei Sorten Fisch. Kleines Manko: Die gereichten Bratkartoffeln waren offensichtlich nicht hausgemacht, sondern Fertigbrätlinge aus der Tüte. Dennoch, dafür gibts keinen Abzug, da ansonsten alles perfekt. Auch der Service hat uns richtig gut gefallen.
Dies schöne Lokal mit richtig gutem Esssen sieht uns wieder - versprochen.
Nun habe ich es endlich einmal geschafft. Nachdem die Betreiber des ehemaligen ´Lambert´ in Hamburg die ´Landdrostei´ vor etwa einem halben Jahr eröffnet haben, mein erster Besuch.
Zum Kennenlernen erst einmal der Versuch mit dem Mittagstisch. Direkt, nachdem wir den Eingangsbereich mit dem flackernden Kamin passiert hatten, wurden wir von der sehr charmanten Servicekraft (Dame des Hauses?) empfangen und freundlich begrüßt. Als sich herausstellte, dass das unser erster Besuch im Lokal war, wurde uns erstmal ein Rundgang offeriert. Ein kleinerer Gastraum,... mehr lesen
5.0 stars -
"Bereicherung für Pinneberger Gastro-Szene" Ehemalige UserNun habe ich es endlich einmal geschafft. Nachdem die Betreiber des ehemaligen ´Lambert´ in Hamburg die ´Landdrostei´ vor etwa einem halben Jahr eröffnet haben, mein erster Besuch.
Zum Kennenlernen erst einmal der Versuch mit dem Mittagstisch. Direkt, nachdem wir den Eingangsbereich mit dem flackernden Kamin passiert hatten, wurden wir von der sehr charmanten Servicekraft (Dame des Hauses?) empfangen und freundlich begrüßt. Als sich herausstellte, dass das unser erster Besuch im Lokal war, wurde uns erstmal ein Rundgang offeriert. Ein kleinerer Gastraum,
Geschrieben am 10.04.2016 2016-04-10| Aktualisiert am
17.04.2016
Besucht am 10.04.2016
Allgemein
Das Gasthaus Anica ist das Sportlerheim des SV Hörstein, eines Ortsteiles von Alzenau. Seit Jahren schon treffe ich mich mit meinen Kartenfreunden ca. 1- bis 2-mal im Monat freitags zum Schafkopfspielen in dieser Location. Auch sonst besuche ich zu verschiedenen Anlässen entweder mit meiner Frau oder auch mit Familie das Gasthaus öfters im Jahr. So ca. 20 bis 25-mal kommt hin. Ich kann das Gasthaus also mit Fug und Recht als eines von meinen Stammlokalen (Basics) bezeichnen. So möchte ich heute nach fast eineinhalb Jahren mal wieder ein Update hierzu einstellen.
Heute blieb die Küche zu Hause kalt. Nach einem kleinen Frühstück und zwei Stunden Vereinsarbeit am PC entschieden wir uns, das schöne Wetter für einen ausgiebigen Spaziergang mit anschließender Einkehr zu nutzen. Schätzchen schlug unterwegs, als wir schon eine ganz andere Richtung zu Fuß genommen hatten vor, dass wir eigentlich mal wieder bei der Anica Rumpsteak essen könnten.
Sonntags hat das Gasthaus Anica durchgehend warme Küche, und so war es kein Problem, obwohl der Uhrzeiger schon in Richtung halb zwei ging, die Richtung zu ändern und deshalb nach einem kleinen Umweg zur Anica zu begeben.
Das Lokal hat viele Stammgäste, besonders sonntags zum Mittagessen ist es ein beliebter Anlaufpunkt für Rentner, Wanderer etc. Und so war es nicht verwunderlich, dass Viertel nach zwei noch einiger Betrieb herrschte.
Die Bedienung
Die Bedienung, Kathrin, man duzt sich selbstverständlich, war gerade mit dem Servieren von Speisen beschäftigt. Also suchten wir uns selbstständig einen freien Tisch am Fenster zum Sportplatz aus. Aufmerksam und immer gut gelaunt, wie sie nun mal ist, kam sie kurz darauf zur freundlichen Begrüßung mit den Speisekarten an unseren Tisch. Die brauchten wir im Grunde gar nicht, denn wir wussten schon, was wir essen und trinken wollen. Die Essen- und Getränkeaufnahme konnte also direkt von statten gehen.
Sodenthaler Gourmet Mineralwasser mit Sprudel aus der Glasflasche (0,75 l, 3,50 €), dazu zwei Gläser. Je einen Plavav (kroatischer Rotwein, 0,2 l, 3,30 €). Zu essen bestellte mein Schätzchen das Rumpsteak Lustiger Bosnjak mit Kroketten und Salat (15,80 €) und ich ein Rumpsteak mit Pfefferrahmsoße (15,50 €), ebenfalls mit Kroketten und Salat.
Das gut gekühlte Mineralwasser wurde wie es sich gehört am Tisch geöffnet und in die Gläser eingeschenkt. Die beiden wohltemperierten Plavac waren schon in Gläser eingeschenkt und fanden direkt danach den Weg vom Tablett auf unseren Tisch.
Als Stammgäste wollen wir nicht unbedingt, dass wir umschwänzelt werden, aber die guten Sitten der Nachfrage, ob alles in Ordnung ist, ob es geschmeckt hat oder ob es noch was sein darf, werden trotzdem erfüllt. Und für einen kleinen Smalltalk ist auch immer Zeit. Und das, obwohl Kathrin die einzige Bedienung im halbvollen Lokal ist.
Der Zahlvorgang geht zügig und mit einem korrekten Bon über die Bühne, was leider nicht überall selbstverständlich ist, wie wir am Vorabend wieder einmal mit einer größeren Gruppe in einer anderen Gaststätte erlebt hatten.
3,5 Sterne, wohlwollend auf 4 aufgerundet.
Unser Essen
Die Gerichte, wie auch die Art der Zubereitung, würde ich als gutbürgerlich mit einem Hauptaugenmerk auf Balkangerichte und deutsche Küche bezeichnen.
Der Beilagensalat, man kennt ihn in- und auswendig, mit Krautsalat, Schwedensalat, ein paar kleingeschnittenen Karotten und 2 Blattsalaten mit einem Essig/Öl-Dressing wurde sozusagen als Vorspeise vor den Hauptgerichten serviert. Nichts aus Glas, Dose oder Eimer, alles, außer den Blattsalaten natürlich, ist selbstgemacht, wie mir auf Nachfrage bestätigt wurde. Heute hatte er irgendwie besonders gut geschmeckt, da noch eine süßliche Komponente aus dem Dressing herauszuschmecken war, die den Essig deutlich in den Hintergrund verbannte.
Der lustige Bosnjak, das Rumpsteak mit Schafskäse und Schinken gefüllt, sehr zart und wie immer meiner Frau gut schmeckend. Zwei Scheiben Kräuterbutter obendrauf rundeten trotz TK den guten Geschmack ab. Weil schon weich und nicht so knüppelhart gefroren wie ich schön öfter woanders erlebt habe. Die Kroketten waren wohl der Optik nach auch TK, aber von guter Konsistenz.
