Gebürtig und wohnend in der schönen Universitätsstadt Göttingen; beruflich in Hannover tätig. Ich schreibe hier mit Freude und veröffentliche gern auch Fotos von Gerichten, weil die Gastronomie zu den wirklich schönen Dingen im Leben zählt, die Freizeit krönen können. Der Wohlfühlfaktor wird ganz wesentlich gespeist aus dem Verhältnis von Anspruch und Wirklichkeit eines Restaurants. So gibt es Tops und Flops in jeder Güteklasse von Restaurants (Sterne, Kochmützen, Punkte oder auch nichts von alledem).
Gebürtig und wohnend in der schönen Universitätsstadt Göttingen; beruflich in Hannover tätig. Ich schreibe hier mit Freude und veröffentliche gern auch Fotos von Gerichten, weil die Gastronomie zu den wirklich schönen Dingen im Leben zählt, die Freizeit krönen können. Der Wohlfühlfaktor wird ganz wesentlich gespeist aus dem Verhältnis von Anspruch... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 8 Bewertungen 10104x gelesen 50x "Hilfreich" 46x "Gut geschrieben"
Das „Bambus" zieht nicht sonderlich an, wenn man es von der Straße aus, die hinter dem historischen Rathaus entlang führt, betrachtet, vorausgesetzt man nimmt es überhaupt wahr. Vor der Tür bzw. dem Restaurantfenster steht meistens ein PKW mit geöffneter Heckklappe – das Lieferservicefahrzeug für das Bistro. Gegenüber liegt das Restaurant „Villa Cuba" mit kreolischer Küche, das von der Atmosphäre her deutlich mehr zum Eintreten verlockt. Das „Bambus" verfügt über relativ wenige Tische. Ziemlich unschlagbar ist das Preis-Leistungsverhältnis. Auch mit Kindern hierher zu kommen (eigener Speisekartenteil), macht junge Familien nicht gleich arm.
Neutral bis unpersönlich würde ich die Bedienung charakterisieren. Es gibt keine besondere Kleidung, auch das Küchenpersonal, das die Speisen bis zur Theke anliefert, erscheint nicht in Küchenkleidung. Es gibt wenig Hang dazu, Stammgäste zu gewinnen. Die Frage nach der Schmackhaftigkeit wurde erst beim Abräumen gestellt.
Als Vorspeise wurde eine chinesische Frühlingsrolle (2,50 €) gewählt, recht glatte Teighülle, fast quadratisch und splitterbrüchig. Hauptgericht war die knusprig gebratene Ente „Szechuan Art" (7,70 €) auf Gemüse. Optisch ansprechend, etwas zähflüssig die Soße, ansonsten guter Durchschnitt. Die Salatbeilage bestand aus einem Blatt Petersilie sowie ein paar unter einer halben Orangenscheibe liegenden Sojabohnensprossen. Die Preise haben binnen Jahresfrist um 0,50 € angezogen. Mindestlohneffekt? Ich weiß nicht … Sämtliches Essgeschirr kam kalt auf den Tisch. Das Teelicht-Stövchen wärmte immerhin vorab den Teller und hernach die Hauptspeisen etwas. Der handwarme Reis bekam davon nichts ab.
Das „Bambus" ist eben nach eigenem Bekunden ein Bistro. Es verströmt keine Gemütlichkeit. Abgesehen von Tischen und Stühlen sieht alles recht billig und schlicht aus. Ein großer runder Tisch vor der Theke wird nur zur Ablage der aufgestellten gelben Papierservietten genutzt. An der Wand daneben wird neben den Besteckkästen auch Material wie Küchenpapierrollen und jede Menge alte Zeitungen gestapelt. Das mitten im Restaurant? Auch in einem Bistro ist das nicht gut! Abgerechnet wird von Hand auf dem Block, auch nicht gerade Standard.
Fazit: Kann man machen, wenn man mit schlicht einverstanden ist.
Das „Bambus" zieht nicht sonderlich an, wenn man es von der Straße aus, die hinter dem historischen Rathaus entlang führt, betrachtet, vorausgesetzt man nimmt es überhaupt wahr. Vor der Tür bzw. dem Restaurantfenster steht meistens ein PKW mit geöffneter Heckklappe – das Lieferservicefahrzeug für das Bistro. Gegenüber liegt das Restaurant „Villa Cuba" mit kreolischer Küche, das von der Atmosphäre her deutlich mehr zum Eintreten verlockt. Das „Bambus" verfügt über relativ wenige Tische. Ziemlich unschlagbar ist das Preis-Leistungsverhältnis. Auch mit Kindern... mehr lesen
2.5 stars -
"Schlicht, schlicht, schlicht, aber ok." AtlantisDas „Bambus" zieht nicht sonderlich an, wenn man es von der Straße aus, die hinter dem historischen Rathaus entlang führt, betrachtet, vorausgesetzt man nimmt es überhaupt wahr. Vor der Tür bzw. dem Restaurantfenster steht meistens ein PKW mit geöffneter Heckklappe – das Lieferservicefahrzeug für das Bistro. Gegenüber liegt das Restaurant „Villa Cuba" mit kreolischer Küche, das von der Atmosphäre her deutlich mehr zum Eintreten verlockt. Das „Bambus" verfügt über relativ wenige Tische. Ziemlich unschlagbar ist das Preis-Leistungsverhältnis. Auch mit Kindern
Das "Restaurant Kreta" existiert seit deutlich mehr als 25 Jahren inhabergeführt am Kirschberg in Göttingen, also im höher gelegenen südöstlichen Teil der Stadt. Parkplätze gibt es rund ums Haus, sicher nicht immer zur Freude der Anwohner, die gern Abstellplätze für die eigenen PKW haben, aber zu guten Teilen auch zum Stammpublikum gehören. Überhaupt: Das "Kreta" verfügt über einen bemerkenswert hohen Anteil an Stammgästen. Zu den klassischen Hochfrequenzzeiten an Freitagen oder Samstagen sollte man rechtzeitig reservieren.
