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Schon Anfang Oktober 2020 war es nicht so leicht mittags zum Start unseres „Club-Treffen“ ein passendes Lokal zu finden. Damals schrieb ich: „Durch Corona verursacht und dadurch auch geänderten Bedingungen und Öffnungszeiten von Gaststätten, konnten unsere Genießer-Club-Treffen nicht wie gewohnt stattfinden. Gut, dass wir nur zwei Mitglieder haben und dadurch viele Auflagen von Grund auf erfüllen können.“
Und dann gab es durch den Pandemie-Verlauf keine neuen weiteren Möglichkeiten bzw. Treffen. Es blieb nur der telefonische Kontakt.
Doch jetzt nach acht Monaten Pause (Juni 2021) kamen endlich wieder zwei Dinge zusammen: Es ist wieder möglich ein Restaurant zu besuchen und der Herzogenhof in Odenthal wurde neu eröffnet. Die Pächter sind die Wilbrand-Brüder. Das verspricht einigen Spaß, getreu unserem Club-Zweck: Genießen.
Dieses Mal wird es also nicht die Gourmet-Küche sein, sondern das neue Gasthaus. Das Motto der Sterneköche lautet dazu: „Mit guter Brauhausküche wollen wir den Herzogenhof wieder zum gastronomischen Treffpunkt machen!”
Wir waren gespannt.
Das Wetter war recht durchwachsen, aber wir wollten schon draußen bleiben.
Ambiente
Das Gasthaus befindet sich direkt am Odenthaler Verteilerkreis in der Ortsmitte. Eine Bushaltestelle liegt auch dort. Parkplätze gibt es auch genug.
So gingen wir an den Eingang und wurden dort freundlich empfangen und erledigten die Corona-Formalitäten.
Unter einem großen Sonnen- bzw. Regenschirm fanden wir unseren Platz. Es war ein Vierertisch. Wir machten es uns bequem und erhielten noch eine Decke zum Sitzen.
Getreu dem Motto eines Brauhauses war alles gestaltet. In einem Bierkrug befanden sich das Besteck und die Papierservietten. Ebenso lagen Bierdeckel und standen Gewürze (Salz,Pfeffer, Senf) bereit.
In den geräumigen Außengelände standen auch Biertische und Bänke für größere Gruppen.
Drinnen befinden sich auch mehrere Bereiche mit ganz schön vielen Plätzen. Ebenso befinden sich dort die Küche, die Theke und die Sanitäranlagen.
Sauberkeit
Alles wirkte sehr sauber und gepflegt – das Lokal wurde schließlich komplett überholt und neu ausstaffiert.
Sanitär
Auch hier war alles bestens in Ordnung.
Service
Mehrere junge Damen, eine „Zapferin“ und der Betriebsleiter kümmerten sich freundlich um die Gäste. Wir wurden stets nach unseren Wünschen gefragt. Auch um Rückmeldungen wurde gebeten.
Die Karte(n)
Die Karte enthält einige Gerichte, die typisch für ein rheinisches Wirtshaus sind. Das Angebot ist überschaubar, aber sicher groß genug, um passende Speisen zu finden.
Die verkosteten Speisen
Wir wollten einige Kleinigkeiten auswählen und auch das vorhandene Bier probieren.
Daher wählten wir zuerst eine Platte mit „kölschen“ Köstlichkeiten.
Kölsche Tapas 11,50 €
Alter Gouda, Flönz, Tagesuppe, Zwiebelmett, herzhaftes Herzogenhofbrot
Die Portion war größer als erwartet und gestaltete sich zu einer veritablen „Hauptspeise“.
Das Stück Käse war wesentlich größer als es sonst für einen „Halven Hahn“ gereicht wird.
Auch drei Scheiben Blutwurst hatten wir nicht erwartet.
Um es schon vorweg zu sagen: Der Käse war würzig und schön alt. Die Flönz war fein abgeschmeckt. Sie hatte eine passende Farbe – und das wichtigste sie war sehr schmackhaft. Die Aromen waren sehr ausgeglichen und angenehm. Ich bin bei Blutwurst im allgemeinen recht vorsichtig. Oft ist sie mir zu grob oder das „Blut“ zu kräftig. Aber diese Sorte werde ich sicher gerne wieder essen.
Auch die Mettkugel war relativ groß. Der Geschmack war angenehm. Die Würze sogar relativ sparsam. Aber das ist in meinen Augen optimal; denn so kann ich etwas Pfeffer oder Salz selber nach meinem Empfinden nachwürzen. Wenn das Gehackte „stark“ gewürzt ist, stört das sicher manche Gäste. Und es ist üblich, wenn man das Mett auf Brot schmiert, selber etwas zu würzen.