Mein Rumpsteak hatte auch eine ordentliche Größe. Der gewünschte Gargrad medium war heute noch gerade so vertretbar. Die Soße war Gott sei Dank nicht so dickflüssig, wie man sie öfter bekommt. Und auch die Anzahl der Pfefferkörner hielt sich in Grenzen. Trotzdem war eine angenehme Schärfe auf der Zunge zu spüren. Auf alle Fälle war es schön zart und in Verbindung mit der wirklich gut schmeckenden Pfefferrahmsauce hat es mir ausgezeichnet gemundet.
Alles okay = 3,5 Sterne.
Das Ambiente
Auch das Ambiente hat etwas Gutbürgerliches an sich. Der große Gastraum mit Theke und Stammtisch kann mittels einer Schiebetür geteilt werden, 4er-, 6er- resp. 8er-Tische stehen für die Gäste zur Verfügung. Jeweils nach Bedarf können die Tische auch für ein paar Leute mehr problemlos zusammengeschoben werden.
Die Tische sind stabile Holztische und mit Stoff-Tischdecken belegt. Auch eine kleine Blumenvase mit Inhalt steht auf jedem Tisch. Die Bestecke liegen mit Papierservietten auf einem Teller, der auf dem jeweiligen Tisch steht. Beim Rumpsteak wird vom Service beim Servieren zusätzlich ein Steakmesser gereicht.
Die Stühle sind schon etwas älter, aber mit Sitzkissen bequem. An der Fensterfront sitzt man auf Bänken mit Sitzkissen.
Die Toiletten sind leider im Keller, also für körperlich Gehandicapte wohl eher schwierig. Auch zum Eingang ins Restaurant sind 3 Treppenstufen zu bewältigen.
Sauberkeit
An der Sauberkeit im Lokal gibt es nichts zu bemängeln. Gebrauchsspuren sind aber durchaus zu erkennen.
Fazit:
Wer preiswert und gut ohne viel Schnickschnack essen möchte, ist hier gut aufgehoben. Viele Stammgäste aller Altersklassen, sind besonders sonntags ein Beweis dafür.
Für Sparfüchse: Montags gibt es 20 Prozent auf alle Balkangerichte und mittwochs und donnerstags sind sämtliche Schnitzelvariationen für 6,50 € zu haben.
Gesamteindruck:
3,5 – gerne wieder
Allgemein
Das Gasthaus Anica ist das Sportlerheim des SV Hörstein, eines Ortsteiles von Alzenau. Seit Jahren schon treffe ich mich mit meinen Kartenfreunden ca. 1- bis 2-mal im Monat freitags zum Schafkopfspielen in dieser Location. Auch sonst besuche ich zu verschiedenen Anlässen entweder mit meiner Frau oder auch mit Familie das Gasthaus öfters im Jahr. So ca. 20 bis 25-mal kommt hin. Ich kann das Gasthaus also mit Fug und Recht als eines von meinen Stammlokalen (Basics) bezeichnen. So möchte ich... mehr lesen
Gasthaus Anica
Gasthaus Anica€-€€€Restaurant, Gasthaus060233404Aschaffenburger Weg 8, Ortsteil Hörstein, 63755 Alzenau in Unterfranken
3.5 stars -
"Gutbürgerliche Balkanküche gepaart mit ebensolcher deutschen Küche!" Ehemalige UserAllgemein
Das Gasthaus Anica ist das Sportlerheim des SV Hörstein, eines Ortsteiles von Alzenau. Seit Jahren schon treffe ich mich mit meinen Kartenfreunden ca. 1- bis 2-mal im Monat freitags zum Schafkopfspielen in dieser Location. Auch sonst besuche ich zu verschiedenen Anlässen entweder mit meiner Frau oder auch mit Familie das Gasthaus öfters im Jahr. So ca. 20 bis 25-mal kommt hin. Ich kann das Gasthaus also mit Fug und Recht als eines von meinen Stammlokalen (Basics) bezeichnen. So möchte ich
Schön, dass wir es nach knapp 2 Jahren mal wieder in die Friesenheimer Radrennbahn geschafft haben. Nach den Gastro-Highlights in den beiden Hansestädten (Bremen und Hamburg), verschlug es uns nach einem Einkaufsbummel in der Ludwigshafener Rheingalerie in die kulinarischen „Niederungen“ der besseren Hausmannskost.
Chefkoch Patrick Pierau hat deutschfranzösische Wurzeln, weshalb es nicht verwundert, dass sein gastronomisches Konzept auf einer elsässisch geprägten Regionalküche basiert. Er hat – unterstützt von seiner Frau und seinem Bruder – im Juli 2013 das Restaurant „Zur Radrennbahn“ im Ludwigshafener Ortsteil Friesenheim eröffnet. Davor betrieb er das Restaurant „Zum Jagdhorn“ im Frankenthaler Hofgut Petersau, das mittlerweile nicht mehr existiert. Schön, dass seine deftige Elsässer Küche in Ludwigshafen gut ankommt. Da wundert es auch nicht, dass die Namen der Gerichte zuerst auf Französisch in der Speisenkarte stehen. Auch darin unterscheidet sich Pieraus Radrennbahn von der üblichen gutbürgerlichen Masse und hebt es in gastronomischer Hinsicht hervor.
Von außen wirkt die Gaststätte eher unscheinbar. Die typische Vereinslokaloptik lässt einen fast daran vorbei fahren. Neben der Wirtschaft erleichtert ein ausreichend angelegter Parkplatz die Unterbringung des Gefährts. Aufstelltafeln mit ein paar Tagesangeboten zieren den kurzen Treppenaufgang ins Innere. Dort angekommen, ist man positiv überrascht von der rustikalen Gemütlichkeit und Wärme, die das Innere ausstrahlt. Freiliegende Holzbalken an der Decke, gemauerte Backsteinbögen, die an einen Gewölbekeller erinnern, bequem gepolsterte, urige Holzstühle und –tische sowie eine dezente Beleuchtung sorgen für ein angenehmes Wohlfühlambiente, wie man es auch in so mancher Pfälzer Weinstube vorfindet. Mit den 60 Sitzplätzen im behaglichen Gastraum sowie dem nochmals 25 Sitzplätze fassenden Nebenzimmer ist man hier auch für größere Gesellschaften gerüstet. Der liebevoll gestaltete Flyer auf unserem Tisch verriet uns außerdem noch die Existenz eines Biergartens, auf dem bis zu 80 Personen Platz finden.
Unser Durst verlangte nach einem naturtrüben Zischke-Kellerbier aus der Bügelflasche (2,90 €), sozusagen unser Aperitif aus dem Hause Karlsberg. Die eigentliche Aperitif-Karte lockt mit Französischem. Pernod, Picon-Bier, Poire fermier und Crémant d‘Alsace machen einem die Wahl nicht leicht. Egal für was man sich entscheidet, die recht umfangreiche Auswahl macht Laune und ist gleichzeitig ein guter Auftakt für die Genüsse, die darauf folgen. Die Vorspeisenauswahl bietet französische Klassiker, wie beispielsweise Froschschenkel oder Schnecken. Auch eine Handvoll Salatvariationen stehen auf der übersichtlich gestalteten Speisekarte. Wer es mediterraner mag, bestellt entweder gegrillte Peperoni (6,40 Euro), gebackenen Schafskäse (7,40 Euro) oder in Knoblauch gebratene Riesengarnelen (13,90). Feinschmecker dürfen sich hingegen an gebratenen Jakobsmuscheln auf Selleriepüree (16,90 Euro) laben.
