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Keine Ahnung was meine liebe Frau den lieben langen Tag so alles macht. Natürlich bekomme ich das Meiste selbstverständlich mit aber wie oft sie im Netz nach Restaurants schaut entzieht sich doch weitestgehend meiner Kenntnis.
Und eigentlich war es mir danach endlich mal den Griechen bei der TSG Backnang (ja, da wo Ralf Rangnik her kommt) im Vereinsheim zu besuchen. Mein griechischer Kollege meinte unlängst, daß es mittlerweile der beste Grieche in Backnang wäre.
Meine Frau meinte aber was von bester Italiener in Stuttgart-Hofen und die Bilder die sie mir dazu unterbreitete ließen umgehend sämtliche Abwehrmechanismen zusammen brechen.
War ich zuerst Feuer oder gleich schon Flamme, ich weiß es nicht mehr.
Und eine sonntägliche Mittagsöffnungszeit bis 15 Uhr ist bei uns immer gerne gelitten.
Bisher war Hofen auf meiner persönlichen Landkarte nur dahingehend präsent, daß ich eben wusste, daß es das gibt. Mal auf Maps geschaut und schnell gesehen, daß man das Dorf, wenn man denn überhaupt hin wollte, doch ganz entspannt mit dem Auto erreichen konnte. Wenn man denn auf die Damen hört.
Einmal auf die auf dem Beifahrersitz und dann auch noch auf die Trulla aus dem Navi von Google.
Aber der Herr Ich-weiß-wo-ich-hin-muß nahm die zu frühe und damit falsche Abfahrt und dann waren eben auch ruck zuck 20 Minuten vergraben.
Egal, wir hatten kurz vor Zwölf angerufen und für 13:30 einen Platz reserviert. Das „kein Problem“ der Dame machte mich zwar irgendwie stutzig (ist da nicht voll?) aber beruhigte mich andererseits ob unserer Verspätung.
Das Haus befindet sich in einem kleinen Mikrozentrum inmitten von Hofen. Volksbank, Apotheke, Trullo’s. Und Parkplätze. Alles mitten im Wohngebiet.
Und als ich gleich die Kamera resp. Häändie zückte war schon die Dame des Hauses draußen. Mutmaßlich um uns zu begrüßen.
Meiner Frau natürlich wieder etwas peinlich, mit aber mitnichten ;-)
Zu wenig los, heißt das! Und zu wenig los gefällt mir eigentlich irgendwie nicht!
Wir wurden aber trotz meiner Knipserei freundlich begrüßt und uns wurde ein Platz an der Seite angeboten. Als ich bemerkte, daß es da einen nennenswerten Luftzug gab, wurde uns zwar jeder andere Platz zur Auswahl gestellt aber meine liebe Frau bedeutete mir umgehend, daß meine virtuose Routenführung am heutigen Tage nunmehr ein Ende habe.
War ja auch ganz nett, der Platz.
Monoblockstühle sind nach wie vor nicht hübsch aber nach wie vor sehr bequem. Diese hatten optisch auch schon ein paar Accessoires die beim schnellen Hinschauen Wertigeres vermuten lässt.
Aber wir waren nicht zum hocken gekommen sondern zum Essen. Und nun durfte auch ich Bekanntschaft mit dem derzeit aktuellsten Schrei der Speisekartengestaltung machen.
Ein Aufsteller auf jedem Tisch mit einem QR-Code. Wir dachten uns das aber einen Hinweis schriftlicher Form war nirgends zu sehen. Nur die in einige Sprachen übersetzten Worte:
Scannen Sie den QR-Code. Das Menü wird smart.
Natürlich haben wir (mehr aus Interesse) nachgefragt. Nein, es gab wirklich keine Karten mehr.
Dafür darf man sich ins WLAN einloggen. Gut für Mitmenschen ohne Flatrate oder passende Bandbreite. Das habe ich aber erst kurze Zeit später bemerkt und gehört mitsamt dem dann doch nicht ganz alltäglichen bekanntmachen mit der Karte umgehend erwähnt.
Zu Coronazeiten sicherlich eine sterile Option aber ich denke das wird in Zukunft um sich greifen.
Die Frage nach der Oma mit dem Enkel haben wir uns gespart. Denn wenn der Enkel dabei ist ist auch ein Smartphone dabei. Und wenn nicht, dann gibt es ja noch immer die mündlich offerierte Karte.
Und das ist bei dieser Karte kein großer Aufwand.
Hier ist man konsequent minimalistisch. Oder fährt eben sein Ding. Was man (hoffentlich) am Besten kann:
Pizza.
Nix Pasta!