Die Familie führt das Restaurant und auch in der Küche herrscht große Kontinuität. Die Speisekarte ist seit langem unverändert, deshalb unterliegen die Speisen auch kaum Qualitätsschwankungen. Der Chef selbst achtet auch sehr darauf. Wie aus dem Ei gepellt kommen die Tische daher. Die weißen, gestärkten Tischdecken werden nach jedem Besuch gewechselt. Kerzen und echte Blumen gehören zur optischen Ausstattung.
Die Speisekarte hat ihre Schwerpunkte natürlich im klassischen Gyrosbereich mit verschiedenen Variationen (z. B. Knoblauchkräuter, Zaziki) und auch Kombinationen (z. B. mit Souflaki, Bifteki). Mein aktueller Favorit ist das Gyros mit Röstzwiebeln und Pommes frites, dazu Krautsalat (9,60 €). Generell kommt das Gyros schön angeröstet daher. Variationen bei Beilagen oder andere Zusammenstellungen bzw. kleine Portionen sind kein Problem. Gut ausgeprägt ist die Merkfähigkeit, was besondere Wünsche der Gäste z. B. hinsichtlich des Grades des Durchbratens oder des Arrangements angeht. Da muss gar nichts gesagt werden. Das kommt dann so.
Zweiter Schwerpunkt sind die Juwezis, die sehr schön überbacken in Tongefäßen serviert werden. Auch hier werden kleinere Exemplare für den kleineren Hunger bereitgehalten. Ferner sind Klassiker wie Bifetiki, Souflaki, Lammkoteletts (sehr empfehlenswert), Schnitzel und nicht überteuerte Platten sowie verschiedene Vor- und Nachspeisen zu erwähnen. Wenig nachgefragt und entsprechend vernachlässigbar sind die Suppen.
Es gäbe noch vieles zum Schwärmen, z. B. die griechischen Bratkartoffeln (in Scheiben geschnittene, rohe Kartoffeln, die frittiert werden), aber auch der Cappuccino oder der Mokka zur Abrundung (beide weniger griechisch, aber sehr gut zubereitet), der obligatorische Ouzo „aufs Haus“ zum Abschluss oder ersatzweise für die Kinder die kleinen Gummibärchentüten, die wie von Zauberhand bewegt aus dem Weinrebengeflecht über den Tischen fallen und fast immer das leere Glas der Kinder treffen. Wie das wohl funktioniert? Man komme und erlebe.
Das "Restaurant Kreta" existiert seit deutlich mehr als 25 Jahren inhabergeführt am Kirschberg in Göttingen, also im höher gelegenen südöstlichen Teil der Stadt. Parkplätze gibt es rund ums Haus, sicher nicht immer zur Freude der Anwohner, die gern Abstellplätze für die eigenen PKW haben, aber zu guten Teilen auch zum Stammpublikum gehören. Überhaupt: Das "Kreta" verfügt über einen bemerkenswert hohen Anteil an Stammgästen. Zu den klassischen Hochfrequenzzeiten an Freitagen oder Samstagen sollte man rechtzeitig reservieren.
Die Familie führt das Restaurant und... mehr lesen
Restaurant Kreta ... bei Giorgos
Restaurant Kreta ... bei Giorgos€-€€€Restaurant, Biergarten0551796530Am Kirschberge 85, 37085 Göttingen
5.0 stars -
"Griechisches Restaurant der freundlichen Extraklasse" AtlantisDas "Restaurant Kreta" existiert seit deutlich mehr als 25 Jahren inhabergeführt am Kirschberg in Göttingen, also im höher gelegenen südöstlichen Teil der Stadt. Parkplätze gibt es rund ums Haus, sicher nicht immer zur Freude der Anwohner, die gern Abstellplätze für die eigenen PKW haben, aber zu guten Teilen auch zum Stammpublikum gehören. Überhaupt: Das "Kreta" verfügt über einen bemerkenswert hohen Anteil an Stammgästen. Zu den klassischen Hochfrequenzzeiten an Freitagen oder Samstagen sollte man rechtzeitig reservieren.
Die Familie führt das Restaurant und
Geschrieben am 15.03.2015 2015-03-15| Aktualisiert am
15.03.2015
Besucht am 14.03.2015
Schon aus Kinderzeiten ist mir das Café Cron & Lanz in Göttingen bekannt. Es gab eine Zeit, in der man sich Cafébesuche als nicht gerade adäquat vorstellen konnte, zu viele ältere Menschen (Eltern-/Großelterngeneration) verkehrten dort. Zeiten ändern sich. Heute zählt Cron & Lanz zu meinen gastronomischen Lieblingsplätzen in der Stadt. Viele ehemalige Göttinger haben das Café anlässlich eines Besuchs in der alten Heimat ganz oben auf der Liste.
Das Café hat hohen Wiedererkennungswert, ist gleichwohl sehr gepflegt, nicht etwa im Plüsch vergangener Jahre versunken. Es ist ein zeitloses Café mit Kultstatus. Und das liegt an erster Stelle am Konditoreiangebot. Das Standardangebot kenne ich aus besagten Kindertagen. Erscheinungsform und Qualität sind auf absolut gleichem Stand. Ich möchte den sehen, der sagt, dass das früher (oder beim letzten Besuch) noch ganz anders ausgesehen oder geschmeckt hat. Präzisionsarbeit. Flaggschiff ist der Baumkuchen, den es klassisch in der in Ringen hochgezogenen Form gibt, je nach Geldbeutel in unterschiedlicher Höhe, aber auch in von vornherein kleineren Ausgaben als halber Baumkuchenring oder als wunderbar auch als Mitbringsel geeignete Baumkuchenecken.
Eine Besonderheit gibt es nur am Donnerstag: Es ist der auch anderenorts unter dem Namen Mohrenkopf (s. Foto) bekannte heutige „Othello“ mit seiner Zartbitterschokoglasur und dem saftigen Puddingkern. Aus Gründen der vermeintlichen „political correctness“ wurde er vor einigen Jahren in „Othello“ umbenannt, was m. E. politisch eher noch unkorrekter ist als die frühere Bezeichnung. Ältere Bedienkräfte reagieren noch auf „Mohrenkopf“, jüngere nicht mehr.
Man betritt Cron & Lanz, mitten in der Fußgängerzone in der Weender Straße gelegen, durch den Verkaufsraum, dessen Schaufenster laut Inhaberangabe siebenfach entspiegelt sind, um einen optimalen Blick auf das Sortiment zu gewährleisten. Es kommt vor, dass die Schlange, die sich am rechten Verkaufstresen bildet, bis zur Straße hinaus steht. Im dortigen Tresen werden die Torten und kleineren Gebäcke angeboten, für die man Bons erhält, wenn man sie in Cafébereich verzehren will. Bezahlt wird dann später im Café. Im mittleren Teil steht ein Tresen, an dem Pralinenschachteln und Konfitüren angeboten werden. Im linken Teil werden im Verkaufstresen Pralinen zum Einzelerwerb präsentiert.
Hinter dem Verkaufsbereich befindet sich einer von zwei Cafébereichen. Der andere – größere und schönere – ist über eine Treppe im ersten Obergeschoss erreichbar. Und hier sind wir bei einer für manche unüberwindbaren Klippe: Wer Treppen nicht steigen kann, hat keine Chance, in den oberen Cafébereich zu kommen. Einen Aufzug gibt nur für den Kuchen. Unausgesprochen kann man daraus schließen, dass Kinderwagen oder Rollatoren hier nicht erwünscht sind. Das wird nicht jedem gefallen. Ausdrücklich unerwünscht sind Hunde und Handytelefonate. Das steht auch in der Karte. Ebenso sollen Gesellschaftsspiele unterlassen werden. Man hält sich dran. Das passt auch einfach nicht. Dafür gibt es zur Entleihe ein Zeitungssortiment aus dem In- und Ausland. Sehr viele Stammgäste hat das Café, von denen viele ihre festen Zeiten haben.
Die Bedienungen (ausschließlich weiblich) sind Fachkräfte. Sie stehen unter auf Perfektion bedachter Aufsicht der mit etwas herberem Charme ausgestatteten Inhaber. Zur Spitzenzeit an Samstagen ist hier aber auch mächtig Betrieb. Die Wiederbelegungszeit frei gewordener Tische liegt dann unter einer Minute. Reservierungen werden für diese Zeiten gar nicht angenommen. Man kann es sich leisten. Für die wärmere Jahreszeit gibt es einen abgegrenzten Außenbereich vor dem Café zum Sehen und Gesehenwerden und eine verglaste Veranda im Innenbereich zur Hofseite hin, deren Dach aufgezogen werden kann. Frühstück und kleinere warme Speisen (Aufläufe, Pasteten) werden auch angeboten.
Die Preise sind „nicht ohne“, aber es wird auch absolute Qualität geboten. Hübsche Verkaufsverpackungen mit dem edlen Cron&Lanz-Logo machen ein weiteres Verpacken eigentlich überflüssig. Selbst die Geschenkgutscheine sind kommen als stilisierte Euro-Geldscheine sehr attraktiv daher. Den Rest der Geschichte, dabei natürlich auch meine Lieblingsobjekte, erzählen die beigefügten Fotos.
Schon aus Kinderzeiten ist mir das Café Cron & Lanz in Göttingen bekannt. Es gab eine Zeit, in der man sich Cafébesuche als nicht gerade adäquat vorstellen konnte, zu viele ältere Menschen (Eltern-/Großelterngeneration) verkehrten dort. Zeiten ändern sich. Heute zählt Cron & Lanz zu meinen gastronomischen Lieblingsplätzen in der Stadt. Viele ehemalige Göttinger haben das Café anlässlich eines Besuchs in der alten Heimat ganz oben auf der Liste.
Das Café hat hohen Wiedererkennungswert, ist gleichwohl sehr gepflegt, nicht etwa im Plüsch... mehr lesen
Cafe Cron und Lanz
Cafe Cron und Lanz€-€€€Cafe055150088710Weender Straße 25, 37073 Göttingen
4.5 stars -
"Zeitloses Café mit Kultstatus" AtlantisSchon aus Kinderzeiten ist mir das Café Cron & Lanz in Göttingen bekannt. Es gab eine Zeit, in der man sich Cafébesuche als nicht gerade adäquat vorstellen konnte, zu viele ältere Menschen (Eltern-/Großelterngeneration) verkehrten dort. Zeiten ändern sich. Heute zählt Cron & Lanz zu meinen gastronomischen Lieblingsplätzen in der Stadt. Viele ehemalige Göttinger haben das Café anlässlich eines Besuchs in der alten Heimat ganz oben auf der Liste.
Das Café hat hohen Wiedererkennungswert, ist gleichwohl sehr gepflegt, nicht etwa im Plüsch
Geschrieben am 06.03.2015 2015-03-06| Aktualisiert am
06.03.2015
Besucht am 05.03.2015
Das Essen
Der "Kaiserpalast" ist bekannt für sein Büfett. Dieses habe ich mir beim hier bewerteten Besuch nur angesehen, um zu prüfen, ob es immer noch so ist, wie ich es in Erinnerung habe. Es ist sehr vielfältig, recht ordentlich angerichtet und insgesamt gut im Raum dadurch präsentiert, dass es in einem Seitenbereich aufgebaut ist und nicht mitten zwischen den Tischen. An den Tischen kann man sich also ungestört auf das Essen und auf die Begleiter konzentrieren. Ich denke, ich kann es empfehlen, auch wenn ich diesmal wieder nach der Karte bestellt habe. Die Erinnerungen an die beiden letzten Besuche mit Bestellung nach Karte waren gut. Ich wollte einfach sehen, was die Küche bei den Individualgerichten kann.
