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Das war aber nicht der Hauptgrund unserer Anwesenheit hier.
Höchenschwand ist auch Deutschlands höchstgelegener heilklimatischer Kurort.
Frauchen kam in Kur und ich brachte sie hin.
Nach dem Einchecken blieb noch Zeit sich nach etwas zum Mittag umzusehen.
Höchenschwand hatte, laut Aussage einer Insiderin, dereinst 6 Kurkliniken und Kurhäuser. Davon zeugt noch immer eine enorme Restaurantdichte, die ähnlich der Kurhäuser, jetzt sind es nur noch deren drei, zwar etwas abgenommen hatte aber immer noch mehr als ordentlich ist.
Daß das Geld bei den Renten- und Krankenkassen nicht mehr so locker sitzt sieht man auch am einen oder anderen aufgelassenen Einzelhandelsgeschäft. Einst so viele Kurgäste mussten auch abseits der Kurhäuser bespaßt werden.
Nein, Höchenschwand ist nicht im Niedergang, es ist im Wandel. Ferienapartments wachsen wie Pilze aus dem feuchten Waldboden.
Unweit der Unterkunft liegt das Da Vinci. Ein ausladendes Haus welches den Gastraum im Hochparterre beherbergt und von daher nur über ein paar Stufen zu erreichen ist.
Im Netz bei den Portalen mit den einsilbigen Bewertungstexten wird es überwiegend gelobt.
Beim Eintreten öffnete sich uns ein weiträumiger und sehr großzügiger Gastraum mit fulminantem Thekenbereich. Da könnten Hundertschaften abgespeist werden (in den Gasträumen). Vielleicht auch eine Reminiszenz an vergangene Tage?Teil der Theke
Eine der drei freundlichen und flotten Bedienerinnen nahm sich unserer an, begrüßte uns freundlich und bot uns einen netten Tisch am Fenster an.
Die Karten fanden umgehend den Weg an den Tisch genauso wie die Getränkeabfrage. Beides passte uns aber so und zu dem Zeitpunkt. Hatte ich doch alsbald wieder eine 2 ½ Stundenfahrt mit dem Auto hinter mich zu bringen und war von daher nicht geneigt im vinophilen Angebot zu schwelgen. Auch ein Hopfensmoothie war da nicht drin.
Die Karten boten was ein gut bestückter Mainstreamitaliener in Deutschland bieten muß. Sogar noch eine Spur mehr.
Es wurden letzten Endes für uns:
Ein großes Spezi (0,4 zu 3.-) und
ein großes Cola (0,4 zu 3.-).
Letzterem folgte im Laufe des Aufenthaltes noch ein Zweites (im Colarausch über die Autobahn).
Meine Lieblingsgattin entschied sich für eine
Lasagne (9,-)
und ich mich für eine
Pizza Mista (8.50).
Zuvor sollte es noch einen Salat für uns Beide gemeinsam geben.
Insalata Tonno (9,50)
Während der angenehmen Wartezeit sahen wir etliche Abholer die ihre Pizza für zuhause mit nahmen. „Scheint was zu können“ steigerte sich meine Vorfreude langsam.
Der Salat wurde schon in der Küche geteilt und kam auf zwei viereckigen Tellern. Das lobe ich mir. Fällt doch die ganze Kleckerei beim Teilen weg. Kannten die uns?halber Salat
Begleitet wurde er von einem Körbchen mit knusprigem, geschmacklich aber leicht zurückhaltendem Brot. Irgendein Zwischending zwischen Baguette und Ciabatta.
Der Salat hatte ein Topping von einem Joghurtdressing welches recht nett schmeckte. Leider war der Salat ansonsten nicht angemacht.
Die Order einer Menagerie wurde zuerst mit einem scharfen Öl in einer Flasche und dann auf zweiten Hinweis mit dem entsprechenden Utensil bedient. Ist aber auch schwer aus einem Handzeichen über 10 Meter gleich den richtigen Wunsch zu interpretieren.