Damit wäre ich dann auch beim Brot. Es wird extra für den Herzogenhof in einer befreundeten Bäckerei hergestellt; es hat auch einen Anteil Biertreber. Also es war äußerst passend zu den Wurst und Hack. Es wurde auch Brot nachgereicht.
Die Tagessuppe war eine kräftige, sahnige Tomatensuppe. Sie war herzhaft abgeschmeckt und herrlich deftig.
Wir waren beide von diesem Ensemble recht angetan. - Mein Freund war auch schon pappsatt.
Doch ich wollte schon noch ein weiteres Gericht probieren.
Brauhausburger 16,50 €
Würzig und saftig mariniertes pulled Pork vom Landschwein (16h gegart) mit Smoky BBQ.Sauce, Cole Slaw mit Meerrettich, Strauchtomate und Kräuterschmand im Brioche bun vom Hausbäcker Pieper.Dazu unsere Brauhaus Pommes frites rut wiess
Diese Kreation hatte meine Neugier geweckt, weil ich die Version im Pig Bull von Sebastian Franke entwickelt - damals noch an der Aachener Straße in Köln - so umwerfend fand. Doch da war ich etwas enttäuscht. Der Burger war bei „Gott“ nicht schlecht, wirklich nicht.
Aber mir fehlte die geniale Kombination von weichem und saftigem Fleisch, knackigem Cole Slaw und kräftiger BBQ Sauce.
Hier im Herzogenhof war der Bun ebenfalls gut gelungen. Doch die Tomatenstücke und die Salatblätter passten in meinen Augen nicht zum Pork. Sie „verwässerten“ etwas den Mundeindruck und in der Sauce fehlte mir der Wums: Etwa durch Sternanis, Kümmel oder auch Knoblauch.
Die Pommes waren wiederum genau richtig: Außen Kross und innen weich. Die Majonäse aus der Plastikflasche und den Heinz Tomato Ketchup habe ich nicht verwendet. Diese Produkte liegen mir nicht.
Getränke
Die Biere vom Fass wollten wir auch unbedingt probieren.
Gaffel Kölsch0,2 l 1,80 €
Gaffel Kölsch gehört zu meinen Lieblingssorten. Hier kam es frisch und gut gekühlt ins Glas: Prima.
Gaffel Wiess 0,3l 2,60€
Das Wiess habe ich zu Hause aus der Flasche bereits probiert. Ich mag auch diese leichtere Version von Gaffel ganz gerne. Vom Fass schmeckte es mir noch besser. Aber das „echte“ Kölsch bleibt schon etwas mehr vorne bei mir.
Moritz Fiege Pils 0,3 l 3,80 €
Auf das Pils war ich am meisten gespannt; denn vor Jahren war ich des öfteren in Bochum. Und das Fiege hat mir damals gar nicht zugesagt. Doch heute zeigte es sich von seiner guten Seite. Es schmeckte recht frisch und ausgewogen, etwas mild sogar. Es wird jetzt nicht direkt mien Lieblingspils, aber es hat enorm an Zustimmung gewonnen.
Dukebergh ?s Dubbel 0,33-Flasche l 4,50 €
Ich finde es sehr passend, dass der Herzogenhof auch ein „einheimisches“ Bier führt. Das Dukebergh´s kommt aus dem benachbarten Schildgen (in Bergisch Gladbach). Ich habe es ebenfalls zu Hause bereits als Wiess und Dubbel probiert. Und für mich passt es. Allerdings mag ich noch etwas lieber das Craft-Beer aus der Dellmann´s Bräu in Wermelskirchen (Biir und DePA).
Die Bierausstattung ist also durchaus gelungen.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Getränke-Preise sind für mich in Ordnung. Die Tapas-Platte finde ich sogar günstig. Den Burger-Preis hingegen halte ich für etwas ambitioniert.
Fazit
4 – gerne wieder: Das Lokal hat durchaus den Charme für ein Bierhaus. Und bei den Gerichten werde ich das eine oder andere kölsche Gericht noch probieren. Fürs „Entspannen“ scheint mir das Brauhaus genau richtig.
Fürs „Genießen“ werde ich aber weiterhin in die „Post“ (eine Haltestelle weiter) gehen.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 22.06.2021 – Mittag – 2 Personen
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm