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Eventlocation Riesenhügel Riesa
Bereits telefonisch wies ich darauf hin, dass wir im Anschluss um 20 Uhr noch auf eine Veranstaltung in der Sachsenarena wollen, und so bat mich die junge Dame am Telefon doch bitte bereits um 17:30 Uhr im Brauhaus zu sein, sodass man genügend Zeit hat die Speisen zu sich zu nehmen.
Gesagt, getan. Pünktlich rollten wir in Riesa ein, und konnten unseren fahrbaren Untersatz auf dem großen Parkplatz, welcher zum „Riesenhügel“ gehört abstellen. Von hier sind es nur noch wenige Meter ins Gasthaus. Der Riesenhügel ist, wie der Name schon sagt, ein riesiger Erdhügel, welcher nicht nur das Brauhaus „Hammer Bräu“, sondern noch eine weitere Gastronomie sowie mehrere große Säle beherbergt.
Eingang zum Brauhaus im Riesenhügel
Das Brauhaus erstreckt sich in dem Hügel über zwei Etagen, zur Elbe ist die Fläche komplett verglast und man hat einen wunderbaren Blick auf Sachsens größte Wasserstraße. Bereits beim betreten des Brauhauses stechen die vielen kupfernen Rohre sowie die Braukessel ins Auge. Rund um die Braukessel ist eine riesige Theke mit Barhockern aufgebaut, sodass man hier auch einfach nur sein wohlverdientes Feierabendbier genießen kann.
Theke im Brauhaus
Der restliche Gastraum ist in verschiedene Themenbereiche aufgeteilt. In der einen Ecke findet man viele Utensilien der frühen 19´hunderter Industrie, in der anderen Ecke steht ein Barkas B1000, auf dessen Ladefläche man essen kann. Eine andere Ecke ist wieder den besten und bekanntesten Sportlern gewidmet.
oberer Gastraum mit Rutsche(links im Bild) und Barkas B1000 Galerie der Besten
In allen Bereichen sitzt man aber gemütlich auf gut gepolsterten Stühlen. Die rustikalen Bänke an den Wänden halten für´s Gesäß entsprechende Sitzkissen bereit. Etwas nervig empfand ich, dass vom oberen Gastraum in den unteren Gastraum eine Röhrenrutsche für die Kinder installiert war, welche von diesen mit entsprechender Geräuschkulisse auch rege genutzt wurde.
Gastraum Gastraum mit Industriehistorik
Wir wurden von einer netten Dame empfangen, und im ersten Obergeschoss an unseren Tisch geleitet. Das Brauhaus war schon ganz gut besucht, weitere Gäste kamen stetig hinzu. Ihre Garderobe verriet uns das sie anscheinend zum selben Event wie wir wollten. Die Bedienungen hatten aber alles im Griff, und so wurde uns dann auch fix die umfangreiche Karte gebracht.
Speisekarte
Wie für ein Brauhaus angebracht gibt es hauptsächlich gutbürgerliche und vor allem sehr herzhafte Kost. Eine Änderung der Beilagen, zum Beispiel auf Pommes Frites oder Kroketten schlägt mit zusätzlichen 1,80 € zu Buche. Ein zusätzlicher Dipp kostet einen glatten Euro. Zusätzlich zur Hauptkarte gab es noch ein Beilagenblatt als Tages-bzw Wochenkarte.
Tages- bzw Wochenkarte Auszug aus der Speisekarte
Die Haupt-Karte selbst war aber anscheinend nicht mehr die jüngste, so war sie doch schon ziemlich abgegriffen, die Ecken umgeknickt und so mancher Fleck war auch in dieser zu finden. Hier sollte vielleicht mal etwas Geld für einen neuen Druck in die Hand genommen werden.
Da das Gasthaus ja schon gut gefüllt war, hatten wir nun knapp 10 Minuten Zeit die Karte zu ausreichend zu studieren und unsere Getränke als auch die Vor-und Hauptspeisen zu bestellen.