Wir entschieden uns für die Waldpilzcrèmesuppe mit Sahnehäubchen (4,90 Euro), den Schafskäse aus dem Steinbackofen (7,40 Euro) und die Schnecken in hausgemachter Kräuterbutter (6 Stück für 7,20 Euro). Jede Vorspeise verdiente das Prädikat „besonders lecker“. Die Suppe schmeckte dezent nach Waldboden und war eine ordentliche Portion. Der Schafskäse hatte genau die richtige Würze und wurde mit einer geschmacklich gelungenen Tomaten- Oliven-Peperoni-Knoblauch-Ausstattung geliefert. Die Schnecken „à la bourguignonne“ dufteten herrlich nach Kräuterbutter.
Beim Hauptspeisenangebot kommt der Fleischesser voll auf seine Kosten. Von ausgefalleneren „Schnitzeleien“ wie zum Beispiel dem „Escalope de veau trocadéro“, einem mit Käse und Schinken überbackenen Kalbsschnitzel in Rieslingsahnesauce (17,40 Euro), bis hin zu Elsässer Traditionsgerichten, wie etwa „Baeckeoffe“ (für 2 Personen und nur auf Vorbestellung), wird hier allerlei Herzhaftes aufgetischt. Und das inklusive einem frischen Vorspeisensalat, dessen Essig-Öl-Dressing hervorragend schmeckt. Wahlweise werden als Beilagen Pommes Frites, Bratkartoffeln, Reis oder Tagliatelle gereicht.
Unsere Entscheidung fiel auf das Cordon Bleu vom Kalb (17,90 Euro), das man im Original mit Münsterkäse-Füllung erhält. Im Gastraum war das Plattieren des Fleisches aus der Küche hörbar. Ein Wohlklang im Ohr eines jeden Schnitzel-Liebhabers. Dazu bestellte ich eine auf kräftiger Jus-Basis hergestellte Jägersauce, die noch nicht einmal auf der Rechnung auftauchte. Sachen gibt’s! Da wird in anderen Lokalen für ein vergleichbares Convenience-Sößchen gern mal abkassiert.
Das bereits erwähnte Trocadéro-Schnitzel schmeckte vortrefflich, wenn sich auch die Riesling-Note bei der Sauce (aufgrund des massiven Weineinsatzes) leider etwas in den Vordergrund drängelte. Der „Coq au vin“ (11,90 Euro) wurde als lang gegarter, halber Hahn mit dunkler Pinot noir-Sauce und Tagliatelle serviert. Sein Fleisch war schön zart und die Sauce hatte genug Dampf unterm Kessel. Wer denkt da schon an Riquewihr, wenn man für knapp 12 Euro so eine elsässische Spezialität im pfälzischen Friesenheim genießen kann? Wir jedenfalls nicht!
Schön auch, die gute Auswahl an offenen Weiß- und Rotweinen, die zu zivilen Preisen ausgeschenkt werden (im Schnitt um die 4 € für das Viertel). Neben einigen Kreszenzen von Schloss Friedelsheim und dem rheinhessischen Weingut Bechtel aus Worms-Heppenheim, befanden sich auch ein Pinot Gris und ein Edelzwicker aus dem Nachbarland auf der Weinkarte. Letzterer korrespondierte den Hauptgang vortrefflich. Schlussendlich machte das mit Nuss-Eis angerichtete Quark-Waldbeeren-Gratin (7,50 Euro) die leider ausgegangene Crème brulée schnell vergessen.
Bei der gutbürgerlichen Küche von Chefkoch Pierau liegt die Betonung eindeutig auf „gut“. Schnörkellos und ohne Firlefanz werden hier elsässische Klassiker aufgetischt. Und das in rustikal gemütlichem Ambiente und zu Portionen, die auch größerem Hunger gewachsen sind. Dass alles frisch zubereitet an den Tisch kommt, schmeckt man in der Tat. Ein wirklich empfehlenswerter Ort für gutes Essen. Und für Freunde der deftigen Elsass-Küche ein echter Zugewinn.
Schön, dass wir es nach knapp 2 Jahren mal wieder in die Friesenheimer Radrennbahn geschafft haben. Nach den Gastro-Highlights in den beiden Hansestädten (Bremen und Hamburg), verschlug es uns nach einem Einkaufsbummel in der Ludwigshafener Rheingalerie in die kulinarischen „Niederungen“ der besseren Hausmannskost.
Chefkoch Patrick Pierau hat deutschfranzösische Wurzeln, weshalb es nicht verwundert, dass sein gastronomisches Konzept auf einer elsässisch geprägten Regionalküche basiert. Er hat – unterstützt von seiner Frau und seinem Bruder – im Juli 2013 das Restaurant „Zur... mehr lesen
Restaurant zur Radrennbahn
Restaurant zur Radrennbahn€-€€€Restaurant062168126496Weiherstraße 20, 67063 Ludwigshafen am Rhein
4.0 stars -
"Deftige Elsass-Küche ohne Schnörkel, die handwerklich und geschmacklich überzeugt" Ehemalige UserSchön, dass wir es nach knapp 2 Jahren mal wieder in die Friesenheimer Radrennbahn geschafft haben. Nach den Gastro-Highlights in den beiden Hansestädten (Bremen und Hamburg), verschlug es uns nach einem Einkaufsbummel in der Ludwigshafener Rheingalerie in die kulinarischen „Niederungen“ der besseren Hausmannskost.
Chefkoch Patrick Pierau hat deutschfranzösische Wurzeln, weshalb es nicht verwundert, dass sein gastronomisches Konzept auf einer elsässisch geprägten Regionalküche basiert. Er hat – unterstützt von seiner Frau und seinem Bruder – im Juli 2013 das Restaurant „Zur
Geschrieben am 09.04.2016 2016-04-09| Aktualisiert am
10.04.2016
Besucht am 24.03.2016
Früher war ein Hamburg-Besuch oft mit der Einkehr zum mittlerweile leider omnipräsenten Fernseh-Henssler verbunden. Einzig und allein des hervorragenden Sushis wegen. Die räumliche Enge dort und die laute Atmosphäre konnten mich aber nie so richtig begeistern. Weshalb das in Reichweite zum neuen Kreuzfahrtterminal, inmitten der Hamburger Hafencity sich befindende „Coast“ zum neuen gastronomischen Standard-Programm gehört.
Der Abend im asiatisch inspirierten Seafood-, Grill- und Bar-Restaurant war ein würdiger Abschluss unserer kulinarischen Entdeckungsreise, die auch dank des Bremer Gastro-Papstes aus Borgfeld zu einigen abwechslungsreichen Erlebnissen am Gaumen führte.
Ich hatte schon ein paar Tage vorher reserviert, um auf Nummer sicher zu gehen. Das dem „East-Hotel“ angeschlossene, und dementsprechend stylish durchdesignte Restaurant an den Marco-Polo-Terrassen ist besonders für seine hohe Sushi-Qualität bekannt. Dass man hier auch Gerichte vom Robata-Grill sowie einfallsreich kombinierte Fleisch- und Fischvariationen auftischt, erleichtert einem die Entscheidung bei der Wahl des Essens nicht gerade. Dem nicht genug, birgt die Enoteca im Souterrain einen wahren Schatz an richtig geilen Weinen, was sich natürlich in einer fabelhaft sortierten Flaschenweinkarte niederschlägt.
Die imposante Lage, das außergewöhnliche Interieur, die superbe Qualität bei Speis und Trank sowie der sehr aufmerksam agierende Service haben natürlich auch ihren Preis. Aber in Anbetracht der genannten Aspekte ist dieser – wie ich finde – durchaus gerechtfertigt. Und schon allein das Tataki vom Tunfisch war jeden meiner beiden bisherigen Besuche wert.
Betritt man das futuristische Gebäude, das schon von seiner architektonischen Form her eine gewisse Meeresnähe ausdrückt – Muschel, Welle oder Möwe ist wohl Interpretationssache – , entsorgt man zuerst an der Garderobe die Jacken und Mäntel, um nach der beeindruckenden Flaschensammlung hinter wohltemperierten Glastüren ein zweites Mal in Empfang genommen zu werden. Nach professionell freundlicher Begrüßung wurden wir an unseren Zweiertisch geführt.
Dann lernten wir Sabrina (Name vom Verfasser nicht geändert, Anm.) kennen. Die junge Servicekraft war an diesem Abend für uns zuständig und ein distanzüberwindenwollendes „Du“ kam ihr leicht von den Lippen. Genauer gesagt, wurden wir in einem Restaurant noch nie so gekonnt geduzt, was also zu keinerlei Irritationen unsererseits führte, sondern uns das Ankommen doch sehr viel leichter machte.
Der obligatorische Crodino-Secco (0,2 l für 10,50 Euro) wurde als Aperitif auserkoren – schon allein der Tradition wegen. Mit Blick auf das saftige Grün des Wandgartens, die offene Sushi-Showküche, die mit puristischer Eleganz eingedeckten Holztische sowie die hoffentlich bald fertiggestellte Elbphilharmonie nimmt man den ersten Schluck dieser bitter-süßen Aperitif-Symphonie und wirft einen ersten Blick in die Speisenkarte. Gut, bei dem Preis muss jeder Schluck schmecken. Tut er aber auch!
Irgendwie witzig, dass man uns die englische Version der Karte auf den Tisch legte. Ein Versehen oder eine Verwechslung aufgrund meines südlich gefärbten Dialektes? Wahrscheinlich nichts von beidem, sondern eine perfide Art, unser englisches Gastro-Vokabular zu überprüfen. Aber auch ohne den großen Langenscheidt aus dem Rucksack zu holen wurden wir fündig. Das als Knabber-Amuse gereichte, furztrockene „Kartoffel-Knäckebrot“ konnte man in einen leckeren Curry-Dip tunken und nahm uns gleich den ersten Hunger. Wir ließen uns Zeit mit der Speisenauswahl, den die Karte vom „Coast“ hat allerlei zu bieten.
Auf der ersten Seite stehen die sogenannten „Coast-Classics“. Darunter befindet sich allerlei Ausgefallenes aus der variantenreichen Kreuzüberküche von Chefkoch Benjamin Nicke. Sein zweiter Mann am Herd, Souschef Jonas Straube, hat jüngst den „Internorga Next Chef Award 2016“ gewonnen und sein dort zubereitetes Lammcarré hat nun in etwas abgewandelter Form den Weg auf die Tageskarte im „Coast“ gefunden. Da wächst beim Personal was nach und davon profitieren natürlich auch die Gäste, die sich zwischen fein geschnittenem Rindfleisch mit Keniabohnen („Hot minced Beef“ für 19,50 Euro) oder der „Languste mit Leidenschaft“ (mit Peperoni, Joghurt und Edamame für 24,50 Euro) bei den Vorspeisen entscheiden dürfen.
Ein paar vegetarische Starter und drei Suppen komplettieren die reichhaltige Auswahl an Appetizern. Bei den sieben verschiedenen Fleisch- und den vier Fischgerichten, die preislich um die 30-Euro-Grenze oszillieren, sind die Beilagen wie beispielsweise Basmati-Reis oder gewoktes Gemüse gegen Aufpreis gesondert zu ordern. Ob gegrillter Hamachi im Teriyaki-Style (29,50 Euro) oder die Adlerfisch-Jakobsmuschel-Kombi (27 Euro), alles klingt kreativ zusammengestellt und hat uns die Entscheidung nicht gerade leicht gemacht. Denn das „Coast“ ist vor allem wegen seiner phänomenalen Sushi- und Sashimi-Variationen bei Rohfischenthusiasten eine angesagte Adresse.
Und so war klar, dass wir am „Hot Tuna Tataki“ (18,50 Euro), einem extrem kurz angebratenen Sashimi vom Yellowfin-Thunfisch mit Teriyaki- und japanischer Buttersauce (sehr üppig), auch diesmal nicht vorbei kamen. Eine schlichtweg sensationelle Thunfisch-Qualität, die in ihrem fast rohen Zustand mit der scharfen Wasabi-Paste, den aromatischen Shiso-Blättern und der säuerlichen Soja-Sauce perfekt harmonierte. Zusammen mit der dazu bestellten „Sushi & Sashimi Vorspeisen-Variation“ (22,50 Euro) wurde da zum ganz großen Geschmacksakkord in Sachen Frisch-Fisch ausgeholt. Das geht sicherlich nicht viel besser! Der freundliche „Maître de Sushi“ kam zur Variation extra zu uns an den Tisch und erklärte die einzelnen Maki- und Sashimi-Kunstwerke auf dem Teller. Auch hier waren Thunfisch und Lachs-Sashimi in traumhaft frischer Qualität vertreten. Dazu gesellte sich noch eine Schüssel mit verschiedenen in Tempura ausgebackenen Köstlichkeiten (Gemüse-, Fisch und Scampis). Die Currysuppe (9,50 Euro) kam wohl direkt aus Mumbai eingeflogen. Sie hatte ein wahrlich intensives Aroma und wurde von einem süßlich-scharfen Mango-Chutney glänzend in Szene gesetzt.
Den obligatorischen Wein haben wir an diesem Abend aufgrund der bevorstehenden Rückfahrt nach Bremen ausgelassen, weshalb ich mir den Anblick der (sicherlich) wohl sortierten Karte aus Gründen des Selbstkasteiungsverzichts nicht angetan habe. Aber allein die Flaschen, die mir in der Vitrine am Eingang begegnet sind, lassen den Schluss zu, dass hier viel Weinverstand bei der Auswahl regiert.
Leider hielt mein Foto-Akku der Hamburger Belastungsprobe nicht richtig stand und so war nach der „Sushi-Aufnahme“ Schluss. Schade, denn gerade bei abendlichen Lichtverhältnissen weiß das „Coast“ stimmungsvoll zu punkten. Die Lichter des Hafens verwandeln die große Glasfront des Restaurants in eine Art Leinwand, welche die romantisch-urbane Verklärtheit der nächtlichen Hafencity perfekt aufzeichnet. Allein hier zu sitzen und in die Hamburger Nacht zu blicken, legitimiert die gehobene (aber nicht abgehobene) Preispolitik des East-Ablegers. Aber es ist natürlich auch das verdammt leckere Essen, was den Abend im „Coast“ zu einem besonderen kulinarischen Gesamterlebnis macht. Vielleicht ist das ja in der neuen Coast-Dependance in Port Adriano (Mallorca) ähnlich?
