Geschrieben am 18.10.2022 2022-10-18| Aktualisiert am
18.10.2022
Besucht am 24.09.2022Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Rechnungsbetrag: 175 EUR
Es ist unsere Theaterwoche. Gemeinsam mit unseren Freunden sollte es nach längerer Zeit mal wieder ins Radeberger Biertheater im „Kaiserhof“ gehen. Es stand das neue Stück "Man(n) lernt nie aus! Wenn`s bei Neumann 2x klingelt" an. Da uns die letzten Male das Essen, welches dort auf dem großen Saal serviert wird, nicht unbedingt schmeckte und eher an eine große Systemgastronomie erinnerte, suchten wir wieder das nahe gelegen „Pilsfaß“ auf. Ich möchte hier aber auch unbedingt betonen das wir im „Kaiserhof“ selbst bisher noch nicht essen waren, und die dortigen Speisen, welche sich laut Karte vom Saal unterscheiden, daher ausdrücklich nicht schlecht machen wollen. Immerhin ist der „Kaiserhof“ auch bekannt als Radeberger Brauerei-Ausschank. Und auch nur hier wird eine besondere Spezialität, das Zwickelbier, ausgeschenkt. Frisch vom Fass löscht das „unfiltrierte” Radeberger vollmundig - süffig den Durst. Liebhaber schätzen den Genuss!
Nachdem wir unsere fahrbaren Untersätze unweit des Biertheaters in der Radeberger Innenstadt losgeworden sind, trafen wir uns also am „Pilsfaß“. Auf einer Tafel vorm Restaurant wurde darauf hingewiesen das das Restaurant heute wegen geschlossener Gesellschaft geschlossen bleibt. Wir wurden erst mal stutzig, sollte unsere telefonische Bestellung untergegangen sein? Nein natürlich nicht, aber mit uns 6 Mann waren weiterhin zwei größere Klassentreffen und eine weitere Gesellschaft im Lokal, sodass dieses bis auf den letzten Platz ausgebucht war.
Wir wurden freundlich von einem Team mehrerer junger Damen begrüßt, und genau gegenüber der Theke platziert. Von hier hat man auch einen wunderbaren Blick in die offene Küche, wo die Speisen frisch hergestellt werden. Allerdings hatte dieser Platz auch erhebliche Nachteile. Da das „Pilsfaß“ auch Catering anbietet, und dieses an diesem Abend ebenfalls sehr stark florierte, war rings um unseren Tisch immer Trubel, und da die Transporter vor der Tür beladen werden mussten, stand auch immer die Eingangstüre offen.
Somit zog es ziemlich ungemütlich an unserem Platz. Ein weiterer Nachteil, da die Absauganlage in der Küche entweder nicht richtig arbeitete oder abgeschalten war, zog ein ziemlicher Bratendunst durch den vorderen Teil des Restaurants. Entsprechend rochen im Nachhinein auch unsere Sachen.
Ansonsten hat sich auch an der Inneneinrichtung zu unserem letzten Besuch nicht viel getan, man sitzt auf gemütlichen Stühlen und hat an den ausreichend breiten Tischen viel Platz.
Die Speisekarte wurde alsbald gereicht, und auch die Getränke wurden fix abgefragt. Viel hat sich in der Karte zu unserem letzten Besuch nicht geändert, aber leider gibt es das süffige Wachauer Landbier nicht mehr. Die Speisekarte ist nach wie vor sehr umfangreich, sodass doch jeder etwas für seinen Geschmack finden sollte.
· 1x 0,4ér Freiberger Edelkeller - Leicht naturtrübes Kellerbier, vollmundig und langsam gereift nach alter Rezeptur für 3,60 € · 2x 0,4ér Freiberger Radler für je 3,60 € · 1x Lübzer Pilsner aus der 0,5ér Flasche für 3,80 € · 1x 0,4ér Oberlausitzer Mineralwasser für 3,20 € · 1x 0,2ér Scheurebe für 4,90 € - welches nach späterer Kontrolle allerdings nicht auf der Rechnung erschien · 1x Latte Macciato für 3,60 € - welcher nach späterer Kontrolle allerdings nicht auf der Rechnung erschien
Die Dame entschwand hinter den Tresen und unsere Getränke wurden vorbereitet. In der Zwischenzeit konnten wir unsere Hauptspeisen wählen, und nachdem unsere Getränke am Platz waren orderten wir also:
Als Vorspeisen:
· 1x Soljanka - süß-säuerliche Suppe mit gebratenen Wurststreifen, Zwiebeln, Paprika und Gewürzgurke, verfeinert mit saurer Sahne für 4,90 € · 2x Tomatencremesuppe mit geriebenem Hirtenkäse für je 4,90 € · 2x Würzfleisch vom Geflügel, überbacken mit Käse für 5,90 €
Als Hauptspeisen hatten wir auserkoren:
· 1x Schnitzel „au four“ - Schweinerückenschnitzel mit Würzfleisch überbacken, dazu Bratkartoffeln und ein kleiner Salat für 16,90 € · 1x Putensteak „Tomate-Mozzarella“ - Putensteak mit Tomate und Mozzarella überbacken, dazu Rosmarinkartoffeln und ein kleiner Salat für 15,90 € · 1x Schnitzel „Champignon“ - Schweinerückenschnitzel mit frischen gebratenen Champignons und Bratkartoffeln als Seniorenportion für 12,70 € · 1x Schnitzel „Champignon“ - Schweinerückenschnitzel mit frischen gebratenen Champignons und Bratkartoffeln für 15,90 € · 1x Griechisches Schnitzel - Schweinerückenschnitzel, gefüllt mit Hirtenkäse und Zwiebel, nach griechischer Art gewürzt, dazu Tzatziki und Kartoffelspalten für 15,90 € · 1x Argentinisches Rinderhüftsteak ( 200 g*) mit Kräuterbutter, Bratkartoffeln und kleinem Salat für 19,90 €
Unsere Getränke waren also am Tisch, und so konnten wir über den Abend schnacken. Dabei viel uns bei dem ausgeschenkten Radler ein doch nicht unerheblicher Unterschied in der Füllmenge auf. Das sollte, zumindest an einem Tisch nicht passieren. Ansonsten aber ist das Freiberger Radler ein leckeres naturtrübes Radler mit 2,5 % Alkoholgehalt und einem herrlich herb fruchtigen Geschmack, und sehr spritzig mit echtem Zitronensaft. Sehr gern trinke ich dies an einem heißen Sommerabend schön gekühlt im heimischen Garten. Schön das die Freiberger Brauerei dies nun auch im Fass anbietet.