Getränkekarte Getränkekarte
So orderten wir als Getränke:
· 2x 0,5ér hausgemachter Eistee Waldfrucht für je 4,50 €
· 1x 0,5ér Hammer Bräu Gold unfiltriert für 5,00 €
· 1x 0,5ér Hammer Bräu Märzen für 5,00 €
Als Vorspeisen sollten es sein:
· 1x Soljanka mit Toast für 5,40 €
· 1x Kürbissuppe aus der Tageskarte für 6,50 €
· 1x Würzfleisch mit Käse überbacken, dazu Toast für 6,50 €
Als Hauptspeisen bestellten wir:
· 1x Brauhaus-Burger eine Laugenbrezel mit gebratenen Leberkäse, gratiniert mit Bergkäse und Setzei, bestrichen mit süßem Senf und knackigen Rucola, dazu Pommes Frites und Kräuterschmand für 18,10 €
· 1x Süßkartoffel-Gnocchi-Pfanne mit Rucola, Kirschtomaten und Waldpilzen, abgerundet mit Kräuterschmand und Grana Padano für 17,40 €
· 1x Ratsherrenschnitzel, ein 250 gr. Schweineschnitzel gefüllt mit Schinken, Käse, Gewürzgurke und Senf, dazu Mischgemüse und Bratkartoffeln für 25,90 €
Nach knappen 5 Minuten waren unsere Getränke am Platz. Und was soll man sagen, in einem Brauhaus schmeckt das frische, unfiltrierte Bier doch immer noch am besten. Das Hammer Bräu Gold ein reines Pilsner, aus nur einer Malzsorte und mit sehr kräftigem Hopfen gebraut. Wer herbe Biere mag, so wie ich, wird dieses süffig, herbe Bier lieben.
hausgemachter Eistee Waldfrucht & Hammer Bräu Gold unfiltriert
Aber auch das Hammer Bräu Märzen, ein dunkles, malziges Bier steht dem in nichts nach. Für mich als ausgesprochenen Bierliebhaber das Paradies. Aber auch meine zwei Damen am Tisch haben mit ihrem hausgemachten Eistee ein sehr leckeres, nicht zu süßes und vor allem deutlich nach Waldfrüchten schmeckendes Getränk. Toll.
Hammer Bräu Märzen
Kurz nach unseren Getränken gab es einen kleinen Gruß aus der Küche. Drei kleine Fettbemmchen sollten schon einmal auf die deftige Küche einstimmen. Frisches Brot, gut schmeckendes Griebenschmalz und ein Ringel saurer Gurke waren schon mal nicht schlecht.
Gruß aus der Küche - Fettbemmchen
Eine viertel Stunde nach Bestellung waren dann unsere Vorspeisen am Tisch. Und die konnten sich sehen lassen. Meine Frau hatte sich, wie sollte es anders sein, für die Kürbissuppe entschieden. Eine große Terrine mit einer heißen, dunkelgelben, fast rötlichen Suppe wurde kredenzt. Die cremige und milde Suppe wurde vom Hokkaido gewonnen, und mit Butternut-Kürbis verfeinert. Eine leichte Prise Ingwer gab die nötige Würze, und ein kleiner Klecks Preiselbeerschaum machte das I-Tüpfelchen auf der Suppe.
Kürbissuppe
Unsre Große hatte sich für das Würzfleisch entschieden. In einem typischen (DDR) Schälchen wurde es gereicht. Ebenfalls typisch für diese Schälchen: der Käse, welcher sehr reichlich auf dem Würzfleisch verteilt wurde, tropfte am Rand herunter. Auch typisch für das (DDR) Würzfleisch: Toastbrot, hier leider ungetoastet, sowie eine Ecke frischer Zitrone. Und wenn wir schon mal in der Mangelwirtschaft der DDR sind, so war auch dieses Würzfleisch, wie früher, aus Hähnchen hergestellt. Große saftige Stückchen Hähnchenfleisch in einer milden, cremigen Soße. Hier versteht jemand seine (DDR) Kochkunst.
Würzfleisch
Weiter mit der DDR-Kochkunst ging es bei meiner Soljanka. Eine große Schale mit reichlich Wurst- und Fleischstückchen sowie Paprika und etwas saurer Gurke war in einer sehr dicken, und ordentlich würzigen Sauce angerichtet wurden. Wo viele Gastros „ihre“ Soljanka mit einer (viel zu) dünnen Soße anrichten, hatte man hier dann wirklich ein dickes etwas auf dem Löffel. Wow, so eine richtig gut würzige und dicke Soljanka hatte ich schon lange nicht mehr. Dazu gab es dann auch hier die obligatorisch geröstete Scheibe Toastbrot dazu.
Soljanka
Eine halbe Stunde nach den Vorspeisen waren dann unsere Hauptspeisen auch am Tisch. Und was für Portionen. Unsre Große hatte sich heute hier für den Brauhaus-Burger entschieden.