Das scharfe Öl verblieb natürlich am Tisch. Wäre es ja sowieso später zur Sprache gekommen.
Nachgewürzt war dann der Salat ganz nett.
Tomatenviertel (ohne Geschmack, woher auch?) Blattsalate (kein Eisberg!) Thunfisch, Ei, Karottenraspel und dergleichen. Alles frisch und gut.
Die Hälfte auf dem Teller sieht natürlich etwas klein aus. Aber auch wenn man es gedanklich verdoppelt ist der Preis dafür schon etwas ambitioniert.
Aber, und das hat meine Frau während des Aufenthaltes erfahren, ist es eine sehr beliebte Touriecke und die Preise sind hier spürbar angezogen.
Vor diesem Hintergrund war es dann wieder ok.
Nach wiederum angenehmer Zeitspanne kamen die Hauptspeisen.
Mit „ganz nett“ wurde die Lasagne meiner Frau von ihr zusammengefasst.Lasagne
Es gab zwar dunkle Stellen darauf welche aber nicht wirklich verbrannt waren und/oder bitter schmeckten. Es gibt sicherlich bessere Lasagnen aber man steht auch nicht unzufrieden auf. Wenn man die Sättigung in den Vordergrund stellt, dann war es zufriedenstellend. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
Meine Pizza kam mit Salami, Champignons, milden Peperoni und Knoblauch (meine ich mich zu erinnern). Sie sah schon mal gut aus, sieht man von dem bleichen Rand einmal ab, und war von angenehmer Größe.Pizza
Das war’s dann leider auch schon.
Halt, nein, das scharfe Öl war Spitze. Der Rest war der Rest.
In der Form gebacken hatte sie so richtig herzlich gar nix drauf. Der Teig schmeckte fade und mehlig. Würze kam ausschließlich vom scharfen Öl. Der Rand schmeckte wie eingeschlafene Füße und der Boden war mir zu dick und nichtssagend. Das Sugo? Geschlechtsneutral.
Was aber während des Essens kam war schon was anderes.
Mittendrin füllte sich der Hauptraum plötzlich mit einem Musikverein mitsamt Lärmquellen.
Und diese Lärmquellen konnten richtig gut harmonisch sein.
Ich weiß nicht welcher Anlass vorhanden war (irgendwas mit 1. Mai oder so…) aber nach ein paar netten und gut gespielten Liedern gab es vom Wirt noch ein Getränk auf’s Haus und die Versammlung löste sich auf.
Wir gedachten uns auch aufzulösen und orderten die Rechnung.
Ich glaube nicht, daß es die Nachfrage ob es geschmeckt hätte gab. Kann mich nicht erinnern. Aber wenn es sie gegeben hätte, dann wäre ich nicht zu erschrocken gewesen zu sagen, daß das mit der Pizza nix ist und der Koch sich vielleicht nur auf Pasta spezialisieren oder am Ende doch lieber gleich ganz anders orientieren sollte.
Dem war wohl nicht so, denn wir wurden ja noch sehr freundlich verabschiedet.
Was wir in Augenschein nahmen war sauber und gut gepflegt. Sanitärräume hatten wir nicht aufgesucht.
Dieses Haus ist wohl noch eine Reminiszenz an vergangene Tage. Trotz Tourigegend sind mir die Preise für das Gebotene einfach zu hoch. Der Service war schon gut und drei Servicemädels usw. muß man auch tragen können. Warum sich das Ganze trägt ist mir aber ein Rätsel.
Mir klingt noch eine Bewertung im Ohr: „beste Pizza weit und breit“.
Der Bewertungsschreibe war entweder im Hochwinter eingeschneit und hatte Tage mit Wasser und Brot verbracht oder er kam sonst nie über die Dorfgrenzen hinaus.
Eine viertel Stunde Autofahrt in Waldshut sieht das jedenfalls schon gleich viel besser aus.
Empfehlung?
Weiterfahren!