Heute hatte ich mich aber für das Freiberger Edelkeller entschieden. Dies ist ein leicht naturtrübes Kellerbier, welches vollmundig schmeckt und laut Freiberger Brauhaus langsam gereift wird nach alter Rezeptur. Und da es hinterher im Radeberger Biertheater dann das Radeberger Zwickel gab, war dies ein gelungener einstand in den (Bier)Abend. Einzig die Scheurebe war nicht nach dem Geschmack meiner Frau. Zu herb, zu sauer, das kennen wir so eigentlich nicht. So kam es dann auch, dass sie sich den ganzen Abend an diesem einen Glas festhielt. Deshalb trank sie dann lieber ihren Latte Macciato.
Ca 35 Minuten nach unserer Bestellung kamen dann endlich unsere Vorspeisen an den Tisch. Da das Lokal mittlerweile brechend voll war, kamen diese aber auch immer nur so kleckerweise. So kam es, dass auch eine Tomatensuppe vergessen wurde. Da wir direkt neben dem Tresen saßen, bekamen wir dann auch mit, dass die Tomatensuppe nun aus sei. Daraufhin fragten wir dann doch noch einmal energisch nach, was mit der letzten fehlenden Suppe ist. Keine Ahnung an welchem Tisch die dann gestrichen wurde, jedenfalls war nach einigen Minuten dann die scheinbar doch letzte Tomatensuppe des Abends am Tisch. Wie kann sowas passieren?
Ich hatte mich für die Soljanka, eine typische ostdeutsche Vorspeise entschieden. Dies ist eine süß-säuerliche Suppe mit verschiedenen gebratenen Wurststreifen, Zwiebeln, Paprika und Gewürzgurke, welche noch mit saurer Sahne und Zitrone verfeinert wird.
Meine Soljanka war zwar mit reichlich Wurststreifen und saurer Gurke versehen, die leichte schärfe die von der Suppe aber eigentlich ausgeht fehlte mir hier. Hier wurde wahrscheinlich zu viel Gurkenwasser zum Würzen genommen, denn die mir zu dünne Soße war eindeutig zu Gurkenlastig. Schade, das sollte man in unseren Breitengraden besser hinbekommen. Das dazugehörige Baguette war dafür frisch und knusprig.
Die zwei Tomatencremesuppen waren in ihrer Konsistenz dagegen sehr dick, hier schmeckte man die pürierte Tomate noch deutlich. Verfeinert wurde die Suppe mit reichlich geriebenem Hirtenkäse. Auch dazu wieder das frische Baguette.
Auch in unseren Breitengraden sehr oft anzutreffen ist das sogenannte Würzfleisch vom Geflügel, welches die preiswerte Alternative vom Ragout Fin ist. Hier wurde es in einem kleinen Schälchen serviert.
Große Stückchen Hähnchenfleisch in einer cremigen Soße mit etwas Gemüse, das ganze noch mit reichlich Käse überbacken. So kennt´s der Ostdeutsche. Dazu eine Scheibe Zitrone und zum würzen natürlich die einzig wahre Dresdner Worcestersoße der Firma Exzellent. Leider fehlte hier die obligatorische Scheibe geröstetes Toastbrot.
Zirka 25 Minuten nach unseren Vorspeisen waren dann auch die Hauptspeisen am Tisch.
Die Tochter unsrer Freundin hatte sich für das Griechisches Schnitzel entschieden. Dies war ein dickes, zusammengeklapptes Schweinerückenschnitzel, welches mit reichlich Hirtenkäse und frischer Zwiebel gefüllt war, und ordentlich nach griechischer Art sehr herzhaft gewürzt wurde. Dazu wurde Tzatziki gereicht, welches allen Anschein und Geschmack her aus dem großen Eimer eines Großmarktes entstammt. Die dunkel frittierten Kartoffelspalten waren auch Convenience, was aber bei solchen Waren zu verkraften ist. Sie waren ebenfalls sehr gut gewürzt. Als Beilage gab es noch Möhrenraspel als Salat, Weißkrautsalat, Rucola und frische Tomate. Eine Olive und eine Peperoni zierten das Tzatziki.
Meine Frau hatte das Putensteak „Tomate-Mozzarella“ gewählt. Ein großes, saftiges Putensteak wurde hier mit frischen Scheiben Tomate und reichlich Mozzarella überbacken. Das ganze auf Wunsch ganz ohne Pfeffer. Dazu gab es sogar noch einmal die Rückfrage aus der Küche, ob denn eine Pfefferallergie bestünde, da man generell alles mit Pfeffer würze. Sehr schön. Die Rosmarinkartoffeln welche dazu gereicht wurden waren angenehm kross und gut mit Rosmarin gewürzt. Auch hier wieder eine kleine Salatbeilage dazu.
Unser Freund, der Kreuzfahrtchefkoch, hatte sich auf das Argentinisches Rinderhüftsteak eingeschossen. Er wünschte dies medium rare, allerdings hatte der hiesige Koch wohl den rechten Zeitpunkt verpasst das Steak vom Ofen zu nehmen, denn es war weder medium geschweige denn rare. Die (fertige) Kräuterbutter machte das Steak zwar außen saftig, aber so wünscht (Mann) sich kein Rumpsteak. Die dazugehörigen Bratkartoffeln sahen zwar knusprig aus, aber hier wurde wohl die falsche Kartoffelsorte gewählt, denn innen waren sie total pappig. Sie waren zwar mit reichlich Speck, dafür aber zu wenig Zwiebel angerichtet. Salz und Pfeffer fehlte fast gänzlich, aber da kann man ja mit den bereitstehenden Gewürzmühlen nachbessern. Auch hier dann wieder die bekannte Salatbeilage.
Ich hatte mich für das Schnitzel „au four“ entschieden und war gespannt wie das Schnitzel in seiner Panade wird, wenn oben auf das Würzfleisch liegt. Ein großes, saftiges Schweinerückenschnitzel mit knuspriger Panade bedeckte über die Hälfte meines Tellers. Ca dreiviertel des Schnitzels waren dem gleichen Würzfleisch überbacken, welches es als Vorspeise gab. Das Würzfleisch also große Stücken Fleisch mit einer sämigen Soße. Das ganze mit einer dicken Schicht Käse angenehm dunkel überbacken. Also daran nichts auszusetzen. Allerdings auch hier wieder die leider zu pappigen Bratkartoffeln, und hier auch deutlich zu sehen, die reichlichen Speckwürfel. Dazu wieder die bekannte Salatbeilage.
Unsre Freundin hatte ihre Mutti mit, für diese gab es das Schnitzel „Champignon“ als Seniorenportion, unsere Freundin bekam es als normale Portion. Schön, wenn dies durch die Gastro so angeboten wird. Auch hier war wieder ein großes, saftiges Schweinerückenschnitzel mit knuspriger Panade auf dem Teller drapiert, die Seniorenportion entsprechend kleiner. Die frischen Champignons waren mit reichlich Zwiebel gut gebraten und gewürzt. Statt Bratkartoffeln wünschte unsere Freundin allerdings Pommes Frites dazu, welche ohne Aufpreis oder „Wechselpreis“ serviert wurden. Die Pommes kross und schön würzig. Auch hier wieder die bekannte Salatbeilage.
Wenn jetzt schon Schluss dieser Rezession wäre, würden sicher einige GG´ler fragen was denn mit meiner Frau los wäre. Richtig, da fehlt doch was. Der obligatorische Nachtisch. Da unser Freund und die anderen zwei Mädels in nichts nachstehen wollten, orderten wir also als Nachtisch noch einmal:
· 4x Creme Brûlée für je 4,90 €
Für die Herren der Runde wurde noch ein Verdauer geordert:
· 1x 4cl Radeberger Kräuterlikör für 3,50 € · 1x 4cl hausgemachter Quittenlikör für 3,50 €
Während beide Verdauer für die Herren schnell am Platz waren, musste auf die vier Creme Brûlée knappe 15 Minuten gewartet werden.
Wir Herren genossen derweil den Verdauer. Der Radeberger Bitter-Kräuterlikör wird hier nur zwei Häuser weiter bereits seit 1877 hergestellt, und ist eine weitere besondere Spezialität der Stadt. Das Pilsfaß selbst brennt den hier angebotenen Quittenlikör, welcher angenehm süffig und stark im Geschmack ist.
Während unsere Liköre von Haus aus gut waren, stand das Creme Brûlée am anderen Ende der Messlatte. Ich erlebe nicht oft das meine Frau nach wenigen Löffeln diesen zur Seite legt und ihre Nachspeise stehen lässt. Unser Chefkoch musste ran, und sein Urteil stand schnell fest. Von einem Creme Brûlée war es weit entfernt, eher hätte man es Rührei nennen können. Eindeutig zu viel Ei drinnen, welches nach seiner Meinung auch viel zu heiß eingerührt wurde und dabei gestockt war. Die Bedienung bemerkte natürlich unsere Unzufriedenheit und fragte nach. Wir erklärten ihr den Sachverhalt und sie begab sich in die Küche. Hier wurde fleißig mit dem Koch diskutiert und gekostet. Letztendlich kam sie wieder, meinte das schmeckt doch lecker, und das machen wir schon immer so. Der Koch selbst war nicht bereit an unseren Tisch zu kommen, obwohl er ja direkt hinter dem Tresen in Sichtweise arbeitete. So kann man natürlich auch mit Kritik umgehen. Schade.
Unser Fazit: wir ließen zu sechst 175,50 € im Pilsfaß in Radeberg. Es war ein gemischter Abend. Teils das essen richtig gut, auf der anderen Seite die Soljanka, die Bratkartoffeln und am Ende das Creme Brûlée nicht unbedingt das was wir hier erwartet hätten. Da es ja noch weitere Gastronomie in Radeberg gibt, werden wir wohl das nächste Mal erst mal dorthin ausweichen.