Früher war ein Hamburg-Besuch oft mit der Einkehr zum mittlerweile leider omnipräsenten Fernseh-Henssler verbunden. Einzig und allein des hervorragenden Sushis wegen. Die räumliche Enge dort und die laute Atmosphäre konnten mich aber nie so richtig begeistern. Weshalb das in Reichweite zum neuen Kreuzfahrtterminal, inmitten der Hamburger Hafencity sich befindende „Coast“ zum neuen gastronomischen Standard-Programm gehört.
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COAST by east
COAST by east€-€€€Restaurant, Bar04030993230Grosser Grassbrook 14, 20457 Hamburg
4.5 stars -
"Seafood-Deluxe mit sensationellem Ausblick und einem Thunfisch, der keine Wünsche offen lässt" Ehemalige UserFrüher war ein Hamburg-Besuch oft mit der Einkehr zum mittlerweile leider omnipräsenten Fernseh-Henssler verbunden. Einzig und allein des hervorragenden Sushis wegen. Die räumliche Enge dort und die laute Atmosphäre konnten mich aber nie so richtig begeistern. Weshalb das in Reichweite zum neuen Kreuzfahrtterminal, inmitten der Hamburger Hafencity sich befindende „Coast“ zum neuen gastronomischen Standard-Programm gehört.
Der Abend im asiatisch inspirierten Seafood-, Grill- und Bar-Restaurant war ein würdiger Abschluss unserer kulinarischen Entdeckungsreise, die auch dank des Bremer Gastro-Papstes aus Borgfeld zu
Direkt nach unserem Mallorca-Urlaub hatte ich eine E-Mail von meinem ehemaligen Arbeitskollegen bekommen, ob wir uns mal wieder in Bad Homburg zum Smalltalk, Zocken und gut Essen treffen wollen. Mit ihm bin ich seit unserer gemeinsamen Zeit in einer Frankfurter Firma aus dem Print-Bereich, die 1991 endete, weil ich mich in heimatlichen Gefilden beruflich verbessern konnte, noch heute freundschaftlich verbunden.
Ich bin ja mittlerweile schon ein paar Jährchen im Ruhestand, er darf aber immer noch jeden Tag brav zum Arbeiten nach Wiesbaden fahren. Da er auch in unserer Gegend zu Hause ist, fahre ich seitdem immer mit der Bahn nach Bad Homburg. Er kommt direkt von der Firma aus hin und zusammen fahren wir dann nach Gott sei Dank meistens erfolgreichem Besuch in seinem dicken Audi nach Hause.
Wie immer wollten wir natürlich auch nicht die gute Küche des Casino-Restaurants entgehen lassen. Doch, was war hier los. Als wir gegen 19 Uhr das Restaurant betraten, waren alle Tische bis auf den letzten Platz besetzt, was eigentlich noch nie der Fall war. Heute ist Roulette-Dinner teilte uns der Chef-Kellner mit, da war schon alles mit Vorreservierungen besetzt. Wir könnten aber gerne in ca. eineinhalb Stunden noch mal nachfragen.
Gesagt, getan! Und siehe da, es wurde gerade ein Tisch für 2 Personen frei, den nahmen wir doch gerne. Wir wurden freundlich zu unserem Platz geführt und bestellten bei der sofort zur Stelle gewesenen weiblichen Servicekraft gleichmal jeder ein Bier für den ersten Durst (Bitburger vom Fass, 0,25 l, 2,50 €). Ein Rundumblick ergab, dass nicht nur die Tische äußerst festlich eingedeckt waren. Nicht nur das Personal ist logischerweise ordentlich gekleidet, auch die Gäste jeden Alters waren dem Anlass entsprechend aufgestylt.
Während die mittlerweile gereichten Speisekarten von uns studiert wurden, kamen die gut gekühlten Biere an den Tisch. Nachdem wir unsere Essensbestellung in Form eines höherwertigen Hauptgerichtes an die weibliche Servicekraft weitergaben, klärte uns die überaus charmante Dame darüber auf, warum es heute vielleicht besser wäre, wenn man das Roulette-Dinner bestellt.
Das Dinner besteht aus einem Aperitif, einem Dreigänge-Menü, das man sich individuell aus den in der Karte angebotenen Vorspeisen, Hauptgerichten und Desserts nach eigenem Gusto zusammenstellen konnte. Und das für einen sagenhaften Preis von 31,- Euro pro Person. Der Clou an dem Ganzen kam jetzt. Wenn man seine Rechnung verlangt, kommt der Chefkellner an den Tisch und führt einem zu dem am Eingang stehenden Roulette-Kessel. Man darf selber die Kugel drehen und bezahlt nur so viel, wie die Zahl, auf die die Kugel gefallen ist. Also zwischen 0 und 36 Euro pro Person. Das war doch mal ne Ansage. Wir verwarfen unsere Bestellung und entschieden uns auch für das Roulette-Dinner-Menü.
Nach kurzer Zeit kam sie dann wieder lächelnd an den Tisch und fragte nach unserer Menü-Zusammenstellung. Wir entschieden uns beide für dasselbe Menü.
Vorspeise: Gefüllter Crêpe mit Räucherlachs und Frischkäse, Keta-Kaviar (regulär 14,- €).
Hauptgang: Maishähnchenbrust auf mediterranem Gemüsebeet, Maisplatzchen (regulär 20,50 €)
Dessert: Hausgemachtes Beerensorbet mit Sekt aufgefüllt (regulär 7,50 €)
Als Aperitif sollte es ein Sekt mit irgendwas drin sein, was ich mir leider nicht gemerkt habe. Da wir beide nicht so die Sektsüffler sind und ja im Dessert noch mit diesem aufgefüllt werden sollte, erklärten wir kurzerhand unser Bitburger zum Aperitif, was kein Problem war.
Kurz darauf ging es mit einem Amuse los. Auf einem Teller wurde ein kleines Schälchen platziert, indem sich laut Ansage eine kleine Scheibe Pumpernickel mit kleinen geschmacklich einwandfreien Zugaben, deren Bestandteile mir aber nicht mehr präsent sind, befand. Dazu frisches Weißbrot und gesalzene Butter.
Nicht allzu lange nach dem gelungenen Auftakt wurde dann die Vorspeise serviert. Hierbei wurde von der Dame freundlich darauf hingewiesen, dass die beiden ersten Gänge ziemlich kurz nacheinander serviert werden. Für das Dessert können wir die Wartezeit bitte selber bestimmen. Um es vorweg zu sagen, das war völlig in Ordnung, denn die Portionen waren ja auch nicht allzu groß.
Zurück zum Crêpe. Ich weiß ja nicht, wer diesem Stück „Torte“ den Namen Crêpe verpasst hatte. Etwas verloren wirkend kam er auf dem großen Teller daher, auf alle Fälle war er gaumenmäßig ein Gedicht. Der Räucherlachs und der Frischkäse harmonierten gut miteinander. Wie bei einer „Torte“ üblich, war obendrauf ein Klecks Sahne und der Kaviar.
