Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Gut einen Monat nach unserem Hochzeitstag war es nun endlich so weit, und wir konnten von Lübbenau zu einer Abendkahnfahrt in den nun bereits schlafenden Spreewald starten. Vorher sollte es aber noch in ein zünftiges Spreewälder Gasthaus zum Abendessen gehen. Im weltweiten Web war jedoch von fast keiner Gastronomie eine Speisekarte zu finden, sodass ich auf eine Reservierung vorab verzichtete, und wir auf Gut Glück an diesem Freitagabend in den Spreewald starteten. Restaurants und Gaststätten gibt es hier um den großen Spreewälder Fährhafen in Lübbenau schließlich genug. Nach einer knappen Stunde Autofahrt kamen wir also in Lübbenau an, und der einzige offene Parkplatz war jener genau gegenüber des Großen Spreewaldhafens. Die Preisgestaltung der Stadt Lübbenau ist natürlich auch sehr zweifelhaft, entweder 3 Stunden für 5 Euronen oder das Tagesticket für 7 Euronen. Da unsere Kahnfahrt schon mal über 2 Stunden geht, wir vornweg essen gehen, blieb uns also nichts weiter übrig als das Tagesticket zu lösen. Nun konnten wir also los stiefeln, und wurden auch gleich direkt gegenüber dem Parkplatz fündig.
Gasthaus „Zum Nussbaum“
Etwas versteckt und völlig unscheinbar entdeckten wir dort den Eingang zum Gasthaus „Zum Nussbaum“. Die Speisekarte hing in einem Schaukasten an der Straße, und sagte uns sofort zu. Warum also noch lange suchen, probieren wir es. Wir gingen durch den Hof, wo unter einem Schauer alte landwirtschaftliche Geräte ausgestellt sind.
alte landwirtschaftliche Geräte
Gleich nebenan erstreckt sich ein großer Biergarten, welcher direkt an ein Fließ des Spreewaldes angrenzt. Von hier kann man tagsüber auch mit einem Kahn zu einer Spreewaldtour aufbrechen. Heute am Abend waren bereits alle Kähne abgedeckt, und wir konnten uns in Ruhe und ohne Kahntouristen im Biergarten einen Platz aussuchen.
Blick zum Biergarten
Wir entschieden uns für die Terrasse direkt am Haus, und nachdem wir kurz ins Innere des Restaurants schielten viel uns auf, hier waren wir schon einmal. Vor vielen Jahren waren wir mit unserer Feuerwehr hier schon einmal zum Spreewaldausflug. Damals waren wir recht zufrieden, schauen wir mal wie es heute wird.
Terrasse am Wintergarten mit Blick zu den Kähnen Blick in den Gastraum/Wintergarten
Nach wenigen Minuten kam eine junge Dame, und überreichte uns die Speisekarten. Während wir nun in der Speisekarte stöbern konnten, unser Entschluss stand bereits draußen am Tor fest, bediente sie mit einer zweiten Kollegin den großen Biergarten.
Speisekarte Speisekarte
Die Speisekarte enthält typische Gerichte der Niederlausitz und des Spreewaldes, aber auch normale deutsche Gerichte werden angeboten. Von den Preisen war ich sehr positiv überrascht, halten sie sich doch fast alle um die 16 bis17 Euro, und das in einer Touristenhochburg. Chapeau.
Auszug aus der Speisekarte
Nach wenigen Minuten war die Dame wieder bei uns am Tisch, und so orderten wir:
Getränke:
· 1x 0,4ér Lübbenauer Babben dunkel für 4,70 €
· 1x 0,4ér Coca-Cola für 4,80 €
Hauptspeisen:
· 1x Kartoffelspalten mit Kräuterrahm und Hähnchenbrust für 16,50 €
· 1x Schweinenacken mit Bratkartoffeln, Zwiebeln, Meerrettich, Kräuterbutter und Gurken für 16,90 €
Nach nicht einmal fünf Minuten waren bereits unsere Getränke am Platz. Was ich hier wieder schön finde, es gibt ein lokales Bier. Das Lübbenauer Babben wird hier gleich um die Ecke von einer kleinen Braumanufaktur hergestellt, und ist in den Sorten Pils oder dunkel erhältlich.
Getränkeauswahl
Natürlich wird das Bier auch in einem entsprechenden Glas kredenzt. All die Biere der Babben Brauerei sind ungefiltert und nicht pasteurisiert. So sind sie zwar nicht so lange haltbar, aber es bleiben alle Aromastoffe des Bieres erhalten, und so schmeckt dieses dunkle Bier angenehm malzig.
Lübbenauer Babben dunkel
Während wir nun so über die vergangenen Jahre sinnierten, verging die Zeit wie im Flug, und nach knapp 25 Minuten brachte uns die junge, freundliche Dame unsere Hauptspeisen. Auf eine Vorspeise verzichteten wir ob der hohen Sommertemperaturen, und war auch gut so.
Meine liebste hatte sich heute die Kartoffelspalten mit Kräuterrahm und Hähnchenbrust auserkoren. Das richtige Essen für diese hohen sommerlichen Temperaturen. Geliefert wurden ihr kross und leicht dunkel frittierte Kartoffelspalten, welche auch sehr gut gewürzt waren.
Kartoffelspalten mit Kräuterrahm und Hähnchenbrust
Ein in einer Panade aus Cornflakes gewälztes Hähnchenbrustfilet war zart gebraten, das Fleisch nicht trocken, sondern noch schön saftig. Auch war es angenehm mild gewürzt, auf den Einsatz von Pfeffer wurde verzichtet. Der Kräuterrahm glich eher einem milden Kräuterquark, und war unwahrscheinlich lecker. Eigentlich hätte hier der obligatorische Schuss Leinöl, welches im Spreewald gang und gäbe ist, gefehlt. Ein Salatblatt und zwei Scheibchen Gurke ergänzten das Ganze.
Kartoffelspalten mit Kräuterrahm und Hähnchenbrust
Ich wünschte es etwas deftiger, und wählte mir daher den Schweinenacken mit Bratkartoffeln, Zwiebeln, Meerrettich, Kräuterbutter und Gurken. Wer es deftig mag, wurde hier nicht enttäuscht.
Schweinenacken mit Bratkartoffeln, Zwiebeln, Meerrettich, Kräuterbutter und Gurken
Eine dicke Scheibe Schweinenacken so wie sie sein muss, ordentlich mit einer leichten Schicht Fett durchzogen, wurde hier kredenzt. Obenauf viel, wirklich sehr viel frische Zwiebelringe, welche leicht angebraten waren, aber noch immer ihre feste und frische Konsistenz behalten hatten. Der Meerrettich leider nur aus dem Glas, hier hätte ich mir frisch geriebenen Meerrettich gewünscht. Aber trotzdem war dies der typische, scharfe Spreewälder Meerrettich.
reichlich geschmorte Zwiebel und scharfer Meerrettich
Einen Spatel zu viel, und die Nase war frei. Der Kenner weiß wovon ich spreche. Lecker. Dazu die Bratkartoffeln, welche mit kleinen Speckstippen und Zwiebelstückchen versehen waren. Nachwürzen nicht nötig, für mich hätten sie gern noch 1 bis 2 Minuten in der Pfanne verbringen dürfen. Die Senfgurke, eine Spezialität des Spreewaldes, war hier in kleinen Würfeln als Beilage serviert. Ein typisches Spreewälder Mahl, einfach lecker, und unbedingt zu empfehlen.
hausgemachte Bratkartofeln
Nach knapp einer Stunde waren wir fertig, auf eine Nachspeise verzichtete meine Liebste, sollte es doch auf dem Kahn dann doch noch, dass ein oder andere Gläschen Sekt geben.
Wir verließen das Gasthaus „Zum Nussbaum“ sehr zufrieden, und können es nur weiterempfehlen.
Gastraum
Unsere anschließende Abendfahrt mit dem Kahn durch den Spreewald war romantisch und still zugleich, da die ganzen Touristen ab 17 Uhr von dannen gezogen sind. Wir beide genossen den herrlichen Abend, und waren froh uns vorher auf dem Parkplatz mit reichlich Mückenspray imprägniert zu haben.
Gasthaus „Zum Nussbaum“
Unser Fazit: wir ließen zu zweit 42,90 € im Restaurant „Zum Nussbaum“ in Lübbenau. Freundliche Bedienung, gediegenes Ambiente, der Biergarten genau am Spreewaldfließ. Was will man mehr. Geschenk gelungen, es war ein wunderschöner Abend. Und von uns gibts 5 Sterne.
Der Blick vom Kahn zum Biergarten