Es ist unsere Theaterwoche. Gemeinsam mit unseren Freunden sollte es nach längerer Zeit mal wieder ins Radeberger Biertheater im „Kaiserhof“ gehen. Es stand das neue Stück "Man(n) lernt nie aus! Wenn`s bei Neumann 2x klingelt" an. Da uns die letzten Male das Essen, welches dort auf dem großen Saal serviert wird, nicht unbedingt schmeckte und eher an eine große Systemgastronomie erinnerte, suchten wir wieder das nahe gelegen „Pilsfaß“ auf. Ich möchte hier aber auch unbedingt betonen das wir im „Kaiserhof“... mehr lesen
3.0 stars -
"Kritik nicht erwünscht" JenomeEs ist unsere Theaterwoche. Gemeinsam mit unseren Freunden sollte es nach längerer Zeit mal wieder ins Radeberger Biertheater im „Kaiserhof“ gehen. Es stand das neue Stück "Man(n) lernt nie aus! Wenn`s bei Neumann 2x klingelt" an. Da uns die letzten Male das Essen, welches dort auf dem großen Saal serviert wird, nicht unbedingt schmeckte und eher an eine große Systemgastronomie erinnerte, suchten wir wieder das nahe gelegen „Pilsfaß“ auf. Ich möchte hier aber auch unbedingt betonen das wir im „Kaiserhof“
Geschrieben am 13.06.2017 2017-06-13| Aktualisiert am
13.06.2017
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Pilsfaß
Besucht am 17.03.2017Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 100 EUR
Innerhalb von vier Wochen stand ein zweiter Besuch im Radeberger Biertheater an. Da ich seit über 25 Jahren aktiver Feuerwehrmann bin, sollte es zum Stück „Malzau läuft heiß“ gehen. Hier wird in lustigster Weise über das 150 jährige Jubiläum der Radeberger Feuerwehr philosophiert.
Da wir vier Wochen zuvor vom Essen im Radeberger Biertheater maßlos enttäuscht waren, stand für uns dieses Mal fest, dass wir uns in der näheren Umgebung eine Location suchen. Keine 200 Meter entfernt vom Kaiserhof, auf der schmalen Hauptstraße Richtung Markt, befindet sich das „Pilsfaß“, welches schon seit fast 20 Jahren hier ansässig ist. Das Pilsfaß
Von außen ein eher unscheinbares Gebäude, entpuppt sich der Gastraum im inneren als riesengroß und fasst 120 Leute, Blick in den Gastraum
da das Erdgeschoß des Nachbarhauses, dem ehemaligen „Fun House“ gleich mit in Beschlag genommen wurde. Parkplätze sind Mangelware, da nur einige wenige Parkbuchten gegenüber zur Verfügung stehen, und diese meist von den Anwohnern besetzt sind.
Da wir vom „Hören-Sagen“ wussten das das „Pilsfaß“ recht beliebt ist, bestellten wir einige Tage zuvor lieber einen Tisch für uns vier, Vierertisch im Gastraum
und als wir nun Freitagabend da ankamen war die Bude rappelvoll. Unmittelbar neben dem Eingang hatte man einen wunderbaren Blick in die offene Küche, und konnte so von den vorderen Plätzen den Köchen zuschauen. ruhige Sitzecke im Gastraum
Der Gastraum war rustikal, aber gemütlich eingerichtet, in den Ecken standen Vitrinen und Schränke aus Großmutters Zeiten. Zwischen den Tischen war ausreichend Platz, sodass man nicht unbedingt den Gesprächen am Nachbartisch lauschen muss.Tischdekoration
Wir wurden von einer jungen Dame mit deutlich, tschechischen Akzent empfangen und an unseren Tisch begleitet. Speisekarte
Alsbald hielten wir auch schon die Speisekarte in der Hand, und sollten uns für ein Getränk entscheiden. Nach unseren fragenden Blicken gewährte uns die Dame mit einem freundlichen Lächeln einen ausschweifenden Blick in die Karte.
Wir Herren entschieden uns für ein 0,4ér Wachauer Landbier für je 3,20 €, 0,4ér Wachauer Landbier
die Damen wünschten je einen Schoppen Spätburgunder a´4,50 € und einen Regent a´ 5,20 €. Schoppen Spätburgunder a´4,50 € und ein Regent a´ 5,20 €
Nachdem die Getränkebestellung aufgegeben war, konnten wir in Ruhe die umfangreiche Speisekarte durchforsten.
Wir entschieden uns für zweimal die Soljanka-eine süß/säuerliche Suppe mit gebratenen Wurststreifen, Zwiebeln, Paprika und Gewürzgurke, verfeinert mit Sahne und dazu Baguette für je 3,30 €, meine Frau entschied sich für die Käsesuppe mit Schinkenstreifen und Lauch mit Baguettestreifen für 3,50 €, und meine Schwägerin wählte die Tomatencremesuppe mit geriebenen Fetakäse und Baguette für ebenfalls 3,50 €. Als Hauptspeisen wünschte meine Frau sich ein Schnitzel „Mediterran“ –ein großes Schweinerückenschnitzel, gefüllt mit Hirtenkäse, getrockneten Tomaten und Rucola, dazu Rosmarinkartoffeln und ein kleiner Salat für 13,90 €. Mein Schwager, wie sollte es anders sein, wählte wie üblich das Steak „au four“-ein großes Schweinerückensteak mit Würzfleisch überbacken, dazu Zuckererbsen und Kroketten für 13,50 €. Die Schwester meiner liebsten versuchte sich am Gebratenen Zanderfilet mit Kräuterbutter, dazu Brokkoli mit Sauce Hollondaise und Basmatireis für 13,90 €, ich wünschte mir das Griechische Schnitzel-ein großes Schweinerückenschnitzel, gefüllt mit Hirtenkäse und Zwiebel, nach griechischer Art gewürzt, dazu Tzatziki und Kartoffelspalten für 13,90 €.
Die Getränke waren zügig am Platz, und auch auf die Vorsuppen warteten wir nur knapp eine viertel Stunde nach Bestellung.