Nun zum Hauptgericht: Es wurde optisch ansprechend präsentiert. Sofort kam von der Serviererin die Frage, ob die Pfeffermühle zum Einsatz kommen darf. Ja, bitte, gern. Und schon drehte sie uns den gemahlenen Pfeffer drauf. Was sich im Nachhinein als wirklicher Geschmacksverstärker rausstellte, denn so ein Maishähnchen hat ja nicht von Hause aus die Eigenschaft pikant zu sein. Es war jedenfalls gut gebraten, noch saftig, leicht im Biss. Prima. Und das mediterrane Gemüse schön bissfest und hervorragend im Einklang mit dem Hähnchen. Da die Polenta nicht so mein Ding ist, ließ ich das zweite Maisplätzchen unversehrt auf dem Teller liegen.
Als wir dann das Sorbet orderten, brachte die junge Dame eine Flasche Sekt mit an den Tisch, aus dem sie so lange eingoss, bis sich das Eisbällchen drehte. Nettes Späßchen. Dadurch war natürlich der Sektanteil entsprechend groß. Ein erfrischender Abschluss des Menüs.
Wir orderten noch zwei Bitburger und bereiteten uns damit sozusagen auf die zweite Halbzeit vor. Als wir unserer wirklich freundlichen, charmanten und kompetenten Servicedame gegenüber den Wunsch nach der Rechnung äußerten, holte sie den Chefkellner an unseren Tisch. Dieser fragte gleich nochmal, ob es uns gefallen hat, was wir ihm bestätigen konnten, und führte uns zum Roulette-Kessel zwecks der Rechnung. Er gab mir die Kugel in die Hand und ich drehte freudig das Ding. Noch mehr zu meiner Freude trug die Kugel bei, die auf der neun liegenblieb. Nachdem mein Freund seinen Kugellauf auf die zehn platzierte, war klar, dass wir ein super preiswertes Menü zu uns genommen hatten. Er führte uns zu unserem Platz zurück und kurz darauf kam unsere Bedienung mit der Rechnung. 24,- € für zwei-Dreigänge-Menüs mit Aperitif und zwei zusätzlichen Bitburger. Da kann man doch lächelnd 25 Prozent Trinkgeld geben.
Die Freundlichkeit und auch die Aufmerksamkeit des Personals ließen nichts zu wünschen übrig. Hier wird mit geschultem Personal gearbeitet. Fragen nach der Zufriedenheit kamen dezent im Vorbeigehen. Nach weiteren Wünschen wurde ebenfalls gefragt.
Die Preise halte ich für das Umfeld und das Gebotene auch ohne Sondereffekte nicht für überzogen. Der Eintritt in die Spielbank kostet nur 2,50 €. Ob man den auch entrichten muss, wenn man nur zum Essen hingeht, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Aber bei dem stilvollen Umfeld, sowohl was Essen als auch Ambiente wie auch den Dresscode betrifft, sollte ein Besuch daran nicht scheitern.
Mein Fazit:
Ich kann mein Fazit aus meiner ersten Rezi nur wiederholen. Volle Empfehlung, wenn man mal einen etwas anderen Abend in einer stilvollen Umgebung mit hervorragendem Essen verbringen will. Die Küche würde ich als gehoben bezeichnen, aber nicht ganz Haute cuisine. Zocken kann, muss aber nicht sein.
Übrigens: Das Roulette-Dinner gibt es bis auf weiteres an jedem 1. und 3. Montag im Monat ab 18.00 Uhr. Rechtzeitige Reservierung ist daher dringend zu empfehlen Gesamteindruck:
5 – unbedingt wieder!
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
Allgemein
Direkt nach unserem Mallorca-Urlaub hatte ich eine E-Mail von meinem ehemaligen Arbeitskollegen bekommen, ob wir uns mal wieder in Bad Homburg zum Smalltalk, Zocken und gut Essen treffen wollen. Mit ihm bin ich seit unserer gemeinsamen Zeit in einer Frankfurter Firma aus dem Print-Bereich, die 1991 endete, weil ich mich in heimatlichen Gefilden beruflich verbessern konnte, noch heute freundschaftlich verbunden.
Ich bin ja mittlerweile schon ein paar Jährchen im Ruhestand, er darf aber immer noch jeden Tag brav zum Arbeiten... mehr lesen
Spielbank-Restaurant Le Blanc im Kurpark
Spielbank-Restaurant Le Blanc im Kurpark€-€€€Restaurant, Casino06172170170Kisseleffstraße 35, 61348 Bad Homburg vor der Höhe
5.0 stars -
"Hier kann man nicht nur zocken, sondern auch ausgesprochen gut essen!" Ehemalige UserAllgemein
Direkt nach unserem Mallorca-Urlaub hatte ich eine E-Mail von meinem ehemaligen Arbeitskollegen bekommen, ob wir uns mal wieder in Bad Homburg zum Smalltalk, Zocken und gut Essen treffen wollen. Mit ihm bin ich seit unserer gemeinsamen Zeit in einer Frankfurter Firma aus dem Print-Bereich, die 1991 endete, weil ich mich in heimatlichen Gefilden beruflich verbessern konnte, noch heute freundschaftlich verbunden.
Ich bin ja mittlerweile schon ein paar Jährchen im Ruhestand, er darf aber immer noch jeden Tag brav zum Arbeiten
Sonntag, herrlicher Sonnenschein mit mehr als angenehmen Temperaturen, da beschlossen meine Herzdame und ich, dass wir nach dem Mittagessen zu Hause mit Auto nach Aschaffenburg fahren und mal wieder schön während eines ausgiebigen Spaziergangs die Sonne genießen und die Seele baumeln lassen.
So in etwa hatte sich an diesem Sonntag wohl ein jeder gedacht. Mit Ach und Krach noch einen Parkplatz in Höhe des Pompejanums gefunden und dann auf Schusters Rappen Richtung Main und die Promenade entlang. Auch dort war viel los. Besonders Multikulti machte seinem Namen alle Ehre. Links von uns wurde russisch gesprochen, vor uns polnisch, jede Menge Flüchtlinge in Jogginganzug, die auch mal was von der Sonne mitkriegen wollten. Es herrsche nicht nur ein babylonisches Sprachengewirr, es war auch insgesamt gesehen ein bunter Mix. Radler, Skater, Hundebesitzer, Familien mit Kindern, ältere Leute mit Rollator. Die Welt ist bunt. Nachdem wir uns einige Zeit auf einer Parkbank dieses bunte Treiben angesehen haben, beschlossen wir, den Rückwärtsgang einzulegen und in die Stadt abzubiegen.
Auch hier alles voll, besonders vor den Eisdielen standen lange Schlangen. Bei unserer Lieblings-Eisdiele konnten wir doch tatsächlich einen Tisch im Freien ergattern und zwei schöne Eisbecher genießen.
Und nun komme ich so langsam zum eigentlichen Punkt:
Kurzkritik über den Schlappeseppel.
Es ergab sich nämlich als wir die Eisdiele verlassen wollten trafen wir auf eine Schwester meiner Frau und deren Mann, mit denen wir dann weiter durch die Stadt schlenderten und nach einer nicht gelungenen Einkehr im Lebenswert uns für den Schlappeseppel entschieden.