Auch diesmal wählte ich die bei mir unvermeidliche Frühlingsrolle, die mit einer ordentlichen Größe einerseits und mit noch gutem, aber zwischenzeitlich erhöhtem Preis andererseits (von 2,10 auf 2,50 €) daherkam. Sie war mir im Teig ein wenig zu weich. Generelles Problem im Kaiserpalast: Die Teller wurden bisher nie anders als allenfalls halb warm, öfter auch kalt erlebt. Das müsste bei Geschirr, das in der Küche befüllt wird, zu ändern sein.
Als Hauptgericht wählte ich aus der "Hot Cook" Abteilung der Karte Zweimal gebratene Ente "Spezial" mit Gemüse (Paprika, Artischocke, Broccoli, Bambus, Pilze, Zwiebeln, Porree) auf dem heißen Eisen. Auch hier hat der Preis binnen Jahresfrist deutlich von 12,60 auf 13,90 € angezogen. Dies bemerkte ich aber erst daheim beim Vergleich mit einer Vorgängerkritik.
Gleichwohl setzt hier die für dieses Mal schlechte Kritik ein: War das nun zum dritten Mal gewählte Entengricht bisher optisch und geschmacklich ein Genuss, dazu sehr reichlich und mithin seinen damaligen Preis sehr wert, so enttäuschte es diesmal erheblich. Trotz vorheriger Nachfrage beim Restaurantchef zwecks Abgrenzung in Sachen Knusprigkeit von anderen Entengerichten war von selbiger wenig zu spüren. War hier auf Vorrat gebraten und längere Zeit in der Küche gelagert worden? Die relativ rasche Auskühlung trotz Anrichtens auf dem heißen Eisen könnte Beleg dafür sein. Es war auch nicht sehr viel Betrieb im Restaurant und von der Karte essen nur wenige. Das Entenfleisch selbst war sowohl bei mir als auch bei meiner Begleitung eine reine Enttäuschung: Nur relativ wenige einwandfreie Stücke, der Rest Fettgewebe bzw. zerrissene Fleischeinzelteile. Auch dem unter dem Fleisch platzierten Gemüse fehlte es in dem Maße an Knackigkeit wie es in zuviel Fett zuviel schwamm. Das Restaurant weist in seiner Karte darauf hin, dass in allen warmen Gerichten Geschmacksverstärker enthalten sind.
Die Bedienung
Die Bedienung ist in der Regel aufmerksam, höflich, aber auch entsprechend zurückhaltend. Eine Kommunikation kommt auch wegen der Sprachbarrieren kaum zustande. Das ist sehr nachteilig, wenn Nachfragen gestellt werden. Eintretende Gäste werden umgehend begrüßt und es wird ein Tisch angeboten. Befremdlich ist es, wenn man noch nicht einmal Platz genommen hat und schon gefragt wird, ob man am Büffet teilhaben wolle. Die Karte kommt erst auf Anforderung. Bei der Abfrage der Getränkewünsche ging es ebenso drängelig zu. Später hingegen fehlen die Nachfragen total. So unterblieb auch die Bestellung des sonst abrundenden Cappuccino.
Rundum
Wer beim Restaurantbesuch keine Parkplatzprobleme haben möchte, ist hier auf jeden Fall richtig. Der "Kaiserpalast" liegt im Norden Göttingens an der B 27 Richtung Harz und ist Teil eines Einkaufszentrums. Wer den "Kaiserpalast" nicht kennt und vor der Tür steht, könnte sich veranlasst sehen, lieber umzukehren. Die Speisekarte hängt in einem etwas unscheinbaren Aushang vor einem nicht dekorierten Eingang. Das Entree ist schlicht abstoßend, so als käme man durch ein Nebentreppenhaus bzw. den Lieferanteneingang. Der Eindruck wandelt sich nach dem Betreten des in der ersten Etage gelegenen Restaurants: Großzügig, stilsicher, wenn auch etwas unterkühlt, eingerichtet und mit viel Platz. Der Platz wird auch benötigt, denn der "Kaiserpalast" ist beliebt und gut besucht. Zu Spitzenzeiten und mit größeren Gruppen sollte man rechtzeitig reservieren. Der Geräuschpegel im Großraum lässt sich ertragen. Nach außen, zur belebten Bundesstraße hin, ist das mit breiter Fensterfront versehene Restaurant gut abgeschottet.
Das Essen
Der "Kaiserpalast" ist bekannt für sein Büfett. Dieses habe ich mir beim hier bewerteten Besuch nur angesehen, um zu prüfen, ob es immer noch so ist, wie ich es in Erinnerung habe. Es ist sehr vielfältig, recht ordentlich angerichtet und insgesamt gut im Raum dadurch präsentiert, dass es in einem Seitenbereich aufgebaut ist und nicht mitten zwischen den Tischen. An den Tischen kann man sich also ungestört auf das Essen und auf die Begleiter konzentrieren. Ich denke, ich kann... mehr lesen
China-Restaurant Kaiserpalast
China-Restaurant Kaiserpalast€-€€€Restaurant05513076398An der Lutter 22, 37075 Göttingen
2.5 stars -
"Gut in Sachen Büfett" AtlantisDas Essen
Der "Kaiserpalast" ist bekannt für sein Büfett. Dieses habe ich mir beim hier bewerteten Besuch nur angesehen, um zu prüfen, ob es immer noch so ist, wie ich es in Erinnerung habe. Es ist sehr vielfältig, recht ordentlich angerichtet und insgesamt gut im Raum dadurch präsentiert, dass es in einem Seitenbereich aufgebaut ist und nicht mitten zwischen den Tischen. An den Tischen kann man sich also ungestört auf das Essen und auf die Begleiter konzentrieren. Ich denke, ich kann
Ein wenig versteckt liegt das "Alexander" in der Prinzenstraße, und das auch noch in einem Hof. Besucher des Schauspielhauses werden das in der gegenüberliegenden Straße befindliche Restaurant kennen, aber Laufkundschaft wird kaum den Weg finden. Mittags ist das "Alexander" gut frequentiert. Diverse Behörden und Firmen liegen ringsum, deren Mitarbeiter auch gern einmal der hauseigenen Kantine ausweichen möchten.
