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Das Café im Herzen von Otterndorf war sozusagen der Anlaufpunkt für jedermann um sehen und gesehen zu werden. Familie Brüning führte die Konditorei schon seit einigen Generationen, ihre Kuchen und Torten waren legendär. Das alte Café Brüning versprühte zwar noch den Flair der späten 70íger 80íger Jahre, aber es war top gepflegt und urig gemütlich wie bei Oma in der Wohnstube. 2019 zog sich Familie Brüning zurück, und suchte einen neuen Nachfolger. Wie viele Otterndorfer waren auch wir als jährlich wiederkehrende Touris entsetzt, denn das Café Brüning war eine Institution, welche auch wir jährlich in unsere Urlaubsplanung eingebunden haben. Mit der Cuxhavener Kaffeerösterei „Havenmanufaktur Wolf“ wurde schließlich ein neuer Betreiber gefunden, welcher selbst erst ein Jahr am Markt war. Man versprach neues Leben und neuen Wind in das altehrwürdige Café zu bringen.
Von diesem neuen Wind wollten wir uns nun also auch einmal überzeugen, und pilgerten somit an unserem ersten Urlaubsnachmittag auf den Marktplatz.
Wie in einer Bewertung zu einem Cuxhavener Café schon beschrieben, machten wir aber bereits auf der Schwelle wieder kehrt. So gab es an diesem Sonntag Nachmittag fast keine Kuchen, ein Schild vorm Eingang gab auch kund das es kein Eis gibt.
OK, also vertagen wir unseren Besuch auf einen Wochentag. Es wurde der letzte Tag vor unserer Abreise, und wir wagten uns nun doch noch einmal ins Café Brüning. Wie beim ersten Besuch schon aufgefallen, ist das ganze Lokal in schwarz und weiß gehalten.
Die Stühle, welche nicht sonderlich bequem waren, sind großzügig im Raum verteilt. Ein paar Holzapplikationen und mehrere Kaffeesäcke im Raum sollen den Charme einer Kaffeerösterei versprühen.
Wurde man im alten Café Brüning noch freundlich bedient, ist hier jetzt Selbstbedienung angesagt. Die Theken, welche früher voll von Torten und Kuchen waren, werden jetzt ebenfalls mit selbstgebackenen Kuchen bestückt, diese werden aber soweit auseinander gestellt, das es nicht auffallen soll das die Auswahl doch recht mau ist.
Eis gab es an diesem Freitag noch immer nicht. Die Verkaufsregale im Hintergrund sind mit etwas Dekoration gefüllt. Am Tresen selbst steht eine riesige Siebdruckkaffeemaschine, an der man seine Bestellung abgibt, und geduldig wartet bis alles zusammengestellt ist. Da können sich bei zwei bis drei Familien dann auch schon einmal längere Wartezeiten zusammentun. Besonders schön auch im Winter, entweder man lässt seine Sachen unbeaufsichtigt am Tisch, oder steht halt in dicken Winterklamotten am Tresen.
Wir hatten uns heute aus dem „reichhaltigen“ Angebot ausgesucht:
· 1x Cappuccino groß für 3,90 €
· 2x Vollmilch Kakao für je 3,50 €
· 1x Blaubeertorte für 3,90 €
· 1x Schokotorte für 3,90 €
Während ich nun einige Minuten auf die Zubereitung unseres Kaffeetrinkens wartete, suchten meine beiden Mädels einen geeigneten Platz im fast leeren Café. Derweil sah ich der jungen Dame hinterm Tresen zu, wie sie liebevoll die Torten schnitt und diese auf dem Teller auch noch liebevoll dekorierte. Derweil zelebrierte ein junger Herr am Kaffeeautomaten die Kunst des Kaffee zubereiten. Nachdem ich dann alles hatte, schlich ich mich also mit vollem Tablett in Richtung unseres Tisches.
Was soll man sagen. Wie zu erwarten waren der Cappuccino als auch der frische Kakao aus der großen Siebträgermaschine richtig lecker. Anders hab ich das von einer Kaffeerösterei nicht erwartet. Auch die Dekoration auf dem Cappuccino als auch auf dem Kakao zeugt von Liebe zum Kaffee.
Beide Torten waren angenehm groß und wirklich frisch. Die Blaubeertorte mit vielen Blaubeeren in der nicht zu süßen Creme, der Boden als dünner, dunkler Biskuitboden hergestellt. Obenauf noch frische Blaubeeren, als Tellerdekoration frische Johannisbeeren und Himbeeren. Wo auch immer um diese Jahreszeit frische Beeren herkommen, es war lecker.
Meine Frau als Schokoliebhaber hatte sich natürlich für die Schokotorte entschieden. Auch hier wieder ein dünner, dunkler Biskuitboden wie bei der Blaubeertorte. Obenauf eine Schokocreme, wo man fast die frischen Kakaobohnen durchschmecken konnte. On top ein Kranz aus einer Sahnecreme. Auch hier als Dekoration Himbeeren und Johannisbeere, gestreuter Puderzucker und Kakaostreusel durften nicht fehlen.
Während meine Mädels ihre Torten so aßen, hatte ich ja mit meinem Cappuccino genügend Zeit mich dann auch bissel genauer im Café umzusehen. Leider entdeckte ich da dann auch hier und dort so manche Dreckflusen und so manche Dreckecke.
Auch die Außenfassade des Cafés am Markt würde mal einen neuen Anstrich vertragen. So als Aushängeschild am Marktplatz halt……
Unser Fazit: wir ließen 18,70 € im Café Brüning - Havenmanufaktur Wolf. Vom alten Café Brüning ist nicht mehr viel übrig geblieben. Der alte, gemütliche Charme ist weg. Die Stammkunden wie Senioren und die jungen Muttis sind in die verbliebenen Cafés im Ort gezogen. Das Kaffeehausambiente mag der Jugend gefallen, die Stammkundschaft ist weg. Das zeigte uns auch die Belegung des Cafés am Sonntag und Freitag. Vielleicht halten die vielen Touristen im Sommer das Café am laufen. Der Kaffee ist lecker, die Torten auch. Aber in der riesigen Theke kommen sich die wenigen Kuchen aber verlassen vor. Und mir fehlt das Eis. Das junge Team gibt sich sicher viel Mühe, aber da muss noch viel passieren, vor allem auch in Sachen Sauberkeit.