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Beim ersten Restaurantbesuch, der noch kurzfristig anberaumt wurde, lag dieser zuhause. Heute sollte ein zweiter, gezielter Versuch gestartet werden. Ein Restaurant in Plüderhausen ist darin verzeichnet und ein paar wenige Kommentare im Netz versprachen zumindest keinen Reinfall.
Ein solcher wurde es dann doch, denn dort angekommen entpuppte sich das Haus als, augenscheinlich schon länger, geschlossen.
So begaben wir uns enttäuscht und zur Entscheidungsfindung und -reifung auf indirektem Wege wieder nach hause.
Dabei fiel uns ein Italiener in Rudersberg ein, der vor Jahren schon einmal von uns besucht wurde. Wir hatten keine negativen Erinnerungen daran also wurde ein Wiederholungsbesuch anvisiert.
Das Bella Italia befindet sich in einem Neubau am ehemaligen Hartplatz von Rudersberg.
Dieser Platz, der vor Jahren einmal eine sehr defizitäre Veranstaltung einer Combo mit zwei Jungs, die frei übersetzt auf den seltsamen Namen „modernes Sprechen“ hören, beherbergte, ist jetzt einer sinnvolleren Widmung gewichen. Er ist ein großzügiger Parkplatz geworden.
Es waren also genügend Parkplätze direkt vor dem Haus vorhanden. Schnell die Droschke abgestellt und Das Restaurant geentert.
Über ein paar wenige Stufen betritt man noch durch einen Windfang das Lokal.Es eröffnet sich einem direkt die Theke mit, in manchen Fällen wohl unumgänglichen, Fernseher auf dem Fußball lief. OK, der Fernseher war etwas um’s Eck, nur von der Theke aus einzusehen und leise gestellt. Ist wohl teils auch eine (italienische) Kneipe. Der große Rest des Gastraumes, der sich dann zur Linken erstreckt war aber hell, freundlich, nett und mit warmen Farben versehen eingerichtet. Auch war es auffallend locker bestuhlt, so dass man mitnichten am Nachbartisch präsent war. Das gefiel uns sehr.
Am Ende des Gastraumes ging dann eine Treppe in’s Souterrain zu den modern eingerichteten und gepflegten Toiletten.
„Buona sera!“
Der, einigermaßen wortkarge aber direkte und doch auch freundliche Wirt hinter der Theke empfing uns und ließ uns mehr oder weniger die Wahl zwischen den passenden Tischen im bis dato noch leeren Restaurant. Es wurde dann ein netter 4er Tisch der optisch durch eine Art angedeuteter Raumteiler etwas abgeschirmt aber mit gutem Überblick auf das Geschehen versehen war.
Die kartonierten Karten mit Einlegeblättern wurden alsbald gereicht. Sie beinhalteten im Großen und Ganzen den Mainstream, den Italiener in Deutschland standardmäßig im Portfolio haben.
Nach einer kurzen Pause wurden die Getränkewünsche erbeten und mit Reichung derer fand die Platzierung der Speisewünsche statt.
Des weiteren war der Wirt auch später, als sich der Gastraum zu unserer Erleichterung spürbar füllte, immer durch einen Wink oder Augenkontakt erreichbar. Das war soweit ok.
Essen:
Zuvor sollte es, wie fast immer, ein Salat für uns zwei zusammen sein.
Der Insalata Capricciosa (8,30) mit Schinken, Salami, Thunfisch, Gurken, Zwiebeln, Oliven und Artischocke fand durchaus unseren Zuspruch. Wir hatten uns für das Joghurtdressing entschieden (Dressingwunsch wurde bei der Bestellung abgefragt) und hatten damit eine gute Wahl getroffen. Durchgehend angemacht hatte der Salat einen feinen, nicht über Gebühr in den Vordergrund drängenden, Geschmack. Geliefert mit zwei Extratellern wußte er auch quantitativ zu überzeugen. Die dazu gebrachten Pizzabrötchen waren noch schön warm und von sehr schöner, luftiger Konsistenz. Der Teig war ok. Den Salat würde ich jedenfalls so jederzeit wieder bestellen.
Die Tris di Pasta (9,-) beinhalteten Spaghetti mit Bolognesesoße, Rigatoni mit Tomatensoße und Tortellini mit Käse-Sahnesoße und Schinken. Alle Nudeln waren soweit passend gegart. Die Bolognese war durchaus ok, die Tortellini mit Käse-Sahne-Soße waren sehr gut abgewürzt und hätten durchaus mehr sein dürfen so gut wie sie geschmeckt hatten. Die Tomatensoße an den Rigatoni fiel dafür etwas stark ab zumal sie auch etwas den Teller voll läpperte. Allgemein waren die beiden Soßen auf Tomatenbasis etwas leise in der Würzung und Aroma. In Summe aber als Gesamtbild noch ok.
Eine Pizza Calabrese (8.-) war das zweite Hauptgericht. Ordentlich belegt mit Schinken, Salami, Pilzen und (leider etwas wenig, scharfer) Peperoni kam sie optisch ansprechend daher. Der Rand hätte etwas größer ausfallen dürfen war aber geschmacklich durchaus in Ordnung. Auch der Boden, dünn und mit mittlerer Festigkeit, war meinem Gaumen gerecht geworden. Leider war das Sugo und/oder der Belag etwas wenig gewürzt. Das war schade. Ein daraufhin erfragtes Chili-Öl hat dem aber kräftig nachgeholfen.
So komme ich in Summe der Essen auf ein ok.
Zum Chili-Öl (siehe Bild) noch einen Satz:
Das kam in einem kleinen Fläschchen, das durchaus an Industriebehältnisse erinnert. Ob dem so war oder ob es doch ein Gastroutensil war kann ich natürlich nicht sagen. Daß daraus aber hervorragend dosiert werden konnte ist mir positiv aufgefallen. Besonders, dass das behältnis dadurch nicht wirklich offen war und ein Austausch jedeweder Art durch den Gast doch stark minimiert wird. Einen ambivalenten Eindruck macht es aber irgendwie schon.
Die Sauberkeit hier ist auf gutem Niveau gegeben und das PLV befindet sich soweit im erwarteten Zielgebiet.
Ob der Wirt mit seiner wortkargen Art nicht etwas mehr rausholen könnte und ob der Fernseher zur besten Restaurantzeit nicht doch aus bleiben könnte, das sollte sich das Haus schon noch mal überlegen.
Fazit:
Wir haben hier anständig gespeist und das angenehme Ambiente hat uns gefallen. In Anbetracht der z.T. sehr starken italienischen Konkurrenz in der Gegend kann man es aber eher nur als mittelmäßiges Backup bezeichnen.
Daher nach Küchenreise: die 3 – wenn es sich ergibt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)