Alle vier Suppen waren dampfend heiß, was schon mal nicht so häufig vorkommt. Käsesuppe mit Schinkenstreifen und Lauch mit Baguettestreifen für 3,50 €
Die Käsesuppe mit Schinkenstreifen und Lauch mit Baguettestreifen war sehr dick und cremig in der Konsistenz, schmeckte ordentlich nach Schmelzkäse und war mit reichlich gerösteten Weißbrotstückchen sowie Petersilie(aus dem Frost) garniert. Dazu frisches Baguette. Tomatencremesuppe mit geriebenen Fetakäse und Baguette für 3,50 €
Auch die Tomatencremesuppe mit geriebenen Fetakäse und Baguette war sehr dick in der Konsistenz, eher schon so wie Tomatenmark. Angenehm mediterran würzig, mit einer angenehmen Note von Knoblauch und Basilikum versehen. Dazu reichlich Fetakäse und wiederrum frisches Baguette. Soljanka-eine süß/säuerliche Suppe mit gebratenen Wurststreifen, Zwiebeln, Paprika und Gewürzgurke, verfeinert mit Sahne und dazu Baguette für je 3,30 €
Auch unsere Soljanka-eine süß/säuerliche Suppe mit gebratenen Wurststreifen, Zwiebeln, Paprika und Gewürzgurke, verfeinert mit Sahne und dazu Baguette war mal wieder eine richtige Soljanka. Reichlich Salami- und Jagdwurststücken, dazu frischer Paprika und Zwiebel, sowie saure Gurkenstückchen und dies alles in einer angenehm cremigen, leicht sauren Soße. Obenauf ein Klecks saure Sahne und eine frische Zitrone. Mmmh lecker-so eine Soljanka gab’s schon lange nicht mehr. Allein die Vorsuppen machten uns nun schon neugierig nach den Hauptspeisen. Diese waren, frisch zubereitet, nach knapp 45 Minuten am Tisch.
Griechische Schnitzel-ein großes Schweinerückenschnitzel, gefüllt mit Hirtenkäse und Zwiebel, nach griechischer Art gewürzt, dazu Tzatziki und Kartoffelspalten für 13,90 €
Mein Griechisches Schnitzel-ein großes Schweinerückenschnitzel, gefüllt mit Hirtenkäse und Zwiebel, nach griechischer Art gewürzt, dazu Tzatziki und Kartoffelspalten-war schon ein ordentlicher Apparat. Mehrere Zentimeter dick und ordentlich mit leicht angedünsteter Zwiebel und Hirtenkäse gefüllt. Das Schnitzel selbst dabei zart und eine dicke Kruste Panade. Dazu gab es hausgemachtes, leicht scharfes Tzatziki, garniert mit Peperoni und Olive. Angenehm gewürzte, und im Biss feste Kartoffelspalten aus der TK als Beilage, mit griechischen Krautsalat und Möhrenraspel abgerundet ergab dies ein rundum stimmiges Essen. Ich war mehr als nur satt. Schnitzel „Mediterran“ –ein großes Schweinerückenschnitzel, gefüllt mit Hirtenkäse, getrockneten Tomaten und Rucola, dazu Rosmarinkartoffeln und ein kleiner Salat für 13,90 €
Das Schnitzel „Mediterran“ –ein großes Schweinerückenschnitzel, gefüllt mit Hirtenkäse, getrockneten Tomaten und Rucola, dazu Rosmarinkartoffeln und ein kleiner Salat war ebenfalls ein zartes, dickes Schnitzel welches mit gut gewürzten Hirtenkäse und Tomaten gefüllt war. Auch hier wieder eine krosse Panade, dazu Rosmarinkartoffeln die auch mal ihren Namen verdienen, dass alles mit frischen Salat aus Gurke, Radies, Paprika, Rucola, Feldsalat und Rettich garniert. Ein Bild fürs Auge-perfekt für den hungrigen Bauch. Gebratenen Zanderfilet mit Kräuterbutter, dazu Brokkoli mit Sauce Hollondaise und Basmatireis für 13,90 €
Auch der einzige Fisch am Tisch, das Gebratene Zanderfilet mit Kräuterbutter, dazu Brokkoli mit Sauce Hollondaise und Basmatireis sah nicht nur lecker aus. Der Zander saftig gebraten, bissfester Brokkoli, dazu eine selbst gemachte Hollondaise, die eher schon an einen Dip erinnerte sowie ein ebenfalls bissfester Reis. Auch hier dazu frisches Gemüse alá Tomate, Möhrenraspel und Rucola. Sah lecker aus-und schmeckte auch so. Steak „au four“-ein großes Schweinerückensteak mit Würzfleisch überbacken, dazu Zuckererbsen und Kroketten für 13,50 €
Das übliche Steak „au four“-ein großes Schweinerückensteak mit Würzfleisch überbacken, dazu Zuckererbsen und Kroketten meines Schwagers war dann „normaler“ Durchschnitt. Ein Medium gebratenes Steak mit reichlich frischen Würzfleisch und Käse obenauf machte Schwägerchen glücklich. Die leicht angedünsteten Zuckererbsen waren mal was anderes in dieser Darreichungsform, die Kroketten aus TK-Ware hätte man vielleicht lieber austauschen sollen. Aber auch hier wieder frisches Gemüse sowie Krautsalat. Zum Abschluß dieses leckeren Essens gönnten wir uns noch einen vom Chef selbst gebrannten, leckeren Quittenlikör a´ 3,20 € bevor wir dann wohl gesättigt zu unserem Theaterstück ins Biertheater gehen konnten. Quittenlikör a´ 3,20 €
Wir waren von diesem Essen mehr als positiv überrascht, und bereuten zu keiner Minute unsere Entscheidung ins Pilsfaß zu gehen. Die Bedienung-wie sich im Gespräch mit der Chefin beim Gehen ergab- war ihren ersten Tag im Pilsfaß und pendelt jeden Tag aus der nahen Tschechei nach Radeberg. Über ein halbes Jahr Suche nach einer Bedienung waren erfolglos. Mit dieser jungen, tschechischen Bedienung hat das Pilsfaß aber einen Glücksgriff gehabt, und ich hoffe dass sie noch heute dort bedient.