Brauhaus-Burger - eine Laugenbrezel mit gebratenen Leberkäse, gratiniert mit Bergkäse und Setzei, bestrichen mit süßem Senf und knackigen Rucola, dazu Pommes Frites und Kräuterschmand
Dieser war aus einer geteilten, großen Laugenbrezel und einer dicken, gebratenen Scheibe Leberkäse angerichtet. Auf dem Leberkäse befand sich ein kräftiger, leicht geschmolzener Bergkäse und ein Setzei. Das Ganze war dann noch mit reichlich süßem Senf bestrichen und knackigen, frischen Rucola belegt. Meiner Frau wäre es zu viel süßer Senf gewesen, unsre Große fand es genau richtig, damit die Brezel nicht zu trocken war. So scheiden sich die Geister.
Brauhaus-Burger
Dazu gab es einen Korb krosser Pommes Frites und ein Schälchen Kräuterschmand. Nicht schlecht, ich empfinde allerdings den Preis von 18 Euro für eine Brezel mit ner Scheibe Fleischkäse und Ei drauf als bissel übertrieben.
Pommes zum Brauhaus-Burger
Meine Frau wollte mal was Neues probieren, und wünschte sich die Süßkartoffel-Gnocchi-Pfanne. Ein großer Teller mit reichlich bissfesten Gnocchi, belegt mit frischem Rucola und einigen Kirschtomaten sowie gebratenen Waldpilzen stand vor ihr. Die Gnocchi aus Süßkartoffel waren mal was ganz anderes als man es sonst so gewohnt ist. Abgerundet wurde das ganze mit einem Klecks Kräuterschmand und reichlich frisch geraspelten Grana Padano. Nicht schlecht.
Süßkartoffel-Gnocchi-Pfanne mit Rucola, Kirschtomaten und Waldpilzen, abgerundet mit Kräuterschmand und Grana Padano Süßkartoffel-Gnocchi-Pfanne mit Rucola, Kirschtomaten und Waldpilzen, abgerundet mit Kräuterschmand und Grana Padano
Ich hatte mir eine Riesenaufgabe gestellt, und mir das Ratsherrenschnitzel gewählt. Das Schnitzel, laut Karte ein 250 Gramm schweres Schweineschnitzel war wirklich ein riesiges Ding auf dem Teller. Und dann war das ganze ja auch noch gut gefüllt mit reichlich gekochtem Schinken, würzigem Käse, Gewürzgurke und scharfen Senf. Allein das Schnitzel hätte als Hauptgericht ausgereicht.
Ratsherrenschnitzel, ein 250 gr. Schweineschnitzel gefüllt mit Schinken, Käse, Gewürzgurke und Senf, dazu Mischgemüse und Bratkartoffeln
Aber dazu gab es ja noch Mischgemüse und Bratkartoffeln. Das Mischgemüse, bestehend aus Erbsen, Karottenkugeln und Spargel ist allerdings dem ganzen Essen bisher absolut nicht würdig, und ich empfinde es als sehr traurig das man hier so offensichtliche Convenience Ware einsetzt, wo doch gerade jetzt die Zeit für frisches Möhrengemüse ist. Für mich unverständlich und geschmacklich dem Rest nicht würdig.
deftige Bratkartoffeln zum Ratsherrenschnitzel
Denn auch die Bratkartoffeln waren nicht schlecht. Reichlich Schinkenspeck und frische Zwiebel waren mit den Kartoffeln gebraten, allerdings hätte das ganze doch noch ein zwei Minuten in der Pfanne bleiben können, da ich es doch etwas knuspriger mag. Also bis auf das Gemüse aus dem Glas alles in Ordnung.
Pünktlich 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn waren wir fertig, und kugelten rundum satt und zufrieden aus dem Brauhaus. Zum Glück das wir heute nicht tanzen mussten, denn Lambi, Motsi und Jorge hätten eher zwei Sumoringer gesehen statt Tänzer.
Unser Fazit: wir ließen zu dritt 101,80 € im Brauhaus „Hammer Bräu“ im Riesenhügel in Riesa. Tolles Ambiente, freundliche Bedienung, saubere Gaststube und Toiletten, reichlich zu essen und vor allem ganz leckeres Bier haben uns hier überzeugt. Die Rutsche im Gastraum als auch das Convenience Gemüse bekommen jeweils einen halben Punkt Abzug, sonst hätte es hier 100 % gegeben.
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