Eine rustikale Einrichtung kennzeichnet das „Alexander“, die Wände gepflastert mit Emaille-Werbeschildern für überwiegend historische Produkte. Der Gastraum ist interessant um die Theke herum geschnitten, mit vielen Tischen in Nischen oder auf einer kleinen Empore, die ziemlich gut gegen Nachbartische abgeschirmtes Sitzen erlauben. Dass alles Mobiliar und auch der Fußboden nicht taufrisch wirken, gehört einfach zum Stil des Hauses. Mit etwaig fehlender Sauberkeit hat das aber nichts zu tun.
Es gibt eine Standardspeisekarte, ein wöchentlich wechselndes Tagesangebot, einen Thementag (heute, mittwochs: Bratkartoffeln), dessen Ausprägung hinsichtlich des Speisenangebots sich mir nicht erschloss, eine Hacksteakkarte und eine Saisonkarte. Reichlich Auswahl also, auch bei den Getränken.
Gewählt wurde Hacksteak „Meyer" mit Spiegelei, Bratkartoffeln sowie Erbsen und Möhren, das in einer Pfanne serviert wurde (6,90 €). Handwerklich schlicht, aber korrekt ausgeführt, dafür leider auf kalten Tellern und in einer ebenfalls nicht vorgewärmten Pfanne serviert. Bis auf die Bratkartoffeln und das Spiegelei waren die anderen Zutaten mutmaßlich fertig zugekauft. Irgendwie müssen sich 6,90 € auch rechnen. Man ist auf zeitlich häufig relativ kurz angebundene Gäste eingestellt, die Mittagspreise genau im Kopf haben. Getränke und dieses auf den schnellen Mittag hin orientierte Essen werden entsprechend schnell von einer freundlichen Bedienung serviert. An der „Nachsorge“ (Cappuccinowunsch o. ä.) bestand weniger Interesse. Zum Kassieren brachen wir selbst Richtung Theke auf.
Die beschriebene Qualität wird nach meiner Beobachtung schon über Jahre gehalten. Es schmeckt, falls das aus den obigen Kriteleien nicht deutlich wird. Ein Besuch lohnt.
Ein wenig versteckt liegt das "Alexander" in der Prinzenstraße, und das auch noch in einem Hof. Besucher des Schauspielhauses werden das in der gegenüberliegenden Straße befindliche Restaurant kennen, aber Laufkundschaft wird kaum den Weg finden. Mittags ist das "Alexander" gut frequentiert. Diverse Behörden und Firmen liegen ringsum, deren Mitarbeiter auch gern einmal der hauseigenen Kantine ausweichen möchten.
Eine rustikale Einrichtung kennzeichnet das „Alexander“, die Wände gepflastert mit Emaille-Werbeschildern für überwiegend historische Produkte. Der Gastraum ist interessant um die Theke herum geschnitten,... mehr lesen
3.0 stars -
"Schnell für den Mittag und vor oder nach dem Kunstgenuss im Schauspielhaus" AtlantisEin wenig versteckt liegt das "Alexander" in der Prinzenstraße, und das auch noch in einem Hof. Besucher des Schauspielhauses werden das in der gegenüberliegenden Straße befindliche Restaurant kennen, aber Laufkundschaft wird kaum den Weg finden. Mittags ist das "Alexander" gut frequentiert. Diverse Behörden und Firmen liegen ringsum, deren Mitarbeiter auch gern einmal der hauseigenen Kantine ausweichen möchten.
Eine rustikale Einrichtung kennzeichnet das „Alexander“, die Wände gepflastert mit Emaille-Werbeschildern für überwiegend historische Produkte. Der Gastraum ist interessant um die Theke herum geschnitten,
Nach einer gut einstündigen Fußwanderung, immer leicht ansteigend, durch den Reinhäuser Forst erreichten wir das Dorf Lichtenhagen (gemeindlich zu Friedland gehörend), idyllisch im südlichen Landkreis Göttingen im Dreiländereck von Niedersachsen, Hessen und Thüringen gelegen. Es ist mit gut 300 m eine der am höchsten gelegenen Ortschaften im Landkreis Göttingen und mit knapp 140 Einwohnern zugleich eine der kleinsten. Kirche, Gasthaus, Freiwillige Feuerwehr, Heimatverein und der rollende Supermarkt (dreimal die Woche), das war’s. Das soll nicht hochmütig klingen. Es ist einfach schön dort und der Ort heißt nicht ohne Grund Lichtenhagen, weil er sich auch im tiefen November licht und freundlich präsentiert. Alle Häuser des Ortes wenden sich giebelseitig zum Anger, so auch das Gasthaus Wollenweber. In der Mitte des Angers steht die kleine Kirche, die sich malerisch im Feuerlöschteich spiegelt. Sonntags hat das Gasthaus Wollenweber immer geöffnet. Bewirtet wird gern, aber an allen anderen Tagen sollte man vorher anfragen. Auch das ist eine Besonderheit.
Alles was der leicht schwärmerisch angelegten Einleitung folgt, ist klassisch dörflich, nicht mehr und nicht weniger. Freundlich ist die Bedienung, leistete sich keinen einzigen Bestellfehler und servierte flott und sicher an den beiden großen besetzten Tischen im Raume. Die Getränke werden auf dem Bierdeckel notiert, aber die Abrechnung kommt schon mit einem ordentlichen Ausdruck aus der Kasse. Ein Tisch war für unsere achtköpfige Gruppe reserviert.