Gastraum als auch die Toiletten im Obergeschoß waren picobello, auf den Hinweis, dass die Papiertücher auf Toilette dem Ende entgegen gehen, wurde sofort jemand zum Auffüllen geschickt.
Fazit: von uns gibt es seit langen mal wieder fünf Sterne in allen Punkten. Absolut empfehlenswert, auch wenn´s von außen nicht so aus sieht.
Innerhalb von vier Wochen stand ein zweiter Besuch im Radeberger Biertheater an. Da ich seit über 25 Jahren aktiver Feuerwehrmann bin, sollte es zum Stück „Malzau läuft heiß“ gehen. Hier wird in lustigster Weise über das 150 jährige Jubiläum der Radeberger Feuerwehr philosophiert.
Da wir vier Wochen zuvor vom Essen im Radeberger Biertheater maßlos enttäuscht waren, stand für uns dieses Mal fest, dass wir uns in der näheren Umgebung eine Location suchen. Keine 200 Meter entfernt vom Kaiserhof, auf der schmalen... mehr lesen
5.0 stars -
"Unscheinbar im Herzen von Radeberg-ein Tipp von Freunden zahlte sich aus" JenomeInnerhalb von vier Wochen stand ein zweiter Besuch im Radeberger Biertheater an. Da ich seit über 25 Jahren aktiver Feuerwehrmann bin, sollte es zum Stück „Malzau läuft heiß“ gehen. Hier wird in lustigster Weise über das 150 jährige Jubiläum der Radeberger Feuerwehr philosophiert.
Da wir vier Wochen zuvor vom Essen im Radeberger Biertheater maßlos enttäuscht waren, stand für uns dieses Mal fest, dass wir uns in der näheren Umgebung eine Location suchen. Keine 200 Meter entfernt vom Kaiserhof, auf der schmalen
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Nachdem wir unsere fahrbaren Untersätze unweit des Biertheaters in der Radeberger Innenstadt losgeworden sind, trafen wir uns also am „Pilsfaß“. Auf einer Tafel vorm Restaurant wurde darauf hingewiesen das das Restaurant heute wegen geschlossener Gesellschaft geschlossen bleibt. Wir wurden erst mal stutzig, sollte unsere telefonische Bestellung untergegangen sein? Nein natürlich nicht, aber mit uns 6 Mann waren weiterhin zwei größere Klassentreffen und eine weitere Gesellschaft im Lokal, sodass dieses bis auf den letzten Platz ausgebucht war.
Wir wurden freundlich von einem Team mehrerer junger Damen begrüßt, und genau gegenüber der Theke platziert. Von hier hat man auch einen wunderbaren Blick in die offene Küche, wo die Speisen frisch hergestellt werden. Allerdings hatte dieser Platz auch erhebliche Nachteile. Da das „Pilsfaß“ auch Catering anbietet, und dieses an diesem Abend ebenfalls sehr stark florierte, war rings um unseren Tisch immer Trubel, und da die Transporter vor der Tür beladen werden mussten, stand auch immer die Eingangstüre offen.
Somit zog es ziemlich ungemütlich an unserem Platz. Ein weiterer Nachteil, da die Absauganlage in der Küche entweder nicht richtig arbeitete oder abgeschalten war, zog ein ziemlicher Bratendunst durch den vorderen Teil des Restaurants. Entsprechend rochen im Nachhinein auch unsere Sachen.
Ansonsten hat sich auch an der Inneneinrichtung zu unserem letzten Besuch nicht viel getan, man sitzt auf gemütlichen Stühlen und hat an den ausreichend breiten Tischen viel Platz.
Die Speisekarte wurde alsbald gereicht, und auch die Getränke wurden fix abgefragt. Viel hat sich in der Karte zu unserem letzten Besuch nicht geändert, aber leider gibt es das süffige Wachauer Landbier nicht mehr. Die Speisekarte ist nach wie vor sehr umfangreich, sodass doch jeder etwas für seinen Geschmack finden sollte.
Wir bestellten als Getränke also erst einmal:
· 1x 0,4ér Freiberger Edelkeller - Leicht naturtrübes Kellerbier, vollmundig und langsam gereift nach alter Rezeptur für 3,60 €
· 2x 0,4ér Freiberger Radler für je 3,60 €
· 1x Lübzer Pilsner aus der 0,5ér Flasche für 3,80 €
· 1x 0,4ér Oberlausitzer Mineralwasser für 3,20 €
· 1x 0,2ér Scheurebe für 4,90 € - welches nach späterer Kontrolle allerdings nicht auf der Rechnung erschien
· 1x Latte Macciato für 3,60 € - welcher nach späterer Kontrolle allerdings nicht auf der Rechnung erschien
Die Dame entschwand hinter den Tresen und unsere Getränke wurden vorbereitet. In der Zwischenzeit konnten wir unsere Hauptspeisen wählen, und nachdem unsere Getränke am Platz waren orderten wir also:
Als Vorspeisen:
· 1x Soljanka - süß-säuerliche Suppe mit gebratenen Wurststreifen, Zwiebeln, Paprika und Gewürzgurke, verfeinert mit saurer Sahne für 4,90 €
· 2x Tomatencremesuppe mit geriebenem Hirtenkäse für je 4,90 €
· 2x Würzfleisch vom Geflügel, überbacken mit Käse für 5,90 €
Als Hauptspeisen hatten wir auserkoren:
· 1x Schnitzel „au four“ - Schweinerückenschnitzel mit Würzfleisch überbacken, dazu Bratkartoffeln und ein kleiner Salat für 16,90 €
· 1x Putensteak „Tomate-Mozzarella“ - Putensteak mit Tomate und Mozzarella überbacken, dazu Rosmarinkartoffeln und ein kleiner Salat für 15,90 €
· 1x Schnitzel „Champignon“ - Schweinerückenschnitzel mit frischen gebratenen Champignons und Bratkartoffeln als Seniorenportion für 12,70 €
· 1x Schnitzel „Champignon“ - Schweinerückenschnitzel mit frischen gebratenen Champignons und Bratkartoffeln für 15,90 €
· 1x Griechisches Schnitzel - Schweinerückenschnitzel, gefüllt mit Hirtenkäse und Zwiebel, nach griechischer Art gewürzt, dazu Tzatziki und Kartoffelspalten für 15,90 €
· 1x Argentinisches Rinderhüftsteak ( 200 g*) mit Kräuterbutter, Bratkartoffeln und kleinem Salat für 19,90 €
Unsere Getränke waren also am Tisch, und so konnten wir über den Abend schnacken. Dabei viel uns bei dem ausgeschenkten Radler ein doch nicht unerheblicher Unterschied in der Füllmenge auf. Das sollte, zumindest an einem Tisch nicht passieren. Ansonsten aber ist das Freiberger Radler ein leckeres naturtrübes Radler mit 2,5 % Alkoholgehalt und einem herrlich herb fruchtigen Geschmack, und sehr spritzig mit echtem Zitronensaft. Sehr gern trinke ich dies an einem heißen Sommerabend schön gekühlt im heimischen Garten. Schön das die Freiberger Brauerei dies nun auch im Fass anbietet.
