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Dort angekommen stand ich zunächst vor verschlossenen Türen. Nach geraumer Warte- und Grübelzeit kam ein junger Mann, offenbar Stammgast in diesem Tempel der Gaumenfreuden, angelaufen und klärte mich darüber auf, dass derzeit Bestellung, Bezahlung und Entgegennahme der Ware ausschließlich am Drive in-Schalter möglich wäre. Warum sich dann derzeit mehrere Männer in Müllwerkerkluft im Innenraum der Filiale, wo wohl auch die Gutscheine auslagen, befanden, konnte mir der gute Mann allerdings nicht erklären. Egal, also zurück ins Auto und zu besagtem Drive-in-Schalter, den ich bis dato nicht kannte, gerollt. An Fenster 1 konnte ich meine Bestellung abgeben und wurde mangels Gutschein für den Big Mac und den Filet-o-Fish insgesamt EUR 8,18 los. Ein paar Meter weiter wartete an Fenster 2 die Tüte mit meinem Einkauf auf mich. So weit so mehr oder weniger gut; die üble Überraschung wartete zuhause beim Auspacken auf mich. Hätte ich die beiden Speisen vor Ort am Schalter ausgepackt hätte ich sie nicht bezahlt bzw. auf Nachbesserung bestanden. So war das leider nicht mehr möglich.
So weit ich weiß bedeutet Systemgastronomie unter anderem, dass die angebotenen Gerichte in allen Filialen (meist Franchise-Unternehmen) einer bestimmten Kette bundesweit absolut gleich aussehen, gleich schmecken und gleich viel kosten; so hatte ich das bisher bei McD auch immer erlebt. Ob diesmal in der von mir aufgesuchten Filiale lauter Ignoranten oder neu eingestellte Mitarbeiter/innen am Start waren? Ich kann es nicht sagen. Fakt war allerdings dass weder der Big Mac noch der Filet-o-Fish den seitens des Unternehmens so hochgepriesenen McD-Standards entsprachen. Ein Big Mac hat als Double-Cheeseburger-Variante normalerweise zwei Rindfleisch-Paddies, zwei Scheiben Schmelzkäse, Eisbergsalat-Streifen, eine Abwandlung des Thousand-Islands-Dressings als Big Mac-Sauce und der Deckel des Buns ist mit Sesam bestreut. Mag sein, dass ich die ein und andere Komponente vergessen habe; wer meinen Big Mac zusammengeschustert hat, hatte jedenfalls erheblich mehr als nur eine vergessen. Der Mac hatte nämlich nur einen Paddy, nur eine Scheibe Schmelzkäse, kein Sesam auf dem Bundeckel und so gut wie keine Sauce. Eine absolute Missgeburt von einem Big Mac und insgesamt eine furztrockene Angelegenheit; eigentlich eher ein Fall für den Mülleimer als zum Verzehr geeignet. Ein wenig besser war meine Frau mit ihrem Filet-o-Fish bedient; hier fehlte eigentlich "nur" die normalerweise recht großzügig über den Fisch verteilte "Sauce Tartare", dies allerdings fast zur Gänze; das kleine Saucenfleckchen war weniger als der Durchmesser einer Zehncent-Münze groß. Alles in allem war die Lieferung jedenfalls eine Frechheit; gerade zu Zeiten von Corona und damit einhergehenden Abhol-Service-Angeboten sollten sich die Anbieter besonders viel Mühe geben, um Kunden zu halten. Mich wird McD lange nicht wiedersehen :-))).
Ich habe mich noch am gleichen Tag hingesetzt und einen Brief an den Franchise-Nehmer, die saarländische Getrey Gastro GmbH + Co. KG, geschrieben, darin mein unerfreuliches "Erlebnis" geschildert und den Kassenzettel als Beleg beigefügt. Ob ich mit einer Antwort auf meine Beschwerde rechne? Eher nicht.