Der Schlappeseppel ist in Aschaffenburg Kult. Dort ist eigentlich immer was los. Die ehemalige Brauerei, auf deren Braukessel man vom Innenhof aus noch eine schöne Aussicht hat, gehört aber seit einigen Jahren zu der Brauerei Eder in Großostheim. Wer Details wissen will, kann hierzu auf der lobenswerterweise meistens tagesaktuellen Website des Schlappelseppels nicht nur die Tagesangebote, sondern auch einiges über die Geschichte des Hauses lesen. Interessanterweise wird dort das Bier der Brauerei Faust aus Miltenberg ausgeschenkt
Ich war schon jahrelang nicht mehr im Schlappeseppel eingekehrt. Zu Raucherzeiten fühlte man sich im fast immer proppenvollen Innenraum wie in einer Räucherkammer. Das war dann irgendwie nicht mehr mein Ding. Auch seit Beginn des Rauchverbots in Bayern war es meistens, wenn wir dort vorbei defilierten, unmöglich einen Platz im Freien zu ergattern.
Im Außenbereich vor dem Gasthaus waren alle Festgarnituren besetzt. Kommissar Zufall meinte es aber jetzt gut mit uns, am ersten Tisch im Hof saß nur ein Pärchen. Auf unsere freundliche Frage, ob wir vier uns dazusetzen können, wurde uns ein ebenso freundliches Selbstverständlich erwidert.
Danke! Und schon saßen wir. Da wir schon erkannt haben, dass die Bedienungen heute einen Stresstag haben, waren wir nicht wirklich erstaunt, dass eine der Bedienungen uns sofort zurief, dass sie gleich zu uns kommt, es aber dann auch ca. 10 Minuten dauerte, bis dies in die Tat umgesetzt wurde. Durstig bestellten wir erstmal Hefeweizen mit und ohne Alkohol (jeweils 3,20 €). Serviert wurde dies recht flott. Das Hefeweizen vom Fass war leider nicht gerade schön eingeschenkt. Dafür konnte sich meine Frau über ihr von mir super eingeschenktes alkoholfreie Weizen aus der Flasche freuen. Gekühlt waren die Biere perfekt. Das Weizen von Faust ist eh eines unserer Lieblingsweizen.
Unsere beiden Begleiter ließen sich dann die Speisekarte kommen. Und bestellten dann einmal Braun gebratenen Leberkäse mit Bratkartoffeln und Spiegelei von der Tageskarte (6,50 €) sowie einmal Champignonpfanne mit Bratkartoffeln und Spiegelei von der regulären Karte (7,90 €). Wir wollten eigentlich nichts essen, da wir schon am Mittag zu Hause ordentlich gegessen hatten und ein großer Eisbecher sich zwischenzeitlich auch noch im Magen eingefunden hatte. Ich liebäugelte mit den Fränkischen Bratwürsten auf Sauerkraut, die unser Tischnachbar vor sich stehen hatte und deren verführerischer Duft mir in die Nase stieg. Letztendlich hatte dann der Einwand meiner Herzdame die Oberhand gewonnen: Du wolltest doch nie mehr nach Langmaul essen, sondern nur noch, wenn du Hunger hast, denk an dein Herz. Hunger hatte ich eigentlich wirklich nicht, also beließ ich es beim Trinken.
Die Speisen unserer Begleiter kamen nach angenehmer Wartezeit an den Tisch. Es hat ihnen schon geschmeckt. Und zugucken, wenn andere essen, fällt schon schwer.
Fazit:
In der Kult-Gaststätte wird eine gute Hausmannskost serviert. Man darf jetzt keine kulinarischen Genüsse erwarten, aber schmackhaft ist es allemal. Ein geselliger Mensch sollte man schon sein, wenn man dort einkehrt. und auch das Personal ist manchmal burschikos. Aber die Aschaffenburger lieben den Schlappeseppel. Die Preise stimmen und irgendwie hat der Schlappeseppel auch Flair. Ich frag mich gerade jetzt beim Schreiben selbst, warum wir nicht öfters dort hingehen. Die Antwort ist ganz einfach: Wenn man spontan hingehen will, muss man Glück haben, draußen einen Platz zu finden.
Gesamteindruck:
3 – wenn es sich ergibt, wieder und dann wird auch gegessen.
Prolog
Sonntag, herrlicher Sonnenschein mit mehr als angenehmen Temperaturen, da beschlossen meine Herzdame und ich, dass wir nach dem Mittagessen zu Hause mit Auto nach Aschaffenburg fahren und mal wieder schön während eines ausgiebigen Spaziergangs die Sonne genießen und die Seele baumeln lassen.
So in etwa hatte sich an diesem Sonntag wohl ein jeder gedacht. Mit Ach und Krach noch einen Parkplatz in Höhe des Pompejanums gefunden und dann auf Schusters Rappen Richtung Main und die Promenade entlang. Auch dort war viel... mehr lesen
3.5 stars -
"Ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen!" Ehemalige UserProlog
Sonntag, herrlicher Sonnenschein mit mehr als angenehmen Temperaturen, da beschlossen meine Herzdame und ich, dass wir nach dem Mittagessen zu Hause mit Auto nach Aschaffenburg fahren und mal wieder schön während eines ausgiebigen Spaziergangs die Sonne genießen und die Seele baumeln lassen.
So in etwa hatte sich an diesem Sonntag wohl ein jeder gedacht. Mit Ach und Krach noch einen Parkplatz in Höhe des Pompejanums gefunden und dann auf Schusters Rappen Richtung Main und die Promenade entlang. Auch dort war viel
Zum bereits dritten Mal innerhalb ca. eines Jahres ist ein Besuch in der Stadthallengastronomie wegen Nichtbeachtung gescheitert.
Am Sonntag, bei bestem Sommerwetter, haben wir zu viert einen gerade frei gewordenen Tisch im Außenbereich des Café- Restaurants besetzt. Die Menschen wuselten über den Schlossplatz, überall voll, Glück gehabt? Denkste!!!
Die Rechnung und die leeren Gläser von den Vorgängern stehen vielleicht heute noch dort auf dem Tisch.
Sarkasmus! Jedenfalls innerhalb von einer viertel Stunde war nicht mal eine Servicekraft zu erblicken. Wir zogen es dann vor, den Tisch wieder zu verlassen, um mit der Feststellung, dass dies unser letzter Versuch war, dort einzukehren, in der angrenzenden Altstadt unser Glück zu versuchen. Was letztendlich auch gelang. Und was soll ich sagen: Als wir nach unserer Einkehr in der Altstadt auf dem Weg zum Auto wieder am Lebenswert vorbeigingen, sah ich gerade zwei Paare an zwei Tischen aufstehen und gehen, die offensichtlich auch nicht beachtet, geschweige denn bedient wurden.
Hier wird wohl offensichtlich am falschen Fleck, nämlich an ausreichend Personal gespart. Und da habe ich, auch unter der Betrachtung, dass es außen voll besetzt war, endgültig kein Verständnis mehr.
Zum bereits dritten Mal innerhalb ca. eines Jahres ist ein Besuch in der Stadthallengastronomie wegen Nichtbeachtung gescheitert.