Heute hatte ich mich aber für das Freiberger Edelkeller entschieden. Dies ist ein leicht naturtrübes Kellerbier, welches vollmundig schmeckt und laut Freiberger Brauhaus langsam gereift wird nach alter Rezeptur. Und da es hinterher im Radeberger Biertheater dann das Radeberger Zwickel gab, war dies ein gelungener einstand in den (Bier)Abend. Einzig die Scheurebe war nicht nach dem Geschmack meiner Frau. Zu herb, zu sauer, das kennen wir so eigentlich nicht. So kam es dann auch, dass sie sich den ganzen Abend an diesem einen Glas festhielt. Deshalb trank sie dann lieber ihren Latte Macciato.
Ca 35 Minuten nach unserer Bestellung kamen dann endlich unsere Vorspeisen an den Tisch. Da das Lokal mittlerweile brechend voll war, kamen diese aber auch immer nur so kleckerweise. So kam es, dass auch eine Tomatensuppe vergessen wurde. Da wir direkt neben dem Tresen saßen, bekamen wir dann auch mit, dass die Tomatensuppe nun aus sei. Daraufhin fragten wir dann doch noch einmal energisch nach, was mit der letzten fehlenden Suppe ist. Keine Ahnung an welchem Tisch die dann gestrichen wurde, jedenfalls war nach einigen Minuten dann die scheinbar doch letzte Tomatensuppe des Abends am Tisch. Wie kann sowas passieren?
Ich hatte mich für die Soljanka, eine typische ostdeutsche Vorspeise entschieden. Dies ist eine süß-säuerliche Suppe mit verschiedenen gebratenen Wurststreifen, Zwiebeln, Paprika und Gewürzgurke, welche noch mit saurer Sahne und Zitrone verfeinert wird.
Meine Soljanka war zwar mit reichlich Wurststreifen und saurer Gurke versehen, die leichte schärfe die von der Suppe aber eigentlich ausgeht fehlte mir hier. Hier wurde wahrscheinlich zu viel Gurkenwasser zum Würzen genommen, denn die mir zu dünne Soße war eindeutig zu Gurkenlastig. Schade, das sollte man in unseren Breitengraden besser hinbekommen. Das dazugehörige Baguette war dafür frisch und knusprig.
Die zwei Tomatencremesuppen waren in ihrer Konsistenz dagegen sehr dick, hier schmeckte man die pürierte Tomate noch deutlich. Verfeinert wurde die Suppe mit reichlich geriebenem Hirtenkäse. Auch dazu wieder das frische Baguette.
Auch in unseren Breitengraden sehr oft anzutreffen ist das sogenannte Würzfleisch vom Geflügel, welches die preiswerte Alternative vom Ragout Fin ist. Hier wurde es in einem kleinen Schälchen serviert.
Große Stückchen Hähnchenfleisch in einer cremigen Soße mit etwas Gemüse, das ganze noch mit reichlich Käse überbacken. So kennt´s der Ostdeutsche. Dazu eine Scheibe Zitrone und zum würzen natürlich die einzig wahre Dresdner Worcestersoße der Firma Exzellent. Leider fehlte hier die obligatorische Scheibe geröstetes Toastbrot.
Zirka 25 Minuten nach unseren Vorspeisen waren dann auch die Hauptspeisen am Tisch.
Die Tochter unsrer Freundin hatte sich für das Griechisches Schnitzel entschieden. Dies war ein dickes, zusammengeklapptes Schweinerückenschnitzel, welches mit reichlich Hirtenkäse und frischer Zwiebel gefüllt war, und ordentlich nach griechischer Art sehr herzhaft gewürzt wurde. Dazu wurde Tzatziki gereicht, welches allen Anschein und Geschmack her aus dem großen Eimer eines Großmarktes entstammt. Die dunkel frittierten Kartoffelspalten waren auch Convenience, was aber bei solchen Waren zu verkraften ist. Sie waren ebenfalls sehr gut gewürzt. Als Beilage gab es noch Möhrenraspel als Salat, Weißkrautsalat, Rucola und frische Tomate. Eine Olive und eine Peperoni zierten das Tzatziki.
