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Der aktuelle Vartaguide bewertet das Restaurant mit 2 Diamanten und schreibt: "Ein Ort an dem hoher Genuss, kulinarische Vielfalt und beste Qualität zusammen finden. Das Vital-Hotel Restaurant bietet neben einer umfangreichen à-la-Carte – Auswahl ebenso den passenden Rahmen für Feierlichkeiten oder für romantische Candle-Light-Dinners zu zweit. ... Aus frischen, gesunden Produkten, die zum großen Teil aus regionalem Anbau und von Produzenten aus dem fränkisch-hohenlohischen Umland stammen, kreiert unsere Küchen-Brigade erlesene Speisen die das Auge ebenso ansprechen wie den Gaumen." Darüber hinaus bewertet der aktuelle Schlemmeratlas 2015 das Restaurant mit 2,5 Bestecken ...
Auf der gelungenen Homepage wird regelrecht Werbung für das fränkische Angusrind gemacht. Die Tiere stammen vorwiegend aus eigener Zucht und wachsen in artgerechter Mutterkuhhaltung mit reichlich frischem Futter und viel Bewegung auf den naturbelassenen Weiden auf. Über kurze Anfahrtswege werden die Tiere von den Landwirten selbst zum Schlachtbetrieb gebracht, was einen stressfreien und artgerechten Transport gewährleistet. Schön, dass man im Vitalhotel an regionalem festhält und zwei Gänge dem fränkischen Rind widmet - bei uns Carpaccio sowie Filet "Rossini" mit Gänsestopfleber gratiniert. Das war uns aber des Guten doch etwas zu viel und fragten nach einer Alternative, denn das Leid, welches hinter der Produktion von Stopfleber (Foie gras) steht, ist uns bekannt. Wir fragten nach einer "Cafe de Paris" Butter, bekamen aber "selbst gemachte Kräuterbutter".
Wir setzen auf einer großen Eckbank, welche mit Karostoff bezogen ist. Das ganze Interieur erinnert an französischen Landhausstil. Charmant und elegant, auch unser Tisch. Stoffservietten zu einer Kerze geformt, schweres Silberbesteck, kleine Buttermesser. Edle Gläser für Weißwein und Rotwein, Kerzenlicht ersetzt Halogenstrahler, dazu gedimmtes Licht in der Ecke, der Abend kann beginnen.
Es geht los mit dem ersten Gang " Carpaccio vom bekannten fränkischen Angusfilet" mit Kräuter, Zitronensaft und Olivenöl. Das Carpaccio sehr fein und leider auch sehr klein bemessen (siehe Bild), die Scheibchen hatten einen Durchmesser von 2-3 cm. Kräuter, etwas gehobelter Parmesan und wenig Zitrone.
Wir freuen uns auf den Cappucchino von Esskastanien, allerdings teilt uns der flinke und sehr sehr aufmerksame Kellner mit, dass man nur noch 2 frische Kastanien da habe und ob wir als Alternative auch ein Consomme vom Ochsenschwanz mit Ochsenschwanzpraline möchten. Wir möchten. Das Ergebnis war ein herzhafte geklärte Brühe, bei der der Koch nicht die Scheu hatte ordentlich mit Salz und Pfeffer zu würzen.
Der dritte Gang das erste richtige Highlight am Abend: Confierte Jakobsmuschel mit Kräuterkruste, Herbsttrompeten, Rote Beete Risotto und Safranschaum. Für mich war das Neuland, denn ich kannte das Confiren eigentlich nur von Gefflügel oder von Schweinefleisch. Confit (von franz.confire, „einlegen, einkochen“) ist eigentlich in Fett gekochtes und so haltbar gemachtes Fleisch. Traditionell wird dafür vor allem das Fleisch von Geflügel oder Schweinen verwendet, das dann im eigenen Fett gegart wird. Unsere Bedienung erklärt uns, dass mit Hilfe von Pflanzenöl das Confieren der Jakobsmuscheln in Backpapier zu statten ging. Ich persönlich finde Jakobsmuscheln mit fester Kruste besser, allerdings war auf diesem Gericht eine feste Kräuterkruste auf der Muschel. Zusammen mit den kleinen Herbstrompeten, die dem Gericht ein wenig Pep, der Pfälzer sagt "schmagges" verlieh, und dem köstlichen Safranschaum war das schon sehr ambitioniertes Kochen - das rote Beete Risotto war schon schluchzig und hatte ein wenig Biss.
Der vierte Gang ein weiteres Highlight. Bevor aber dieser serviert wurde, fragte mich die Bedienung, ob ich den einen Wunsch hätte als Begleitung. Mir fiel als Begleiter einen Syrah (ist eine nicht sehr ertragreiche, aber hochwertige Rotweinsorte, die ursprünglich vor allem im Rhonetal kultiviert wurde) ein, daraufhin meinte die Bedienung, er habe einen da, als großes Gewächs, 59 Euro die Flasche. Wenn ich ein Viertel nehmen würde, würde er mir einen Spitzenpreis machen. Der Syrah war bombastisch gut und harmonierte perfekt zu unserem Filet vom fränkischen Angusrind, welches mit Madeira Jus, Blattspinat und fränkischen Bäckerinkartoffeln hübsch in Szene gesetzt wurde. Ein regelrechter Hammer Gang !!
Irgendwann ist aber dann auch das schönste Menü zu Ende, es wird uns eine (für uns zu kleine) Dessert-Variation serviert. Erneut fragte die Bedienung vorab nach, ob wir Lust auf einen Dessertwein hatten, er würde uns einen Spitzenpreis machen. Wir hatten Lust und willigten ein. Auf einer riesigen schwarzen Fliese eine Kugel Sorbet, dazu ein Art Windbeutel mit Creme und eine Viertel Erdbeere. Der servierte Dessert schmeckte sehr süß und passte hervoragend zum Eis. Am Nachbartisch servierte man allerdings Riesen Eisbecher mit feinstem Eis und frischen Früchten. Unsere Bedienung fragte nach ob wir denn auch noch so einen Eisbecher möchten und ob wir noch einen Abschlusswein wünschen. Für den Herren (meiner einer) schlug er noch etwas Käse vom Wagen vor. Er würde mir hierfür wiederum einen absoluten Spitzenpreis (mit Wein) machen. Unsere Bedienung war uns derart sympathisch das wir wiederum einwilligten, meine bessere Hälfte entschied sich für 2 große Kugeln Eis mit Sahne, ich bekam 100 Gramm Käse (je 25 Gramm) vom Wagen, dazu etwas Feigensenf, frische Trauben, 4 Scheiben Baguette und einen mächtigen Roten mit etwas Restsüße - zu einem Spitzenpreis.
Fazit:
Schlemmeratlas mit 2,5 Bestecken und Vartaguide mit 2 Diamanten können nicht irren. Das Restaurant des Vitalhotel Meiser ist ein Ort an dem hoher Genuss, kulinarische Vielfalt und beste Qualität zusammen finden.