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Zeche: 60,40 € (zwei Personen)
Die Mühle hatte beim letzten Besuch 2015 mit überzeugenden Überraschungen aufgewartet wie die Kalbsleber portugiesisch oder Deichlammrücken. Das hatte ich in Erinnerung, als ich vor Reiseantritt gebucht hatte und auch auf ein vergleichbares Angebot vertraute, denn auf der Internetseite sieht man keine Karte mehr. Ziemlich enttäuscht waren wir dann, als wir tagsüber schon einmal vorbeischauten und eine Karte im Aushang vorfanden, die sich auf acht Fischgerichte und elf andere Speisen ohne erkennbare Handschrift (von Milchreis über Ofenkartoffel hin zu Schnitzeln) beschränkte. Als Vorspeise wurde nur eine Tagessuppe offeriert.
Als reservierungstreue Hanseaten kehrten wir trotzdem um 18 Uhr ein. Ein unauffälliger Kellner bediente uns und offerierte als Erstes, dass es kein Fassbier gäbe, was sich schon seltsam ausnahm, denn die Wiedereröffnung der Gastronomie in Niedersachsen fiel nicht vom Himmel und kann bei vorausschauender Planung keine Entschuldigung für diese Lücke sein. Dann halt ein Weizen aus der Flasche, das georderte zweite wurde leider vergessen.
Ich entschied mich, den Matjes auf Schwarzbrot mit Salatbeilage als Vorspeise zu wählen. Für 9,50 € wurden zwei Matjesfilets auf einer gebutterten Scheibe Schwarzbrot mit ordentlich roten Zwiebelringen und einer Salatbeilage mit mildem weißen Standardjoghurtdressing gebracht. Die Matjesfilets von der Sorte, die immer Saison hat, aber essbar.
Meine Begleiterin hatte sich für den panierten Seelachs mit Bratkartoffeln entschieden (15,80 €); ich hatte die Scholle Finkenwerder Art, auch mit Bratkartoffeln geordert (22,80 €). Die Scholle war ordentlich gebraten und von mittlerer Größe. Sie war mit vielen kleinen, mageren Speckwürfeln aus der Convenienceabteilung belegt. Auch die Bratkartoffeln aus dem Vakuumbeutel. Auf Glasschälchen die Beilagensalate, bekannt vom Matjesteller.
Den verkosteten Seelachs fand ich mit der Panade und der sehr kräuterigen Remoulade, die nicht nach Industrieprodukt schmeckte, in Ordnung, meiner Begleiterin war der Seelachs nicht saftig genug.
Insgesamt machte das Restaurantangebot (tagsüber bietet sich die Mühle auch als Teestube an) einen unambitionierten Eindruck, dass eine wiederholte Einkehr nicht lohnt.