Meine Frau hatte das Putensteak „Tomate-Mozzarella“ gewählt. Ein großes, saftiges Putensteak wurde hier mit frischen Scheiben Tomate und reichlich Mozzarella überbacken. Das ganze auf Wunsch ganz ohne Pfeffer. Dazu gab es sogar noch einmal die Rückfrage aus der Küche, ob denn eine Pfefferallergie bestünde, da man generell alles mit Pfeffer würze. Sehr schön. Die Rosmarinkartoffeln welche dazu gereicht wurden waren angenehm kross und gut mit Rosmarin gewürzt. Auch hier wieder eine kleine Salatbeilage dazu.
Unser Freund, der Kreuzfahrtchefkoch, hatte sich auf das Argentinisches Rinderhüftsteak eingeschossen. Er wünschte dies medium rare, allerdings hatte der hiesige Koch wohl den rechten Zeitpunkt verpasst das Steak vom Ofen zu nehmen, denn es war weder medium geschweige denn rare. Die (fertige) Kräuterbutter machte das Steak zwar außen saftig, aber so wünscht (Mann) sich kein Rumpsteak. Die dazugehörigen Bratkartoffeln sahen zwar knusprig aus, aber hier wurde wohl die falsche Kartoffelsorte gewählt, denn innen waren sie total pappig. Sie waren zwar mit reichlich Speck, dafür aber zu wenig Zwiebel angerichtet. Salz und Pfeffer fehlte fast gänzlich, aber da kann man ja mit den bereitstehenden Gewürzmühlen nachbessern. Auch hier dann wieder die bekannte Salatbeilage.
Ich hatte mich für das Schnitzel „au four“ entschieden und war gespannt wie das Schnitzel in seiner Panade wird, wenn oben auf das Würzfleisch liegt. Ein großes, saftiges Schweinerückenschnitzel mit knuspriger Panade bedeckte über die Hälfte meines Tellers. Ca dreiviertel des Schnitzels waren dem gleichen Würzfleisch überbacken, welches es als Vorspeise gab. Das Würzfleisch also große Stücken Fleisch mit einer sämigen Soße. Das ganze mit einer dicken Schicht Käse angenehm dunkel überbacken. Also daran nichts auszusetzen. Allerdings auch hier wieder die leider zu pappigen Bratkartoffeln, und hier auch deutlich zu sehen, die reichlichen Speckwürfel. Dazu wieder die bekannte Salatbeilage.
Unsre Freundin hatte ihre Mutti mit, für diese gab es das Schnitzel „Champignon“ als Seniorenportion, unsere Freundin bekam es als normale Portion. Schön, wenn dies durch die Gastro so angeboten wird. Auch hier war wieder ein großes, saftiges Schweinerückenschnitzel mit knuspriger Panade auf dem Teller drapiert, die Seniorenportion entsprechend kleiner. Die frischen Champignons waren mit reichlich Zwiebel gut gebraten und gewürzt. Statt Bratkartoffeln wünschte unsere Freundin allerdings Pommes Frites dazu, welche ohne Aufpreis oder „Wechselpreis“ serviert wurden. Die Pommes kross und schön würzig. Auch hier wieder die bekannte Salatbeilage.
Wenn jetzt schon Schluss dieser Rezession wäre, würden sicher einige GG´ler fragen was denn mit meiner Frau los wäre. Richtig, da fehlt doch was. Der obligatorische Nachtisch. Da unser Freund und die anderen zwei Mädels in nichts nachstehen wollten, orderten wir also als Nachtisch noch einmal:
· 4x Creme Brûlée für je 4,90 €
Für die Herren der Runde wurde noch ein Verdauer geordert:
· 1x 4cl Radeberger Kräuterlikör für 3,50 €
· 1x 4cl hausgemachter Quittenlikör für 3,50 €
Während beide Verdauer für die Herren schnell am Platz waren, musste auf die vier Creme Brûlée knappe 15 Minuten gewartet werden.
Wir Herren genossen derweil den Verdauer. Der Radeberger Bitter-Kräuterlikör wird hier nur zwei Häuser weiter bereits seit 1877 hergestellt, und ist eine weitere besondere Spezialität der Stadt. Das Pilsfaß selbst brennt den hier angebotenen Quittenlikör, welcher angenehm süffig und stark im Geschmack ist.
Während unsere Liköre von Haus aus gut waren, stand das Creme Brûlée am anderen Ende der Messlatte. Ich erlebe nicht oft das meine Frau nach wenigen Löffeln diesen zur Seite legt und ihre Nachspeise stehen lässt. Unser Chefkoch musste ran, und sein Urteil stand schnell fest. Von einem Creme Brûlée war es weit entfernt, eher hätte man es Rührei nennen können. Eindeutig zu viel Ei drinnen, welches nach seiner Meinung auch viel zu heiß eingerührt wurde und dabei gestockt war. Die Bedienung bemerkte natürlich unsere Unzufriedenheit und fragte nach. Wir erklärten ihr den Sachverhalt und sie begab sich in die Küche. Hier wurde fleißig mit dem Koch diskutiert und gekostet. Letztendlich kam sie wieder, meinte das schmeckt doch lecker, und das machen wir schon immer so. Der Koch selbst war nicht bereit an unseren Tisch zu kommen, obwohl er ja direkt hinter dem Tresen in Sichtweise arbeitete. So kann man natürlich auch mit Kritik umgehen. Schade.
Unser Fazit: wir ließen zu sechst 175,50 € im Pilsfaß in Radeberg. Es war ein gemischter Abend. Teils das essen richtig gut, auf der anderen Seite die Soljanka, die Bratkartoffeln und am Ende das Creme Brûlée nicht unbedingt das was wir hier erwartet hätten. Da es ja noch weitere Gastronomie in Radeberg gibt, werden wir wohl das nächste Mal erst mal dorthin ausweichen.