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Nach langer Regenzeit soll heute bei bestem Sommerwetter ein Geburtstag im Freundeskreis nachgefeiert werden. Ein willkommener Anlass, um das Täle wieder einmal aufzusuchen, das ich sicherlich in diesem Jahrhundert noch gar nicht gesehen habe. Während das Gebäude der Stadtranderholung noch den verblichenen Charme vergangener Zeiten verströmt, scheint die Vereinsgaststätte einer neueren Dekade zu entspringen, wenngleich auch hier sehr viel rustikales Holz mit erfrischend grüner Natur kombiniert wird. Der rustikale Gastraum bietet genügend Platz für grössere Feierlichkeiten; hinzu kommen ein Biergarten, der durch seine Überdachung auch bei schlechtem Wetter als Wintergarten genutzt werden kann. Und dazu noch einige Bierbänke und -tische auf der grünen Wiese. Hier könnten also Heerscharen von Wanderern, Ausflüglern, Hundebesitzern, Familien- und Freundeskreise unterkommen.
Unsere Gruppe trifft um 14 Uhr ein. Die Pächterfamilie Dundic verfolgt tatsächlich den Ehrgeiz, das Lokal ganz ohne Ruhetag offen zu halten. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass andernorts mindestens zwei Ruhetage (oftmals sogar drei) die Regel sind. Am frühen Nachmittag ist der Zulauf auch noch überschaubar. Es herrscht Selbstbedienung, wobei Getränke, Kaffee, Kuchen und Eis gleich mitgenommen werden können (auf feschen orangeroten Tabletts, die an die Seventies erinnern) und die Fertigstellung der Speisen per Buzzer angekündigt werden. Wir konsumieren cremige Schichttorte (ich passe), kräftigen Cafe creme (in vielleicht etwas zu zierlichen Tassen), sehr gefälligen Wein vom Dürrenzimmener Konvent (ich kenne die Kelter vor Ort) und griechischen Salat. Da ich komplett eingeladen werde, kann ich nur durch Zufall für den Salat eine Preisangabe nennen. Für 10,90 Euro bekommt man eine bunte Mischung aus Salat- und Gurkenscheiben, Zwiebelringen, schwarzen Oliven, Peperoni und etwas, das an Schafskäse angelehnt ist. Keine kulinarische Offenbarung, aber nett angerichtet und mit frischen Kräutern aufgepeppt. Im weiteren Angebot wären verschiedene Schnitzel, Cevapcici, Wurstsalat, vegetarische Bratwurst, Linsen und Spätzle, Pommes, Flammkuchen, Obazda. Eben die üblichen Biergartenklassiker, unkompliziert und allgemein beliebt.
Im überdachten Biergarten/Wintergarten wird es recht heiss, so dass die Kinder schon bald mit ihrem ergatterten Eis in Richtung Spielplatz entschwinden und auch die Damen dem frischen Rasengrün zustreben. Ein Verdauungsschnaps muss aber noch sein. Der Obstler (3,00 Euro) ist maximal eingegossen und so kräftig, dass man sich kurz Luft zufächeln muss. Wer auf Likör steht, kann hier so Besonderheiten wie kroatischen Sauerkirschlikör und Birnenlikör bestellen. Bekommt man schliesslich auch nicht alle Tage. Geschirr, Gläser und Flaschen sollte man übrigens selbst abtragen, aber das erscheint hier natürlich selbstverständlich.
Zeit, die Toilette aufzusuchen, die sich in den hinteren Bereichen des Gebäudes befinden. Penibel gepflegt, wenngleich nicht mehr ganz in taufrischem innenarchitektonischem Zustand. Auf dem Weg dorthin werde ich etwas ausgebremst, weil gerade ohne sichtbaren Grund der ganze Fliesenboden des Lokals feucht durchgefeudelt wird. Auf Sauberkeit wird hier absolut geachtet.
Kulinarische Höhenflüge sind im Eichholzer Täle nicht zu erwarten. Doch wer mit Kindern und/oder Hunden unterwegs ist oder wer einfach ein bisschen draussen in der Natur sein will, ist hier ganz gut bedient. Und nicht zuletzt fühlt sich der Aufenthalt wie eine kleine Zeitreise zurück in die eigene Kindheit an.