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Hatte sich doch die ortsansässige Platz-Gastroguidlerin (nicht Platz-Hirsch***!;-)) so gut um mich/uns gekümmert und uns schon passende Häuser offeriert, oder eben auch davon abgeraten. Natürlich gab es auch ein „kann man“.
Und um ein solches „kann man“ bzw. „einigermaßen“ sollte es am ersten Tag unserer geschäftlichen Anwesenheit auf der Zugspitze am Abend gehen.
Wenn unbedingt bayrisch, Partenkirchen, fußläufig, dann eben kann man einigermaßen ordentlich ins Drei Mohren (so die freie Übersetzung einer WhattsApp-Nachricht. Empfangen bei der Hinfahrt).
Und nach Ankunft, Bezug der Zimmer und Akklimatisation waren wir wieder auf den Beinen um uns mal was Anständiges zwischen die Kiemen zu schieben.
Die Kollegen waren natürlich angetan von der ersten Wegweisung die ich indirekt in unbekanntem Terrain geben konnte.
Und prompt hieß es vor einem sehr einladenden Haus: „Hat Dein Kontakt nicht davor gewarnt“? Treffer!
Ja in solch einem Touristenort ist man als Auswärtiger resp. nicht Eingeborener schnell aufgeschmissen und dem Nepp blank ausgeliefert. So es ihn überhaupt in nennenswertem Umfang gibt. Klar, die Nippesläden gibt es, kennt man und kann das Thema umgehen. Aber auch sonst kann man Schiffbruch erleiden. Dazu aber später mehr.
500m, vom Hotel aus den Touristenmelkpfad entlang, gelangten wir dann ins 3 Mohren. Natürlich ohne Anmeldung. Ein paar interessierte Blicke und Richtungsänderungen einiger Passanten um mich herum ließen mich etwas Tempo aufnehmen um zügig bei der angestellten Revierleiterin des Außenbereiches zu sein.
Und diese Witterung hatte mich nicht getrogen. Keine 3 Minuten später mussten Gäste nach drinnen gebeten oder eben ein erbetener Platz draußen negativ beschieden werden.
Der Tisch war jedenfalls erobert und die restlichen Kollegen trudelten ein. Irgendwie waren sie diesbezüglich herzlich tiefenentspannt unterwegs. Vermutlich hingen sie dem leichten Trugschluß nach, daß an einem lauen Augustabend im Tourihotspot Garmisch alles nur auf uns wartet.
Was auf uns gewartet hatte waren aber isotonische Durstlöscher der heimischen Art. Ja, nee, es waren einfache Paulaner und dergleichen. Aber nach der Anreise und vor den kommenden Strapazen nicht die schlechteste Erfrischung.
Tiefstes Oberbayern bedarf natürlich einer Haxe (ich meine noch um die 11.80). Hier mit Bratkartoffeln und Speck ausgelobt, ließ mich schon etwas „fiebern“. Ein weiterer Kollege „fieberte“ mit während die anderen beiden einem Schweinesteak mit Bratkartoffeln, Speck und Pfifferlingen entgegen sahen.
Daß wir nicht nur einen 4er-Tisch bekamen, sondern auch noch einen perfekten 4er-Tisch erfuhren wir dann anschließend. Ein, für unser Verständnis und unsere Gegend, veritabler Wolkenbruch, ließ an den meisten Tischen durchaus etwas Leben einkehren.
Einzig unserer und noch 3 oder 4 weitere Tische waren durch eine der großzügigen und offensichtlich dichten Markise geschützt.
So ließ es sich bei weiterhin lauen Temperaturen doch entspannt weiter essen und dabei den Betroffenen zuprosten.
Zum „entspannten“ Essen:
Die Kollegen mit dem Steak waren sehr zufrieden.
Es schmeckte ihnen ausgezeichnet.
Und unsere Haxen? Ja wie sahen die denn aus?
Inmitten eines Berges, eher schwach gebrutzelter, Kartoffeln thronte eine Haxe der vornehm blassen Art.
Die Kruste war leider nur partiell knusprig und zu ¾ schlapprig. Der krosse Teil war durchaus angenehm aber auch das Fleisch musste eher mühsam abgeschnitten werden und war zwar durch aber mehr auch nicht.
Zu den Bratkartoffeln kann das Bild sicherlich mehr sagen als ich.
Insgesamt aber war die Soße mitsamt der Kartoffeln durchaus angenehm gewürzt aber der Hauptprotagonist Haxe war einfach zum Vergessen.
Nun ist solch eine Bewertung durchaus als subjektiv zu erachten und ich möchte auch die zufriedenen anderen Kollegen durchaus mit gewichten. Sie waren ja zufrieden (Steak) und auch der andere Haxenkollege war nicht unzufrieden (ich habe keine Ahnung wie er sonst bekocht wird oder was ihm ansonsten zusagt).
Aber ich bin der Schreiber hier und ich war zwar satt aber nicht glücklich.
Das „Glücklich“ holten wir uns anschließend noch.
Das eine oder andere Weißbier „zerfleischten“ wir noch und dann kam ein geschäftstüchtiger Kellner noch daher und brachte ein paar Brände der ausgesprochen leckeren Art „aufs Haus“ an den Tisch.
Dieser fand durchaus großen Gefallen und…….
Jetzt habe ich eingangs zwar etwas von „Schiffbruch erlitten“ geschrieben aber what’s on a trip stays on a trip. Und so wird der restliche Abend nicht mehr weiter ausgeführt und der Schiffbruch bleibt selbstverständlich ausschließlich auf meine Haxe bezogen. ;-)
Die, aus oben genannten Gründen, öfter mal besuchte Getränkerückgabe befindet sich im Keller und war ausgesprochen sauber. Bei der Größe des Hauses kann ich mir aber auch einen Aufzug oder eine barrierefreie Toilette im ansonsten ebenerdig zu betretenden Bereich des Hauses vorstellen. Schlicht: Ich weiß es nicht. War an dem Abend leider nicht mein Hauptaugenmerk. ;-)
Fazit:
Das Drei Mohren ist sicherlich nicht schlecht, aber die Haxen waren einfach nicht das was man dabei erwartet. Im Nachhinein gesehen eigentlich fast eine Frechheit. Einfach schnell an den Gast gekloppt. Der kommt zu 99% eh nicht wieder.
Die Essenspunkte daher mit Gewichtung auf die Haxe zu sehen mit leichten Bonussternchen für die anderen Gerichte.
Sollten wir wieder einmal dort sein, dann gibt es notfalls (oder eigentlich schon zwingend) ein Taxi zur Glückseeligkeit (Bräustüberl) welche ein begeisterter Gourmand aus Solingen jüngst beschrieb.