Gans war für den voradventlichen Besuch vorbestellt und auf den Punkt fertig. Die beigefügten Fotos zeigen das Federvieh in Gänze (noch in der Küche) und zerlegt (am Tisch). Reichlich Beilagen gab es und immer Nachschub auf Wunsch: Petersilienkartoffeln, Kartoffelklöße, Rotkohl, Rosenkohl, Grünkohl, „eimerweise“ Soße, Preiselbeeren und Apfelmus. Zum Schlemmen! Die nicht verspeisten Reste der beiden Gänse wurden ordentlich verpackt mitgegeben. Das Ganze kostete 20,50 € pro Person. Natürlich, es war nach Mutterns Art gebraten bzw. gekocht, nicht filigran, aber eben so mittendurch, wie man es schätzen muss, wenn man aufs Land geht. Wer da meckert, sollte sich eben dies durch den Kopf gehen lassen.
Dorfgasthaus in klassischer Form kenzeichnet das Ambiente. Eine etwas größere Gaststube mitsamt Getränketresen gibt es rechts vom über den Hof zu betretenden Eingang zur Straßenseite hin. Auf der linken Seite ein fast ein zweites Gasthaus mit zwei kleineren Stuben, wohl eher für die kleineren geschlossenen Gesellschaften. Dahinter wiederum die Küche, in der sich die Kochgeister auch gern einmal zuschauen lassen und zu einem Schwätzchen bereit sind.
Zur Sauberkeit: Wenn es „dörflich-sittlich“ insgesamt zugeht, dann ist klar, dass das auch für das Thema Sauberkeit gilt.
Nach einer gut einstündigen Fußwanderung, immer leicht ansteigend, durch den Reinhäuser Forst erreichten wir das Dorf Lichtenhagen (gemeindlich zu Friedland gehörend), idyllisch im südlichen Landkreis Göttingen im Dreiländereck von Niedersachsen, Hessen und Thüringen gelegen. Es ist mit gut 300 m eine der am höchsten gelegenen Ortschaften im Landkreis Göttingen und mit knapp 140 Einwohnern zugleich eine der kleinsten. Kirche, Gasthaus, Freiwillige Feuerwehr, Heimatverein und der rollende Supermarkt (dreimal die Woche), das war’s. Das soll nicht hochmütig klingen. Es ist einfach... mehr lesen
4.0 stars -
"Lohnendes Wanderziel" AtlantisNach einer gut einstündigen Fußwanderung, immer leicht ansteigend, durch den Reinhäuser Forst erreichten wir das Dorf Lichtenhagen (gemeindlich zu Friedland gehörend), idyllisch im südlichen Landkreis Göttingen im Dreiländereck von Niedersachsen, Hessen und Thüringen gelegen. Es ist mit gut 300 m eine der am höchsten gelegenen Ortschaften im Landkreis Göttingen und mit knapp 140 Einwohnern zugleich eine der kleinsten. Kirche, Gasthaus, Freiwillige Feuerwehr, Heimatverein und der rollende Supermarkt (dreimal die Woche), das war’s. Das soll nicht hochmütig klingen. Es ist einfach
Das Myer’s in Göttingen ist zur Instanz geworden. Früher von den Gästen her eher der jüngeren, studentischen Szene zuzurechnen, ist es mittlerweile zu einem Restaurant geworden, in dem sich Menschen aus einem breiten Altersspektrum wohlfühlen können. Man muss allerdings einen gewissen Geräuschpegel ertragen können und man findet auch keine Sessel und Sofas, dafür jede Menge ansprechende Tische, die immer irgendwie am Fenster oder an einer Wand stehen, also keine eher zugig wirkende Mitteltische. Das Zusammenschieben der quadratischen Tische für etwas größere Gruppen ist gut möglich und beeinträchtigt den Rest kaum.
Sauber geht es zu im Restaurantbereich des Myer’s. Die Tische werden schnell abgeräumt und gesäubert. Ganz im Gegensatz dazu steht die Toilettenanlage im Untergeschoss, die als ziemliche Katastrophe bezeichnet werden muss. So ein tolles Lokal und so ein nachlässiger Unterbau. Das wird seit Jahren in den Kritiken moniert und die Geschäftsführung interessiert es anscheinend nicht.
Der Laden brummt am Wochenende. Die Wiederbesetzungszeit der frei gewordenen Tische liegt i. d. R. unter einer Minute. Kurzfristige Reservierungen sind zwecklos. Die meisten Gäste kommen einfach so vorbei, warten ggf. kurze Zeit an der Bar und werden dann zum nächsten freien Tisch gelotst.
Die Bedienung ist aufmerksam und freundlich. Die Getränke kommen schnell, ein Hingucker ist der Frische Minze Tee (3,60 €), der urwaldähnlich mit Minzeblättern bestückt im massiven Glas mit einer Portion Honig zum Süßen serviert wird. Die Speisen zeichnen sich vor allem durch ein sehr angenehmes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Kaum ein Gericht kostet mehr als 12 Euro. Die Karte ist ausführlich, die Portionen sind reichlich, Variationen sind möglich. Klassiker des Alltags (Bratkartoffeln/Spiegelei, Currywurst/Pommes) gibt es ebenso wie saisonale Angebote und das eine oder andere Raffinierte (z. B. "Fisch im Grünen" und einzelne Pastagerichte). Das Gemüse ist frisch, gleichwohl sind einige Gerichte (z. B. Schnitzel, Toast Hawaii) eher uninspiriert konzipiert.
Wir wählten diesmal aus der saisonalen Karte „Kraut & Rüben“ ein Salat- und ein Fischgericht. Der Salat bestand in der Basis aus einem Blattsalat, der eine Portion Krautsalat umgab. Das Verlockende und dem saisonalen Schwerpunkt Geschuldete waren gebackene Rote Beete und Möhren. Außerdem gehörten Fetawürfel und Walnüsse dazu. Preis: 8,90 €. Die Erwartung, dass die gebackenen Rote Beete und Möhren vielleicht noch warm sein könnten, erfüllte sich nicht. Das war nach Rücksprache mit der kompetenten Bedienung aber auch nicht vorgesehen. Es hätte ja sein können. Immerhin, es war eine eigene Kreation aus der Küche, die eben mehr kann als Standardschnitzel, aber auch nicht immer gefordert wird. Aber um dem Eindruck, hier schriebe ein Kulinariker entgegen zu wirken: Bratkartoffeln und Spiegeleier, die jeder auch zu Hause zubereiten kann, esse ich im Myer’s auch sehr gern und fordere damit die Küche ebenfalls nicht, fördere aber mein Wohlbefinden.
Apropos Wohlbefinden: Mein Gericht war Zanderfilet auf Rahmwirsing mit Salzkartoffeln (10,90 €). Drei Stück Zanderfilet, gut gebraten, auf einem Rahmwirsing, wie er nach meinem Geschmack sein soll: Wirsing erkennbar, fühlbar, beißbar, mit einer wirklich nur verbindenden, nicht eindickenden leichten Rahmsoße und ausgezeichnet abgeschmeckt. Volltreffer. Die Bratkartoffeln und die Spiegeleier wurden nicht vermisst, das kann’s ja nächstes Mal wieder geben. Die Salzkartoffeln waren ok, müssen sich aber ganz klar mit Platz 3 der Essensbestandteile begnügen, hatten aber wohl auch keinen anderen Anspruch. Unsitte im Myer’s: Auch warme Gerichte werden grundsätzlich auf kalten Tellern serviert.
Warme Küche gibt’s rund um die nicht unterbrochene Öffnungszeit. Wem’s nicht genügt oder wer zur Nachmittagszeit kommt, den lockt vielleicht ein konzentriertes, aber handwerklich bestens erstelltes Kuchenangebot. Vielleicht ist es auch das, was eine so breit gefächerte Gästeschar anzieht.
Los geht's mit dem Frühstücksgeschäft und danach fließen Kaffeehausatmosphäre mit ausgiebigem Zeitungsstudium und klassische Restaurantatmosphäre ineinander. Das muss man erstmal so unkompliziert hinkriegen. Respekt! Gehen wir in die Stadt - gehen wir gern zu Myer's.
Das Myer’s in Göttingen ist zur Instanz geworden. Früher von den Gästen her eher der jüngeren, studentischen Szene zuzurechnen, ist es mittlerweile zu einem Restaurant geworden, in dem sich Menschen aus einem breiten Altersspektrum wohlfühlen können. Man muss allerdings einen gewissen Geräuschpegel ertragen können und man findet auch keine Sessel und Sofas, dafür jede Menge ansprechende Tische, die immer irgendwie am Fenster oder an einer Wand stehen, also keine eher zugig wirkende Mitteltische. Das Zusammenschieben der quadratischen Tische für etwas... mehr lesen
4.0 stars -
"Große Bandbreite an Gästen" AtlantisDas Myer’s in Göttingen ist zur Instanz geworden. Früher von den Gästen her eher der jüngeren, studentischen Szene zuzurechnen, ist es mittlerweile zu einem Restaurant geworden, in dem sich Menschen aus einem breiten Altersspektrum wohlfühlen können. Man muss allerdings einen gewissen Geräuschpegel ertragen können und man findet auch keine Sessel und Sofas, dafür jede Menge ansprechende Tische, die immer irgendwie am Fenster oder an einer Wand stehen, also keine eher zugig wirkende Mitteltische. Das Zusammenschieben der quadratischen Tische für etwas
In der Fußgängerzone, nahe des „Nabel“ in der Prinzenstraße gelegen, befindet sich eines der ganz wenigen klassischen gutbürgerlichen Restaurants Göttingens, das „Zum Szültenbürger“. Der Name nimmt Bezug auf „Schorse Szültenbürger“, das Pseudonym des verdienten Bäckermeisters Ernst Honig, der um 1900 Geschichten aus dem alten Göttingen verfasst hat. Darin legt sich die behäbige Kunstfigur eines Göttinger Bürgers, der gern in Ruhe seine Szülte (=Sülze) aß, mit den das Stadtbild prägenden Studenten und Professoren an.
Hochbetrieb herrschte bei angenehm warmem Spätsommerwetter drinnen und draußen. In der Fußgängerzonenbewirtschaftung können etwa ebenso viele Gäste aufgenommen werden wie in dem rustikalen, recht überschaubaren Gastraum. Trotzdem funktionierte der Service durch einen gut gelaunten, humorvollen Kellner reibungslos. Es war ein wenig artistisch, wie er sich mit Getränketabletts und Tellern auf dem Arm durch die Reihen schlängelte. Die Tische sind sehr eng gesetzt, da die Stadt strenge Auflagen bezüglich des Hineinragens in den Gehweg macht. Es war auch besser so, dass diese Servierkraft im Wesentlichen alles allein im Griff hatte. Thekenkräfte, die gelegentlich aushalfen, waren bei weitem nicht so versiert.
„Schnitzel! Schnitzel! Schnitzel!“ So ist eine ganze DIN A 4-Seite in der Speisekarte überschrieben. Wenn man in Rechnung stellt, dass hier so ziemlich alles, was im Baukastensystem in Sachen Schnitzel machbar ist, in elf Variationen präsentiert wird, bleibt die Speisekarte auch noch übersichtlich. Es finden sich also auch noch diverse andere, segmentierte Angebote dort.
Wir wählten: Schweinemedaillons mit gerösteten Zwiebeln und frischen Champignons in der Pfanne gebraten, dazu hausgemachte Bratkartoffeln und Gemüse (10,90 €) und Schnitzel mit Bacon und Spiegelei mit Bratkartoffeln und Salatgarnitur (8,60 €). Es kamen Riesenportionen bezüglich des Fleischanteils, die kennzeichnend für das Lokal sind. Die Schnitzel werden auch in der XL-Variante (16,20 €) angeboten. Wer das schaffen soll, weiß ich nicht. Schon in der Normalvariante bleibt oft einiges übrig. Wir ließen und zwei von vier Medaillons einpacken. Und so sah es auch auf Tellern anderer Gäste aus.
