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Zugegeben: über das Simitci Café stolpert man nicht so zufällig, da es im Obergeschoss liegt, allerdings direkt bei den Rolltreppen. Eine grosszügige, gut beleuchtete Theke mit Backwaren schirmt das etwas dunklere Café vom Durchgangsverkehr ab. Zu bestaunen ist ziemlich viel Blätterteig- und Filoteiggebäck, augenscheinlich alles sehr herzhaft. Börek und Sesamkringel kennt man ja. Alles andere sieht zumindest optisch schon mal sehr appetitlich aus. Ich kann mich erinnern, dass das Café immer recht gut besucht war. Als ich dieses Mal vorbeikomme – einen Tag vor Dreikönige und nachmittags so gegen 14 Uhr – ist es menschenleer. Obwohl noch Ferien sind. Möglicherweise sind diese Auswirkungen den derzeitigen Beschränkungen bei einem Gastronomiebesuch zuzuschreiben.
Auch ich verhalte mich erst mal zurückhaltend. Der Gastraum ist einfach aber harmonisch möbliert: mit Vierertischen aus hellem Holz und Stühlen mit dunklen, bequemen Schalensitzen. Die reich illustrierte Speisekarte weist eine Vielzahl an Frühstücksvariationen auf, allesamt sehr herzhaft, mit vielen kleinen, auf einzelnen Schälchen arrangierten Bestandteilen. Auf den ersten Blick entdecke ich Arrangements wie „Landfrühstück für 3 Personen“ (39,90 Euro) oder „Ägaisches Landfrühstück für 2 Personen“ (23,90 Euro), dazu ganz viel Oliven, Schafskäse, Tomaten, Gurke, Paprika, Bohnen, Eingelegtes und Saucen, Gebäck in jeglicher Ausprägung. Riesige Mengen, farbenfroh angerichtet, am besten wohl für Freundeskreise und Familien geeignet. Ausserdem werden hausgemachte Tagessuppen, Omelette, Toast und Wraps mit Beilagen angeboten. Dazu noch eine Vielfalt an Mittagsmenüs : von Tortellini über Hamburger bis hin zu Zürcher Geschnetzeltem und Frikadellen im Sesamringnest. Alles ein bisschen multikulti und crossover. Das meiste davon würde aber – den Fotos nach zu schliessen – durchaus meinen Geschmack treffen. Ob die Küche aber momentan überhaupt besetzt ist?
Nach längerem Zaudern beschliesse ich, doch erst mal das Take-Away-Angebot zu nutzen. Die Servicedame wirkt routiniert, versiert, cool, vielleicht auch ein bisschen gelangweilt (angesichts des mangelnden Gastaufkommens?). Beim kleinen Kaffee (2,50 Euro) gibt’s nichts auszusetzen, aber auch nichts besonders hervorzuheben. Dazu nehme ich 1x Kolbörek (3,00 Euro), eine Doppelstange aus Blätterteig, sehr würzig und habhaft mit Spinat (und möglicherweise auch Hackfleisch) gefüllt. Sättigt ungemein und trifft auch meinen Geschmack. Man kann bar oder mit Karte bezahlen – und die Quittung selbst einem kleinen Drucker entnehmen. Somit lässt sich der Kontakt auf ein Minimum beschränken.
Wenn man die Aufzüge des Hauses nutzt, ist auch das Simitci Café im Obergeschoss barrierefrei zu erreichen. Einziges Manko: die zentrale Toilettenanlage des Hauses ist kostenpflichtig, dafür natürlich auch gut gepflegt und sehr proper. Ein riesiges, mehrstöckiges, ebenfalls kostenpflichtiges Parkhaus gehört zu den Mercaden. Ein Einkauf oder Gastronomiebesuch vergünstigt die Parkgebühr. Vor allem die variantenreichen Frühstücksangebote des Simitci Cafés machen mich an. Doch wer weiss, wann die Bedingungen für einen Besuch wieder moderater werden? Das Take-away-Angebot nutze ich sicherlich mal wieder, denn die Auslagen in der Theke wirken einfach zu appetitlich.