Am Sonntag, bei bestem Sommerwetter, haben wir zu viert einen gerade frei gewordenen Tisch im Außenbereich des Café- Restaurants besetzt. Die Menschen wuselten über den Schlossplatz, überall voll, Glück gehabt? Denkste!!!
Die Rechnung und die leeren Gläser von den Vorgängern stehen vielleicht heute noch dort auf dem Tisch.
Sarkasmus! Jedenfalls innerhalb von einer viertel Stunde war nicht mal eine Servicekraft zu erblicken. Wir... mehr lesen
lebenswert
lebenswert€-€€€Restaurant, Bar, Cafe06021-7718686Schlossplatz 1, 63739 Aschaffenburg
1.5 stars -
"Name Lebenswert, aber für mich nicht mehr besuchenswert!" Ehemalige UserZum bereits dritten Mal innerhalb ca. eines Jahres ist ein Besuch in der Stadthallengastronomie wegen Nichtbeachtung gescheitert.
Am Sonntag, bei bestem Sommerwetter, haben wir zu viert einen gerade frei gewordenen Tisch im Außenbereich des Café- Restaurants besetzt. Die Menschen wuselten über den Schlossplatz, überall voll, Glück gehabt? Denkste!!!
Die Rechnung und die leeren Gläser von den Vorgängern stehen vielleicht heute noch dort auf dem Tisch.
Sarkasmus! Jedenfalls innerhalb von einer viertel Stunde war nicht mal eine Servicekraft zu erblicken. Wir
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Das idyllische Fleckchen wird schon seit 13 Jahren gastronomisch genutzt. Das „Paradies“ hat sich schon damals in der Domstadt einen Namen mit grundsolider griechischer Grillküche gemacht. Seit etwa drei Jahren haben sich Konzept und Kochstil etwas verändert. Mit dem Junior am Herd hat man das kulinarische Spektrum erweitert und bietet seither eine frische, von viel Fisch und traditionellen Gerichten dominierte Küche mediterraner Prägung.
Beim Eintritt in das gemütliche Holzhaus wähnt man sich gerade wegen des rustikalen Interieurs eher in einer etwas geräumigeren Hütte des Pfälzerwaldvereins. Aber weit gefehlt. Die schlicht, aber geschmackvoll eingedeckten dunklen Holztische, die wirkungsvoll eingerahmten Spiegel an den Wänden sowie die zurückhaltend eingesetzten Accessoires auf und neben den Tischen wirken alles andere als „hinterwäldlerisch“.
Die beiden Damen vom Service, darunter die Mutter des Küchenchefs, begrüßten uns sehr freundlich und wiesen uns den reservierten Tisch zu. Schön, dass man hier ohne aufgesetzte Nettigkeit in Empfang genommen, aber mit umso mehr südländischer Herzlichkeit bedient wird. Das erleichtert das Ankommen und beschleunigt das Wohlfühlen gleichermaßen. Gerade für „Neuankömmlinge im Paradies“ ein wichtiger Aspekt.
Auch die Speisenkarte zeigt sich im Vergleich zu den Einheitsbibeln südosteuropäisch geprägter Grill-Anstalten auffällig entschlackt. Eine Handvoll Empfehlungen des Hauses, bei denen Seezunge, Lammspieß und Oktopus um die Gunst der Gäste buhlen, werden von diversen kalten und warmen Köstlichkeiten aus dem Vorspeisensortiment ergänzt. Dazu ein paar erlesene Fischteller, pfiffig angemachte Salate und dann der eigentliche Schwerpunkt des Speisenangebots: eine variationsreiche Auswahl an Fleischgerichten. Ob nun Lamm im Duett (Hüfte und Kotelett) oder Schweinefilet in Limetten-Retsina-Sud sei jedem „Beefeater“ selbst überlassen. Und das zu Preisen, die selbst beim argentinischen 250g-Rumpsteak nicht die 20-Euro-Grenze überschreiten.
Um nicht schon bei der Vorspeisenwahl in Entscheidungsnot zu geraten, bestellten wir neben einer etwas geschmacksneutralen Giouvarlakia-Zitronensuppe (4,80 Euro) die „Pikilia“, eine gemischte Vorabplatte für zwei Personen (18,50 Euro), die auch bei drei Leuten den ersten Hunger ausreichend gestillt hätte. Die auf einer Schiefertafel gereichten kalten und warmen Leckereien, darunter knusprig frittierte Zucchini-Chips und recht opulente, mit Schafskäse gefüllte Teigtaschen, entpuppten sich schnell als richtige Sattmacher, die leider etwas zu fettig ausfielen. Auf den üppigen Vorspeisenreigen folgte ein für unseren Geschmack zu herzhaft angemachter Beilagensalat, der unseren Hunger auf den Hauptgang schließlich auf ein Minimum reduzierte.
Schade, denn gerade bei den Hauptspeisen konnte die Küche eher überzeugen. Das auf den Punkt in der Pfanne gebratene Lachsfilet (16,50 Euro) hatte eine frische Citrusnote und duftete herrlich nach Mittelmeerkräutern. Auch der Rinderspieß (17,80 Euro) schmeckte ausgezeichnet. Innen noch leicht rosa, kam er direkt vom Holzkohlegrill und seine feinen Röstaromen ergaben zusammen mit der dunklen Barolo-Sauce ein stimmiges Geschmacksbild, das vom knackigen Ratatouille-Gemüse passend umrahmt wurde.
Der Hausklassiker nannte sich „Pikilia Kreaton“ (14,80 Euro). Dahinter verbarg sich ein vorzüglicher Grillteller, der alleine schon den Besuch wert war. Das sich darauf befindende Gyros erfüllte alle wichtigen Drehspießkriterien: es war äußerst delikat gewürzt, saftig und knusprig zugleich. Die Suzukakia (Hackfleischrolle) war schlichtweg sensationell im Geschmack, im Garungsgrad und in der Konsistenz. Auch der Souvlaki-Spieß und das Schweinesteak waren von überzeugender Fleischqualität. Mit tadellosen Steakhouse Pommes als Beilage ein wahrlich überzeugender Querschnitt durch die griechische Fleischlandschaft. Leider war das mediterrane Gemüse zu den herrlich zarten Schweinemedaillons in Honig-Thymian-Sauce (15,30 Euro) zu lange auf dem Herd gestanden und sowohl sicht- als auch schmeckbar angebrannt. Dies blieb jedoch der einzige kulinarische Fauxpas bei unseren Hauptgerichten.
Nach so viel Opulenz auf unseren Tellern blieb leider kein Platz mehr für ein Dessert, weshalb wir auf den griechischen Sahnejoghurt mit Honig und Walnüssen (5 Euro) und das Schokoladensoufflé (6,30 Euro) verzichten mussten. Wenn nun auch Bacchus in Form einer etwas facettenreicheren Weinkarte Zuflucht im „Paradies“ finden würde, wäre auch die vinophile Genussmittelfraktion restlos zufriedengestellt.
So bleibt am Ende die Erkenntnis, dass es sich beim „Paradies am See“ um ein Schlaraffenland für Fleisch- und Fischliebhaber handelt, in dessen herrlicher Umgebung man dem Alltagstrott für ein paar genussvolle Stunden entfliehen kann. Eines sollte man allerdings auf jeden Fall mitbringen: Hunger.