Geschmacklich waren Medaillons und Schnitzel gut. Die Beilagen fielen deutlich knapper aus. Die gerösteten Zwiebeln hatten lediglich den Schmorpunkt erreicht. Das „Hausgemachte“ der Bratkartoffeln bezog sich darauf, dass sie individuell in der Pfanne geröstet worden waren (bei uns recht gut, bei anderen auch sehr blass), aber ansonsten m. E. aus der Plastiksack mit den vorgeschälten Kartoffeln kamen. Für ein Schneiden in Scheiben hat es dann auch nicht so recht gereicht, Halbieren der kleinen Kartoffeln wäre die richtigere Beschreibung.
Das „Zum Szültenbürger“ befindet sich in einem der ganz wenigen Fachwerkhäuser in der durchweg mit klassischen Steinhäusern bebauten Prinzenstraße. Die Geräuschentwicklung ist drinnen wie draußen recht hoch. Besuchern Göttingens wird von den Hotels dieses Lokal als typisch göttingisch empfohlen (sofern sie keine eigene Restauration haben) und deshalb ist der Anteil der Touristen, auch der Wiederkehrer aus Studentenzeiten relativ hoch. Den „echten“ Göttinger dort zu finden, ist gar nicht so leicht. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Es ist schon ein Erlebnis, dort einmal das pralle gastronomische Göttinger Leben zu genießen. Das geht eigentlich zu jeder Tageszeit, an jedem Tag und zu jeder Jahreszeit.
Zur Sauberkeit: Im Lokal selbst und auch im Außenbereich ist alles gut in Ordnung. Die Toilettenanlage ist jedoch eher auf die Innenbewirtschaftung ausgerichtet, also sehr klein. Hochbetrieb herrschte an diesem Tag. Und somit kommt dieser Bereich bei diesem Besuch am schlechtesten weg. Wenn man dort im Feuchten steht, mit Papier auf dem Boden, aber keinem mehr auf den Rollen, dann merkt man, dass dem Gästeansturm prioritär in anderen Handlungsfeldern begegnet wurde. Aufgrund der baulichen Lage im Fachwerkhaus und des Hinweises an der Wand, dass es sich nicht um öffentliche Toiletten handelt, ist anzunehmen, dass Fremdnutzung eben doch auch stattfindet. Im Griff hatte man die Sache an diesem Tag nicht so gut.
In der Fußgängerzone, nahe des „Nabel“ in der Prinzenstraße gelegen, befindet sich eines der ganz wenigen klassischen gutbürgerlichen Restaurants Göttingens, das „Zum Szültenbürger“. Der Name nimmt Bezug auf „Schorse Szültenbürger“, das Pseudonym des verdienten Bäckermeisters Ernst Honig, der um 1900 Geschichten aus dem alten Göttingen verfasst hat. Darin legt sich die behäbige Kunstfigur eines Göttinger Bürgers, der gern in Ruhe seine Szülte (=Sülze) aß, mit den das Stadtbild prägenden Studenten und Professoren an.
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Zum Szültenbürger
Zum Szültenbürger€-€€€Restaurant0551-43133Prinzenstr. 7, 37073 Göttingen
4.0 stars -
"Klassisch gut bürgerlich" AtlantisIn der Fußgängerzone, nahe des „Nabel“ in der Prinzenstraße gelegen, befindet sich eines der ganz wenigen klassischen gutbürgerlichen Restaurants Göttingens, das „Zum Szültenbürger“. Der Name nimmt Bezug auf „Schorse Szültenbürger“, das Pseudonym des verdienten Bäckermeisters Ernst Honig, der um 1900 Geschichten aus dem alten Göttingen verfasst hat. Darin legt sich die behäbige Kunstfigur eines Göttinger Bürgers, der gern in Ruhe seine Szülte (=Sülze) aß, mit den das Stadtbild prägenden Studenten und Professoren an.
Hochbetrieb herrschte bei angenehm warmem Spätsommerwetter drinnen und
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Neutral bis unpersönlich würde ich die Bedienung charakterisieren. Es gibt keine besondere Kleidung, auch das Küchenpersonal, das die Speisen bis zur Theke anliefert, erscheint nicht in Küchenkleidung. Es gibt wenig Hang dazu, Stammgäste zu gewinnen. Die Frage nach der Schmackhaftigkeit wurde erst beim Abräumen gestellt.
Als Vorspeise wurde eine chinesische Frühlingsrolle (2,50 €) gewählt, recht glatte Teighülle, fast quadratisch und splitterbrüchig. Hauptgericht war die knusprig gebratene Ente „Szechuan Art" (7,70 €) auf Gemüse. Optisch ansprechend, etwas zähflüssig die Soße, ansonsten guter Durchschnitt. Die Salatbeilage bestand aus einem Blatt Petersilie sowie ein paar unter einer halben Orangenscheibe liegenden Sojabohnensprossen. Die Preise haben binnen Jahresfrist um 0,50 € angezogen. Mindestlohneffekt? Ich weiß nicht … Sämtliches Essgeschirr kam kalt auf den Tisch. Das Teelicht-Stövchen wärmte immerhin vorab den Teller und hernach die Hauptspeisen etwas. Der handwarme Reis bekam davon nichts ab.
Das „Bambus" ist eben nach eigenem Bekunden ein Bistro. Es verströmt keine Gemütlichkeit. Abgesehen von Tischen und Stühlen sieht alles recht billig und schlicht aus. Ein großer runder Tisch vor der Theke wird nur zur Ablage der aufgestellten gelben Papierservietten genutzt. An der Wand daneben wird neben den Besteckkästen auch Material wie Küchenpapierrollen und jede Menge alte Zeitungen gestapelt. Das mitten im Restaurant? Auch in einem Bistro ist das nicht gut! Abgerechnet wird von Hand auf dem Block, auch nicht gerade Standard.
Fazit: Kann man machen, wenn man mit schlicht einverstanden ist.