Verschiedene Bruschetta, ein paar Salate und Pizza. Von letzteren auch außerordentlich aufgebohrte Varianten deren Preisgestaltung dann auch mal an ein Rumpsteak andernorts hin reicht.
Auch nix Carne und nix Pesce.
Ob es Nachtisch gibt ist mir völlig raus gegangen. Wie konnte mir das nur passieren ;-)
Nun gut, dann esse ich eben eine Pizza, wenn’s sein muß.
Meine liebe Frau wollte natürlich auch Pizza probieren. Schon wegen der Bilder. Normalerweise ist sie für Pasta zuständig. Aber wenn nicht, dann nicht.
Dann mal auf zur Getränkebestellung.
Meine Frau wollte halb Spezi halb Sprudel, da ihr das sonst zu süß ist.
Hier gab es aber ausschließlich Flaschenware, was die Dame mit Bedauern mitteilte. Ok, dann eben ein Sprudel und ein Spezi (2,40 und 3,60 für je einen Drittelliter).
Für den planbefreiten Fahrer dann noch ein Hefeweizen zu 3,90 (das von mir für gewöhnlich favorisierte Kristallweizen gab es hier nicht). Dafür war das Weizen von der Privatbrauerei Schönbuch. Eine ausgezeichnete Marke wie ich schon ein ander mal feststellen durfte.
Einen Salat verkniffen wir uns dieses mal da uns die Auswahl nicht wirklich zusagte.
Aber eine Pizza.
Meine Liebe entschied sich für eine Solche mit Schinken, Artischocken, Pilze und Oliven und extra Zwiebeln (12,90) zzgl. Knoblauch als sie meine Order hörte.
Mir war nach der Diavola mit scharfer ital. Salami (10,90).
Daß die Pizzen mit Mozzarella ausgestattet waren war hier nur konsequent. Aber es gab Büffelmozzarella (was wegen der Tierhaltung mittlerweile abzulehnen ist, des Geschmackes wegen aber dennoch gerne genommen wird) und Fior di Latte di Agerola DOP. Also Kuhmilchmozzarella mit Herkunftsgegendgeruch.
Dieser Kuhmilchmozzarella war dann auch auf unseren Pizzen vertreten.
Aber was waren das denn für Pizzen?
Ok, nach neapolitanischer Art. Aber, im Ernst, so was habe ich noch nicht live gesehen. Ich bin in Italien aber auch noch nicht über den Po hinaus durchgedrungen.
Der Rand war an Luftigkeit kaum zu überbieten.
Dafür schmeckte er ausgezeichnet, leicht würzig und irgendwie rund. Keine Ahnung welche Gewürze oder sonstige Inhaltsstoffe ihm diese Geschmacksgestaltung ermöglichten. Er war schlicht eine Wucht. Der Boden war schön dünn und schon leicht lapprig aber gerade noch gut. Und der Belag konnte ebenfalls glänzen. Sehr aromatisches Sugo und wunderbar intensive und angenehm scharfe Salami wussten zu begeistern. Auch der Kuhmilchmozzarella musste sich da nicht verstecken. Natürlich kein Vergleich zum Supermarktmozzarella. Der konnte schon ganz alleine was.
Bei dem Geshcmack war es für uns letztlich sogar unerheblich, daß wir den Knoblauch (der auch nicht auf der Rechnung auftauchte) zwischendrin mal etwas vermissten.
Meine Holde war ebenfalls sehr angetan von ihrem, na Fladen kann man dazu ja fast nicht mehr sagen, Teigprodukt. Artischocken, Pilze und Oliven attestierte sie ein „sehr gut“. Auch die Oliven waren ausgezeichnet. Und die roten Zwiebeln passten ebenfalls ins Bild. Einzig, daß der Schinken (und auch die Zwiebeln) erst nach dem Backen drauf kam und anfangs etwas kalt war fand sie nicht ganz so prickelnd.
Insgesamt war sie dennoch sehr angetan.
Fazit:
Ich freue mich solch ein (weiteres) Pfund von Pizza gefunden zu haben und kann nun zwei absolute Top-Pizzerien zu meinem Fundus, und vor Allem, in meinem Zugriffsbereich zählen.
Ganz die gewaltige Klasse wie Pino in Fellbach hat sie nicht aber sie ist definitiv auf Schlagdistanz!
Ob das Haus mit seiner monothematischen Ausrichtung der Karte aber auf Dauer glücklich wird? Ich werde es beobachten. Zu wünschen wäre es ihm (und vor Allem mir;-)) auf jeden Fall.
PS: Und eine weitere Aufgabe für den heimischen Pizzaofen habe ich auch gefunden. Die backen dort die Pizzen mit Sauerteig. Muß ich mich mal einarbeiten.