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Durch Weinproben bei Händlern oder Weinbegleitungen bei Restaurantbesuchen erhalte ich neue Anregungen. Ich bin ein Weinliebhaber aber eben kein Profi oder Kenner: Ich liebe Getränke aber ich beherrsche nicht ihre Eigenheiten und mein Wissen hat Lücken.
Wenn ich vor Regalen stehe oder Listen lese, habe ich schon einige Kenntnisse und kann die Informationen grob einordnen.
Aber wenn ich Wein verkosten kann und dazu noch fachliche Hinweise erhalte, dann wird die Sache erst rund.
Am Ende entscheiden natürlich nicht Punkte von Führern oder Empfehlungen von Profis, sondern mein eigener Geschmack: Wein muss Spaß machen! (Motto Klaus Rüsing) – genauer gesagt für mich: er muss mir schmecken.
Das Thema
Rotweinweltreise in der Klaus Rüsing Weinlounge mit 9 Stationen
Die verkosteten Getränke
-1- Deutschland – 2020 Purist Spätburgunder trocken - Weingut Adeneuer VDP - Ahr
Der Wein hat 13% Alkohol. Er gilt als ein „Einstiegswein“ des Guts. Der Geschmack wurde nicht von Röstaromen eines Barriquefass geprägt, sondern seine Würzigkeit und Fruchttöne stammen hauptsächlich aus den Trauben selbst. Der Purist lagerte bis zur Abfüllung in großen Fuderfässern.
Weine von der Ahr habe ich schon einige verkostet. Über die Jahre haben mir die Produkte von „Kreuzberg“ immer wieder besonders zugesagt.
Auch Adeneuer ist sicher nicht zu verachten.
-2- Chile – Carmen - Insigne Carménère 2020 - Central Valley
Eine Cuvee aus 85% Carmenere, 13% Cabernet Sauvignon, 2% Cabernet Franc
Der Wein zeigte eine rubinrote Farbe und Aromen von roten Früchten. Zusätzlich bemerkte ich Würznoten und fand ihn angenehm ausbalanciert. Er war leicht zugänglich, da er wenig im Holz lagerte.
In letzter Zeit habe ich relativ selten Weine aus Chile probiert. Früher kamen meine Favoriten aus den Häusern Santa Rita oder Montes Alpha zum Beispiel.
Ich werde daher wieder mehr auf dieses Land achten.
-3- Frankreich – Chateau Fortuneau AOP - Bordeaux Superieur – 2015 – Haut Medoc
Der Ausbau fand im Stahltank und großem Holzfass statt – ein Wein, der vom Merlot geprägt ist. Der Alkoholgehalt liegt bei 12,5 %.
Der Wein war durchaus gefällig, aber für mich auch nicht mehr.
Früher habe ich sehr lange das Gebiet bevorzugt beachtet. Wenn „Cru Bourgeois“ auf dem Etikett stand, habe ich oft gekauft und wurde selten enttäuscht. Ich habe damals auch eine Verkostung von „Grand Cru – Weinen“ mitmachen können und war begeistert; aber die Preise konnte ich mir selten leisten. Ich denke gerne an diese Zeit zurück – aber Bordeaux ist zur Zeit nicht oft auf der Liste.
-4- Italien – 2019 Tenuta Perano - Chianti Classico DOCG
Das Unternehmen Frescobaldi ist der Besitzer. Von Hand gelesen und nach vorgegebenen Kriterien ausgewählt, finden die Trauben ihren Weg in den Wein, der zum Teil für 24 Monate in Barrique-Fässern ausgebaut wurde.
Schon jetzt gut zugänglich, hat aber sicher noch Lagerpotential. - Er könnte meinem bisherigen Liebling (Riecine) durchaus Konkurrenz machen. Ich werde ihn nachprobieren und bin gespannt.
-5- Spanien – Tapas Club - Tempranillo Appassimento 2020
Am Gaumen zeigte sich mir ein Spektrum süß-würziger Aromen, die unter anderem an getrocknete Beeren, Rosinen, Waldbeeren gepaart mit etwas Kaffee und Nelken erinnern. Der Wein wird im Stahltank ausgebaut. Appassimento ist ein Verfahren, bei dem die Trauben durch Drehung angetrocknet werden und welken. Ziel ist es, einen großen Teil des Wassers der Trauben verdunsten zu lassen, um so ihre Zuckerkonzentration zu erhöhen.
Obwohl ich mehr auf trockene Weine stehe, ist der Tapas Club nun auf der Liste zum wieder verkosten.
Auf spanische Weine kam ich erst richtig durch Romana Echensperger, die damals Sommeliere im Vendome war. Sie wählte in der Getränkebegleitung mehrmals Erzeugnisse von Roda oder Magrez zum Beispiel und ich war total überzeugt davon. Damals gab es noch mittags Öffnungszeiten.
-6- Argentinien - Art Wine - DADÁ No. 1 2021 Finca Las Moras
Rebsorten Malbec und Bonarda - halbtrocken, fruchtig, weich – Ich wundere mich über mich selbst: Diesen Wein muss ich auch nachprobieren.
Weine aus der Region Mendoza und aus der Rebsorte Malbec haben mich eigentlich noch nie enttäuscht.
Auch dieser Wein war wieder prächtig. Die Machart war mir jedoch bisher nicht bekannt. Es war eine recht exzentrische Weinkomposition. Dadaismus als Kunstform hat Expertenwelt und Laien schon immer verwirrt. Schön, das dieser Art Wine gerade für die Rotweinreise ausgewählt wurde.
-7- Australien – Thorn Clarke – Shotfire – Shiraz – Barossa – 2018
Dieser Wein hatte nun wieder eine „konventinelle Machart“; aber auch ein kräftiges Kaliber. Dunkle Farbe mit roten Reflexen. Ein Shiraz mit marmeladigen Früchten vollreifer Trauben. Er wird schonend verarbeitet und anschließend zu 40% in neue amerikanische und französische Eichenfässer gefüllt, sowie in Fässer die zum zweiten und dritten Mal befühlt werden. Dort reift er dannfür 12 bis 18 Monate.
Der Wein machte auch Spaß. Ich werde ihn anschaffen.
-8- Südafrika – Laborie 'Impossible' Red 2020
Pinotage | Shiraz 14% - 1691 flüchtete der Hugenotte Jean Taillefert aus Frankreich nach Paarl in der Coastal Region, gründete Laborie und begann Wein anzubauen.
Weine aus diesem Land haben mich oft überrascht aber auch gelegentlich enttäuscht. Merlot war meist für mich schmackhaft; aber auch einige Weine im Bordeaux-Stil fand ich großartig (zum Beispiel aus dem Hause Laibach). Mit Pinotage – der typischen Rebe aus dem Gebiet, habe ich meistens Probleme mit dem gelegentlichen„Beigeschmack“ - aber diese Cuvve hat mich überzeugt; der Wein wird auch nachprobiert.
-9- USA – 1000 Stories Zinfandel 2020 – Batch No 077 - 2020
Der Wein stammt aus dem Hause Fetzer (Marken u.a. Bonterra und 1000 Stories).
Batch 77 beginnt mit komplexen Noten von Himbeere, geschmorter Kirsche und Cassis, die über einem Faden aus geräuchertem Fleisch und Tabak geschichtet sind.
Der Wein beginnt seine Reifung wie die meisten Zinfandels: in Weinfässern. Dann geht die Tradition in die Innovation über. Der Kellermeister wählt eine Kombination aus neuen und gebrauchten Bourbonfässern aus, um den Alterungsprozess abzuschließen. Jede Charge wird individuell gefertigt und ist in ihrem endgültigen Profil einzigartig. Die Reifung in Bourbonfässern soll ihm die Eigenschaften von verkohlter Vanille und getrockneten Kräutern bringen.
Es war ein würdiger Abschluss. Die Aromatik fand ich interessant, aber ich bin mir noch nicht schlüssig, ob der Wein wirklich auf meine USA-Liste kommt.
Die Weine vom Chateau Ste Michelle (Washington), die es auch bei Klaus Rüsing gibt, schmecken mir jedenfalls recht gut und sind schon auf dem Zettel.
Fazit
5 – unbedingt wieder. Klaus Rüsing wählte aus meiner Sicht sehr ansprechende Weine und präsentierte sie in einer geglückten Reihenfolge. Seine Erläuterungen waren informativ und gleichzeitig unterhaltsam.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 29.10.2022 - abends
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm